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28.11.2021 16:50 - bearbeitet 29.11.2021 14:50
Liebe Börsenfreunde (m/w),
beginnen wir dieses Posting halt doch mit einer Binsenweisheit: Die Börse ist keine Einbahnstraße. Mir gefällt ja der Spruch besser, den ich mal vom damaligen Teamleiter der Sonderkundenbetreuung (für mich und andere besonders kritische Kunden) bei Consors auf einer Messe (Invest, Stuttgart 2001) gehört habe. Seine fesche junge Mitarbeiterin hat sich über Gerüchte beklagt, dass Consors den Kollegen auf Messen künftig keine Einzelzimmer mehr bezahlen werde, und dass sie sich das Doppelzimmer im Hotel am Ende gar mit ihm teilen müsse. Er sagte wörtlich zu ihr: "Des Leb'n ist koa Wunschkonzert!". Damals habe ich den schönen Spruch zum ersten Mal gehört, und alle drei -- sie, er und ich -- haben sehr drüber gelacht. Damals war es vermutlich (hoffentlich) Spaß*, aber die Sache an der Börse letzten Freitag war kein Spaß. Es hat mal wieder richtig gerumst. Hätte man es ahnen können? Tja.
technische Indikatoren mit klaren Warnsignalen
Treue Leserinnen und Leser kennen die Grafiken schon, mit denen ich hier in der Community bereits seit einigen Monaten immer wieder hausieren gehe und die schon seit Jahresbeginn deutlich warnen. Das obere Bild (bitte anklicken, um es zu vergrößern) zeigt den Prozentsatz der Aktien weltweit, die noch über ihrer jeweiligen 200-Tage-Linie (Durchschnitt der Schlusskurse der letzten 200 Handelstage) notieren:
Und hier sieht man den Durchschnitt der RSL-Werte (RSL = relative Stärke nach Levy) aller Aktien weltweit, wobei 100 Prozent bedeutet, dass die Aktie genau auf ihrer 200-Tage-Linie notiert:
Der (um 15 Grad) geneigte Leser und freilich auch die aufrechte Leserin sehen sofort: Der Abwärtstrend bei der "inneren Gesundheit" der Aktienbörse, der sich schon seit dem Jahreswechsel 2020/2021 abzeichnet, geht weiter. Wenn der Wert in der oberen Grafik unter 50 Prozent sinkt, oder der Wert des RSL-Durchschnitts unter 100 Prozent, dann befinden sich die Aktienmärkte aus rein technischer Sicht in einer Baisse. Man muss nicht hellsehen können, um zu erkennen, dass es in einigen Wochen soweit sein dürfte, wenn jetzt kein Wunder geschieht. Die Gretchenfrage:
Wie tief sinkt der Markt noch?
Natürlich kann Euch das niemand verbindlich sagen. Die Coronakrise ist mit voller Wucht zurückgekehrt, zu viele lassen sich auch weiterhin nicht impfen, und irgendwann werden die ersten Patienten auf dem Parkplatz vor dem Krankenhaus sterben, weil kein Personal da ist. Unterdessen gehen die Leute weiterhin zum Feiern, ins Theater, in die Kneipe, ins Fußballstadion oder auf den Weihnachtsmarkt. Wir werden nur mit einem Lockdown aus der Situation herauskommen, doch bisher plant die Politik derartiges offenbar nicht. Die Börse hat am Freitag einfach die Angst vor einem erneuten Lockdown eingepreist. Und je länger die Politik laviert, desto schlimmer wird der Lockdown für die Börse, wenn er dann tatsächlich kommt. Darin liegt im Moment das größte Risiko für die Aktienkurse. Der Absturz am Freitag dürfte leider nicht das Ende gewesen sein.
nmh-Stoppkurse bisher nicht in Gefahr
Bei Euren Investments schützen Euch die Stoppkurse vor schweren Unfällen -- so wie der Sicherheitsgurt im Auto. Meistens braucht man ihn nicht, aber wenn doch etwas passiert, kann er Leben retten. Stoppkurse sind umstritten. Das liegt aber auch daran, dass man für gute Stopps viel Erfahrung braucht. Die meisten Einsteiger an der Börse arbeiten entweder ohne Stopps, oder sie setzen ihre Stoppkurse so (str)eng, dass sie von den normalen Atembewegungen der Aktien ungewollt auslöst werden. Dann verteufeln sie die Stoppkurse als solches. Mir passiert das übrigens fast wöchentlich; wenn die Aktie dann wieder steigt, kaufe ich halt wieder. Die Erfahrung zeigt aber, dass solche kleinen Unfälle langfristig viel weniger Performance kosten als das sture, besserwisserische Festhalten an Verlustpositionen. Profis lassen Gewinne laufen und begrenzen Verluste.
Glücklicherweise sind fast alle Stoppkurse, die ich Euch für meine Sterneaktien empfohlen habe, bisher unverletzt, und ich gehe bisher auch nicht davon aus, dass künftig viele der Aktien verkauft werden müssen. Aber man weiß es nicht. Und daher stellen viele von Euch mir immer wieder die berechtigte Frage:
Sollte ich meine Stoppkurse aussetzen? Sind die jetzt noch sinnvoll?
Es ist schwierig, eine gute Antwort auf diese schwierige Frage zu stellen. Denn die Antwort hat auch mit Eurer Disziplin zu tun. Es hilft aber, sich einmal den Zweck von Stoppkursen in Erinnerung zu rufen, wie ich ihn schon oft hier gepostet habe. Stoppkurse sollen
- Euch in erster Linie vor Kapitalvernichtern und Spaßbremsen im Depot schützen, die über Monate oder sogar Jahre nach unten driften oder einfach nur schwanken, während viele andere Aktien ruhig steigen. Das nennt man "relative Schwäche", und das müsst Ihr Euch nicht antun. Geld in solchen Aktien ist totes Kapital, und es ist in Wertpapieren, die im Kurs steigen, wesentlich besser angelegt.
- insbesondere bei Aktien schützen, die beispielsweise nach einer Gewinnwarnung abstürzen. Ohne Stoppkurse pflegen viele Hobby-Anleger zu sagen: "Ach was, die steigt schon wieder, die Firma kenne ich gut, die haben ja gute Produkte". Profis wissen aber, dass sich nur wenige Aktien nachhaltig erholen. Wieder gilt: Das Geld ist einstweilen totes Kapital. Der Stoppkurs nimmt Euch die unbeliebte Entscheidung des Verkaufs ab.
- und auch sicherstellen, dass Ihr handlungsfähig bleibt. Wenn Aktienkurse auf breiter Front crashen, müsst Ihr Bargeld generieren, damit Ihr wieder einsteigen könnt, wenn sich ein Boden abzeichnet. Eine V-förmige Erholung wie im Frühjahr 2020 nach dem Corona-Absturz ist selten. Viel typischer ist, dass der Markt einen Boden ausbildet, also einige Wochen lang nicht mehr fällt. Im Idealfall nähert sich der Kurs der 200-Tage-Linie von unten oder notiert bereits wieder darüber. Dann und erst dann ist der richtige Zeitpunkt, um wieder in großem Stil zu kaufen. Das geht aber nur mit Cash. Und Stoppkurse sorgen für Cash. So einfach ist das.
Deswegen schreibe ich ja immer: Nur Hellseher brauchen keine Stoppkurse. Ich möchte noch ergänzen: Wer eine Gelddruckmaschine oder einen Farbkopierer im Keller hat (siehe hier) wohl ebenfalls nicht.
Wenn aber fast alle Aktien fallen, wie vorgestern, oder auch im Februar und März 2020, können Stoppkurse kontraproduktiv sein. Denn der Kursrückgang ist ja nicht in den einzelnen Titeln begründet, sondern einfach, weil im Moment einfach "geschüttet" wird. Ich habe ja schon gelegentlich angedeutet (siehe hier), dass ich etwa in solchen Phasen nicht alle Aktien mit einem "scharfen" Stoppkurs an der Börse absichere.
Stoppkurse hängen von der Cash-Quote ab!
Und wenn man sich die obigen drei Ziele von Stoppkursen vor Augen führt, kann man vielleicht die Frage, ob man Stoppkurse auch mal aussetzen kann, beantworten: Ja, kann man, wenn es langfristig gute Sterneaktien sind und wenn Ihr bereits genügend Bargeld habt. Dazu ein Beispiel:
Angenommen, Ihr habt ein Wertpapierdepot von 150.000 Euro. Davon sind 50.000 Euro in ETF angelegt. Ihr wisst, dass ich für breite ETF (MSCI World, S&P 500, Nasdaq) keine Stoppkurse empfehle. Denn langfristig gehen die Aktienmärkte nach oben. Bleiben 100.000 Euro, die Ihr ganz oder teilweise in einzelne Aktien, Zertifikate oder kleinere Themen-ETF investiert habt. Von diesen Papieren würde ich zunächst einmal zumindest alle diejenigen mit einem strengen Stoppkurs an der Börse absichern, die am weitesten unter ihrer jeweiligen 200-Tage-Linie notieren. Falls Ihr keine solchen Aktien habt (Gratulation!), dann eben die, bei denen der Kurs am nächsten bei der 200-Tage-Linie ist. Mit anderen Worten: Sichert vor allem die Stücke aus Eurem Bestand mit Stoppkursen ab, die den niedrigsten RSL-Wert haben.
Auf diese Weise verkauft Ihr systematisch die aus technischer Sicht schwächsten Titel. Und das sind dann vor allem solche Papiere, die nicht erst seit gestern sinken, sondern in der Regel solche Aktien, die schon seit längerem im Abwärtstrend notieren. Das ganze würde ich so lange durchführen, bis Ihr über ausreichend Cash verfügt. Eine Quote von beispielsweise 30 oder 40 Prozent ist gut.
Bei dem Beispiel mit dem 100.000-Euro-Anleger (ich wollte einfach eine glatte Zahl) könnte man also sagen: Wenn 30.000 oder 40.000 Euro Bargeld vorhanden ist, braucht Ihr gute Titel (Sterneaktien) nicht mehr unbedingt mit Stoppkursen absichern. Oder aber auch mal Stoppkurse nach unten setzen, so dass sie wirklich weit unter der 200-Tage-Linie liegen.
Denn mit 30 oder 40 Prozent Cash bin ich voll handlungsfähig und kann abgestürzte Qualitätstitel wieder einsammeln, wenn der Boden da ist. Reden wir von einem, der süchtig nach WKN ist:
Risikomanagement bei nmh
Ich habe ja bekanntlich eine hohe dreistellige Zahl an Einzeltiteln in meinen Depots (gibt Schlimmeres; mit hochgezüchteter Computertechnik kein Problem -- bitte aber nicht zuhause nachmachen). Für alle (!) führen meine Systeme einen "internen" ICO-Stoppkurs (ICO = in computer only), aber nicht für alle gibt es auch eine Stopp-Order an der Börse (besser: im LiveTrading). Mein Rechenzentrum macht mir beispielsweise jedes Wochenende eine High-Score-Liste, auf der alle Aktien ohne aktiven Stopp stehen, sortiert nach dem Abstand zur 200-Tage-Linie. Ich gebe dann für die 10, 20 oder 30 Titel, die am weitesten unterhalb notieren, neue aktive Stopp-Loss-Orders ein. Außerdem bekommen die Titel einen scharfen Stoppkurs, die ihre ICO-Stoppkurse am deutlichsten unterschritten haben. Auch Stoppkurse aus der Finanzpresse sind ein Kriterium dafür, denn die Erfahrung zeigt, dass viele Anleger dort verkaufen. Das erfordert aber Disziplin -- eine solche Strategie dürfen nur Anleger umsetzen, die gegen den Schweinehund "Ach was, die steigt schon wieder" geimpft sind.
Merke: Wenn Ihr im Zweifel seid, ist es besser, aktive Stoppkurse an der Börse vorzumerken. Wenn Ihr möchtet, orientiert Ihr Euch dazu einfach an meinen Empfehlungen zu Stoppkursen. Indes:
Stockpicking ist Trumpf, und die weiter starke Performance der Sterneaktien aus meinen diversen Empfehlungslisten hier in der Community zeigt wieder einmal beeindruckend die Überlegenheit der simplen Trendfolgestrategie, die auch noch kaum Arbeit macht.
Sterneaktien laufen auch weiter nach oben
Die Titel mit vollen 6 Sternen, die Ihr aus meinen Listen kennt, wie beispielsweise Automatic Data Processing, Autozone, Balchem, Carlisle, Casella Waste, Costco, Croda, Extra Space Storage, Fastinghets Balder, Hermès, Home Depot, IMCD, Lindt, Marsh & McLennan, Microsoft, Motorola Solutions, Novo Nordisk, Old Dominion, Paychex, Republic Services, Sherwin Williams, Sika, Warehouses de Pauw, Waste Management haben letzte Woche kaum gelitten und sind natürlich auch weiterhin ein Kauf mit dem empfohlenen Stoppkurs -- idealweise, wenn sie vielleicht noch einige Prozent korrigieren. Wichtig: Trendaktien dürfen nur gekauft werden, solange sie noch über der 200-Tage-Linie notieren. Denn:
Aktien, die seit vielen Jahren im Kurs steigen, werden das mit großer Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft tun, und sie leiden in Krisen weniger stark. Titel wie mein Dauerfavorit Church & Dwight oder auch Ametek, Amphenol, Datagroup, Dell, Factset, Grainger, Keysight, Mesa Laboratories, SBA Communications, Thermo Fisher, Waste Connections oder Xilinx haben letzte Woche, als alles andere abgestürzt ist, ein neues Rekordhoch markiert. Das dürfte den letzten Skeptiker von der Qualität solcher Titel überzeugen. Passende Anregungen gebe ich Euch hier in der Community -- kostenlos und seit 2016.
Kluge Anleger verteilen ihre Käufe und nehmen beispielsweise jede Woche eine neue Sterneaktie ins Depot. Zeitraum schlägt Zeitpunkt!
Ich wünsche allen, die das hier lesen müssen, eine schöne Adventszeit. Lasst Euch überraschen, was Euch zum Advent hier in der Community erwartet.
Herzliche Grüße aus einem frisch verschneiten, eiskalten München
nmh
______________
*) Wenn man -- so wie ich -- den Klaus B. schon so lange kennt, kann man sagen: Natürlich war es Spaß. Er ist bis heute mit das beste, was die selbst ernannte Consors"bank" in Nürnberg hat. Herzliche Grüße -- ich weiß, er liest hier immer mit und beobachtet comdirect wohlwollend, aber mit Argwohn!
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
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Aktien
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am 29.11.2021 20:31
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am 29.11.2021 21:24
Dann bin ich ja sowieso immer sehr streng unterwegs.
Mal gespannt was uns die Adventszeit noch so bringt...
Gruß
KM
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am 03.12.2021 17:23
Heute sind 2 meiner Branchen etfs rausgeflogen mit insgesamt 10 Prozent Verlust seit Januar ( clean Energy und disruptive)
Wsl. Warte ich mit dem wieder Einstieg erstmal ab, bis sich die Börse etwas beruhigt (aka wenn nmh uns in etwas sicheres Fahrwasser per forumsbeitrag geleitet), auch wenn es mich schon wieder juckt zu reinvestieren um die Verluste schnell wieder reinzuholen ….
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am 03.12.2021 18:22
Bei mir kribbelts auch, ein paar € der ausgestoppten Werte wieder anzulegen.
Aber im Moment ist mir das alles deutlich zu ungemütlich.
Wenn ich mir allein meine Adobe heute ansehe...
Nee, erstmal in Ruhe abwarten.
Der Disruptive ist bei mir noch drin. Ein bisschen Luft ist noch bis zu meinem Stop.
Mal sehen wie lange noch.
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am 12.12.2021 14:09
Ich möchte das hier noch mal aufgreifen.
Im Marktlage-Thread wurden genügend Beispiele möglicher Gefahren für die Märkte aufgezeigt.
Sei es die Inflation, oder die Wahlen in Frankreich nächstes Jahr, mögliche Zinserhöhungen oder schnellerer Stop der Geldflut.
Derzeit herrscht viel Unsicherheit an der Börse, und das mag diese überhaupt nicht. Fear and Greed eben - wenn fear übernimmt kann jede kleine negative Meldung großes bewirken. Solch eine Meldung kam heute :
Nun hat die zweite Ratingagentur ihre Prognose für Evergrande gesenkt und einen Totalausfall für möglich/wahrscheinlich erklärt.
Ich vermute es wird morgen dadurch rumpeln, weil ich vermute, dass dies zwar nach der ersten Abwertung durch S&P (gute Aktie übrigens) zum Teil eingepreist wurde, aber nicht gänzlich.
Eure Stops verhindern schlimmeres, auch wenn die Stops der Sterne die durch @nmh vorgeschlagen wurden noch viel Luft habt.
Dennoch möchte ich kurz vorwarnen, dass es durch diese Meldung etwas rumpeln kann. Ein jeder muss selber entscheiden, wie er damit auch in Bezug auf Aktien, die nahe ihrer Stops kursieren, umgeht.
Die Folgen eines Bankrott des Unternehmens kann ich nicht abschätzen. Wer da mehr Erfahrung und Wissen drüber hat möge sprechen.
Trotz solcher Meldungen wünsche ich einen schönen dritten Advent!
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD
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am 13.12.2021 13:43
@Zilch schrieb:...
Ich vermute es wird morgen dadurch rumpeln, weil ich vermute, dass dies zwar nach der ersten Abwertung durch S&P (gute Aktie übrigens) zum Teil eingepreist wurde, aber nicht gänzlich.
...
Dennoch möchte ich kurz vorwarnen, dass es durch diese Meldung etwas rumpeln kann.
...
Vorbehaltlich unserer amerikanischen Traderfreunde schaut das doch gar nicht so rumpelig aus heute 😉
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am 13.12.2021 14:03
@Thorsten_ wofür ich dankbar bin 🙂 ich irre mich halt mal... oder öfter... je nachdem... 😄 in diesem Falle sogar gern 🙂
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am 16.12.2021 19:56
Besten Dank. Wünsche schöne Feiertage.
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am 22.02.2022 23:20
Lieber @nmh, liebe Community,
das Konzept der Stoppkurse - wiewohl schlüssig und nachvollziehbar - ist zumindest bei mir, der ich bei Einzelaktien noch kein so alter Hase wie @nmh bin, etwas ins Wanken geraten. Viele meiner Aktien, auch schon aus vor-Sternelisten-Zeiten (z.B. Deutsche Post und Starbucks) sind ausgestoppt worden, die alten mit Gewinnen, die neueren teils mit empfindlichen Verlusten.
Und nun?!?
Ich persönlich will nur sehr ungern auf "Cäsh" rumsitzen, um einen vermeintlich günstigen Zeitpunkt abzupassen, und ich weiß aktuell auch garnicht mehr, ob Einzelaktien für mich wirklich die Mühe wert sind. Ja, und das kann ich in Portfolio Performance gut nachvollziehen, die Einzelpapiere haben in den letzten Jahren solide Renditen eingefahren, aber eben aktuell auch solide Verluste ...
Dann doch eher dem Markt folgen mit einem Basisinvestment aus breiten Welt-ETFs und -Fonds, und das Stockpicking auf irgendwelche vielversprechenden Branchen-ETFs beschränken, wo das Risiko dann auch diversifizierter ist?
Ich bin etwas ernüchtert, etwas desillusionierter im Bezug auf das, was Börseninvestment jenseits des Daytradings für Zocker kann. Ich als Buy&Hold-Anleger würde gerne weitestgehend entspannt von der Seitenlinie aus zuschauen.
Was ist mit Qualitätsaktien wie MSCI und Adobe?
Brauchen die wirklich die Absicherung über einen SL?
Was, wenn der zum "falschen Zeitpunkt" zuschlägt? Und ich dann auch noch den richtigen Zeitpunkt für den Wiedereinstieg verpasse?
Dann doch kaufen und liegen lassen? Egal wie turbulent die Zeiten an der Börse sind?!?
Ich denke an die ganzen Neueinsteiger des vergangenen Jahres, die nun auf teils schmerzhaften (und wegen Stopp-Loss realisierten) Verlusten sitzen.
Wäre es für die nicht einfacher zu wissen:
Mit einem All-World-ETF kannst du das entspannt aussitzen? Bleib ruhig und schau dir das Renditedreieck an!
Ich bin verunsichert, und weiß, dass es vielen von euch, liebe Peergroup, ähnlich geht.
Wichtig ist, Ihr seid nicht allein, und in der comdirect-Community ist Zeit für Frust und Ärger aber eben auch für aufmunternde Worte.
Wie geht Ihr mit der Situation anlässlich des "Ukraine-Crashs" um?
Neugierige Grüße,
Andreas
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am 22.02.2022 23:45
Lieber Andreas,
es geht mir ganz ähnlich wie Dir. Ich hatte vor zwei Wochen mein gesamtes Depot aufgrund der allgemeinen Unsicherheiten "scharf" gestellt - sprich: Stopkurse im Orderbuch hinterlegt. Einige wurden gestern abend ausgelöst - u.a. Microsoft und Sartorius. Besonders schmerzhaft bei den beiden Werten: ich hatte erst Ende Januar bei beiden KRÄFTIG nachgekauft und damit meinen Einstandspreis sehr nach oben verschoben. Ich bin trotzdem mit Gewinn ausgestoppt, aber alleine bei Microsoft macht der kleine 6-7% Push gen Norden heute grob 2.000 Euro mehr (Buch-)Gewinn aus. Also wirklich sehr sehr ärgerlich alles.
Die große Herausforderung wie Du schon andeutest: was machen mit dem Cash? Gefühlt kann man es nur falsch machen. Jetzt zeitnah wieder einsteigen – dann fabuliert sich Putin Ende der Woche den nächsten Schwachsinn zusammen und alles bricht wieder zusammen. Jetzt nix machen - dann schaut man dem Wachstum von der Seitenlinie traurig zu.
Ich denke die richtige Strategie wäre auch diesmal gewesen - so wie ich es bei Corona gehalten habe: Stopkurse aussetzen wenn es eine Marktsituation gibt die den GESAMTMARKT nach unten befördert. Stopkurse sollten Aktien mit relativer Schwäche absichern...aber nicht eine allgemeine Krisensituation.
Am Ende des Tages sehe ich es so für mich: was ist die Alternative? Ich habe am 24.10.2018 meine erste Charge World ETF gekauft (Gott, war das aufregend damals!). Seitdem hab ich viele Fehler gemacht, mich mit dem ein oder anderen Turbo-Zertifikat verzettelt (aber auch dicke Gewinne gemacht), Fehlkäufe und -Verkäufe getätigt...usw. ABER: Am Ende des Tages steht trotzdem ein deutlichen Plus in meinem Portfolio Performance. Und jetzt bekomme ich die Kurve zur Ausgangsfrage: die Alternative mit all dem Geld wäre gewesen es stumpf zu verkonsumieren oder zu Nullzinsen aufm Konto versauern zu lassen. Also vielleicht müssen wir alle mal wieder etwas Bodenhaftung erlernen, bzw. die von nmh stets propagierte Demut erlernen.
Ich hoffe wir werden hier in der Community wieder aktiver und die alten Börsen-Dinos geben uns weiterhin etwas Geleit in den aktuell unruhigen Gewässern – ich habe das Gefühl das können viele hier aktuell gut gebrauchen.
In Anbetracht der aktuellen Lage: Peace!

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