10.11.2025 10:43 - bearbeitet 10.11.2025 10:56
Wir müssen wieder größer denken, und der bescheidene Thread-Titel gehört dazu. ![]()
Technologien, die nichts weniger bewirken, als die Welt grundlegend zu verändern, also die Erfindung der Dampfmaschine oder das Internet, meinetwegen auch AI oder das Mittel gegen Alzheimer.
Lasst uns überlegen, welche Unternehmen profitieren, wenn grundsätzliche, scheinbar [sic] unmögliche Probleme der Welt schlagartig gelöst werden, die Musk-Denke, nur dass wir dazu keine Billion $ brauchen, sondern nur einen langweiligen Sonntag zum Nachdenken und Recherchieren.
Lasst uns unsere genialen Gedanken der Übersichtlichkeit halber nummerieren, damit die Überlegungen jederzeit weitergedacht werden können.
„Das klappt so nicht, weil…“ist tabu, „Man könnte aber auch…“ wird dagegen gern gesehen.
Hier der erste Gamechanger, mein Liebling seit 30 Jahren:
#1 Kernfusion
Präambel: Deutschland ist in diesem Forschungs-Feld recht gut aufgestellt, eigentlich auch aus gutem Grund: Energietechnisch ist Deutschland voll am @rsch… ![]()
Mit seinem irrationalen Hass auf Nukleartechnologie steht Herr Deutschländer als einziger und letzter an der Haltestelle des Dorfes in den Alpen, welches aufgrund von akuter Lawinengefahr evakuiert wurde, weil die Evakuierungsbusse keine Sicherheitsgurte haben…
Irgendwann wird der Druck so groß werden, dass Milliarden in die Fusionstechnologie gepumpt werden.
Wie immer im kleinen Germanien: Zu spät aber dafür umso höher und unüberlegter. Egal, die dümmsten Bauern…
Dass im Fall eines Erfolges die Technologie wieder zügig verschenkt wird (siehe Transrapid), ist natürlich eine andere Geschichte.
Es gibt vier erfolgversprechende Start-Ups hier (von weltweit etwa 50):
Es gibt, grob gesagt, drei Grundansätze der Fusion:
Sollte eines dieser vier Unternehmen oder auch ein anderes der weltweiten Forschungsunternehmen einen respektablen Durchbruch erreichen, könnten folgende Unternehmen nachhaltig profitieren:
Fusion braucht extrem starke Magnetfelder (Tokamak, Stellarator etc.).
Wer Hochtemperatur-Supraleiter und Kryotechnik liefert, steht ganz vorn.
Profiteure:
Bewertung: Bruker wäre der direkte Gewinner, weil sie schon heute Magnettechnik für Fusionsreaktoren liefern und eng mit Start-ups kooperieren
Laser-Fusion (Marvel Fusion, Focused Energy) braucht Hochleistungslaser und extrem präzise Optiken.
Profiteure:
Bewertung: Coherent oder Thales könnten massiv profitieren, wenn Laserfusion zur Energiequelle wird.
Wenn Fusionsreaktoren kommerzialisiert werden, braucht man Konzerne, die Kraftwerke bauen und ans Netz bringen.
Profiteure:
Fusionsreaktoren brauchen Wasserstoffisotope (Deuterium, Tritium), spezielle Kühlmittel, Vakuumtechnik etc.
Profiteure:
→ Bewertung: Linde & Air Liquide profitieren immer, egal wer den Fusionsreaktor baut.
Wenn Fusionsenergie anläuft, braucht man neue Netze und Speicherlösungen für Spitzenlast und Integration.
Profiteure:
Welchen Anteil die Unternehmen an dem (erwarteten) Durchbruch haben, ob der Tanker nur kurz angestoßen oder das Skiffie bis zur Nackenstarre beschleunigt, sei euren Berechnungen überlassen, sicher ist nur, dass wir Communauten klotzig verdienen!
Aber: Wo viel Licht ist…
Branchen, die überflüssig werden
Sektoren mit höchstem Einbruchspotenzial
Sektor | Beispielunternehmen | Warum betroffen | Geschätzter Wertverlust |
Öl & Gas | Exxon, Shell | Kerngeschäft obsolet | 80–95 % |
Kohle | Peabody, Glencore (Coal) | komplett überflüssig | 90–100 % |
Energieversorger (fossil) | RWE, Duke | Anlagen wertlos | 60–80 % |
Nuklear (Spaltung) | EDF, Cameco | Fusion ersetzt | 60–80 % |
Ölservice | Schlumberger, Halliburton | kein Bohrbedarf | 80–100 % |
Ich habe übrigens, sorry @Shane 1 , nicht wie wild in Fach- und Börsenzeitungen recherchiert, sondern nach einem Gedankenanstoß in einer Wochenzeitung an einem trüben Sonntag mit ChatGPT gefachsimpelt.
Ist mir auch nicht mal peinlich, denn wenn die große Fusion (im Wortsinn) voraussehbar ist, wird die Masse der Anleger das Gleiche machen und auf die gleichen Unternehmen kommen.
Wie @nmh mir sicher zustimmen würde: Immer dort spielen, wo die anderen auch spielen.
In diesem Sinne eine erfolgreiche Woche und
Happy Trading™
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
10.11.2025 11:33 - bearbeitet 10.11.2025 11:34
bei dir darf ich sicher ehrlich sein, ich muss das doch nicht alles verstehen oder? Lesen reicht sicherlich auch! Ich beschäftige mich lieber wieder mit den einfachen Dingen des Lebens, der Quantentechnik, oder der Relativitätstherorie.
Grüßle Shane
am 10.11.2025 11:57
Wenn die Quantencomputer erst mal richtig laufen, erzeugen sie soviel Bremsfluktuationen, dass sie noch Strom an die KI Rechenzentren abgeben können. Das scheitert immo an den hohen Stromleitungskosten in Germanien.
Erst wenn die Beschränktheit aufhört und die Verschränkung alltäglich wird, sehe ich (nicht mein Bauch) wieder Hoffnung für die Menschheit.
10.11.2025 12:04 - bearbeitet 10.11.2025 12:07
Fluxkompensator, wir brauchen den Fluxkompensator. Und was macht das Kabel da am Kirchturm?
10 Jahre sind aweng weng für heißen disruptiven Shice. Am ehesten Quantencomputer, die funktionieren wenigstens im kleinen Maßstab schon. Um Öööööööööl mach ich mir eher weniger Sorgen, der Verbrauch steigt weltweit bei stagnierendem Angebot
bzgl RWE: die sind der größte Anbieter von CO2 armer Energie in Europa, denke die haben die Wende fast schon hinter sich
am 10.11.2025 12:43
Guten Morgen @Shane 1
man könnte sich aber auch mit Attika oder auch Kniestock beschäftigen 😉
Schönen Tag
Daniel
am 10.11.2025 16:54
Aber mit dem neuen Industriestrompreis ab 2026 sollten hohe Strompreise doch kein so großes Problem sein.
am 10.11.2025 17:38
Endlich wieder mal eine Utopie wagen! 🙏👏🥳
Und den Fortschritt in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf, oder.....? 😇🤪
17.11.2025 07:30 - bearbeitet 17.11.2025 08:21
Okay, ihr Technik-Bären, ich merke schon: Fusionstechnik ist euch anscheinend zu langweilig und ineffizient.
Ein ungewichtetes Musterdepot der o.a. Werte weist in dieser Woche übrigens +2,3% aus, ggü. dem MSCI-World mit -0,9%:
Jetzt mal ein Gamechanger, der vielleicht weniger der Burner ist, und der vielleicht ein hundertstel Promille der Aufmerksamkeit des Volkes der Dichter, Denker, Ingenieure und Universalgenies der “Stadtbild-Diskussion“
entlockt:
#2: Zementherstellung aus Wüstensand
Präambel: Wenn in Dubai oder Katar gebaut wird, wird der Sand für den Zement mühsam, teuer und CO2-lastig aus Australien oder Indien gekarrt. Zementsand ist ein knappes Gut, es wurden von der „Sand-Mafia“schon illegal ganze Strände abgebaggert (Jamaica, Marokko)
Warum kann man keinen Wüstensand, von dem es nun wirklich mehr als genug gibt, nehmen? Zu rund, zu abgeschliffen. Der Leim hält nicht auf der glatten Oberfläche, es ist zuviel Bindemittel nötig, man braucht kristallische, scharfgeschliffene Sandkörner.
Würde eine Technik gefunden werden, den herkömmlichen Sand vollständig oder wenigstens 50% zu ersetzen, wäre das schon beachtlich, denn pro Jahr werden etwa 100 Mrd. Tonnen Sand zu Zement verarbeitet.
Für Interessierte, es gibt zwei grundlegende Ansätze:
Kurzüberblick: die zwei vielversprechendsten Strategien
Über welche Zeitschiene reden wir?
Fazit für Anleger / Industrie:
Aber hier nun die alles entscheidende Frage: Wer profitiert von einem Durchbruch in der spannenden Zement-Technologie?
Hier ist eine präzise, stichpunktartige Liste börsennotierter Unternehmen, die am meisten profitieren würden, falls Wüstensand (oder ein Mix daraus) in der Zementproduktion den Durchbruch schafft.
Top-Profiteure (global)
Potenzial:
Weltweit drittgrößter Zementproduzent → jede Prozessinnovation hätte massive Skalierungseffekte
Hat große Forschungsbudgets für alternative Bindemittel → First-Mover-Potenzial
Könnte Produktionskosten in sandarmen Regionen drastisch senken (Asien, Afrika)
Potenzial:
Weltweit größter Hersteller von Baustoffen und Zement
Profitabler Fokus auf nachhaltige Technologien → „Wüstensand-Zement“ perfekt für ESG-Trends
Könnte sich als Patenthalter oder Lizenzgeber etablieren
Potenzial:
Einer der größten Baustoffkonzerne Nordamerikas und Europas
Vorteil in Regionen, wo Bausand schon jetzt knapp und teuer ist
Kann als integrierter Anbieter ganze Wertschöpfungsketten umstellen (Zement → Beton → Infrastruktur)
Potential: Größter Zementproduzent der Welt (China, Afrika, Mittlerer Osten)
Regionen mit extremem Sandmangel in Bauqualität → riesiger Markthebel
China könnte technologische Standardisierung global pushen
Infrastruktur- und Maschinenbauer (indirekte Gewinner)
Potenzial:
Weltmarktführer bei Zementfabriken & Mahlanlagen
Könnte Milliarden durch Umrüstungen/Anpassungen vorhandener Werke verdienen
Jedes neue Material → neue Maschinen & Lizenzen
Potenzial:
Mehr Zementproduktion in Wüstenregionen → mehr Bedarf für Mining- und Sandaufbereitungsmaschinen
Profitiert von großflächigen neuen Sandförderungsprojekten
Potenzial:
Ähnliche Argumentation wie Caterpillar
Speziell stark in Asien und Nahost
Chemiekonzerne (Bindemittel, Additive, Zementoptimierer)
Potenzial:
Produziert Zement-Additive, Fließmittel, Optimierer → entscheidend bei minderwertigem Wüstensand
Würde massiv profitieren, wenn spezielle Additiv-Lösungen nötig wären
Potenzial:
Weltmarktführer bei Beton- und Zementadditiven
Würde bei „Wüstensand-Zement“ vermutlich zwingend benötigt
Sehr ESG- und Technologie-getrieben → könnte als Enabler auftreten
Weitere potenzielle Gewinner
Potenzial:
Starke Position im Baustoff-Ökosystem
Könnte neue Trockenmörtel, Fertigbaustoffe, Gips-/Betonprodukte auf Basis neuer Sandmixe anbieten
Potenzial:
Größter US-Aggregate-Produzent
Könnte profitieren, wenn Wüstensand bestimmte Zuschlagsstoffe teilweise ersetzt → geringere Importabhängigkeit
Kurzfazit
Die Hauptgewinner wären mit Abstand:
Holcim, Heidelberg Materials, CRH, CNBM, Sika und FLSmidth.
Warum?
Weil sie entweder Zement selbst herstellen (direkter Hebel),
oder die Maschinen/Additive liefern, die zur Verwendung von Wüstensand nötig wären (indirekter, aber sehr lukrativer Hebel).
Soviel für unsere Betonköpfe hier an Board und nun zeigt mal ein bisschen mehr Respekt, wenn ihr an einer Zementmauer vorbeigeht, hier schlummert Potential, hier liegt euer Geld.
Einen erfolgreichen Wochenstart,
hx.
am 17.11.2025 16:50
am 25.11.2025 11:16
Erst heute - auf einer langen Bahnfahrt (leidlich pünktlich - hurra!) - entdeckt, dass sich @haxo die Kristallkugel von @ae zum Laufen bekommen hat. Sehr unterhaltsam! Aus dem Alter, wo ich jeder Disruptive-Sau, die durch's Dorf getrieben wurde, hinterher lief, bin ich inzwischen raus 😂.
Grüße,
Andreas