Hilfe
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Covid19 POTUS: Stopp loss deaktivieren oder scharf lassen?

Fix1
Experte ★★
425 Beiträge

Guten Morgen,

 

war ich mir schon vorher unschlüssig, ob ich um die Wahl des US-Präsidenten herum meine Stopp loss deaktivere, weiß ich jetzt erst recht nicht mehr, was zu tun ist. Politische Börsen haben bekanntlich kurze Beine. Aber wenn jetzt die Unsicherheit darüber, was in den USA passieren wird, noch größer und vor allem länger sein wird, kann das eine nochmal verlängerte Hängepartie werden. Ich rechne also mit mindestens sehr volatilen Wochen/Monaten. Vermutlich aber eher mit sehr durchwachsenen Ergebnissen. Und ich habe keine Lust, über die SL aus meinen guten Werten raus geschmissen zu werden. Na klar kann ich auch wieder aufsteigen.. Aber wann? Das sind viele Entscheidungen, bei denen man viel falsch machen kann. Und bei denen man hadern kann. Ich kenne mich: Ich denke dann immer, was wäre, wenn ich eher das und das getan hätte. Und: "Mann, bin ich blöd!"  Und auch will ich den Aufwand mit meinen Einzelaktien möglichst klein halten. 

 

Zu meiner Ausgangssituation: Mein Horizont beträgt mindestens noch 20 Jahre. Und mein Geldvermögen und das meiner Familie ist - abgesehen von der nötigen Reserve auf Tagesgeld - zu einem Großteil in weltweiten ETF investiert. Bei denen setze ich keine SL. Aber daneben bin  ich in eben in etwa 15 Einzelwerte vorrangig aus den hier bestens bekannten Sternelisten investiert, die ich am liebsten lange behalten will, die ich aber natürlich trotzdem mit SL abgesichert habe.

 

Die Frage ist, wie ihr mit der jetzigen Situation rund um die POTUS-Wahl umgeht. Habt ihr eure SL-Strategie diesbezüglich überdacht bzw gedenkt ihr das zu tun? Was würdet ihr mir raten? 

 

Vielen Dank euch! 

 

 

23 ANTWORTEN

Crazyalex
Legende
7.679 Beiträge

Ich halte es ganz einfach: Alle Werte haben einen (nach gängiger Lehrmeinung hier in der Community) "sinnvollen" SL - und der bleibt aktiv.

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

MMJ
Mentor
921 Beiträge

Meine Stopps bei Aktien sind alle scharf geschaltet. Denn sie sind meine Versicherung für den Fall der Fälle. Ich kann nicht jeden Tag vor dem Rechner sitzen und alle Kurse und Nachrichten im Auge behalten. Allerdings habe ich allen Stoppkursen einen entsprechend höheren Signalkurs vorgeschaltet, der mich per Mail informiert. So kann ich im Einzelfall immer noch entscheiden, was ich tue.

 

Bestes Beispiel hier war hier kürzlich NEL. Ich habe die Erinnerung per Mail erhalten, dass der Stoppkurs nahe ist.  Zu diesem Zeitpunkt konnte ich nicht reagieren und ein Teil meiner NEL Aktien wurden mit scharfem Stopp verkauft. Nachdem ich mir ein Bild über die aktuelle Lage machen konnte, habe ich mich entschlossen, auch den Rest meiner NEL-Anteile zu veräußern. Wäre mein Stopp nicht scharf geschaltet, hätte ich deutlich weniger Gewinne realisiert. 

digitus
Legende
8.359 Beiträge

Hallo @Fix1,

 

ja, rund um die US-Wahl wird es turbulent werden, aber ich sehe keinen Grund, deswegen an den grundsätzlichen Regeln fürs Setzen von SL zu drehen. Deswegen auch aus meiner Sicht: scharf lassen! Deaktivieren kann gefährlich werden.

 

Grüße,

Andreas

 

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Ich gestehe, dass ich im Jahr 2016 sowohl am Morgen der Brexit-Wahl (als das dumme Ergebnis feststand) als auch am Morgen der Trump-Wahl (als das dumme Ergebnis feststand) jeweils gegen 7:00 Uhr morgens die meisten meiner "scharfen" Stopkurse deaktiviert habe. Und im Nachhinein war es eine gute Entscheidung. Ein Glückstreffer!

 

Aber dennoch empfehle ich Euch, damit sehr vorsichtig zu sein. Das klingt jetzt arrogant, aber ich kann für mich sagen, dass ich in den letzten 30 Jahren die meisten Emotionen* an der Börse erfolgreich ausgeschaltet habe. Jemand der noch nicht so viel Erfahrung hat tut sich vielleicht schwer damit, "manuell" zu verkaufen, und klebt an der Aktie fest. Außerdem hatte ich damals bereits sehr viel Bargeld und war für den Fall eines längeren Abstiegs voll handlungsfähig.

 

Vorschlag: Wenn Du 1. über ausreichend Cash-Reserve verfügst, wenn Du 2. Dir zutraust, Aktien konsequent zu verkaufen, die wirklich nachhaltig unter den "virtuellen" Stopkurs fallen (während die meisten anderen Aktien steigen), und wenn Du 3. Dir absolut sicher bist, dass Du nicht sagst "Ach was, die steigt schon wieder", dann kannst Du zumindst einen Teil Deiner "echten" Stopkurse (z.B. die Hälfte, oder diejenigen Aktien, die noch deutlich über der 200-Tage-Linie liegen) aussetzen. Aber es ist gefährlich, weil man dann seinen Emotionen ausgeliefert ist! Meine Empfehlung: Stopkurse scharf geschaltet lassen.

 

nmh

 

_________________

*)  Naja. Wer ein Gegenbeispiel lesen will, gibt in Google ein:  nmh comdirect faust schreibtisch

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

ChiRho
Experte ★
164 Beiträge

@Fix1  schrieb:

Und ich habe keine Lust, über die SL aus meinen guten Werten raus geschmissen zu werden.


Dann stellt sich für mich die Frage, weshalb Du für diese "guten Werte" ursprünglich Stop-Loss gesetzt hast.  (Wenn nicht für solche Ereignisse, die Du jetzt befürchtest). Sehe (ähnlich wie @Crazyalex ) keinen Grund jetzt plötzlich die Strategie zu ändern.

 

Meine SL-Strategie:

Bei Werten, die historisch solche Rückschläge verkraftet und überkompensiert haben, habe ich keinen. Smiley (fröhlich)

 

 

 

 

Fix1
Experte ★★
425 Beiträge

Vielen Dank, Leute, für Eure Einschätzungen. @ChiRho hat völlig zurecht die Frage gestellt, warum ich überhaupt SL für die "guten Aktien" gesetzt habe, wenn ich nun überlege, diese auszusetzen. Die Antwort fällt mir nicht leicht. Doch will ich versuchen, darzulegen, was mir im Kopf umhergeht. 

 

Vielleicht ist es so: Die SL setze ich (und habe ich gesetzt), um gute von schlechten Aktien zu trennen. Motte: Verluste beschränken und Gewinne laufen lassen. Nun steht aber möglicherweise mit einer gewissen Ansage ein singuläres Ereignis vor der Tür bzw. es ist schon in den Raum getreten, das möglicherweise mehr oder weniger alle Aktien (swowohl die guten, als auch die schlechten) auf Talfahrt schicken könnte. Denn das habe ich bereits gemerkt: Nichts hasst der Markt so sehr wie die Unsicherheit. Meine Befürchtung ist, dass diese Unsicherheit hinsichtlich der Frage POTUS bis ins neue Jahr andauern könnte. Corona tut ihr übriges. Ich befürchte also eine "mittelfristige" Hänegpartie.

An was ich aber auch glaube: Ich glaube, es ist was daran, dass politische Börsen kurze Börsen sind und gute Unternehmen unter jeder Politik eine Strategie finden, ihr Geld zu verdienen. Deswegen will ich nicht alle meine Einzelwerte "verlieren" und mir dann überlegen müssen, wann ich sie bzw. einen Großteil davon wieder zurückkaufe. Denn das sind dann viele Entscheidungen. Und dabei befürchte ich, viele Fehler zu machen, die ich hinterher bereue.

 

Ich hoffe, ich konnte ein wenig deutlich machen, warum ich einerseits grds. von der Strategie SL zu setzen, überzeugt bin., andererseits aber überlege, diese bei der jetzigen Lage auszusetzen.

 

Spannend finde ich definitiv die Idee von @nmh, die Hälfte der SL scharf zu lassen. Vielen Dank auch für den Tipp mit der 200-Tage-Linie, an der ich festmachen kann, bei welchen Aktien ich den SL scharf lasse. Eine andere Idee wäre ja auch beispielsweise, bei nur 5 von 10 Adobe-Aktien einen SL zu setzen.. Mal gucken.. 

 

Vielen Dank für Eure Hilfe!!! 

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Tja - wofür setzt man Stop Loss-Kurse?
Für folgendes Szenario sicher nicht:
- Man hat "gute", bewährte Aktien, die man noch Jahrzehnte halten will

- Trump verliert die Wahl - erkennt das Ergebnis aber nicht an und verschanzt sich im Weißen Haus.

Sollte dies vielleicht eintreten, dauert es wohl 1 Jahr (?), bis alles wieder normal läuft.

Lässt man die Limits scharf und hat sie - wie gelehrt - schön konservativ gesetzt, könnte folgendes passieren: Sie werden knapp gerissen (ausgelöst) und danach steigen die Kurse wieder...

Euer Advocatus Diaboli Smiley (fröhlich)

Ist doch nur Geld! Smiley (zwinkernd)

KeepMoving
Mentor ★
1.195 Beiträge

Puh, ganz schwierig. Bin mir für die nächsten Wochen/Monate auch nicht so ganz sicher.

Werde meine allesamt scharf gestellen SL weitestgehend wohl aktiviert lassen. Eventuell nehme ich vorübergehend für ausgewählte Papiere von denen ich besonders überzeugt bin auch die SL Order raus.

Auf der anderen Seite wäre das ja gerade wieder eine emotionale Entscheidung, die mir die scharfen SL-Orders ja gerade abnehmen sollen. Wahrscheinlich siegt die Vernunft und ich lasse alles wie es ist.

 

Grüße

KM

“There is nothing wrong with a ‘know nothing’ investor who realizes it. The problem is when you are a ‘know nothing’ investor but you think you know something.” W.B.

Skies
Experte ★★
276 Beiträge

Ich habe keinen meiner SL's aktiv hinterlegt sondern lasse mich ebenfalls rechtzeitig informieren wenn es "eng" wird und handle dann wie es die Situation in meinen Augen erfordert. Zudem halte ich momentan eine Cash-Quote von >20% um im Fall der Fälle handlungsfähig zu sein.