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Wirtschaftswoche: Zocken bei Trade Republic und Co. „Ich dachte, ich kann den Markt beherrschen“

digitus
Legende
9.094 Beiträge

Lesestoff fürs Wochenende:

 

Zocken bei Trade Republic und Co. „Ich dachte, ich kann den Markt beherrschen“

 

Wobei TR und Co. für die Blödheit einzelner Zeitgenossen nichts können Smiley (überglücklich)

 

Grüße,

Andreas

120 ANTWORTEN

ae
Mentor ★★★
3.476 Beiträge

Zustimmung zu dem Punkt die Finanzbildung an den Schulen einzuführen. Dieses Thema allein den Eltern zu überlassen ist problematisch. 
Wenn ich mir den Bekanntenkreis und teilweise auch die Verwandtschaft vor Augen führe, sträuben sich mir schon teilweise die Haare bei der Vorstellung was diese ihren Sprösslingen zum Thema Umgang mit vorlebe. 

Die Gebührenerhöhung um die Hemmschwelle für das Glücksspiel an der Börse zu erhöhen lehne ich grundsätzlich ab. Das erinnert mich zu sehr an die glorreiche Idee, Spritpreise zu erhöhen um den Verkehr zu minimieren.., 

 

Allerdings wäre so eine Art "Führerschein für Aktiengeschäfte" für mich durchaus eher geeignet. 
Ohne Grundkenntnisse keine Geschäfte an der Börse...,

 

Da fällt mir grad ein, nicht jeder mit Führerschein kann auch Auto fahren. 
Ach was soll's...,

 

gruss ae

—————————
>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
>>>> Leider weigert sie sich konsequent, mit mir zu reden

Versuchender
Experte ★
228 Beiträge

@ae  schrieb:

Die Gebührenerhöhung um die Hemmschwelle für das Glücksspiel an der Börse zu erhöhen lehne ich grundsätzlich ab. Das erinnert mich zu sehr an die glorreiche Idee, Spritpreise zu erhöhen um den Verkehr zu minimieren.., 


Ich glaube @Crazyalex ist auch nicht für eine Gebührenerhöhung, sondern meint lediglich, dass die 9,90€ bei comdirect (für ihn) einen positiven Nebeneffekt bei dem Durchdenken einer Anlage haben. Und das ist für mich nachvollziehbar, hatte ich überlegt - siehe mein erster Thread - einen anderen, günstigeren Anbieter für Einmalinvestionen zu wählen. Natürlich sind die 9,90€ bei kleineren Anlagen bitter. Zeitgleich laden sie auch dazu ein, entsprechende Investments eher/mehr auf ihre Sinnhaftigkeit zu prüfen.

 

Eine grundlegende Finanzbildung ist sicherlich wünschenswert - bei uns gab's damals "Wirtschaft/Recht". Auf der anderen Seite hat der Umgang mit Geld & Investitionen aber eben auch mit Planungsfähigkeit, Emotionsregulation, Belohnungsaufschub, Risikoaffinität und anderen psychologischen Variablen zu tun.

 

Ich für meinen Teil musste beispielsweise erst lernen, mir von dem mir zur Verfügung stehenden Geld etwas zu gönnen. Die Extreme reichen von "Ich lebe nur im Hier und Jetzt, egal, was später kommt!" und "Ich spare alles für später auf, damit ich gut abgesichert bin!" und ich empfinde es als Balanceakt, einerseits "adäquat zu leben" und andererseits für die Zukunft gewappnet zu sein. Das ist eine Gratwanderung, bei der es per se kein richtig und kein falsch gibt.

 

(Einen - so klingt der Artikel - Großteil des verfügbaren Vermögens unüberlegt zu verballern ist natürlich ungünstig. Aber gewissermaßen ist er noch besser dran als diejenigen, die in demselben Alter einen fünfstelligen Konsum-(!)-Schuldenbetrag haben.)

Ihr Nickname
Experte ★★★
636 Beiträge

Auf Tabak wird eine Steuer erhoben. Die ist aus Sicht der Gesundheitspolitik als Lenkungssteuer zu verstehen, soll also das Rauchen durch höhere Kosten unattraktiver machen.

Auch der CO2-Verbrauch wird versteuert, um CO2-sparende Technologien und Verhaltensweisen zu fördern bzw. das Gegenteil unattraktiver zu machen.

 

Jetzt wird hier vom ein oder anderen überlegt, dass der Börsenhandel "zu einfach", "zu verlockend" sei.

Jetzt bin ich auf deren Meinung zur einer Finanztransaktionssteuer gespannt.

 

Ich sehe es so: Der Börsenhandel birgt durch seine Fachbegriffe und undurchsichtigen Produkte noch genug Hemmschwellen. Dass durch geringe Gebühren die Schwelle für einen lohnenden Handel sinkt, ist ebenfalls zu begrüßen – so kann man auch schon mit kleinem Geld Erfahrungen sammeln, ohne gleich auf einem Risiko von 1–2k€ zu sitzen.

Natürlich muss im Zweifelsfall Regulierung eingeführt werden, um die Bevölkerung zu schützen. Im Gegenzug beispielsweise zum Rauchen ist aber der Börsenhandel sowieso erst ab 18 Jahren möglich und die für einen Anleger verfügbaren Finanzmarktinstrumente müssen explizit erklärt werden, FTG sogar separat. Ich sehe daher aktuell trotz der warnenden Geschichten in Magazinen noch keinen Handlungsbedarf.

 

Die Broker und Banken haben es zudem selbst in der Hand: Wenn sie die richtige Balance finden zwischen einfachem und günstigen Handel einerseits, sowie der erforderlichen Voraussetzungen beim Wissen um Instrumente und Fachbegriffe andererseits, dann werden sich unsichere Menschen weiterhin davon fern halten und bewahren sich so selbst vor finanziell tragischen Entscheidungen.

Ich verstehe z.B. die meisten Derivate nicht und lasse die Finger davon 🙂

 

 

digitus
Legende
9.094 Beiträge

@Versuchender  schrieb am 9.1.2021:
Ich glaube @Crazyalex ist auch nicht für eine Gebührenerhöhung, sondern meint lediglich, dass die 9,90€ bei comdirect (für ihn) einen positiven Nebeneffekt bei dem Durchdenken einer Anlage haben. Und das ist für mich nachvollziehbar, hatte ich überlegt - siehe mein erster Thread - einen anderen, günstigeren Anbieter für Einmalinvestionen zu wählen. Natürlich sind die 9,90€ bei kleineren Anlagen bitter. Zeitgleich laden sie auch dazu ein, entsprechende Investments eher/mehr auf ihre Sinnhaftigkeit zu prüfen.

Hierzu ein klares JEIN von mir Smiley (überglücklich)

 

Natürlich kann man argumentieren, dass die € 9,90 gewissermaßen eine Schutzgebühr darstellen, andererseits 'zwingen' sie dazu, größere Positionen zu bewegen, damit der Renditeverlust durch die Gebühren sich auf mehr Volumen verteilt.

 

Wenn ich für lediglich € 1,00 oder € 0,99 (wobei bei Scalable ein Mindest-Ordervolumen von € 250,00 gilt) traden kann, kann ich auch einfach mal für € 100,00 Aktien kaufen, um auszuprobieren, Erfahrungen zu sammeln.

 

Dass das zu Leichtsinn verführen kann, ist klar. Die Verantwortung für's eigene Handeln* kann ich aber wirklich niemandem abnehmen.

 

Und dann sind wir wieder bei @ae s Bild mit dem Führerschein: auch mit bestandener Prüfung kann ich schlecht oder sogar kamikaze-mäßig mit dem Auto unterwegs sein.

 

Da ist es dann fast schon gut, dass man beim Zocken lediglich das eigene Geld (schlimmstenfalls das der Familie, aber seltenst das anderer Dritter) durchbringt.

 

Grüße,

Andreas

 

 

* schön doppeldeutig Smiley (zwinkernd)

MMJ
Mentor
921 Beiträge

Letztendlich läuft es doch auf ein Wort hinaus:

 

"Eigenverantwortung"

 

Aber es ist einfacher, wenn man die "Schuld" bei anderen sucht.

Ihr Nickname
Experte ★★★
636 Beiträge

Die Worte des Interviewten klangen für mich übrigens nicht so, als ob er dem Broker mit den günstigen Preisen die Schuld gibt. Meiner Meinung nach war er gut reflektiert und hat klar erkannt, welche Faktoren sein Handeln beeinflusst haben. Ich habe nicht den Eindruck, dass er die Verantwortung von sich weist.

 

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

@Ihr Nickname @zu deinem längeren Text: wo weisen Banken auf Instrumente der Börse vor dem Handel hin? Vor allem bei FTG sind es die Kunden, die bekunden müssen, dass sie Erfahrung haben (natürlich ohne Erfahrung machen zu können weil man Erfahrung haben muss um die machen zu können). Die Banken klären in der Hinsicht zu wenig auf. Aber ich bin da auch der Meinung, dass man sich selber gründlich informieren muss, bevor man investiert. Der Bank ist es egal, du hast ja per Unterschrift bestätigt dass du weißt was du tust

 

Und hier sehe ich einfach eine Gefahr in der Aufklärung. Natürlich hat der Interviewte später reflektiert was er falsch machte, schließlich sollte er dazu interviewt werden. Glaubst du, das tun alle? Nein. Glaubst du nicht auch, es wäre vorher besser gewesen oder zumindest mitten drin? Ich denke schon.

 

Später ist man immer schlauer. Aber auch nicht alle.

 

Edit: ich meinte nicht @digitus - blödes Smartphone (blöder Editor) 

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

P.z261
Autor
2 Beiträge

Das Level an Selbstgefälligkeit und Hochmut in diesem Forum habe ich so in noch keinem anderen Forum erlebt. Ich darf mich wahrscheinlich glücklich schätzen, die einzig wahren Trader hier im Comdirect Forum gefunden zu haben.

 

Einfaches & günstiges Trading muss verboten werden! Weil es nur hier...bei Comdirect (ha ha ha) die Menschen mit der nötigen Expertise und Erfahrung gibt. Wahrscheinlich fällt es einem mit dem Mindset dann einfach leichter, die hohen Gebühren zu berappen.

 

Ich kann mein Geld bei jedem beliebigen Schrottbroker verzocken. Dass Trade Republic oder Scalable Capital nun eben mit der Zeit gehen und den Zugang zum Markt modernisieren & vereinfachen ist nur ein logischer Schritt nach vorne. Was der mündige Bürger dann damit macht, kann euch egal sein. Recht auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit nennt man das. Wenn das 10-fach gehebelte Knock-Out Zertifikate sind, schön. Nur weil das euch "alten und klugen" Hasen nicht in den Kram passt, gehört das noch lange nicht verboten oder verteuert.

 

Von euch dürfte keiner Millionen ertradet haben, sonst würdet ihr nicht im kleinen Onlineforum das eigene Können derart lobpreisen. Also lasst die Leute traden wo sie möchten und wie sie möchten. Ihr habt die Märkte nicht gepachtet. Am Ende vielleicht auch einfach mal ehrlich zu sich selbst sein. Ist es tatsächlich besser, für einen Trade das Zehnfache zu zahlen? Geht ihr auch an die teuerste Tanke, die ihr finden könnt? Das ist doch albern.

 

Deutschland war jahrelang das Schlusslicht, wenn es um den Anteil privater Investoren an der Börse ging. Das fängt sich nun an zu ändern. Ihr habt einfach Angst um euren alten "elitären" Club von Anlegern.

Ihr Nickname
Experte ★★★
636 Beiträge

@P.z261 

Ich habe hier keinen Hochmut gesehen. Zugestanden, einige haben darauf hingewiesen, dass hohe Gebühren psychologisch eine höhere Hemmschwelle bieten – was auch im Artikel des Eingangsbeitrags durch den betroffenen Trader selbst erwähnt wird. Dass es generell sinnvoll ist, sich über Geldanlagen ausführlich zu informieren, damit man die Risiken wirklich einschätzen kann, brauchen wir vermutlich nicht zu diskutieren.

 

Aber in der von Dir geäußerten extremen Sichtweise hat sich meiner Meinung nach niemand hervorgetan. Woraus liest Du denn, dass jemand hier glaubt, dieses Forum sei die Heimat von den "einzig wahren Trader[n]" und alle anderen würden die Börse nicht verstehen?

 

 

Crazyalex
Legende
9.381 Beiträge

@Versuchender  schrieb:


Ich glaube @Crazyalex ist auch nicht für eine Gebührenerhöhung, sondern meint lediglich, dass die 9,90€ bei comdirect (für ihn) einen positiven Nebeneffekt bei dem Durchdenken einer Anlage haben. Und das ist für mich nachvollziehbar, hatte ich überlegt - siehe mein erster Thread - einen anderen, günstigeren Anbieter für Einmalinvestionen zu wählen. Natürlich sind die 9,90€ bei kleineren Anlagen bitter. Zeitgleich laden sie auch dazu ein, entsprechende Investments eher/mehr auf ihre Sinnhaftigkeit zu prüfen.


Das trifft den Naagel auf den Kopf!

 

Wer meine Beiträge schon länger liest weiß, dass auch ich mich über niedrigere Gebühren bei der Comdirect freuen würde. Und wer den ersten Satz meines verlinkten Posts liest und versteht der kapiert vielleicht auch, dass es vereinzelt zu positiven Effekten durch die "hohen" Hürden von 10 Euro je Kauf/Verkauf kommen kann da man sich eben bei dieser Hürde doch mal einen Kopf macht bevor man jeden Schrott kauft.

 

Es gibt Leute die wollen einem die Worte  um Munde umdrehen - mir soll's egal sein - da gehe ich oftmals schon nicht mehr drauf ein weil es meistens nur um Rechthaberei geht und nicht mehr um die Sache.

Wenn man einmal erklärt wie es gemeint war und einem dann hinterher.... ach - nicht aufregen..... ich mach's wie bei mir am Arbeitsplatz: Irgendwann bin ich ruhig, denke mir meinen Teil und damit können alle leben Smiley (zwinkernd)

 

Aber trotzdem nochmal im Klartext:

Ich würde mich über niedrigere Kosten bei der Comdirect freuen!

Mir haben die 10€ am Anfang tatsächlich sehr geholfen um genauer darüber nachzudenken ob ich jetzt ein Papier wirklich haben will/muss oder nicht.

Auch hat das geholfen nicht ins Klein-Klein zu verfallen sondern mit - auch aus Renditesicht - sinnvollen Positionsgrößen zu arbeiten.

Das habe ich inzwischen alles gelernt und könnte fortan auch mit sehr niedrigen Handelskosten diesen Weg beibehalten Smiley (fröhlich)

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!