Hilfe
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Euer Weihnachtsgeschenk: Das nmh-Aktienmenü für die Feiertage

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Liebe Angesprochene,


starten wir mit fünf Euro für das Phrasenschwein: Ein weiteres Jahr neigt sich dem Ende zu. Nachdem wir dieses Jahr keinen Adventskalender hatten, ist es angemessen, zumindest einen Tag vor Heiligabend noch einen kleinen Beitrag zu posten. Hier ist mein Weihnachtsgeschenk für Euch: Als Vorspeise ein aktueller Marktkommentar, als Hauptgericht habe ich eine Spezialauswertung für Euch, und als Dessert gibt's eine Tabelle mit aktualisierten Stoppkursen*, damit Ihr die Feiertage genießen könnt und die Börse auch mal Börse sein lassen könnt. Dazu kommt noch ein besonderes Zuckerl: Die strengste Sterneliste aller Zeiten! Getränk habe ich keines dabei, da sind die Geschmäcker doch zu verschieden. Während die einen Glühwein, Kaffee, Tee oder andere heiße Getränke bevorzugen, mögen andere lieber Bier, Schnaps oder auch nur Wasser. Meiner Meinung nach saufen nur Tiere Wasser. In der nmh-Redaktion wird ausschließlich Dr. Pepper (nur echt wenn importiert aus Amerika im 355 Milliliter-Gebinde, mit künstlichem Himbeeraroma) und Vanilla-Coke (inzwischen auch die zuckerfreie Variante) konsumiert. Aber ich schweife ab, sorry. Blicken wir zurück und vor allem nach vorn:


Marktkommentar


Wenn in den letzten Handelstagen keine Katastrophe mehr passiert, wird 2023 als überaus erfolgreiches Aktienjahr in die Geschichte eingehen. Alle großen Indizes liegen klar im Gewinn, beim DAX sind es gut 20 Prozent, beim S&P 500 gut 22 Prozent und der Nasdaq 100 liegt sagenhaft mit über 50 Prozent vorn. Dabei hätte man aber auch von Januar bis November Urlaub von der Börse nehmen können. Die Indizes haben ihre tolle Performance nur den letzten beiden Monaten November und Dezember zu verdanken. Vorher gab es eine nervöse und nervige Seitwärtsbewegung, die im August sogar in eine Abwärtsbewegung übergegangen ist. Doch seit Anfang November scheint die Sonne wieder, und die Kurse marschieren nach Norden, wo es ihnen inzwischen besser gefällt als hier unten in Bayern. Mehr zum Nasdaq 100 schreibe ich weiter unten; bitte erinnert mich gleich, falls ich es vergessen sollte. Das große Aber:


Der Blick ins Detail zeigt enorme Herausforderungen -- vor allem wenn man nicht den großen Indizes folgt, sondern dem Gebot der breiten Diversifikation. 2023 waren es bis Anfang November nur wenige Werte, welche die Indizes wirklich getragen haben. Ihr kennt sie alle. Wie eine Schallplatte mit einem Kratzer habe ich im Verlauf des Jahres immer wieder vor der schlechten Marktbreite gewarnt. Der S&P 500 Equal Weight (siehe z.B. den ETF mit der WKN A12HWR) legt das Problem eindrucksvoll dar: Noch Anfang November notierte der Index, der sämtliche 500 Werte gleich gewichtet, seit Jahresanfang 3 Prozent im Minus. Daraus wurde innerhalb von nur sieben Wochen ein Plus von 12 Prozent im Jahresschnitt. Das Ganze verlief derart rasant und steil, dass man so schnell gar nicht folgen konnte. Und das ist gleichzeitig die eigentliche gute Nachricht an der Geschichte: Endlich steigt die Marktbreite wieder! Konkret:


Aktuell liegen weltweit wieder mehr als die Hälfte aller Aktien über ihrer 200-Tage-Linie, nämlich per Freitag abend knapp 58 Prozent. Technisch sind wir seit Anfang Dezember in einer Hausse, denn seitdem sind es über 50 Prozent. Noch Ende Oktober lag dieser "200-Tage-Indikator" bei erschütternd schlechten 26 Prozent. Immerhin 56 Prozent aller Aktien haben derzeit eine steigende 200-Tage-Linie, und das Weltmomentum (durchschnittlicher Abstand aller Aktien von ihrer 200-Tage-Linie) liegt bei 101,60 Prozent und damit so hoch wie zuletzt Anfang August. Diese Indikatoren machen Hoffnung, dass in den nächsten Wochen noch mehr Aktien den Aufwärtstrend mitmachen.


Exkurs zur Marktbreite


Übrigens haben mich öfters Leser gefragt, wie denn dieser "200-Tage-Indikator" langfristig so aussieht. Der Prozentsatz aller Aktien weltweit über der 200-Tage-Linie schwankt logischerweise zwischen 0 und 100 Prozent. Dreimal in den letzten 25 Jahren waren wir unter 15 Prozent, nämlich Ende 2002 (Dot-Com-Krise und Nine-Eleven), in 2008/Anfang 2009 (Finanzkrise) und Anfang 2020 (Corona-Crash). Ebenfalls dreimal lag der Indikator über 80 Prozent, und zwar Ende 2003, Ende 2009 und zuletzt Anfang 2021. Der Index überschreitet den Wert von 50 Prozent und damit die Grenze zwischen Baisse und Hausse in den 25 Jahren im Durchschnitt ungefähr einmal pro Jahr nach oben oder nach unten. Er gilt daher als guter mittelfristiger Indikator. Dabei war das Jahr 2023 ungewöhnlich, weil der Wert von Januar bis August ständig um 50 Prozent oszillierte, um dann auf besagte 26 Prozent abzustürzen. Meine Systeme berechnen den Index basierend auf unterschiedlichen Aktien täglich neu; insgesamt sind es weltweit derzeit knapp 13 000 Aktien, die der Berechnung zugrunde liegen. Ihr findet den Indexstand nicht frei verfügbar im Internet; Daten sind das moderne Gold. Doch zurück zum Markt:

 

In Deutschland war die Tendenz ähnlich. Der DAX wurde bis Herbst nur von seinen Schwergewichten getragen. Der kleine Bruder MDAX -- Sinnbild für den Mittelstand -- zerstört das schöne Bild vollends. Anfang November lag der MDAX noch unter Wasser. Aufs Jahr gerechnet sind es jetzt gut 8 Prozent Plus. Die historisch betrachtet ungewöhnlich lange Phase der Underperformance hängt mit der abnehmenden Bedeutung des MDAX durch die Indexumstellungen im Herbst 2021 zusammen: Mit der Erweiterung des DAX auf 40 Werte hat der Midcap-Index mit einem Schlag seine zehn größten Mitglieder verloren. Doch wer ein Faible für unentdeckte Nebenwerte hat, der hatte es auch in 2023 sehr schwer: Es hilft einfach nichts, wenn man der einzige ist, der eine vermeintliche Unterbewertung erkannt hat. Aktienkurse steigen nur und ausschließlich nur, wenn Nachfrage besteht. Sonst nicht. Wenn sich niemand für den Wert interessiert, kann der Kurs nicht steigen. Das ist reine Mathematik, und obwohl es alle wissen, widerstrebt es halt dem emotionalen Effekt, dass Menschen gerne recht haben wollen. Mit anderen Worten: Anleger, die klüger sind als der Markt, haben viel Geld verloren und werden viel Geld verlieren. Aber das predige ich ja schon immer; meine Leser und Leserinnen haben es längst gelernt.

 

Weihnachtszeit, Geschenkezeit. Viele schöne neue Sterne für schlaue Anlegerinnen und Anleger!Weihnachtszeit, Geschenkezeit. Viele schöne neue Sterne für schlaue Anlegerinnen und Anleger!

 

Die aktuelle Lage beweist wieder einmal die besondere Stärke von einfachen Trendfolgestrategien. Die Gewinner bleiben die Gewinner. Erfahrene Börsianer wissen schließlich: Die Wahrscheinlichkeit ist unser Freund. Gewinner ziehen Geld an, Verlierer nicht. Jeder will Gewinner im Portfolio haben, niemand Verlierer. Das gilt vor allem zum Jahresende, wenn Fondsmanager und Vermögensverwalter ihren Kunden gegenüber Rechenschaft ablegen müssen.  


Der DAX auf Rekordjagd: Derivate für alle Fälle


Der DAX hat Mitte Dezember erstmals in seiner Geschichte die 17 000-Punkte-Marke überboten und so ein neues Rekordhoch markiert. Die Freude darüber hielt allerdings nicht lange, setzten doch umgehend Gewinnmitnahmen ein. Dass der DAX Luft holen muss, steht aber außer Frage.

 

Wer sich absichern will, findet im Moment interessante Discount-Put-Plus-Produkte (DPP). Damit profitiert Ihr, wenn die Kurse nicht stark steigen oder wenn sie sogar fallen. Beim PN6TVR ist ein Gewinn von 40 Prozent (entspricht 180 Prozent p.a.) drin, falls der DAX bis zum 19.04.24 nie über 17 700 Punkte (Barriere) steigt; ich habe den Optionsschein gestern nochmal gekauft. Zur Sicherheit, falls die Rechnung nicht aufgeht, soll für den Schein ein initialer Stop Loss bei 1,90 Euro gesetzt werden, der dann während der Laufzeit wöchentlich leicht angehoben werden kann, beispielsweise um 0,15 Euro pro Woche. Gleichzeitig habe ich mir vor ein paar Tagen noch den PN6TXA ins Depot gelegt (Stopkurs z.B. 5 Euro mit einer Erhöhung von z.B. 2 Euro pro Woche). Der hat bei gleicher Laufzeit eine etwas höhere Barriere bei 17 800, ist also eigentlich (!) sicherer als das 'TVR-Papier, und hat trotzdem eine wesentliche höhere Gewinnchance von 55 Prozent (d.h. 285 Prozent p.a.). Warum? Weil PN6TXA einen viel niedrigen "Floor" hat als PN6TVR. Das bedeutet: wenn der DAX während der Laufzeit auch nur einmal kurz über die Barriere bei 17 700 bzw. 17 800 Punkten schaut, muss er bis Fälligkeit im April "nur" wieder auf 17 200 (Floor) oder tiefer fallen, damit 'TVR trotzdem den vollen Gewinn bringt. Damit auch beim 'TXA der volle Gewinn drin ist, müsste der DAX nach einer Barriereverletzung aber auf unter 13 800 Punkte fallen -- das ist wesentlich unwahrscheinlicher und wird mit einer viel höheren Gewinnchance belohnt.

 

Umgekehrt bieten sich Discount-Call-Plus (DCP) an, wenn Ihr davon ausgeht, dass es bis Sommer keine größeren DAX-Rücksetzer gibt. Ich habe unter anderem PE95FQ, PC0SNE und PC1MKD im Depot (Barrieren: 13 800, 14 500 und 15 500, Laufzeit jeweils Ende Juni 2024, Stoppkurs zum Beispiel 5 Euro mit einer Erhöhung von ungefähr 1,50 Euro pro Woche). Kaufen könnt Ihr diese Derivate bei comdirect für 3,90 Euro Gebühr, verkaufen im April dann gebührenfrei***, oder aber dauerhaft kostenlos bei der Consors"bank". Wie üblich der Hinweis: Vorsicht, Totalverlustgefahr, daher nur wenig Geld investieren und Stoppkurse streng einhalten! Die DPP sind nur ein kleiner Zusatzkick, falls der DAX ab Mitte Januar eine längere Verschnaufpause einlegt, und auch die DCP sollten mit einiger Wahrscheinlichkeit ihre maximale Rendite erreichen, falls kein größerer Unfall geschieht. Indes:


Ein neues Kaufsignal für den DAX entsteht bei Kursen oberhalb von 17 000. Auch das ist zeitnah möglich und sogar eher wahrscheinlich, gerade bei den dünnen Handelsumsätzen zwischen den Feiertagen. Das aktuelle Momentum des extrem starken Novembers und soliden Dezembers wird uns dann noch bis in die ersten Januarwochen tragen. Da geht es dann um weitere 2 oder 3 Prozent in den Indizes -- nicht sehr aufregend. Die Stimmungsindikatoren liegen jedoch schon weit im Verkaufsbereich. Nur ganz selten in der Börsenhistorie gab es beim RSI-Indikator einen solchen Umschwung von überverkauft auf stark überkauft in nur wenigen Wochen. Die Liquidität hat es ermöglicht -- und wohl vor allem ein Short-Squeeze nach dem anderen:


Gerade weil die Lage so offenkundig negativ aussah, hatten beispielsweise Hedge-Funds immer wieder stark auf fallende Kurse gesetzt und Aktien leer verkauft (geliehen und dann verkauft). Sie hatten die Hoffnung, die Aktien später billiger zurückkaufen zu können, um sie dann zurückzugeben. Als dann aber die Kurse wider Erwarten gestiegen sind, mussten sie zur Begrenzung ihrer Verluste die leer verkauften Aktien teurer zurückkaufen. Das lässt sich an den Statistiken erkennen, die man in professionellen Datenbanken findet: Gerade die leer verkauften Aktien sind stärker gestiegen als der Rest des Marktes. Dieser Effekt hat die Kurssteigerungen noch verstärkt -- der sogenannte "Short-Squeeze".


Der Blick in die Zukunft


Die Super-Performance des DAX in den letzten Wochen ist hauptsächlich auf eine positive Datenlage -- vor allem in Amerika -- zurückzuführen. Die Zahlen zu Inflation, Arbeitsmarkt und Wirtschaftswachstum deuten darauf hin, dass es den Notenbanken mit ihrer Geldpolitik gelungen ist, die Teuerung zu bremsen, ohne die Wirtschaft gegen die Wand zu fahren. Gleichzeitig preisen die Märkte schon optimistisch mehrere Zinssenkungen 2024 ein. Sollten die Töne allerdings "falkiger" werden, könnte es etwas ruckeln. Denn eine unvorhergesehene Andeutung, dass man mögliche Zinssenkungen doch vielleicht verschiebt, wäre Gift für die Märkte. Eine Zinsanhebung, auf die derzeit aber tatsächlich nichts hindeutet, könnte gar größere Turbulenzen auslösen, weil ein Teil des Anstiegs eben auf den anderen Erwartungen fußt. Andererseits liegt noch immer viel Geld an der Seitenlinie herum, das nur darauf wartet, Rücksetzer auszunutzen. Vieles spricht für weiter steigende Kurse:


Wenn die Zinsen sinken, werden Aktien attraktiver. Viele gute Firmen sind nach wie vor günstig zu haben: niedrige KGV, hohe Dividendenrenditen. Doch der Anstieg der Kurse wird nicht geradlinig verlaufen. Das tat er noch nie. Und deswegen werden wir auch weiterhin starke Nerven brauchen. Dennoch, und das wissen wir alle, spielte die Musik auch 2023 vor allem amerikanische Akkorde. Die großen Gewinner des Jahres sind Technologie-Aktien aus dem Silicon Valley. Und ich bezweifle, dass sich das in den nächsten Monaten nachhaltig ändern wird. Die Statistik beim Blick zurück ist glasklar: Neunmal gelang dem Nasdaq 100 seit 1985 ein Kursplus von über 40 Prozent. In acht Fällen brachte auch das Folgejahr Anschlussgewinne, und zwar um durchschnittlich 26 Prozent. Die Trefferquote beträgt also stolze 89 Prozent. Oder: "The trend is your friend". Die beste und auch einfachste Strategie bleibt daher, vorsichtig und regelmäßig bei ausgewählten Trendaktien zuzugreifen, und dabei aber auf Stoppkurse zu achten, falls die Rechnung nicht aufgeht. Übrigens:


Stoppkurse sind schlecht für die Laune


Stoppkurse haben einige überaus interessante psychologische Effekte. Diejenigen von Euch, die schon länger mit Stopps arbeiten, werden das kennen. Einerseits liest man immer wieder Sachen wie "Ich verwende keine Stoppkurse, denn da werde ich ja aus der Aktie geworfen, wenn sie fällt, obwohl ich das gar nicht will!" Ich denke, darüber müssen wir nicht reden; wenn es jemand besser weiß als alle anderen, dann ist das so. Ich will auf etwas anderes hinaus, auf einen Psycho-Effekt, der mich auch ganz persönlich seit vielen Jahren plagt. Bei mir fliegen ständig Wertpapiere aus dem Depot, weil der Stop Loss auslöst. Und jedes Mal bekommt man pro Vorgang gleich mehrere Ohrfeigen: Sofern es eine automatische Order ist, ist das erste, was ich davon mitbekomme, eine E-Mail, dass der Titel verkauft wurde. Abends oder am nächsten Tag habe ich die Verkaufsabrechnung, habe Gebühren für den Trade bezahlt, muss den Verkauf überprüfen, verbuchen, und das Geld disponieren. Auch wenn vieles bei mir vollautomatisch abläuft: All das macht einiges an Arbeit, und vor allem zieht es eben meine Aufmerksamkeit auf den Verkauf: "Da schau mal, schon wieder eine von Deinen Aktien, die nicht mehr steigt, Du Depp Du". Von den vielen anderen Titeln (glücklicherweise die ganz große Mehrheit), die in meinen Depots still und ruhig weiter steigen, bekomme ich dagegen so gut wie nichts mit!


Der Effekt bewirkt, dass ich ständig das Gefühl habe, für schlechte Entscheidungen bestraft zu werden, während ich kaum eine Belohnung für richtige Entscheidungen sehe. Nicht gut für das Mindset. Euch geht es genauso? Der erste Schritt ist, diesen Effekt zu erkennen. Er ist eine optische Täuschung! Gegen den Effekt hilft, von Zeit zu Zeit, zum Beispiel jedes Wochenende oder alle zwei Wochen auch mal ins Depot zu blicken, sich an den Gewinne(r)n in grüner Farbe zu erfreuen und die Stoppkurse für die Gewinneraktien nachzuziehen. Dann habt Ihr zumindest auch am Wochenende die psychologische Komponente der Belohnung, und das ist gut für die Laune. Und in einem zweiten Schritt erkennt Ihr dann, dass Eure Strategie, Gewinne laufen zu lassen und Verluste strikt zu begrenzen, richtig ist und Euch erfolgreich macht. A propos Strategie:


Meine persönliche Strategie basiert unter anderem auf den bekannten Trendaktien. Allerdings nutze ich auch seit Anfang November die überaus attraktive Aktion bei comdirect, um per Sparplan in ausgewählte Aktien und ETF gebührenfrei einzusteigen oder sie zu verstärken (noch bis 31.12.2023). Dabei sind auch trendschwache Aktien wie BASF, Beyond Meat, BMW, Cancom, Ceconomy, Dürr, GFT, Hasbro, Kellanova, Kraft-Heinz, Nike, Orange, Sirius XM, Teradyne, United Internet, Verizon oder auch die Agribusiness- und Hydrogen-ETFs, obwohl das eher riskant ist und daher keine Empfehlung für Euch. Ich kaufe diese Papiere im Rahmen anderer Strategien, keine Trendfolge. Mittlerweile habe ich fast 250 solcher Sparpläne eingerichtet, und das beweist mal wieder, dass ich von vier Dingen überhaupt keine Ahnung habe: Autos, Fußball, ETF und halt Sparpläne. Die Liquidität kommt übrigens auch von Stop-Loss-Verkäufen bei Aktien, die nicht so wollen wie ich mir das vorstelle. Oder von meinen Orangensaft-Trades, die seit Oktober mehrfach ordentlich mit Karacho in die Hose gegangen sind (WKN SV1WEK). Aber Ihr könnt auch die meisten der nmh-Trendaktien (leider nicht die Oberbank) spesenfrei einsammeln; bis Silvester habt Ihr noch Gelegenheit dazu, einen kostenlosen Sparplan einzurichten. Und jetzt kommen gleich paar Anregungen dafür:


Das Hauptgericht: Rosenheim-Auswertung nach Ländern und Branchen


Das hatten wir schon länger nicht mehr, und zahlreiche Leser haben mich gefragt, ob wir nicht mal wieder die Branchen- und Länderauswertung machen können (siehe hier und hier). Für alle, die noch stärker diversifizieren wollen. Klar, an Weihnachten erfülle ich diesen Wunsch gerne, allerdings verbunden mit einer Warnung: Es ist keine gute Idee, nur im Interesse der Diversifikation schlechte Aktien ins Depot zu holen. Wie oben geschrieben: Die Gewinner bleiben die Gewinner. Das ist an der Börse immer so, auch wenn es viele nicht einsehen. Und wenn eben im Moment die Musik in der amerikanischen Technologie spielt, dann würde es mich sehr überraschen, wenn das nicht auch in 2024 so wäre.


Beispielsweise zeigt die Analyse, dass es im Moment und wahrscheinlich auch längerfristig einfach keine attraktiven Aktien aus sagen wir mal Ungarn oder etwa aus der Branche Automobil/Zulieferer gibt. Der beste Wert aus Ungarn ist Magyar Telekom (Stopkurs 1,10 Euro) mit einem CRV (siehe unten) von gerade mal 0,87, bzw. Tesla (Stoppkurs 170 Euro) bei den Autos, die aber wegen der extremen Schwankungen nur auf ein CRV von 5,91 kommen. Es wäre dumm, diese beiden Werte zu kaufen, nur um zwanghaft zu diversifizieren. Möglicherweise habt Ihr persönlich andere Gründe für einen Kauf: OK, aber bitte nicht nur wegen der Branche oder Länderauswahl.

 

ros_xmas_3.png

Man liest immer mal wieder, dass die Leute ihr "Amerika-Übergewicht" im Depot korrigieren wollen. Dann kaufen sie Aktien aus Emerging Markets, aus Russland oder China oder Indien. Über Russland müssen wir nicht reden, davor habe ich immer gewarnt; meine Leserinnen und Leser waren dort nie engagiert und haben jetzt keine wertlosen Papiere. Was in China möglich ist, sieht man aktuell bei Tencent und bei Netease. Der Stoppkurs bei Netease (WKN 501822) lag bei 77 Euro, die Aktie ist ein Verkauf. Wer sie noch im Depot hat und ihr eine letzte Chance geben will, setzt seinen Stoppkurs bei 70 Euro, vielleicht mit Trailing-Abstand 10 Prozent. Der aktuelle leichte Kursanstieg ist ein Effekt, den Börsianer "Dead Cat Bounce" nennen. In undemokratisch geführten Staaten muss man keine Aktien kaufen. Was in Amerika nach der Wahl passiert, wissen wir noch nicht. Manchmal liest man, ein Präsident Trump wäre zumindest gut für Amerikas Wirtschaft. Ich habe Zweifel: Trump ist per se ein Unsicherheitsfaktor, und eine derartige Spaltung der Bevölkerung kann nicht gut für die Wirtschaft sein. Aber auch hier verhindern Eure Stoppkurse schlimme Verluste, denn viele von uns können nicht in die Zukunft sehen. Also, zumindest ich nicht.


Wenn Ihr in der "Fachpresse" aus Kulmbach oder München gelegentlich Artikel über Aktien aus Russland oder China oder Indien lest, solltet Ihr wissen, dass den Verlagen Euer Depoterfolg ziemlich egal ist. Sie wollen Hefte an der Tankstelle verkaufen.** Und wenn man immer nur die gleichen Aktien empfiehlt (so wie ich das tue), kaufen die Leute irgendwann die Zeitschrift nicht mehr. Also mischt man vermeintliche Geheimtipps, unentdeckte Nebenwerte (die dann in aller Regel auch unentdeckt bleiben, sprich: weiter im Kurs fallen), Schwellenländeraktien bei. Ich verweise gerne auch auf meinen Beitrag hier, der ist schon fast fünf Jahre alt. Klar, Aktien wie Reliance (WKN 884241, Stoppkurs 48 Euro) oder Infosys (WKN 919668, Stoppkurs 14 Euro) aus Indien sind durchaus interessant, aber man sollte wissen, dass gerade das Kastensystem dort große Teile der Bevölkerung sozial unterdrückt. Indien ist allenfalls eine unvollständige Demokratie. Solche Aktien darf man für den besonderen "Kick" beimischen, ernsthafte Investments sind sie einstweilen nicht.


Dennoch ist es grundsätzlich schon OK, nach Branchen und Ländern zu streuen, solange man sich dabei auf gute Aktien konzentriert. Und genau das ist der Gegenstand dieser Auswertung. Basis ist die Rosenheimliste der besten Aktien der Welt, die nach einem aufwendigen Verfahren jeden Monat neu gerechnet wird und die normalerweise nicht öffentlich zugänglich ist. Diese Liste enthält einige tausend Aktien weltweit, die einerseits nach der Performance und andererseits danach sortiert werden, wie häufig und stark Kursverluste sind. Ganz oben auf der Liste steht mit wachsendem Abstand einsam die Oberbank aus Österreich, die seit den 1990er-Jahren (!!!) gut 8 Prozent pro Jahr macht (rein rechnerisch eine Verdopplung alle neun Jahre), und das ohne größere Kursschwankungen. Gut für die Nerven! Daraus folgt, dass die Bankenbranche und unser glückliches Nachbarland auch in der heutigen Auswertung jeweils auf Platz 1 stehen.

 

Die Auswertung nennt zu jedem Land und zu jeder Branche die drei besten Aktien. Es werden nur Branchen und Länder gelistet, bei denen der Top-Wert nach der Rosenheim-Auswertung mindestens ein Chance-Risiko-Verhältnis (CRV) von 10 hat. Daher heute keine Titel aus Ungarn und der Automobilbranche. Als Referenz:


Die Oberbank als weltweite Nummer 1 kommt aktuell auf ein CRV von 38, danach auf Platz 2 mit großem Abstand Cadence (24) und auf Platz 3 die Tradegate-Aktie (21). Tradegate ist allerdings eine Sondersituation und kein Kauf, daher in der heutigen Auswertung nicht enthalten. Attraktive Aktien sind derzeit solche mit einem CRV-Wert von mehr als ungefähr 8. Übrigens gab es kürzlich die Anregung, doch auch mal das untere Ende der Liste zu betrachten -- für alle, die Gruselfilme und schnelle spektakuläre Gewinne mögen. Ich kann aber kein Blut sehen. Da findet man Titel wie Wirecard (CRV = -187), Baumot, Air Berlin, und natürlich NeXR alias Staramba alias Social Commerce alias Adiantum, um jetzt nur mal die üblichen Verdächtigen zu nennen, die manch ein Hellseher auch hier in der Community schon angepriesen hat und die aber alle inzwischen schon mindestens einen Insolvenzantrag gestellt haben. Auch vor Leoni habe ich Euch ab 2018 deutlich gewarnt, als die Aktie hier in der Community noch wegen "toller Produkte für unsere Autos" herumgereicht wurde. Viel Häme musste ich für meine Warnungen hören. Das Papier ist inzwischen aus den Depots wertlos ausgebucht. Lasst die Finger davon, auch wenn Euch manche auch heute noch etwas anderes einreden wollen. Wer Zocken will geht lieber ins Casino. Dort sind die Hostessen hübscher als die Vorstände bei Wirecard, und es gibt etwas zu trinken. Oder Ihr spielt Lotto, das geht von zuhause aus. Das Gleiche gilt bitte für alle, denen Trendaktien schlicht zu langweilig sind. Doch zurück zur Rosenheimliste (angegeben ist jeweils die WKN, der Name, das CRV auf der Rosenheimliste (Werte über ungefähr 8,00 sind derzeit attraktiv) und in Klammern ein Stoppkursvorschlag in Euro): 

 
Hier ist die Auswertung zunächst nach Branchen ...

 

Bank
854018: Oberbank AG Inhabe   38.16 (Stop: 58 Euro)
850628: JPMorgan Chase & C    5.39 (120)
885836: Morgan Stanley Reg    4.31 (65)

 
Software/IT-Dienstleister
873567: Cadence Design Sys   23.57 (185)
870747: Microsoft Corp. Sh   17.92 (270)
873369: Fair Isaac Corp. R   17.57 (690)
 
Versorger/Energie/Entsorger
910249: Casella Waste Syst   19.01 (67)
A1JLZG: BKW AG Namens-Akti   13.34 (140)
915201: Republic Services    13.24 (118)
 
Computer-Hardware
918422: NVIDIA Corp. Regis   18.82 (320)
A1W0KL: CDW Corp. Register   11.19 (170) 
865985: Apple Inc. Registe   10.55 (148)
 
Halbleiter/Chips
A2JG9Z: Broadcom Corp. Reg   16.84 (710)
720190: First Sensor AG In   13.51 (53)
A0DLC4: Monolithic Power S   11.99 (360)
 
Dienstleistungen
880205: Cintas Corp. Regis   16.72 (430)
A0CBF4: Chemed Corp. Regis   14.46 (438)
858415: Marsh & McLennan C   11.45 (146)
 
Finanzdienstleistungen
A0M63R: MSCI Inc. Register   16.66 (410)
A0F5F5: CBIZ Inc. Register   14.30 (44)
869761: Gallagher & Co. Ar   13.11 (176)
 
Handel
893807: Copart Inc. Regist   16.44 (37)
A1H5JY: O'Reilly Automotiv   13.34 (750)
888351: Costco Wholesale C   11.92 (465)
  
Bau/Immobilien
501903: AGROB Immobilien A   16.36 (39)
A14M21: Equinix Inc. Regis    9.41 (620)
912711: Simpson Manufactur    8.22 (112)
 
Versicherung
865496: Progressive Corp.    14.59 (115)
869561: UnitedHealth Group   14.32 (420)
896895: Brown & Brown Inc.   12.66 (58)
 
Medien/Entertainmt./Werbung
A0J2R1: Wolters Kluwer N.V   13.37 (104)
A2AHZ7: S&P Global Inc. Re   10.17 (308)
914508: Take-Two Interacti    8.45 (118)
 
Nahrung/Gaststaett./Tabak
877480: Lotus Bakeries S.A   13.03 (6100)
856958: McDonald's Corp. S    9.25 (229)
A2JQPZ: Keurig Dr Pepper I    9.10 (27)
 
Mediz./Pharma/Biot./Gesund.
858560: Lilly & Co Eli Reg   12.62 (400)
A1KBYX: Zoetis Inc. Regist   12.02 (137)
A0MS80: Chemometec AS Navn   11.51 (41)
  
Tourist./Freiz./Sport/Spiel
LTT247: Lotto 24 AG konv.N   12.44 (345)  kein Kauf, da Übernahmekandidat
A0JMVJ: Pool Corp. Registe   10.59 (285)
923011: Churchill Downs In   10.17 (99)
 
Elektro/Technologie
A2AJW7: Novanta Inc. Regis   12.36 (125)
857209: Thermo Fisher Scie    9.86 (400)
882749: Amphenol Corp. Reg    9.67 (70)
 
Maschinen-/Anlagenbau
907784: Comfort Systems US   12.28 (130)
885676: Watsco Inc. Reg. S    9.58 (285)
863871: Badger Meter Inc.     9.07 (110)
 
Logistik/Verkehr/Luftfahrt
923655: Old Dominion Freig   12.25 (283)
A0JEP3: TransDigm Group In    8.18 (680)
851915: Northrop Grumman C    7.94 (370)
 
Konsumgueter (Hersteller)
886670: Hermes Internation   11.54 (1520)
894298: Deckers Outdoor Co   10.65 (420)
A0MXBY: Lululemon Athletic    9.01 (320)
 
Telekommunikation
A1T7LU: T-Mobile US Inc. R   11.34 (112)
A0YHMA: Motorola Solutions    9.09 (238)
575314: Funkwerk AG Inhabe    8.11 (18,20)
 
... und hier nach Ländern (Stoppkurse in Euro in Klammern)

 

AT - Oesterreich
854018: Oberbank AG Inhabe   38.16 (Stop: 58 Euro)
877738: Verbund AG Inhaber    5.81 (71)
A0X9EJ: Kontron AG (S&T/Qu    4.98 (16)
 
US - Vereinigte Staaten
873567: Cadence Design Sys   23.57 (185)
910249: Casella Waste Syst   19.01 (67)
918422: NVIDIA Corp. Regis   18.82 (320)
 
CA - Kanada
A0JM27: Constellation Soft   17.06 (1650)
A2AKQ7: Waste Connections    12.41 (112)
A2AJW7: Novanta Inc. Regis   12.36 (125)
 
DE - Deutschland
501903: AGROB Immobilien A   16.36 (39)
720190: First Sensor AG In   13.51 (53)
LTT247: Lotto 24 AG konv.N   12.44 (345)  kein Kauf, da Übernahmekandidat
 
NL - Niederlande
A0J2R1: Wolters Kluwer N.V   13.37 (104)
A1J4U4: ASML Holding N.V.     9.62 (500)
A2P8B7: Davide Campari-Mil    5.56 (9,40)
 
CH - Schweiz
A1JLZG: BKW AG Namens-Akti   13.34 (140)
A3DHHH: Straumann Holding     9.15 (100)
A2JNV8: Sika AG Namens-Akt    8.85 (215)
 
BE - Belgien
877480: Lotus Bakeries S.A   13.03 (6100)
A0ERSV: Elia Group Actions    5.99 (90)
A2PXG1: Warehouses De Pauw    5.98 (24)
 
FR - Frankreich
886670: Hermes Internation   11.54 (1520)
876736: Robertet S.A. Acti    9.99 (710)
853292: LVMH MOET HENN. L.    8.96 (650)
 
DK - Daenemark
A0MS80: Chemometec AS Navn   11.51 (41)
A3EU6F: Novo-Nordisk AS Na   10.64 (75)
565131: GENMAB AS Navne Ak    7.84 (255)

Zur Erinnerung: Eine Aktie ist nach den Rosenheimkriterien nur attraktiv, wenn der in der Tabelle angegebene CRV-Wert größer als ungefähr 8 ist!

 

Ich habe jetzt um 15.30 Uhr noch die Stoppkurse ergänzt; hatte ich doch völlig vergessen. Der zuständige Autor bekommt keine selbst gemachte Panna Cotta zu Weihnachten!!!!

 

Übrigens wird die Rosenheimliste normalerweise nur Anfang eines Monats neu gerechnet. Aber ich kann ja natürlich der Community keine drei Wochen alten Daten zumuten, daher hat mein Großrechner die Liste exklusiv für Euch so erzeugt, als ob bereits Anfang Januar 2024 wäre. Mit den Kursen bis Freitag 22.12.2023. nmh-Premium-Leser, die noch die Liste von Anfang Dezember kennen, sollten sich also nicht über Abweichungen bei den Daten wundern.


Manche der genannten Aktien würde ich aktuell auch zum Kauf empfehlen -- vor allem eben, falls der CRV-Wert über 8 beträgt und falls die Aktie über ihrer 200-Tage-Linie notiert. Bitte entscheidet selbst, ob die Papiere in Euer Depot passen. Ganz wichtig ist immer, die angegebenen Stoppkurse zu beachten. Dann bleiben Euch Totalausfälle wie Leoni oder Wirecard erspart. Nur Hellseher brauchen keine Stoppkurse. Für alle anderen sind sie die (Über)lebensversicherung an der Börse und die einzige Möglichkeit, nachhaltig und langfristig erfolfreich zu sein. Damit sind wir schon beim Dessert:


Frische Stoppkurse braucht das Land


Die Kursanstiege der letzten Wochen waren sehr erfreulich, erlauben sie doch jetzt bei einigen Aktien, die Stoppkurse anzuheben, um Eure Gewinne abzusichern. Hier ist eine Auswahl an Aktien, bei denen Ihr Eure Stops nach oben setzen dürft. Ob man die Stoppkurse als Orders an der Börse setzt oder nur "ICO", "in computer only" beobachtet, ist Geschmacksache. Die Erfahrung zeigt aber, dass man nur mit einer aktiven Stop-Loss-Verkaufsorder den inneren Schweinehund "Ach was, die steigt schon wieder, die Aktie ist total billig und die haben doch gute Produkte" überwindet. Viele Hobbyanleger leiden unter der Illusion, klüger zu sein als der Markt. Erst nach einiger Erfahrung lernen sie, dass der Markt immer recht hat. Wer sich das Lehrgeld ersparen will, platziert seine Stoppkurse als Stop-Loss-Orders an der Börse. Nur wer total diszipliniert und eiskalt ist, darf Stoppkurse auch nur "beobachten" und dann aktiv verkaufen, wenn die Sicherung unterschritten wurde. Das sind aber unangenehme, unmenschliche, kalte, gefühllose Zeitgenossen.


Bei Aktien, die sehr stark gestiegen sind, setze ich auch gerne für ein Drittel oder ein Viertel einen sehr strengen Stop Loss mit dem Trailing-Zusatz. Dabei dividiere ich den Stoppkurs durch den letzten Hochkurs, das Ergebnis ist dann der Trailing-Abstand in Prozent. Ein Beispiel: Bei Fair Isaac gilt eigentlich ein erhöhter Stoppkurs bei 690 Euro (siehe unten). Allerdings habe ich inzwischen sehr viele davon im Depot, so dass ich für ein Drittel oder ein Viertel einen Stop Loss bei 921 Euro gesetzt habe. Das letzte Hoch lag bei 1110 Euro. 921 geteilt durch 1110 ergibt 0,83, somit ist der Trailing-Abstand 17 Prozent (1 minus 0,83). Damit ist sichergestellt, dass der Stoppkurs automatisch nach oben wandert, wenn die Aktie ein neues Hoch markiert. Die Trailing-Funktion hat allerdings immer den Haken, dass der Stoppkurs manchmal in einem Bereich landet, wo er nicht sein sollte, nämlich insbesondere nahe an der 200-Tage-Linie. Also Vorsicht! Mein Rechenzentrum erkennt das natürlich, aber Ihr solltet, falls Ihr trailing nutzt, wachsam sein und notfalls eingreifen. Wie immer gilt: Stoppkurse sind eine Heuristik und keine Wissenschaft. Solange Ihr überhaupt über Stoppkurse nachdenkt, seid Ihr weiter als 90 Prozent aller Privaten. Alles weitere ist nur noch eine Frage der Erfahrung, und ich helfe gerne. In diesem Sinne:


Die Tabelle: Hier werden Stoppkurse erhöht.


                            neuer Stopkurs
WKN     Instrument                 in Euro
---------------------------------------------
120159  NeoGenomics Inc. Reg            12
260555  BAVARIA Industries G            74
547040  LANXESS AG Inhaber-A            21,80
552484  Netflix Inc. Registe           300
606214  Covestro AG Inhaber-            39
645290  Nemetschek AG Inhabe            54
694642  De' Longhi S.p.A. Az            19
840221  Hannover Rueckversic           170
850598  CATERPILLAR INC. Reg           200  
851143  General Dynamics Cor           185
858872  Banco Santander S.A.             2,90
860853  Wal-Mart Stores Inc.           130
863871  Badger Meter Inc. Re           110
865985  Apple Inc. Registere           148
866993  Nike Inc. Registered            83
869858  Capgemini SE Actions           155 
872318  H & M Hennes & Mauri            11
873369  Fair Isaac Corp. Reg           690
893579  Waste Management Inc           137
911563  Consolidated Edison             75
913141  Trigano S.A. Actions           104
920876  Associated British F            20
922134  CoStar Group Inc. Re            60 
935927  EuroStoxx 50 ETF 1:1            37
982549  Public Power Corp. o             8
A0B8TQ  Magyar Telekom Telec             1,10
A0DLC4  Monolithic Power Sys           360
A0M46B  Iberdrola S.A. Accio             9,60
A0M63R  MSCI Inc. Registered           410
A0MKJF  Super Micro Computer           172
A0MLX4  Travelers Companies            142
A0MYNP  Mercadolibre Inc. Re           910
A0WMPJ  Aixtron AG Namens-Ak            24
A11873  Industria de Diseno             28,50
A1401Z  Ryanair Holdings PLC            13
A142VP  HP Inc. Registered S            23,80
A14Y6F  Alphabet Inc. Reg. S           100
A1C6JV  Pandora A/S Navne-Ak            78
A1CZ4H  Nextera Energy Inc.             47
A1JMBU  Xylem Inc. Registere            80
A1JWVX  Meta Platforms (Face           230
A2AKQ7  Waste Connections In           112
A2H5W8  RHI Magnesita N.V. A            24
A2JEXP  Booking Holdings Inc          2190
A2NB65  mutares AG Namens-Ak            22
A2PDWM  CGI Inc. Reg.Shs Cla            82
A2QA4J  Palantir Technologie            11
A3DTNN  JACOBS SOLUTIONS INC           104
A3EYCJ  Bunge Global S.A. Na            79
CBK100  Commerzbank AG konv.             8,20
PB8R1M  RICI Enhanced Indust            55  
SAFH00  SAF HOLLAND SE Inhab             9,50
---------------------------------------------
Rechentag: 23.12.2023
 

Achtung: Diese Tabelle ist keine Kaufempfehlung. Wer die Wertpapiere im Depot hat, hält sie und beachtet den angegebenen Stoppkurs. Viele der genannten Aktien darf man auch noch kaufen, aber eben nicht unbedingt alle.


Die strengste Sterneliste aller Zeiten


Ach so, jetzt seid Ihr enttäuscht, weil Ihr keine klare Kaufempfehlung bekommt? Na, dann habe ich noch ein besonderes Zuckerl für Euch. Hier ist die strengste Sterneliste wo je gab! Ich habe mir mal den Spaß gemacht und gefiltert: Welche Aktien haben mindestens jeweils 5,5 (von je 6 möglichen) Zeitraumsternen und technischen Sternen? Und einen RSL-Wert zwischen 100 und 115 Prozent, so dass ein Kauf ideal ist? Außerdem maximal 6 Prozent negative Zeiträume, so dass man auch gut schlafen kann? Hier ist Eure letzte Kaufempfehlung für dieses Jahr: Nur folgende acht Aktien kommen -- alphabetisch sortiert -- durch diese extrem strenge Filterung:


                            Stoppkurs
WKN     Name                   in EUR
-------------------------------------
A0F5F5  CBIZ Inc. Registered       44  wie bisher
A0JM27  Constellation Softwa     1650  wie bisher
893807  Copart Inc. Register       37  wie bisher
877480  Lotus Bakeries S.A.      6100  Korrektur! erhöht; siehe Folgebeitrag
157781  Molina Healthcare In      230  neu
A1W33K  Murphy USA Inc. Regi      240  wie bisher
A0JEP3  TransDigm Group Inc.      640  wie bisher
857498  W.W.Grainger Inc. Re      580  wie bisher
-------------------------------------
Rechentag: 22.12.2023

 

Acht Aktien, sieben davon aus Amerika, sechs aus USA. Aber das sollte Euch nicht stören -- vide supra. Und die dürft Ihr gerne alle kaufen -- soweit möglich auch gebührenfrei im Rahmen der Sparplan-Aktion -- aber natürlich mit Stoppkurs.


Letzte Worte


Habt Ihr Euer Depot schon steuerlich optimiert? Bis zum letzten Handelstag ist noch Gelegenheit dazu. Mehr dazu steht hier.


Ganz zum Schluss will ich Euch einen Hinweis auf das kostenlose Webinar von Jörg Scherer bei HSBC geben, das wie jedes Jahr einen spannenden Ausblick auf die Märkte vor allem aus charttechnischer Sicht geben dürfte. Das kostenlose Zoom-Webinar findet am Do, 4.1.24 um 18:30 Uhr statt; Informationen findet Ihr auf der Website von HSBC (klicki-di-klick).


Das war das nmh-Weihnachts-Aktien-Menü. Zuviel Informationen für Euch? Nehmt doch noch einen Verdauungsschnaps, oder am besten einen kleinen "Corretto". Immerhin habt Ihr ja jetzt Zeit über die Feiertage, das Gesagte auf Euch wirken zu lassen und in aller Ruhe Aktien auszuwählen, die auch in Zukunft Euer Geld verdienen.


Dabei wünsche ich Euch -- wie immer -- viel Erfolg, und was noch viel wichtiger ist: Viel Spaß an der Börse!

 

 

Bilder zeigen bezahlte Schauspieler und Stuntmen und überwiegend keine echten Mitglieder des nmh-Teams. Alle Fotos wurden in einem abgesperrten Studio unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen produziert. Bitte nicht zuhause nachmachen!Bilder zeigen bezahlte Schauspieler und Stuntmen und überwiegend keine echten Mitglieder des nmh-Teams. Alle Fotos wurden in einem abgesperrten Studio unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen produziert. Bitte nicht zuhause nachmachen!

 

 

Ich bedanke mich sehr für Euer Interesse an den nmh-Beiträgen in den letzten Jahren und bin gerne auch 2024 wieder für Euch da. Dabei geht es mir nicht darum, immer recht zu behalten. Meine Ratschläge sollen die Wahrscheinlichkeit für Euren Erfolg, liebe Leserinnen und Leser, verbessern. Und dazu habe ich noch sehr viele Ideen -- völlig kostenlos für Euch. Mein einziges Honorar ist Euer Dank. Wie immer freue ich mich über Lob, Kritik, Anregungen und Fragen.

 

Bis dahin wünsche ich Euch und Euren Lieben im Namen der gesamten nmh-Redaktion inklusive aller Autoren, Nachbarn, Produktion, Layout, Praktikantinnen, Chef- und Schlussredakteure, Grafiker, Technik, Datenbank, Programmierung, Rechtsabteilung sehr herzlich erholsame Feiertage -- trinkt nur soviel Alkohol, dass Ihr noch aufrecht stehen könnt -- ein schönes Fest und einen guten Start in ein glückliches neues Jahr. Das letzte Wort überlasse ich Kästner, denn dieses Zitat passt einfach jedes Jahr wunderbar:


Wird's besser? Wird's schlimmer?, fragt man alljährlich. Aber seien wir ehrlich, Leben ist immer lebensgefährlich.


Passt auf Euch auf!


Sehr herzliche Grüße aus einem viel zu warmen, schneefreien und sehr stürmischen München


nmh-Team

 

______________________

*) Stopkurse oder Stoppkurse? Stopp Loss oder Stoploss? Irgendwie kann ich mich immer noch nicht an die Rechtschreibreform gewöhnen. Vermutlich gibt es eine korrekte Schreibweise, aber ich bitte um Nachtsicht, wenn ich es auch mal falsch schreibe oder sogar innerhalb eines Textes vermische. Manche Texte, auch der vorliegende, entstehen über viele Tage hinweg, da kann so ein Stilbruch schon mal passieren.
**) Fun Fact: zumindest das Schmierblatt von Förtsch schwenkt um. Nachdem, wie man hört, die Verkaufszahlen am Kiosk in den letzten Jahren stetig rückläufig waren, gibt es "Der Aktionär" ab Januar nur noch per Abo oder elektronisch. Schade, denn meiner Meinung nach hat sich die Qualität des Schmierblatts in den letzten Jahren sogar verbessert, während die Objekte aus dem Münchner Finanzen Verlag (nur echt mit dem Leerzeichen) seit der feindlichen Übernahme durch Focus Money schwer verloren haben. Allerdings steigen lustigerweise dort gegen den Trend die Auflagen. Dreistigkeit findet Käufer.
***) Der Handel mit BNP-Derivaten ist bei comdirect voraussichtlich im April 2024 gebührenfrei; der aktive Verkauf kurz vor Fälligkeit empfiehlt sich auch, weil comdirect für die Einlösung von fälligen Optionsscheinen leider immer noch 10 Euro Gebühren verlangt.

****) Oben im Text gibt es keine Fußnote mit vier Sternen, und irgendwie scheint auch die Reihenfolge der Fußnoten durcheinander geraten zu sein. Ob es jemand merkt? Ob überhaupt jemals jemand diesen Text hier lesen wird? Wir werden es nie erfahren.

 

Hinweis auf Interessenkonflikte: Selbstverständlich halte ich alle genannten Wertpapiere und noch zahlreiche weitere in meinen Depots. Von einigen viel, von anderen weniger. Eine Kursbeeinflussung durch den vorliegenden Text ist aufgrund der hohen Marktkapitalisierung nahezu ausgeschlossen. Ich halte es nur für fair, Titel vorzustellen, von denen ich auch selbst überzeugt bin, so dass ich mit den Lesern im selben Boot sitze.

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.
60 ANTWORTEN

digitus
Legende
8.350 Beiträge

Na, da hat Fakey ja nicht zuviel versprochen: Lektüre, die für alle Feiertage reicht. Danke!

Werde ich lesen, wenn etwas besinnliche Ruhe eingekehrt ist.

 

Dem ganzen nmh-Team und auch dem renitenten Nachbarn frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr!

 

Grüße,

Andreas

frustrierter
Experte ★★★
665 Beiträge

Auch ich wünsche allen ein frohes Fest und vor allem Gesundheit.

 

Wahnsinn,was sich @nmh für Mühe gemacht hat und immer macht.Heuer sogar mit Bescherung!  VIELEN DANK!

 

 

KeepMoving
Mentor ★
1.195 Beiträge

Oh wie schön! Was zum lesen und stöbern bei dem Mistwetter. Kommt wie gerufen! 

Und sogar schon einen Tag vor Weihnachten...

 

Danke aus Kölle!

KM

“There is nothing wrong with a ‘know nothing’ investor who realizes it. The problem is when you are a ‘know nothing’ investor but you think you know something.” W.B.

Machine
Experte ★
184 Beiträge

@nmh 

Lieber @nmh,

hunderttausend Mal Dank für diesen grandiosen Post! Dir und Euch allen tolle Weihnachtstage und einen guten "Rutsch" ins neue Jahr.

 

Viele Grüße aus dem Nordosten!

Joerg78
Mentor ★★★
2.728 Beiträge

Auch wenn ich bekanntermaßen (noch?) kein Einzel-Titel-Investor bin, werde ich mir über die Feiertage zumindest den "Fließtext" zur Gemüte führen.

 

Aber auch schon jetzt dem "@nmh -Team" frohe Festtage und alles Gute für das kommende Jahr!

 

Viele Grüße aus der nicht minder stürmischen Oberpfalz,

Jörg

Fix1
Experte ★★
423 Beiträge

Auch ich, der bis auf ein paar Genussscheine von Bertelsmann keinerlei Einzelwerte in meinen Depots habe, habe den Post voller Interesse von Anfang bis Ende gelesen. Insbesondere auch deswegen, weil ich mich wie immer auch auf den Entertainment-Faktor des lieben @nmh verlassen kann. Ich danke dir ganz herzlich auch dafür! 

 

Frohe Weihnachten

 

Lukas

Zilch
Legende
7.850 Beiträge

Vielen lieben Dank! Ich hätte gern die Cherry Coke zurück 😉

 

Edit: Kleine Frage zur Liquidität. Ist es nicht so, dass derzeit etwas über 4% Liquidität vorhanden ist, und die Profis so investiert sind wie zuletzt 2021?

 

Edit 2: den psychologischen Effekt bezüglich Stopkurse kenne ich übrigens nicht. Seit Ewigkeiten ist keine deiner Empfehlungen in meinem Depot einem Stop zum Opfer gefallen 🙂

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

marsupi_l
Experte ★
206 Beiträge

Oh das war viel Arbeit.

Vielen herzlichen Dank dafür.

Das werd ich mir heut Abend in Ruhe zu Gemüte führen.

 

Euch allen eine entspannte Weihnachtszeit.

CurtisNewton
Mentor ★★★
2.859 Beiträge

@nmh 

Vielen Dank für die zahlreichen Anregungen und den profunden Text drum herum, auch abseits der WKN Listen immer schön zu lesen.

Lustig dass du das Schmierblatt erwähnst, just zwei Minuten vor der Veröffentlichung deines Beitrags habe ich mir die Weihnachtsausgabe (seit Jahren mal wieder, und wie ich lese wohl auch das letzte mal) gekauft damit ich Weihnachten was zu lesen habe und nicht so viel vor dem Computer sitze 😜

 

Rechtschreibreform: Ja, da habe ich auch aufgegeben, bei mir werden die Dispo Listen auch weiterhin unter sparsamer Verwendung des Buchstabens 'm' numeriert. (Für diesen Satz habe ich jetzt drei Versuche gebraucht da die Rechtschreibekorrektur unbedingt eingreifen wollte) 11!!1!1!11!

 

Weihnachtsgrüße nach München und an alle die nicht nur deine Beiträge sondern auch noch die Antworten darauf lesen müssen 😉

 

 

--------------------
"Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance." - Victor Hugo