26.11.2022 18:07 - bearbeitet 26.11.2022 19:43
Liebe Börsenfreunde,
jetzt wird es wirklich sehr knapp! Per Freitag, 25. November liegen weltweit bereits wieder 48 Prozent aller Aktien über ihrer 200-Tage-Linie. Und auch das Weltmomentum, also der Durchschnittswert der RSL-Werte* aller Aktien weltweit, ist zuletzt auf 97,2 Prozent geklettert. Ihr wisst: Wenn diese Parameter auf über 50 bzw. 100 Prozent gestiegen sind, ist die ekelhafte Baisse, die wir in 2022 erlebt haben, aus technischer Sicht beendet. Dazu kommt:
Viele Aktienindizes sehen technisch inzwischen wieder gut aus. Der DAX hat seine 200-Tage-Linie bereits vor zwei Wochen nachhaltig überschritten. Markttechnisch würde es jetzt nicht verwundern, wenn der Index auf seinen gleitenden Durchschnitt (derzeit 13548,26) zurücksetzt, der auch immer noch leicht fällt. Dann darf man gezielt über DAX-Trades (z.B. Hebelzertifikate wie PB5GCW oder PF05R9) long gehen. Sollte der DAX wider Erwarten nach oben ausbrechen, sollte man kaufen und prozyklisch mitschwimmen. Aber auch die großen Weltindizes, namentlich der S&P 500 und der MSCI World, liegen derzeit fast genau auf ihrer 200-Tage-Linie. Den Vogel schießt aber ein Index aus Europa ab:
Der Stoxx 50, der im Gegensatz zum bekannteren Euro Stoxx 50 auch Titel aus Nicht-Euro-Staaten (z.B. Nestlé oder British American Tobacco) enthält, hat in seiner Performance-Variante (WKN 965817, inkl. Dividenden) am Freitag als erster großer Index weltweit sogar ein neues Rekordhoch markiert!
Jetzt wird es also sehr spannend, wie es in den nächsten Wochen weitergeht! Vermutlich haben wir den größten Teil der Jahresendrally schon hinter uns. Bis Weihachten dürfen wir mit weiter steigenden Kursen rechnen, freilich nicht mehr mit der bisherigen Dynamik, bevor uns im Frühjahr 2023 zunächst die Realität einholen wird. Denn:
Es war vor allem die Kombination aus Shorteindeckungen und institutionellen Investoren, die Angst hatten, etwas zu verpassen. Das hat den Markt zusätzlich befeuert. Ohne diesen Effekt hätte sich niemals die gesehene Aufwärtsdynamik entwickeln können. Historisch betrachtet sind Bärenmarktrallys dieser Art und dieses Ausmaßes normal.
Allerdings war der Markt zuvor auch vollkommen überverkauft. Da genügten schon die kleinsten positiven Signale, um eine derart heftige Aufwärtsreaktion hervorzurufen. Das waren verstärkte diplomatische Bemühungen um eine Verhandlungslösung im Ukraine-Krieg, die Aussichten auf das Überschreiten des Inflationshöhepunkts und -- leider schon wieder von der Realität überholt -- Gerüchte über eine aufgeweichte Anti-Corona-Politik in China. Die alles entscheidende Frage lautet aber nun: War das der Startschuss für die Trendwende und der Beginn einer neuen Hausse?
Die immer dramatischeren Maßnahmen im dritten Jahr der Pandemie sorgen in China für Unruhe. Landesweit kam es in den vergangenen Tagen zu Zusammenstößen von Bürgern mit der Polizei. In einer Fabrik des Apple-Zulieferers Foxconn (WKN A2N7M5, halten mit Stopkurs bei 5,80 Euro) im ostchinesischen Zhengzhou prügelten Hunderte Polizisten auf Arbeiter ein, nachdem diese eine bessere Versorgung mit Lebensmitteln und bessere Bezahlung gefordert hatten. Momentan reagiert die Börse auf diese Entwicklungen noch nicht; der Markt ist im Moment psychologisch getrieben. Aber auf Dauer wird der Markt diese schlimmen Entwicklungen nicht ignorieren.
Wie gehen wir also vor?
Ein Trauerspiel sind natürlich die zur Absicherung empfohlenen Puts. Leider müssen wir hier der Realität ins Auge blicken und die Optionsscheine nach und nach (nicht alles auf einmal) mit Verlust abbauen. Immerhin könnt Ihr diese Verluste aus steuerlicher Sicht auch noch die nächsten Jahre beliebig mit Aktiengewinnen und Dividenden verrechnen. Passt bitte nur auf, dass es keine Totalverluste gibt, denn die sind steuerlich problematisch. Noch bis 30.11.2022 kann man Optionsscheine von BNP bei comdirect übrigens gebührenfrei handeln. A propos Steuern:
Wichtig ist die steuerliche Optimierung zum Jahresende, die ich hier erklärt habe (Klicki-di-Klick).
Möglicherweise bekommen wir gerade die zyklischen Titel, also BASF, Brenntag (in der heutigen Tabelle), Covestro, Daimler oder wie sie alle heißen im Februar oder März nochmal billiger. Gerne dürft Ihr bei solchen Aktien jetzt einen Fuß in die Türe stellen; plant aber einen Nachkauf ein, falls die Kurse im Frühjahr nochmal etwas korrigieren. Mit neuen Tiefs rechne ich allerdings nicht mehr. Einige Empfehlungen habe ich ja in meinem letzten Thread (siehe hier) bereits gegeben. Bei diesen Titeln habt Ihr mit meinen Tipps bereits gute Gewinne gemacht. Ich würde ansonsten weiterhin nur punktuell in gute Trendaktien investieren. Vermutlich geht es Anfang 2023 für einige Monate lang nochmal nach unten, bevor wir dann in Richtung Sommer tatsächlich die nächste Haussephase beginnen.
Und da präsentiere ich Euch heute zur Feier des Tages, als kleines Adventsgeschenk für meine treuen Leserinnen und Leser, gleich zwei Tabellen. Die erste Tabelle enthält -- als Fortsetzung meines Threads hier -- einige Titel, die in der letzten Woche nach längerer Zeit ihre 200-Tage-Linie zurückerobert haben; solche Titel sind ein spekulativer Kauf, man muss aber strikte Stopkurse beachten.
WKN Titel Stopkurs Euro Bemerkung
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858872 Banco Santander S.A. 2,50
873629 Best Buy Co. Inc. Re 68
A1DAHH Brenntag AG Namens-A 62 Alternative: PH980H
606214 Covestro AG Inhaber- 32 Alternative: PH9TJ4
AA0KFZ DAXplus Minimum Vari 58 siehe unten
965275 EUR/USD Spot Währung 1,000 siehe unten
607000 HOCHTIEF AG Inhaber- 48 Alternative: PN19SSQ
575980 INIT Innovation in T 21
744850 IVU Traffic Technolo 13
578074 Masimo Corp. Registe 120 riskant!
NWRK01 New Work SE Namens-A 120
A1K03W NeXR Technologies (S 1,00 extrem riskant! Totalverlustgefahr!
A2H5W8 RHI Magnesita N.V. A 21
ENER6Y Siemens Energy AG Na 12 riskant!
A2YN90 TeamViewer AG Inhabe 9,50
TRAT0N TRATON SE Inhaber-Ak 13
A0BVU2 USU Software AG Inha 17
Die Zertifikate von BNP könnt Ihr noch bis 30.11.2022 bei comdirect gebührenfrei handeln und so die Aktien spesenfrei erwerben (siehe hier). Das Zertifikat AA0KFZ (ebenfalls von BNP und daher kostenlos) enthält die Aktien des DAX mit der geringsten Volatilität (Index DAXplus Minimum Variance). Etwas Kopfzerbrechen macht weiterhin die neuerliche Stärke des Euro gegenüber dem US-Dollar (WKN 965275), denn dadurch erleiden Eure US-Aktien Verluste. Zur Absicherung hatte ich bereits vor einigen Wochen Zertifikate wie beispielsweise das ebenfalls noch bis 30.11.2022 gebührenfrei erhältliche PS1LD6 empfohlen (siehe hier mit Gebrauchsanweisung). Mehr zur Aktie von Masimo findet Ihr hier; meine Empfehlung im Adventskalender letztes Jahr war ja leider ein Totalausfall, aber aktuell können risikobewusste Anleger wieder einsteigen.
Vorsicht: Die in der Tabelle enthaltene NeXR Technologies (ehemals Staramba) hat laut meiner Datenbank am 4.06.2019 einen Verlust nach Par. 92 AktG (d.h. Hälfte des Grundkapitals verloren) gemeldet. Hier besteht meiner Meinung nach akute Insolvenz- und Totalverlustgefahr!
In der zweiten Tabelle findet Ihr Aktien, die erst in den letzten fünf Tagen ein neues Rekordhoch (auf Euro-Basis) markiert haben. Diese Aktien sind für eher technisch orientierte Anleger ein klarer Kauf. Für Hobbyanleger ist es oft schwierig zu verstehen, warum man gerade Aktien kaufen sollte, die auf Rekordniveau notieren. Es widerstrebt der menschlichen Psyche, zum vermeintlichen Höchstkurs zu kaufen. Die Erfahrung an der Börse zeigt dem Profi allerdings, dass auf ein Rekordhoch in 90 Prozent aller Fälle in den nächsten fünf Handelstagen ein neuer Rekord folgt. Denn -- und das ist für viele Privatanleger nur schwer zu verstehen:
Die Kurse an der Börse ergeben sich nicht aus klugen Analysen, vermeintlich hoher oder tiefer Bewertung, sondern nur aus Angebot und Nachfrage. Strömt viel Kapital an den Markt, wird die Nachfrage nach Aktien in die Höhe getrieben. Diese Nachfrage sorgt dann für steigende Kurse. Fließt umgekehrt Kapital vom Parkett ab, sinkt also die Nachfrage unter das Angebot, werden Aktien billiger, fallen die Notierungen. Mithin ist es für eine Prognose am wichtigsten zu analysieren, ob Kapital in einen Markt hineinströmt oder heraus. Und genau deswegen ist ein Rekordhoch auch kein Hindernis für den Kauf einer guten Aktie. Merke: In aller Regel ist es nur ein Rekordhoch und kein Allzeithoch! Mehr dazu findet Ihr auch hier.
Abstand Stopkurs
WKN Name Tage Euro
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A13SX2 Hella KGaA Hueck & C 1 63
565131 GENMAB AS Navne Akti 1 320
905418 Silgan Holdings Inc. 1 40
A3CY7Z Sylvamo Corp. Regist 1 32
850981 Emerson Electric Co. 1 76
881720 American States Wate 1 74
A0YHMA Motorola Solutions I 1 200
877480 Lotus Bakeries S.A. 2 4700
A2DSYC Linde PLC Registered 2 260
861402 H.B. Fuller Co. Regi 2 56
A14U5Z Monster Beverage Cor 2 80
854854 TJX Companies Inc. R 2 60
813516 Nasdaq Inc. Register 3 48
854912 Air Products & Chemi 3 222
850866 John Deere & Co. Reg 3 300
870153 HONEYWELL INTERNATIO 3 170
PAG911 Dr. Ing. h.c. F. Por 4 95
519406 BAYWA AG VINK. NAMEN 4 38
923860 IPSOS S.A. Actions P 4 42
912294 Quanta Services Inc. 4 110
883704 Metro Inc. Registere 4 47
853081 AFLAC Inc. American 4 52
A1JSBW MGP Ingredients Inc. 4 82
SG0EDH SGA Dividend.Stars U 4 370
880205 Cintas Corp. Registe 5 340
861568 Toro Co. Registered 5 80
Mich freut besonders, dass viele meiner Leserinnen und Leser bei den Aktien aus der zweiten Tabelle bereits investiert sind. Freut Euch über die dicken Gewinne mit diesen Aktien, die ich Euch ja teilweise bereits seit Jahren zum Kauf empfehle, und zieht die Stopkurse wie angegeben nach!
Abschließend noch ein Hinweis: Am 30.11.2022 wird es für treue Leserinnen und Leser etwas Feines hier in der Community geben, und diesmal sogar mit attraktiven Gewinnchancen für Euch. Übrigens auch für alle, die bei comdirect oder bei der Commerzbank arbeiten -- mehr dazu nächste Woche im Intranet in der Bank. Lasst Euch überraschen!
Damit einen schönen Samstag,
morgen einen schönen ersten Advent und
herzliche Grüße aus einem herbstlich-kalten München
nmh
Die Praktikantin aus der Grafik hat ihren Photoshop-Kurs mit "befriedigendem Erfolg" abgeschlossen.
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*) RSL = relative Stärke nach Levy = Aktienkurs geteilt durch 200-Tage-Linie; ein Wert von über 100 Prozent besagt, dass eine Aktie über dem Durchschnitt der letzten 200 Handelstage notiert, also im Aufwärtstrend; sehr hohe RSL-Werte von über beispielsweise 150 Prozent weisen normalerweise auf stark überhitzte Aktienkurse hin, solche sind im Moment aber nur selten zu finden.
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
03.01.2023 22:48 - bearbeitet 03.01.2023 23:03
03.01.2023 22:48 - bearbeitet 03.01.2023 23:03
@FakeAccount schrieb:@CurtisNewton, @digitus , @frustrierter
Nebenan herrscht eine seltsame Ruhe (vor dem Sturm)? Alle Lichter im Rechenzentrum sind aus, und ausnahmsweise kein Lärm. Ob es an dem Hummer liegt, den nmh an Silvester gegessen hat? Jedenfalls antworte AUSNAHMSWEISE ich in Vertretung.
Gerne die gewünschten Stopkurse:
ING Grp (A2ANV3): Stopkurs neu 9,20 Euro
@Crazyalex: Bitte richte Deinem Bauch folgendes aus: Ein Stopkurs bei 8,50 Euro für ING Grp. ist nicht schlecht, aber auch nicht optimal. Denn dort liegen seit Februar 2022 sechs Tiefpunkte. Das bedeutet: Wenn die Aktie nochmal dorthin korrigiert, wirst Du ungewollt
schwangerausgestoppt (SCNR). Daher: entweder einen konservativen Stopkurs bei 7,80 Euro, oder (so wie nmh es vorschlägt) Du erlaubst der Aktie kein siebentes Bein und setzt den Stopkurs eher leicht unter die 200-Tage-Linie (derzeit 9,83 Euro), also zum Beispiel auf 9,20 Euro. Vorschlag: Die eine Hälfte der ING-Aktien bei 9,20 Euro absichern und die andere Hälfte bei 7,80 Euro.
Ich halte von solchen weit entfernten und angeblich konservativen Stopkursen gar nichts.
Warum sollte ich eine Aktie erst verkaufen wenn sie 30% gefallen ist?
Bei ING passiert erstmal gar nichts.
Die Geschäftslage ist gut und sie betreiben gerade einen Aktien-Rückkauf.
Wenn man nicht so an der Aktie hängt kann man sie im Bereich 13 mit einem engen TSL versilbern.
Wenn es doch vorher runter geht werfe ich sie beim Bruch der 10,80 raus.
Aber doch nicht erst bei 7,80.
Es gibt auch Leute die haben sich heute ihre Tesla für unter 100 abnehmen lassen. LOL
Dabei hat am Morgen die 110 gut gehalten. Ein Stop kurz darunter war sinnvoll.
Es war ja klar daß es ab 15:30 stark runter geht.
Die Anleger wundern sich ja jedes Jahr daß im Dezember weniger Autos ausgeliefert werden.
Dann bei 100 zurück kaufen macht 10%.
Wie viel hat Musk eigentlich verkauft? Ich dachte so 6-8 Mrd.
Heute war irgendwo die Rede von über 40 Mrd, also die volle Summe für Twitter.
Das stimmt doch nicht, oder? Twitter hat doch selbst Schulden gemacht um den Kauf zu finanzieren.
am 04.01.2023 06:46
Vielen Dank für die Korrektur!
Problem: Mein Bauch sieht jetzt schon ungewollt aus wie schwanger 😖
Einen sinnvollen Stoppkurs zu ermitteln ist natürlich eine wichtige Sache und da wird es immer unterschiedliche Meinungen geben - zumindest im Detail. Besonders wenn einer von zweien das noch nicht so lange macht und wenig Erfahrung hat.
An dieser Stelle sei gesagt: bei A2ANV3 ist für mich persönlich nicht so wild wie weit mein Stoppkurs daneben ist - ich habe das Papier nicht um Bestand. Trotzdem ist der Anspruch natürlich möglichst einen sinnvollen Stoppkurs vorzuschlagen!
Excel hatte ürigens 9,361€ vorgechlagen wie ich gerade gesehen habe.
Gruß Crazyalex
04.01.2023 10:34 - bearbeitet 04.01.2023 11:31
04.01.2023 10:34 - bearbeitet 04.01.2023 11:31
Danke für das Update!
@FakeAccount schrieb:[...]
Texas Pac. Land (A2QL4H): Stopkurs stark erhöhen auf 1550 Euro - wer der Empfehlung von nmh im Mai 2022 gefolgt ist (also hoffentlich Ihr alle), hat fette Gewinne. Oder (so wie nmh) einen Trailing-Stopkurs für ein Drittel installieren.
[...]
Beim Versuch die vielen hilfreichen Listen mit optimiertem Sampling nachzubilden ist genau diese Aktie durchs Raster gefallen. Nennt man dann wohl Tracking Difference 😜
Nun gut, man kann nicht alles im Depot haben.
Schöne Restwoche
Curtis
am 04.01.2023 10:40
@CurtisNewton weil ich am Tablet nicht zitieren kann ( @SMT_Chris warum ist das so?):
"So 7% Dividende kämen im Laufe der Jahres noch obendrauf (jetzt vermutlich nur noch 6% 😉 )"
Erstmal: Glückwunsch zur Rendite!
Nun aber unerfreuliches: diese Aussage ist zu einfach gedacht und so formuliert meiner Meinung nach falsch.
Die Dividende wird vom Kurs abgezogen, ergo kriegst du zwar Dividendenrendite um 7%, verlierst aber noch höhere Kursrendite.
Ich verdeutliche das mal anhand eines Beispiels:
Du kaufst Aktie A für 10 Euro. Sie steigt auf 12 Euro (+20%), du bekommst 84 Cent Dividende (7% von 12 Euro). Der Kurs der Aktie ist dann erst mal nur noch 11,16 Euro, deine Kursrendite nicht mehr 20% sondern 11,6%. Du hast 8,4% Kursrendite weniger (bzw hast einen Rückgang um 7%) und bekommst 7% Dividendenrendite auf dein Verrechnungskonto. Deine Gesamtrendite ist weiterhin 20%, da du für 11,16 Euro Aktie A im Depot und 84 Cent auf dem Verrechnungskonto hast, 2 Euro reiner "Gewinn" sofern die Dividende nicht versteuert wird.
Somit folgt: die Dividendenrendite gibt es nicht obendrauf. Sie ist Teil deiner bisherigen 20% Rendite, da du weniger Rendite im Depot hast.
Da dies kein "Dividendenbashing" sein soll höre ich hier an dieser Stelle auf. Es soll nur zeigen, dass die Dividendenrendite nicht obendrauf ist. Sie ist Teil der bereits erreichten Gesamtrendite.
Wenn ich falsch denke und rechne möge man mich korrigieren (vielleicht @nmh ?). Aber bitte nur wenn ich falsch denke, keine Grundsatzdiskussion über Dividenden anfangen! Es geht nur um "obendrauf", mehr nicht!!!
_______________________________________
*= Lustig, dass immer gesagt wird, dass ein Kursverlust von 10% mit 11% Rendite aufgeholt werden muss und 50% Verlust mit 100%, aber dass eine hohe Dividendenrendite diese im Kurs mit mehr Rendite wieder ausgleichen muss wird unterschlagen
04.01.2023 11:28 - bearbeitet 04.01.2023 13:08
Rechnerisch betrachtet hast Du bezogen auf den Ex Tag natürlich recht. Insofern ist meine Aussage "obendrauf" falsch, da bei 7% Dividende dann der Kurs 7% niedriger notiert.
Ob der Kurs dann auch langfristig niedriger bleibt als ohne Dividenden ist dann eine Frage die wir beide nicht beantworten können.
Je nach Börsenstimmung könnte eine höhere Dividende ja auch zu einer höheren Nachfrage führen.
Edit: Zitieren am Tablet geht bei mir (iPad / Safari)
am 04.01.2023 13:10
So wird ein Schuh draus @CurtisNewton 🙂
Und reinvestierte Dividende sorgen für den Zinseszinseffekt, der ein für einen Renditeboost sorgen kann. Deswegen sollte es auch kein Dividendenbashing sein 🙂
Am Android-Smartphone als auch iPhone habe ich keine Probleme, nur beim Android Tablet fehlt die Zitierfunktion 😞
am 04.01.2023 14:14
Update bzgl. der Frage was läuft dieses Jahr:
Meine weiteren Favoriten sind Öl, Gas, Versorger, auch Telco, Autos, Konsumgüterhersteller
Dieses Jahr wird in der Schweiz gewählt. Würde einen ETF auf die Schweiz kaufen.
am 04.01.2023 17:29
@FakeAccount schrieb:
@Crazyalex: Bitte richte Deinem Bauch folgendes aus: Ein Stopkurs bei 8,50 Euro für ING Grp. ist nicht schlecht, aber auch nicht optimal. Denn dort liegen seit Februar 2022 sechs Tiefpunkte. Das bedeutet: Wenn die Aktie nochmal dorthin korrigiert, wirst Du ungewollt
schwangerausgestoppt (SCNR). Daher: entweder einen konservativen Stopkurs bei 7,80 Euro, oder (so wie nmh es vorschlägt) Du erlaubst der Aktie kein siebentes Bein und setzt den Stopkurs eher leicht unter die 200-Tage-Linie (derzeit 9,83 Euro), also zum Beispiel auf 9,20 Euro. Vorschlag: Die eine Hälfte der ING-Aktien bei 9,20 Euro absichern und die andere Hälfte bei 7,80 Euro.
Deine Argumentation für die Stopkurswahl bei der ING Grp. Aktie leuchtet mir ein und ich versuche immer noch ein bisschen mehr über Stopkurse zu lernen. Daher verstehe ich nicht ganz, warum du dann für Keurig Dr Pepper ein Stop im Bereich 32 Euro vorschlägst, denn dort ist es ja genau so, dass innerhalb des letzten Jahres mehrere Tiefs genau in dem Bereich (bei 31,86 im März, bei 32,05 im Mai und bei 32,28 im Juni) gestellt wurden. Wäre für Keurig Dr Pepper dann nicht ein Stop im Bereich 30 € angemessen bzw. was ist an dieser Stelle der Unterschied zur Argumentation bei ING Grp.?
Ich weiß, dass Stopkurse nicht in Stein gemeißelt sind, aber versuche wie gesagt, ein bisschen dazu zu lernen.
Danke für die Mühen!
Grüße, Speedy85
am 04.01.2023 17:42
Das ist eine sehr gute Frage. Keurig Dr. Pepper ist eine Aktie, die einen viel stärkeren langfristigen Trend aufweist als die ING, die eher nach fundamentalen Gesichtspunkten ein Kauf ist, nicht so sehr für langfristige Trendanleger. Mit anderen Worten: wenn bei Keurig der Trend bricht, ist ein wichtiges Argument für den Kauf entfallen. Außerdem bereitet der Euro-Anstieg mit Blick auf amerikanische Aktien große Sorgen. Aus diesem Grund ist der Stopkurs bei Keurig absichtlich strenger als bei ING. Selbstverständlich ist es aber auch OK, zumindest einen Teil von Keurig erst bei 30 Euro abzusichern.
In Vertretung für nmh
am 04.01.2023 17:45
aber ist dieses Risiko nicht bei allen us Aktien gegeben
der Euro steigt scheinbar weiter