am 24.12.2021 00:00
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Ja, ist denn heut scho' wieder Weihnachten? Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht. Und mit dem heutigen Kalendertürchen tragen wir dazu bei, dass die Zeit noch schneller vergeht. Doppelt so schnell. Wir erinnern uns:
Letztes Jahr habe ich Euch hinter dem Türchen Nummer 24 die Top Ten aus der geheimnisvollen Rosenheim-Liste präsentiert, die normalerweise nur den Lesern des schrecklich überteuerten nmh-Premium-Angebotes zur Verfügung steht. In der Auswertung erkennt man, dass ein Depot mit den zehn Rosenheim-Aktien, die ich Euch letztes Jahr zum Kauf empfohlen habe, 54 Prozent zugelegt hat. Der MSCI World hat nur 22 Prozent geschafft, der DAX 21 Prozent. Klar:
Wie gewohnt suchen wir vor allem das Haar in der Suppe, und das ist schnell gefunden: Mit der Empfehlung Visa hat man nur 5 Prozent Gewinn gemacht. Visa steht aktuell nur noch auf Platz 95 der Liste. Aber neun der zehn Werte haben mehr als 30 Prozent gewonnen. Esker, die Spitzenaktie, liegt mit erfreulichen 97 Prozent vorne, hat sich also in einem Jahr fast verdoppelt. Und so ist es kein Wunder, dass Esker auch aktuell immer noch an der Spitze der Rosenheim-Liste steht: Es ist und bleibt die beste Aktie der Welt. Bitte weiterhin halten oder kaufen mit leicht erhöhtem Stoppkurs bei 250 Euro. Ich weiß, dass viele meiner Leserinnen und Leser vor genau einem Jahr diesen Empfehlungen gefolgt sind und mit dem Weihnachtsgeschenk 2020 richtig Geld verdient haben. Das freut mich sehr, ist es doch ein schöner Beweis für die Zuverlässigkeit der Rosenheim-Methode und der Trendfolgestrategie überhaupt. A propos Zuverlässigkeit:
Auf der aktuellen Rosenheim-Liste sind sieben der letztjährigen Aktien immer noch in der Top Ten. Drei sind herausgefallen, zwei davon weiterhin bei den besten dreißig zu finden. Das zeigt sehr klar die Stabilität dieser Auswertung für langfristige Anleger. Und damit keine Langeweile aufkommt, wenn Ihr sieben der zehn Aktien bereits aus 2020 kennt, gibt es dieses Jahr nicht einfach wieder nur die normale Rosenheim-Liste. Denn:
Weihnachtszeit, Geschenkezeit. Viele schöne neue Sterne für schlaue Anlegerinnen und Anleger!
Der Rosenheim-Algorithmus verlangt ja, dass eine Aktie mindestens zehn Jahre am Markt notiert. Dadurch fallen freilich viele schöne Aktien aus der Auswertung heraus, die noch nicht ganz so alt sind, aber ebenfalls schon seit vielen Jahren stark steigen und dabei nur selten Kursrückschläge haben, die dann auch nur schwach ausfallen. Aus diesem Grund hat mein Rechenzentrum -- exklusiv für das diesjährige Weihnachtstürchen -- die Rosenheim-Liste mal für die letzten fünf Jahre ermittelt. Viele tausend Aktien aus aller Welt, für die es seit mindestens November 2016 Kurse gibt, wurden eingehend auf ihre Trendqualität abgeklopft. Das geht natürlich nur mit hochgezüchteter Computertechnik und gigantischen Datenbanken; unter anderem ein Grund dafür, dass diese Auswertungen grundsätzlich nicht öffentlich zugänglich sind. Aber an Weihnachten ist alles anders, und so ist exklusiv für die Fans unseres Adventskalenders hier die Rosenheim-Top 10 basierend auf den Kursen der letzten fünf Jahre, sortiert nach dem Chance-Risiko-Verhältnis CRV:
Die Kursziele sind -- wie üblich -- rein rechnerische, theoretische Kursziele nach dem Rosenheim-Verfahren. Das Kursziel gibt nur an, welchen Wert die Aktie im angegebenen Zeitraum erreichen sollte; selbstverständlich ist es kein Grund für einen voreiligen Verkauf, wenn ein Kursziel erreicht ist. Profis ziehen bei Trendaktien einfach nur regelmäßig die Stoppkurse nach oben und verkaufen erst, wenn eine Aktie unter ihre Absicherung fällt. Ebenfalls angegeben ist die relative Stärke (Spalte RSL). Ein Wert von 110 Prozent bedeutet, dass die Aktie zehn Prozent über der 200-Tage-Linie notiert. Werte zwischen etwa 105 und 120 sind ideal für einen Kauf. Ein RSL von unter 100 Prozent würde auf einen Abwärtstrend hinweisen, diese Aktien sollten technisch orientierte Anleger nicht kaufen. Falls der RSL-Wert über etwa 150 Prozent liegt, gilt eine Aktie als überhitzt, hier könnte man eine kleine Korrektur abwarten -- doch mehr dazu später. Schauen wir uns die Tabelle genauer an:
Hier finden wir tatsächlich hochinteressante Titel, die es einfach nur wegen ihrer kurzen Historie bisher nicht in die zehnjährige Liste geschafft haben. ServiceNow gibt es erst seit Juli 2012 am Markt, und für Atlassian werden erst seit Dezember 2015 Kurse gestellt. Beides sind Software-Anbieter, die interessanterweise auch mein Arbeitgeber erst seit relativ kurzer Zeit nutzt; man gewinnt also weiterhin neue Kunden. Beide bearbeiten auch Cloud-Anwendungen, einen wichtigen Zukunftstrend in der IT. Aus diesem Grund kann ich auch trotz sehr hohem KGV sehr gut schlafen; ohnehin kennt kein Mensch auf dieser Welt das "G" in dieser Formel so genau, nicht das aktuelle und schon gleich gar nicht für die Zukunft. Merke: Lieber eine gute Aktie teuer einkaufen als eine schlechte billig, die dann jahrelang wie Blei im Depot liegt. Kommen wir zu zwei alten Bekannten:
Überaus attraktiv ist der Tiermediziner Zoetis, der erst seit Febrar 2013 gehandelt wird. Zoetis zeichnet sich vor allem durch extrem ruhigen Kursverlauf aus; gemessen an dem Parameter, der die Häufigkeit und Stärke von Kursverlusten misst, landet Zoetis auf Platz 22 von vielen tausend Aktien weltweit! Besser (ruhiger) sind nur Aktien in Sondersituationen wie Kabel Deutschland, Medion, SinnerSchrader, Bavaria oder MVV Energie, die aber bei der Kursperformance sehr zu wünschen übrig lassen. Dass es bei Zoetis trotzdem mit knapp 30 Prozent pro Jahr (!) aufwärts geht, hat der Aktie den Platz in der heutigen Liste verschafft, wo sowohl die Performance als auch der Verlustparameter relevant sind -- ein holistischer Ansatz. Und passend zum Türchen Nummer 5 vor fast drei Wochen steht der Indexanbieter MSCI an der Spitze. Hoffentlich langweilen wir Euch damit nicht. Immerhin klingelt bei den MSCI-Aktionären jedes Mal die Kasse, wenn jemand den markenrechtlich geschützten Begriff "MSCI World" benutzt. Einige Aktien habe ich schon mal in Sternelisten vorgestellt, aber die heutige Auswertung adelt die Titel, weil sie auch nach dem Rosenheim-Algorithmus attraktiv sind.
Selbstverständlich empfehle ich die zehn Aktien dringend zum Kauf. Der guten Ordnung halber weise ich darauf hin, dass alle Titel natürlich längst in meinen Depots liegen und möglicherweise von einer Kaufempfehlung profitieren. Allerdings wäre es doch zumindest fraglich, wenn ich Euch Wertpapiere empfehlen würde, die ich nicht auch selbst besitze und zu denen ich persönlich stehe. Einen Interessenkonflikt sehe ich nicht. Aber auch im Schmierblatt von Förtsch steht ja auf jeder zweiten Seite ganz klein gedruckt, dass der Herausgeber die Aktie selbst besitzt* und daher von der Kaufempfehlung profitiert ("Par. 85 WpHG"). Also mache ich das jetzt auch. Zumindest an Weihnachten. Und als Extra-Service:
Wie bereits letztes Jahr könnt Ihr Euch an dem Buchstaben in der letzten Spalte orientieren, ob die Aktie Eurem persönlichen Risikoprofil entspricht: "P" steht für Performance, das sind Aktien, die es vor allem aufgrund der starken Kursentwicklung der letzten Jahre in die Liste geschafft haben. Dafür schwanken diese Aktien stärker. Wer ruhig schlafen will, wählt Aktien mit einem "R", denn hier gibt es deutlich seltener Kursrückschläge als bei anderen Aktien. Und der Buchstabe "A" steht für "ausgewogen", das sind Aktien mit guter Performance und akzeptabler Volatilität, also ein Kompromiss zwischen "P" und "R". Ihr wisst natürlich:
Wie immer solltet Ihr Euch vor dem Kauf einen individuellen Stoppkurs überlegen, den höchstens zulässigen Verlust (in Euro) festlegen und erst dann entscheiden, wieviele Stücke Ihr kaufen dürft. Das nennt man Money-Management, mehr dazu steht hier. Nutzt die Feiertage, um meinen Artikel nochmal in Ruhe durchzulesen -- das Geheimrezept für erfolgreiche Börsengeschäfte. Bleibt die Frage:
Wann soll ich einsteigen? Gleich nächste Woche? Oder lieber auf eine Korrektur warten? Jetzt muss ich Euch langweilen. Meine Schallplatte hat einen Kratzer, das kennt Ihr schon: Trendaktien kauft man am besten jederzeit, einfach immer, wenn gerade Geld da ist. Profis kaufen solche Aktien gerne auch zum Rekordhoch, denn der nächste Kursrekord ist meistens nur wenige Tage entfernt. Wartet nicht auf eine Korrektur, denn die kommt erfahrungsgemäß eh immer erst, wenn man schon voll investiert ist. Mehr dazu steht hier. Wenn man eine Aktie lange Jahre hält, ist der genaue Einstiegszeitpunkt völlig egal: Zeitraum schlägt Zeitpunkt! Ängstliche Naturen steigen in mehreren Schritten ein. Die Zoetis-Aktie aus der Tabelle hat den höchsten RSL-Wert. Wer noch nicht dabei ist, kauft die Hälfte der geplanten Position sofort und wartet für die andere Hälfte auf eine Korrektur bis etwa 190 Euro. Oder nehmen wir die Aktie von Cadence: Am besten sofort einen Fuß in die Türe stellen und zusätzlich ein Abstauberlimit bei ungefähr 145 Euro vormerken. Also:
Bilder zeigen bezahlte Schauspieler und Stuntmen und überwiegend keine echten Mitglieder des nmh-Teams. Alle Fotos wurden in einem abgesperrten Studio unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen produziert. Bitte nicht zuhause nachmachen!
Der Weihnachtsmann kommt früher dieses Jahr. Doppelt so schnell: Fünf statt zehn Jahre Anreise. Hoffen wir, dass die zehn Weihnachtsaktien wieder so durchstarten wie letztes Jahr. Persönlich bin ich davon überzeugt.
Damit endet unser Adventskalender auch schon. Ich möchte Euch sehr herzlich für Eure Treue und für Euer Interesse an meinen Beiträgen (hier geht's zum Inhaltsverzeichnis) in dieser Community seit Mitte 2016, vor allem aber für Euer Vertrauen danken. Viele von Euch setzen meine Empfehlungen um und sind, wie ich höre, schon sehr erfolgreich damit -- in einem schwierigen Jahr 2021. Das freut mich sehr. Weiter so! Mein Versprechen:
Euer tolles Feedback ist Anlass für mich, auch im nächsten Jahr Marktberichte, Auswertungen, wertvolle Tipps und Tricks für Euch zu posten. Privatanleger machen oft die gleichen Fehler, vor denen ich Euch schützen möchte. Durch diese Erfahrung werdet Ihr an der Börse erfolgreich werden und bleiben. Bleibt uns gewogen.
Im Namen des Adventskalender-Teams mit @ehemaliger Nutzer , @dg2210 , @Pramax , @A_J_L , @Zilch und @Crazyalex -- gemeinsam exakt 123 Jahre Börsenerfahrung -- wünsche ich Euch sehr herzlich ein frohes Fest, erholsame (trotz/weil kontaktlose) Feiertage und einen guten Start in ein tolles neues Jahr. Und bitte bleibt gesund, passt weiter auf Euch auf, oder wie man jetzt sagt: bleibt "negativ"!
Lasst uns das Börsenjahr mit einem Kästner-Zitat abschließen: "Wird's besser? Wird's schlimmer?" fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich: Das Leben ist immer lebensgefährlich.
Herzliche Grüße aus einem zapfig-kalten nieseligen München
nmh
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*) "direkt oder indirekt", also über eine der ca. 200 Untergesellschaften im Förtsch'schen Imperium
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
08.01.2022 17:22 - bearbeitet 08.01.2022 17:24
Hallo zusammen,
ich bin Anfang der Woche zufällig über das Forum gestolpert und für u.a. solche Analysen/Auswertungen @nmh möchte ich einfach mal ein Danke da lassen. Wie schon von anderen Usern in etlichen Threads erwähnt, ist das nicht selbstverständlich (vor allem kostenlos!).
Da ich erst seit einem Jahr an der Börse richtig aktiv bin und somit so ziemliche alle Anfangsfehler durch habe, bin ich über solchen Input einfach nur froh. Werde nun mit Hilfe der Sternelisten und all den zahlreichen Tipps bzw. Anregungen hier mein Depot umbauen/anpassen ...
Ein schönes Wochenende wünscht
SirTom
am 08.01.2022 17:32
@SirTom : Herzlich willkommen in dieser Community und vielen Dank für Dein Lob! Es freut mich sehr, dass Du mit meinen Sterneaktien schon erfolgreich bist. In den nächsten Tagen soll -- nach längerer Pause -- mal wieder eine aktuelle Sterneliste erscheinen. Geplanter Termin ist momentan nächstes Wochenende, kann sich aber aus aktuellen Gründen nach vorne oder hinten verschieben.
Neuleser dürfen sich mal das Inhaltsverzeichnis meiner Beiträge durchlesen. Das hilft, typische Einsteigerfehler zu vermeiden.
An anderer Stelle haben @Skies und @Speedy85 mich nach einem Stopkurs für die Aktie von Exponent (WKN 880114) gefragt. Meine letzte Empfehlung lag bei 88 Euro, also knapp unter der 200-Tage-Linie. Vielleicht zu knapp. Ich würde bei 88 Euro erstmal nur die Hälfte der Position verkaufen und für den Rest einen Stop bei ungefähr 80 oder 82 Euro installieren. Wer weniger als ca. 25 Exponent-Aktien im Depot hat, setzt nur einen einzigen Stop bei 82 Euro für die gesamte Position.
Weiterhin viel Erfolg Euch allen!
Viele Grüße aus einem frisch verschneiten München
nmh
am 08.01.2022 17:43
@nmh schrieb:In den nächsten Tagen soll -- nach längerer Pause -- mal wieder eine aktuelle Sterneliste erscheinen. Geplanter Termin ist momentan nächstes Wochenende, kann sich aber aus aktuellen Gründen nach vorne oder hinten verschieben.
Hurra! 😍
Grüße,
An'gespanntwieeinFlitzebogen'dreas
am 08.01.2022 17:45
@KeepMoving schrieb:Hey @ehemaliger Nutzer ,
ja, in deiner Liste laufen einem doch einige Sterne über den Weg. 😉
Was ich mich frage, wenn jemand sehr darauf achtet Aktien nicht zu teuer zu kaufen, was mit so Werten wie z.B. Nextera ist.
Die finde ich bspw. interessant, kommen mir aber irgendwie immer recht hoch bewertet vor.
Im Informer das KGVe gerade mit 34 angegeben. Das scheint mir für einen Energieversorger recht stolz zu sein und ich überlege immer, wo bei einem Versorger die Fantasie steckt da hinein zu wachsen. Ist da so viel Potenzial?
Oder ist das einfach der Burggraben, den man eben bezahlt?
Nicht falsch verstehen, ich finde die Aktie selber wie gesagt spannend.
Aber mal nicht aus Trendsicht, sondern fundamental:
Wäre sowas zu aktuellen Kursniveaus ein Kauf aus deiner Sicht?
Viele Grüße us Kölle
KM
Hallo @KeepMoving,
ja, ein KGV von 34 für einen Energieversorger halte auch ich für teuer. Ich habe mal ein wenig recherchiert: Bei meinem Kauf am 19.07.2019 hatte NextEra einen Kurs von 52,4325 US Dollar. Im Jahr 2019 hat das Unternehmen 1,94 US-Dollar verdient. Das ergibt ein KGV von 27.
Das ist kein Schnäppchen gewesen, sondern eher obere Grenze. Ich schaue mir bei US-Aktien die Schätzungen auf der Seite der Nasdaq an.
nasdaq.com
Da hätten wir dann 2022 ein KGV von 31; 2023 29 und 2024 27,5. Schätzungen sind natürlich immer mit Vorsicht zu genießen und nie in Stein gemeißelt. Der Gewinn wird in den kommenden Jahren vermutlich steigen, deshalb lasse ich die Aktie im wikifolio. Ich vermute, dass die Aktie wegen dem US-Aufschlag und dem hohen Anteil an Wind- und Solarenergie so teuer ist.
Ich selbst habe die Aktie nicht, alle Aktien aus dem wikifolio kann ich mir noch nicht leisten. NextEra Energy ist mir aktuell für einen Neueinstieg zu teuer und steht daher nicht auf meiner Einkaufsliste.
Grüße aus Dresden
Sonni
am 08.01.2022 18:02
NexteraEnergy schwimmt natürlich auf der "Renewable Energy/ESG"-Welle
ganz oben mit und findet sich in vielen danach ausgerichteten Anlagevehikeln.
Die Aktie hatte bisher immer mal Kursrücksetzer, bei denen sich ein Einstieg gelohnt hat (siehe Chart). Für mich eine interessante Kombination aus steigendem Kurs
und steigender Dividende - wenn man so etwas mag.
Gruß, Pramax
am 08.01.2022 18:59
08.01.2022 19:13 - bearbeitet 08.01.2022 19:14
08.01.2022 19:13 - bearbeitet 08.01.2022 19:14
@SirTom schrieb:Hallo zusammen,
ich bin Anfang der Woche zufällig über das Forum gestolpert und für u.a. solche Analysen/Auswertungen @nmh möchte ich einfach mal ein Danke da lassen. Wie schon von anderen Usern in etlichen Threads erwähnt, ist das nicht selbstverständlich (vor allem kostenlos!).
…..
Ein schönes Wochenende wünscht
SirTom
Das stimmt.
Man muß aber wissen, er bekommt von der Codi auch eine Umsatzprovision.😉
Nicht umsonst sammelt er Aktien, die druckt er gerne aus und heftet sie dann ab.
Andere haben eben Fotoalben zum blättern.
Wenigstens ist hier jetzt der echte Adel auch vertreten.👍
am 08.01.2022 23:41
@ehemaliger Nutzer
dass NextEra nicht gerade billig ist, kann man wohl nicht verleugnen. Aber Trendaktien (welche keine Probleme haben) sind eigentlich auch nie billig zu haben.
NextEra ist der größte Versorger der USA und gleichzeitig der größte Produzent von Wind- und Solarstrom weltweit. Auch fährt der Konzern auf weiteren Schienen. Über die Tochtergesellschaft (NextEra Energy Resources) ist man nach eigenen Angaben ebenfalls der weltweit führende Anbieter von Batteriespeichern.
Da zweifellos auch im Sonnenstaat Florida nachts auch keine Sonne scheint, denkt man bei der Energiespeicherung dort wohl schon weiter, wie die Politiker in unserem eigenen Land. Schließlich muss immer mehr Strom zwischengespeichert werden für Zeiten, in denen kein Wind weht oder die Sonne scheint.
Dieser Abschnitt dürfte wohl der von @KeepMoving erwähnte Burggraben sein, welcher als Marktführer einen Bewertungsaufschlag rechtfertigt.
So versorgt der Konzern über 5 Millionen Haushalte mit Strom und generiert mit den Kunden sehr schön noch gleichzeitig immer wiederkehrende Einnahmen.
In den letzten 40 Jahren stand am Jahresende der Kurs 33 Mal höher wie zu Jahresbeginn, bei fast regelmäßig steigendem Umsatz.
Wenn ich mich jetzt auf unsere gelbe Bank verlasse, hat der Konzern 2020 1,30 € pro Aktie verdient und man rechnet für 2021 mit 1,95 € (2022 sogar mit 2,43 €). vorausgesetzt die Schätzungen sind berechtigt, bedeutet das ein Gewinnwachstum von 50%.
Damit wäre sogar ein 3-fach erhöhtes KGV (34) von 102 noch im vertretbarem Rahmen und die Aktie ein Kauf.
Das kann sich natürlich im Laufe des Jahres alles ändern, aber derzeit bin ich jedenfalls zuversichtlich, dass sich der bisherige Aufwärtstrend fortsetzen wird, immerhin hat auch die Relative Stärke in den letzten 10 Jahren voll überzeugt, in welchem der Kurs im Schnitt fast 20 Prozent jährlich zugelegt hat.
Das sich die Aktie auch einmal eine Auszeit nimmt, oder ein Sabbatjahr einlegt, ist natürlich nicht ausgeschlossen, aber fast 2 % Dividende sind ja auch noch ein Angebot des Konzerns.
Aber das zeigt sich ja derzeit überhaupt noch gar nicht ab, ich denke derzeit nicht einmal daran, die Aktie unter Beobachtung zu stellen, die Zukunftsaussichten erscheinen weiter intakt!
Und wenn es stimmt, dass der Sunshinestaat Florida mehr Zuzug von Bürgern wie alle anderen zu verzeichnen hat (jährlich sollen es eine Viertelmillion Bürger sein), wandern hier potentielle Dauerkunden zu, welche alle Strom brauchen und grüner Strom mit Sicherheit fossile Energieträger früher oder auch etwas später verbannen wird.
So gesehen weiterhin eine kaufenswerte Trend- oder Sternenaktie mit Zukunft.
Grüße - Shane
am 09.01.2022 09:25
@Shane 1 schrieb:Wenn ich mich jetzt auf unsere gelbe Bank verlasse, hat der Konzern 2020 1,30 € pro Aktie verdient und man rechnet für 2021 mit 1,95 € (2022 sogar mit 2,43 €). vorausgesetzt die Schätzungen sind berechtigt, bedeutet das ein Gewinnwachstum von 50%.
Damit wäre sogar ein 3-fach erhöhtes KGV (34) von 102 noch im vertretbarem Rahmen und die Aktie ein Kauf.
NextEra Energy ist ein US-Konzern und bilanziert in US-Dollar, nicht in Euro. Zudem verlasse ich mich auch nicht auf Zahlen von comdirect oder anderen Finanzseiten, sondern lese nur die Geschäftsberichte. Finanzseiten nutze ich nur für Schätzungen.
Schauen wir mal in den Geschäftsbericht auf Seite 60. Dort steht:
verwässerter Gewinn je Aktie 2019: 1,94 US-Dollar
verwässerter Gewinn je Aktie 2020: 1,48 US-Dollar
Wir sehen, dass NextEra Energy vermutlich aufgrund der Corona-Pandemie deutlich weniger Gewinn erzielt hat.
Die Schätzungen des verwässerten Gewinn je Akite für 2021 gehen von 2,53 US-Dollar aus. Das ist tatsächlich bezogen auf 2020 ein Wachstum von 71 Prozent. Jedoch greift hier doch ganz klar der Basiseffekt. Das Wachstum bezogen auf 2019 beträgt nur noch 30 Prozent, ist also von 50 Prozent weit entfernt.
Für 2022 gehen die Schätzugen der Nasdaq von 2,76 US-Dollar aus. Dann sind wir bei einem Wachstum von 9 Prozent gegenüber 2021 (2,53 US-Dollar). Zwischen einem Wachstum von 9 Prozent und 50 Prozent liegen wieder Welten!
Mein Fazit: Bitte bei NextEra Energy keine Wachstumsrate von 50 Prozent ansetzen, dass ist viel zu viel! Ein KGV von 102 für NextEra Energy ist ein absoluter Mondpreis. Für die Fundamentalanalyse sind richtige Quellen (Investor-Relations) und das beachten der richtigen Einheit (An dieser Stelle Grüße an meinen ehemaligen Mathelehrer: "2,50 ist das Ergebnis." - "2,50 was? Äpfel, Birnen, Euro?") wichtig.
Grüße aus Dresden
Sonni
09.01.2022 09:26 - bearbeitet 09.01.2022 09:45
09.01.2022 09:26 - bearbeitet 09.01.2022 09:45
Man kann bei NextEra auch noch ergänzen, dass diese auch nicht still stehen.
Der Konzern hat hohe Schulden, aber betreibt dafür einen sehr sehr hohen Investitionsaufwand.
Hier kann man sich mal den Cashflow anschauen und sieht, dass der Konzern beachtliche Summen in die Zukunft investiert und gleichzeitig weiterhin ordentliche Schuldentilgung betreibt. Ich denke, so etwas ist wichtig für Energieversorger um zukünftig erfolgreich zu sein. RWE oder E.On sind in dieser Hinsicht sehr verhalten.
Das ist für mich ein weiterer Grund warum ein Aufschlag gegenüber der Konkurrenz gerechtfertigt ist. Lieber in ein Unternehmen investieren, dass von sich aus investiert und weiterentwickelt, als eine RWE oder E.On die sich auf staatliche Förderung (und somit unsere Steuergelder, Stichwort Kohleausstieg der ein Betrug am Staat/Bürger ist) verlassen.
Edit: Nun hat @ehemaliger Nutzer noch was gutes geschrieben.
Ja, du hast Recht: NEE notiert in USD. Gewinn je Aktie von 1,48 USD entsprechen aber die von @Shane 1 genannten 1,30€ 😉 Glückstreffer, die anderen Zahlen stimmen nicht überein 😄 Je nachdem welche Schätzung man nimmt natürlich!
Woher hast du eigentlich die Schätzung für 2021 (2,53 USD)? Da es eine Schätzung ist, sind auch hier wieder die üblichen Probleme: Frage 10 Analysten und bekomme 15 verschiedene Schätzungen. Benutzt du nur die NASDAQ-Seite dafür? Woher ist deine Quelle hierfür?
Du hast auch Recht, dass der Geschäftsbericht zählt und dort die Angaben genau sind. Yahoo-Finance hat aber diese immer recht gut treffend aufgearbeitet. Nur für den Fall, dass du eine gute Alternative brauchst. Schau dir NEE zum Beispiel mal an und vergleiche mit dem Geschäftsbericht: Stimmt überein. Vielleicht beim EPS die zweite Nachkommastelle anders, aber ich glaube ob man nun 1,94 oder 1,95 hat ist nicht dramatisch.