am 26.11.2021 22:03
Und BionTech feuert das nächste Kursfeuerwerk ab.
am 27.11.2021 00:05
Sorry, aber für mich stehen Rüstungsfirmen und Pharma auf einer Stufe, sehr tief unten. Ganz, ganz schlimm. Da steht mein Gewissen leider dem Streben nach Aktiengewinnen entgegen.
am 27.11.2021 02:20
@isi1969 :
Was auch immer Dich zu dieser Erkenntnis führte, während Produkte der Pharmaunternehmen primär dafür da sind Leid und Elend zu verringern, Leben zu erhalten, kann man das den Rüstungsunternehmen nun wahrlich nicht in die Schuhe schieben, deren Produkte unter irgendwelchen Deckmäntelchen primär Leid und Elend vergrößern, Leben beenden.
@isi1969 schrieb:Sorry, aber für mich stehen Rüstungsfirmen und Pharma auf einer Stufe, sehr tief unten. Ganz, ganz schlimm. Da steht mein Gewissen leider dem Streben nach Aktiengewinnen entgegen.
Sorry, aber um Dir da zu folgen fehlt mir nun wahrlich jegliche Fantasie.
gruss ae
am 27.11.2021 07:08
Ich frage mich hier: dabeibleiben oder zwischendurch mal verkaufen, um Gewinne mitzunehmen? Auf Jahresbasis betrachtet war der Trend ja nicht wirklich gebrochen (bin dabei geblieben), aber beim letzten Hoch im August hätte es sich gelohnt, um im Oktober/November noch mal neu einzusteigen. Da bin ich manchmal doch etwas hin-und hergerissen…
am 27.11.2021 07:12
@ae schrieb:@isi1969 :
Was auch immer Dich zu dieser Erkenntnis führte, während Produkte der Pharmaunternehmen primär dafür da sind Leid und Elend zu verringern, Leben zu erhalten, kann man das den Rüstungsunternehmen nun wahrlich nicht in die Schuhe schieben, deren Produkte unter irgendwelchen Deckmäntelchen primär Leid und Elend vergrößern, Leben beenden.
Sorry, aber um Dir da zu folgen fehlt mir nun wahrlich jegliche Fantasie.
Mir auch! Das sind doch völlig gegensätzliche Ansätze???
am 27.11.2021 08:16
@isi1969 schrieb:Sorry, aber für mich stehen Rüstungsfirmen und Pharma auf einer Stufe, sehr tief unten. Ganz, ganz schlimm. Da steht mein Gewissen leider dem Streben nach Aktiengewinnen entgegen.
Zunächst einmal lese ich ich hier Deine Meinung, die ich selbstverständlich respektiere. Allerdings würde mich persönlich interessieren, aus welchen Gründen Du Pharmaunternehmen ablehnst.
27.11.2021 08:30 - bearbeitet 27.11.2021 10:28
27.11.2021 08:30 - bearbeitet 27.11.2021 10:28
@isi1969 schrieb:Sorry, aber für mich stehen Rüstungsfirmen und Pharma auf einer Stufe, sehr tief unten. Ganz, ganz schlimm. Da steht mein Gewissen leider dem Streben nach Aktiengewinnen entgegen.
Hallo @isi1969, ich bin - wie aus unzähligen meiner Posts hier im Forum erkennbar - bekennender "Gutmensch-Anleger", dem es wichtig ist, dem Ideal einer nachhaltigen und ethisch korrekten Anlage möglichst nahe zu kommen.
Deswegen bin ich zu 100% bei dir wenn es um den Ausschluss von Rüstungsunternehmen geht, die definitiv ihr Geld damit verdienen, dass Menschen Menschen ums Leben bringen.
Bezüglich der Pharma-Industrie kann ich dir nicht folgen. Ich bin Arzt und deshalb in der Behandlung meiner Patient:innen auf Therapiemöglichkeiten angewiesen. Und dazu gehört auch eine möglichst individuell anpassbare Medikation.
Wer sich mal näher mit den Zulassungsverfahren von Pharmaka beschäftigt hat, weiß dass die Entwicklung eines neuen Medikaments irrsinnig viel Geld kostet, auch deshalb, weil nur ein minimaler Bruchteil der entwickelten Substanzen dann tatsächlich auch Marktreife erlangt.
Deswegen: Jede:r die/der einmal krank ist, dürfte - bei allen Vorbehalten gegen Spritzen und Tabletten - froh sein, wenn es für seine Krankheit ein Medikament gibt.
Und deswegen bin ich froh, dass es eine leistungsfähige Pharmaindustrie gibt.
Dass die mit ihrer Arbeit Geld verdienen will, liegt in der Natur der Sache. Auch ich als Arzt bin zwar (Achtung: Pathos) einer Berufung gefolgt, aber will mit meiner Berufstätigkeit Geld verdienen um mein Leben und das meiner Familie auskömmlich zu finanzieren.
Dass es in der Pharmaindustrie auch Wildwuchs und Unregelmäßigkeiten gibt (Stichwort "Bad Pharma") ist unbestritten, liegt aber auch an der einerseits unsinnigen und andererseits fehlenden Regulierung des Marktes.
Und dann gibt es auch noch Krankheiten, für die keine Medikamente entwickelt werden, weil es sich einfach nicht lohnt - besonders für Menschen aus dem globalen Süden (Stichwort "Drugs for Neglected Diseases Iniative").
Aber diese Kritikpunkte würden zumindest bei mir nicht dazu führen, die Pharmaindustrie grundsätzlich auf die Blacklist zu setzen.
Grüße,
Andreas
am 27.11.2021 08:56
Danke @digitus
am 27.11.2021 09:08
Ich finde den Beitrag von @digitus auch spitze!
mal von einem anderen Blickwinkel betrachtet: die Pharmaindustrie macht gigantische Umsätze und meist fette Gewinne.
Gewinne sind das legitime Ziel eines jeden Unternehmens und meist auch deren erklärter Zweck.
Daran ist erst mal nichts ethisch Verwerfliches.
Jetzt kann man noch das 'Produkt' des Unternehmens betrachten: hier sehe ich bei den meisten Unternehmen in der Pharnabranche erst mal einen positiven Nutzen für die Menschheit. Ausnahmen bestätigen die Regel!
Warum werden wir heute älter denn je?
-> bessere Ernährung und medizinischer Fortschritt sind die einfache Antwort darauf.
Wir jammern - gerade in Mitteleuropa - auf sehr hohem Niveau.
Gruß Crazyalex
27.11.2021 09:09 - bearbeitet 27.11.2021 09:14
27.11.2021 09:09 - bearbeitet 27.11.2021 09:14
Edit: Ich möchte hier nicht gegen die Pharmaindustrie angehen. Ich möchte nur einen anderen Blickwinkel aufzeigen, der einen verstehen lässt, warum man die ganze Industrie verabscheut. Das spiegelt nicht zur Gänze meine persönliche Meinung wieder!!!!
@digitus in der Coronakrise 2020, als alles anfing, gab es jede Menge Dokumentationen zu Pharma. Da wurde aber gesagt, dass die großen Pharmaunternehmen nicht mehr alles selber erforschen, sondern andere forschen lassen und dann einfach günstig einkaufen. Und dann diese Produkte überproportional teuer verkaufen. Deswegen kann ich schon verstehen, dass man der Pharma einen Vorwurf machen kann (ungeachtet der Geschichte zum Beispiel um die Opioidkrise in den USA - die sind schlimm genug. Johnson & Johnson war auch daran beteiligt, aber sowas interessiert die Dividendenjäger ja nicht, die sich mit ihrem Unternehmen identifizieren....), weil sie kaum die von dir angesprochenen extremen Forschungskosten haben. Sie beuten im Prinzip andere aus, um den Profit zu steigern. Oder aber sie nutzen ihre Marktstellung um den Preis ins unermessliche zu steigern, sodass sich Menschen in den USA bestimmte Behandlungen einfach nicht mehr leisten können (zum Beispiel Aids, siehe diesen Fall aus den USA).
Ein weiteres gutes Beispiel ist die Sache mit Diabetes. Wie viele Todesfälle gibt es in den USA, weil sich Menschen ihr Insulin nicht leisten können? Dabei wurde das Patent vom Entwickler für nen Dollar verkauft damit alle Menschen mit dieser Entdeckung behandelt werden können und keiner mehr an Diabetes sterben muss.
Hat wundervoll geklappt, dank der Pharmaindustrie.
Ich kann also verstehen, dass jemand eine Hass auf Pharma hat. Sie ist notwendig, ja, und auch die wollen Geld verdienen um zu existieren, aber das ist schon lange ausgeartet. Das Wohl der Menschheit steht bei vielen vielen Unternehmen nicht an oberster Stelle, sondern der Profit. Sie müssen überleben, natürlich, sie müssen forschen (oder Forschungen einkaufen), natürlich, aber es gibt eben auch schwarze Schafe die das übertreiben. Und die führen dazu, dass man ein negatives Bild der Industrie hat.
Ungeachtet dessen, was diese bereits erreicht haben und was wir denen zu verdanken haben!
Edit: Meine persönliche Meinung: Wir haben der Industrie viel zu verdanken. Auch diese müssen überleben. Die schwarzen Schafe gibt es in jeder Industrie und zeigen negativ auf, wie Geldgier den guten Zweck missbraucht. Das ist schade, aber damit müssen wir leben. Deswegen hasse ich die Industrie nicht, denn auch die Politik hat einen großen Anteil an dem, was da abgeht. Mehr Förderung, ein vernünftiges Gesundheitssystem, und einige Probleme würde es vielleicht nicht mehr geben.
Zur Marktlage:
Ich hab nicht eingekauft, ich werde auch erst wieder Ende nächster Woche einkaufen. Meine Hebelzertifikate sind alle zwischen Hebel 2 und 3, also mindestens 30% vom KO entfernt. Ich erwarte keinen Crash, deswegen lasse ich laufen und den Stop entscheiden. Während einige Werte wie Intuit, die ja prinzipiell ein Dauerinvestment sind da als Unternehmen fundamental exzellent und im Trend seit Jahrzehnten aufwärts, etwas korrigierten, sind andere Werte wie Sartorius Stedim (+7%) in die Höhe geschossen.
Ich habe ein richtiges Deja-Vu-Erlebnis. Deshalb bleibe ich schlicht und ergreifend investiert, lasse mich notfalls ausstoppen (wovon ich weit entfernt bin) und kaufe irgendwo um den Nikolaustag herum wieder ein. Mag sein, dass ich damit den einen oder anderen krassen kurzfristigen Kursanstieg verpasse - so what? Man kann eh nicht überall investiert sein.
Hat nicht @nmh immer vom langfristigen Trend gesprochen? Jetzt haben wir eine Korrektur die wieder durch Corona kommt. Die Börse behandelt die Zukunft, und es kommen weitere Medikamente auf den Markt. Manche setzen beim Anfang der Infektion an, andere helfen dabei den schweren Verlauf zu behandeln und die Überlebenschancen zu steigern wenn man schon am Beatmungsgerät hängt.
Langfristig gedacht werden wir uns mit Corona arrangieren müssen. Es befindet sich ein Totimpfstoff in der Zulassung, der nächstes Jahr kommen soll (warum geht es nicht, dass hierfür ebenfalls ein beschleunigtes Verfahren durchgeführt wird???). Dann sind auch viele weitere Impfskeptiker mit einem Piks einverstanden und die Impfquote steigert sich. Was die neue Variante macht muss man sehen, aber Medikamente zur Behandlung wird es ebenfalls nächstes Jahr geben. Wenn die gegen die neue Variante helfen wird die Börse sehr schnell wieder umschwenken und Corona wird in den Hintergrund rücken.
Ich gehe felsenfest davon aus, dass Corona in den Griff zu bekommen ist. Die Welt forscht daran, nun müssen nur die einzelnen Menschen mitwirken. Ansonsten existiert ja noch, und das klingt nun richtig böse aber das ist mir egal, natürliche Selektion. Und eben weil Corona in den Griff zu bekommen ist reden wir hier von Effekten und Korrekturen, die für einen jüngeren Anleger mit einem Zeithorizont von noch 20 oder 30 oder 40 Jahren kaum Auswirkungen haben wird. Langfristig gedacht werden die guten Titel auch wieder steigen. Die letzten Jahre waren extrem. Anstiege, die normalerweise in zwei oder drei Jahren erreicht wurden, wurden in zwei Monaten geschafft. Neulinge wie ich sind in dieser Hinsicht nun verwöhnt und versaut und ich merke das in meinem Bekanntenkreis, dass nach einer 5% Korrektur Panik herrscht weil der Titel in der Woche nicht +10% gemacht hat.
Aber wenn ich an die nächsten 10 Jahre denke - dann interessiert mich der gestrige Tag recht wenig. Ja, mein Depot hat sehr viel an Wert verloren. Aber ohne die krassen Anstiege der vergangenen Monate stünde ich nun auch nicht dort, wo ich jetzt bin. Und für Market Timing fehlt mir die Glaskugel und die Zeit. Fest an seine guten Werte glauben und Stops entscheiden lassen ist da wirklich einfacher. Und wenn ich an die Steuern denke, die ich bei Gewinnmitnahmen zahlen müsste, verdirbt es mir sowieso die Lust und Laune so etwas zu versuchen. Dafür müsste es noch mal richtig krachen um die Steuer wieder aufzuholen. Danke, nein Danke.
Nun noch mal für's Phrasenschwein:
Time in the market beats timing the market
Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen
Langfristig denken, langfristig erfolgreich sein
Nun genießt das erste Adventwochenende anstatt euch wegen eines 5% Rückganges Sorgen zu machen. Erst recht nicht, nachdem die Kurse so dermaßen explodiert sind in den vergangenen Monaten.