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Umbruch nach Fehlentscheidung

Kryptomane
Autor ★★
29 Beiträge

Moin liebe Community,

 

da ich bisher nur stiller Mitleser war, hier erstmal der Vollständigkeit halber der Fragenkatalog:

 

  1. Ziel (abgesehen von "mehr Geld am Ende"):
    Nichts Konkretes. Mehr Geld als die 3-4 % vom Tagesgeld rausholen.

  2. Alter und Anlagehorizont:
    40 - Anlagehorizon: 5-10 Jahre

  3. Altersvorsorge / Berufsleben:
    Mit 63. Die Vorsorgungslücke ist relativ gering, da meine Frau und ich Beamte sind und hoffentlich mit einer entsprechender Pension den Ruhestand antreten werden.

  4. Rahmenbedingungen wie z.B. Familie / angehende Erben:
    Verheiratet, 1 Kind. Ansonsten keine speziellen Rahmenbedingungen.

  5. Geplanter monatlicher Sparbetrag / Einmalanlage:
    Dazu mehr unten im Text.

  6. Steuerfreibetrag:
    Bist du in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig? Ja.
    1500 Euro.

  7. Sicherheitsbedürfnis:
    50:50.

  8. Notgroschen auf dem Tagesgeldkonto - und dessen Höhe:
    Notgroschen ist vorhanden. Eigene Immobilie ist bereits abgezahlt.

  9. laufende Kredite/Finanzierungen:
    Nein.

  10. Risikostreuung (andere Assetklassen - vorhandene Immobilie nicht vergessen!):
    Aktien / ETF

  11. eventuell vorhandene Erfahrung mit Wertpapieren:
    Inzwischen ein bisschen mehr. Aber lese mich erst seit rund zwei Monaten ein.

Nun zum eigentlichen Punkt, welcher sich hoffentlich relativ schnell zusammenfassen lässt.

Es hat damit angefangen, dass ich unserer Tochter bei der ING Diba ein Juniordepot angelegt habe. Im Anschluss habe ich mich hier im Forum umfassend über entsprechende ETF informiert und mich anschließend für den ausschüttenden Vanguard FTSE All-World entschieden. 

Danach war ich von dem Produkt so überzeugt, dass ich für meine Frau und mich ebenfalls ein Depot bei Finanzen Zero erstellt und in den ETF investiert habe.

So weit, so gut. Hiermit hatte ich aber nun einen Fuß in die Tür der großen weiten Aktienwelt gestellt.

Was danach folgte ist eine Verkettung von Bauchgefühlen, Berichten des "Aktionärs" sowie weiterer Börsenblätter sowie der "NMH-Sterneliste", wobei ich durch mein Handeln gefühlt alle Fehler als "erfüllt" abhaken kann, welche NMH in seinen Artikel über typische Anfängerfehler aufgezählt hat.

Diese Artikel habe ich natürlich erst im Nachhinein gelesen, wodurch ich schon ein paar Prozent schlauer bin, allerdings immer noch keine Lösung für mein Problem habe.

 

Um konkreter zu werden:

Ich habe in den letzten zwei Wochen auf eigene Faust ca. 19.000 Euro in Aktien investiert (1000 Rest auf Depot) und stehe nun vor dem Problem, dass ich nicht weiß, wie ich weiter agieren soll. Alles verkaufen und die aktuellen 100 Minus als Lehrgeld abhandeln. Oder ob es nicht vielleicht die Chance gibt, mit Tipps aus der Community ein paar Änderungen durchzuführen, mit welchen das Schiff noch zu retten ist. Von der eigenen Motivation her würde ich nämlich gerne weiter in dem Bereich tätig sein, bzw. mein Wissen darin ausbauen.

 

Für diejenigen, die sich jetzt noch nicht ausgeklinkt haben, mache ich mich jetzt einmal "nackig", da man vermutlich nur so einen genauen Einblick erhalten kann:

Aufbau: Aktie: Anzahl - Kaufkurs / Kursgewinn/-verlust

- Alimentation Couche-Tard: 7x 53,76 / -1,94 %

- Amazon: 10x 132,96 / +0,72 %

- Apple: 3x 174,14 / -0,39 %

- Arch Capital: 11x 79,31 / -2,04 %

- Atoss Software: 1x 219,00 / -2,05 %

- Block: 2x 52,17 / +4,26 %

- Copart: 11x 46,58 / -0,65 %

- Deutsche Bank: 10x 11,37 / -2,53 %

- Deutz: 10x 4,44 / -4,41 %

- Eckert-Ziegler: 10x 39,62 / -1,97 %

- Fresenius: 25x 27,68 / +0,46 %

- Gallagher: 3x 228,90 / +0,70 %

- Gerresheimer: 7x 87,914 % / -1,10 %

- Intel: 18x 40,489 / -0,99 %

- Jungheinrich: 25x 28,55 / +0,59 %

- Microsoft: 3x 342,50 / +0,67 %

- Nestle: 5x 103,02 / -0,16 %

- Netease: 6x 105,50 / -0,47 %

- Newmont: 10x 33,98 / -0,19 %

- Nvidia: 2x 44295 / -1,48 %

- Rheinmetall: 7x 286,41 / -1,09 %

- RWE: 29x 38,48 / -0,58 %

- Siemens: 9x 147,01 / +2,38 %

- Sixt: 3x 93,78 / -0,30 %

- Teamviewer: 15x 13,56 / -1,67 %

- Toast: 15x 13,69 / -6,59 %

- TUI: 25x 5,81 / -2,74 %

- Vanguard FTSE: 15,469x 99,54 / +4,36%

- Walmart: 4x 146,94 / -3,20 %

 

Was waren meine Gedanken?

Ich wollte mich ursprünglich ausschließlich anhand der Sterneliste orientieren, wurde dann aber teilweise von den hohen Kaufpreise abgeschreckt und hatte mich deswegen nur für ACT, Arch, Copart, Gallagher, Atoss und Netease entschieden. 

Bei Amazon, Microsoft, Apple und Nvidia wollte ich auf den Tech-Express aufspringen und habe hierbei vermutlich bei den letzten beiden, wenn nicht sogar bei allen, zu hoch eingekauft. Allerdings wollte ich mich hier in Anbetracht der Jahresendrally an den "Time in the market"-Spruch halten.

Bei RWE, Jungheinrich, Fresenius und Eckert-Ziegler habe ich das Überwinden der GD200-Linie erhofft.

Über Toast und Block habe ich über entsprechendes Potenzial in Artikeln gelesen. 

Walmart: Stichpunkt fallendes Messer, zu früh beim letzten Absturz zugegriffen. Hoffe da aber natürlich trotzdem auf eine schnell Erholung.

TUI, Deutz und Co standen so niedrig, dass der Gedanke (gerade bei der TUI Hauptversammlung am 06.12.) war, dass diese eigentlich nur steigen können und dann ein Potenzial von 50% möglich wäre.

Dass diese Gedanken alle nicht so wirklich richtig waren, ist mir inzwischen klar. Aber wie gehe ich nun mit der Situation um?

 

- Alles behalten, mit der Situation leben und darauf warten/hoffen, dass die Kurse irgendwann steigen und man ggf. mit +-0 rausgeht?

- Nur Sterneliste behalten + ein paar Ausgewählte (Vanguard, Amazon, Microsoft, Siemens?)

- Andere Ideen?

 

Ich bin wirklich absolut am Verzweifeln und für jede Hilfe dankbar.

VG und einen schönen Sonntag!

 

 

 

115 ANTWORTEN

xox
Experte ★★
264 Beiträge

Hi, 2 Möglichkeiten, 1. Du hast das erreicht wovon andere träumen. Lebe dein Leben. 2. Trader werden. Bei dir regiert Chaos. Reduziere dein Depot auf 4 Werte max. habe eine Methode. Deutz? Seit Jahrzehnten dümpeln die Rum. TUI +50%... Ich bin technischer Analyst und sage dir der Preis ist wie d Zeit relativ.

digitus
Legende
8.350 Beiträge

Hallo @Kryptomane, herzlich willkommen in unserer Krabbelgruppe,

 

zum Verzweifeln gibt es keinen Grund 🤗.

 

Welt-ETF kann natürlich bleiben. Bei den Aktien hast du einen ziemlichen Gemischtwarenladen, was zunächst auch mal nicht schlimm ist.

 

Wichtig ist bei jeder Position, was du dir dabei gedacht hast und ob du das Papier heute auch noch einmal kaufen würdest.

Wenn du dir das beantwortet hast, weißt du, welche Positionen du verkaufen solltest und welche du ausbauen wirst.

 

Deinen aktuellen Gewinn/Verlust würde ich in die Entscheidung nur bedingt einfließen lassen, entscheidend ist der langfristige Trend. Der Markt hat sich zuletzt uneinheitlich entwickelt.

 

Mein Rat ist also: behutsam aufräumen aber nichts überstürzen.

 

Grüße,

Andreas

Kryptomane
Autor ★★
29 Beiträge

Danke erstmal für deine Antwort!

Vermutlich kann ich von euch keine Antwort a la "Verkaufe a, b, c und investiere dafür in d, e und f" erwarten, auch wenn ich mir sowas zumindest in Teilen in meinem tiefsten Inneren erhofft habe.. 😉

Von daher würde ich jetzt meine Gedanken zu jeder einzelnen Position darstellen und vielleicht kann ja der ein oder andere diese bestätigen oder als falsch kategorisieren. Ich weiß nämlich u.a. aufgrund der Vielzahl nicht, wo ich anfangen und wo ich aufhören sollte:

 

- Alimentation Couche-Tard: Langfristiger Aufwärtstrend. Nächste Woche (28.11.) kommen zudem die Quartalszahlen. / Halten und Bestand mit monatlichem Sparplan im Wert einer Aktie ausbauen. 

- Amazon: Ebenfalls langfristiger Aufwärtstrend. / Halten und bei einem der gelegentlichen Kurseinbrüche unter aktuellem Einkaufswert nachlegen.

- Apple: Langfristiger Aufwärtstrend, welcher seit einem Jahr aber mehr seitwärts läuft. Vermutlich habe ich hier deutlich zu hoch eingekauft. Tendiere dazu, die Aktien wieder zu verkaufen und erst bei nem deutlichen Kursabfall ggf. nochmal einzusteigen.

- Arch Capital: Siehe Alimentation Couche-Tard.

- Atoss Software: Langfristiger Aufwärtstrend. Da evtl. nochmal Anteile erwerben?

- Block: War lange unter der GD200, steigt seit einem Monat und stößt diese Woche auf den GD200. Da ich da eh nur zwei Positionen besitze, tendiere ich zum Halten.

- Copart: Siehe Alimentation Couche-Tard.

- Deutsche Bank: Seit einem Monat steigend, was aber auch an dem generellen positiven Trend des DAX liegen kann. Scheint für mich kein Kandidat zu sein, der langfristig konstant und vor allen Dingen auch deutlich steigen wird. Daher Verkaufskandidat. 

- Deutz: Hier hab ich mich von den Kursprognosen der Analysten (12-87 %) sowie den niedrigen Einstiegspreis ködern lassen. Aufgrund der geringen Investition, würde ich den Bestand vermutlich so verwalten wollen bis irgendwann vielleicht doch mal wieder eine bessere Phase eingeleitet wird. 

- Eckert-Ziegler: Viele positive Bericht gelesen, dass dieser Markt viel Potenzial hat. Zudem kratzt der Wert an der GD200 und steigt kontinuierlich seit September. Im Sinne der Empfehlungen hier ist es vermutlich u.a. wie Deutz und vermutlich eine falsche Investition gewesen, da der Zeitpunkt des Durchbruchs unbekannt ist. Ist für mich einer der Wackelkandidaten, bei dem ich sehr offen für Anregungen wäre. 

- Fresenius: Steigt auch erst seit Mitte Oktober. Vom Bauchgefühl her, würde ich aber auch durch die positiven Ergebnisse von FMC die Aktie erstmal laufen lassen, so lange sie steigt.

- Gallagher: 3x 228,90. Halten und ggf. bei nem Kursrückgang nochmal mit 3-4 Positionen eindecken.

- Gerresheimer: Hier habe ich absolut keine Ahnung. Ich lese überall, dass sie in Verbindung mit Novo Nordisk eigentlich deutlich steigen müssten, sie aber erstmal ihre Kapazitäten ausbauen mussten. Technisch gesehen, seit August ein Abwärtstrend, was für mich eigentlich heißen müsste, dass ich sie verkaufe.

- Intel: Langfristiger Aufwärtstrend und sollte hoffentlich auch im KI-Bereich Fortschritte machen. Würde ich vom Bauchgefühl her halten.

- Jungheinrich: Habe ich mich dummerweise verleiten lassen. nach dem Jahrestief steigt die Aktie seit einem Monat. Hier überlege ich, ob ich sofort verkaufe oder ob ich mir das noch eine Woche anschaue, so dass ich ggf. den Einkaufspreis wieder raus habe, da es mit rund 700 Euro zu viel Kapital bindet.

- Microsoft: Ähnlich wie bei Amazon. Entweder mit nem Sparplan oder bei Kursrücksetzern, würde ich nochmal nachlegen wollen.

- Nestle: Vom Chartbild her (Seit 2022 bergab) müsste man vermutlich verkaufen. Mein Gedanke war, dass die Aktie zum Kaufzeitpunkt recht günstig war und Nestle ja eigentlich seit Ewigkeiten einen guten Ruf genießt und vermutlich wieder steigen wird. Ich gehe davon aus, dass ihr zum Verkauf ratet?

- Netease: Läuft seit Kauf nicht so gut, befindet sich aber im langfristigen Aufwärtstrend. Chance nutzen, bei dem aktuellen Kurs nochmal nachzulegen?

- Newmont: Abwärtstrend seit Mitte des Jahres, aber irgendwie glaube ich das Unternehmen. Hier bin ich absolut unschlüssig.

- Nvidia: Ebenfalls überfragt. Zu früh zugegriffen. Mittelfristig glaube ich schon, dass es bald wieder nach oben geht. Die Frage ist trotzdem, ob die trotz der guten Zahlen irgendwann drüber sind. Wenn man dran glaubt, müsste man vermutlich am untersten Punkt nochmal nachlegen, bzw. den Anfang der Woche abwarten.

- Rheinmetall: Die Haushaltspressemeldung war natürlich suboptimal. Langfristig aber guter Aufwärtstrend und ordentliche Dividende. Auftragsbücher bis 2026 voll. Würde ich halten.

- RWE: 28.11.23 findet der Kapitalmarkttag statt. Gefühlt sind alle von der Aktie überzeugt und die Zahlen sind auch gut. Ich tendiere, die Aktien bis dahin zu behalten und hoffe, dass das der Auslöser ist, dass die GD200 durchbrochen wird und der Kurs endlich über 38,5 in Richtung 40,6 wandert. Dazu ordentliche Dividende.

- Siemens: Hat sich vom Zwischentief stabilisiert und steigt nach guten Zahlen jetzt gut. Würde da jetzt den Stop nachziehen und das Ganze erstmal laufen lassen.

- Sixt: Lediglich drei Positionen und steigt aktuell. Würde ich vom Gefühl her ebenfalls erstmal laufen lassen.

- Teamviewer: Vermutlich dummer Kauf. Seit August abgestürzt und aktuell ist es absolut unklar, ob die Aktie noch weiter fällt (offenes Messer). Verlust mit 4 Euro recht überschaubar.

- Toast: 100 Berichte gelesen, wie super das Unternehmen sei., aber vermutlich erst mit der Umsetzung Ende 2024/2025. In allen Belangen aber ein Kauf, der zum aktuellen Zeitpunkt vermutlich weniger schlau war. Aktuell am Allzeittief. Tendenz: Abwarten, ob die Aktie wieder nach oben "abprallt". Falls nicht, verkaufen.

- TUI: Hier habe ich nach dem Interview mit einem Konzertmanager investiert. Die Zahlen sollen wohl gut sein. Im Nachhinein würde ich die Investition nicht nochmal tätigen. Aber jetzt kann ich vermutlich auch die knapp zwei Wochen bis zum 06.12. abwarten. Wenn die Zahlen nicht überzeugen, verkaufen. 

- Vanguard FTSE: Behalten und 100 Euro monatlich investieren. 

- Walmart: Großer Kursfall, dabei investiert. Langfristiger Aufwärtstrend und würde da am Ball bleiben, da ich glaube, dass die sich wieder fangen werden.

 

Das sind die Gedanken eines Neueinsteigers, welcher sich über Anregungen, Kritik oder Lob freuen würde.

VG!

 

 

 

digitus
Legende
8.350 Beiträge

@Kryptomane: Danke für die ausführlichen Ergänzungen.

 

Zunächst: den Einstiegskurs wieder sehen wollen, ist ein schlechter Grund, ein Papier zu halten. Da kannst du nämlich lange drauf warten. Verkaufen, Verlust als Lehrgeld verbuchen und das Geld in Erfolg versprechendes investieren.

 

Und du hast zwar erläutert warum du Positionen halten würdest, aber nicht ob du die Papiere heute wieder kaufen würdest.

 

Grüße,

Andreas

Klimaaprima
Mentor ★
1.385 Beiträge

Kurz und schlüssig auf den Punkt gebracht @digitus !

 

Aber gestatte, der MSCI World ist auch ein Gemischwarenladen 😉

 

Noch angemerkt.

Verkaufen nur, wenn man nicht mehr vor den Aussichten/ Entwicklung des Unternehmens bzw. der Aktie überzeugt ist.
Denn hin und her macht Taschen leer!
 
Gibt es Einzelakzien aus deiner Auswahl, die du nachkaufen möchtest. Ich steige oft schrittweise in Kurse ein. So gesehen Einzelwerte laufen lassen und gezielt nachkaufen. Eine Alternative zu Einzelaktien sind immer auch Themen/ BranchenETFs.

 

Grüße

digitus
Legende
8.350 Beiträge

@Klimaaprima  schrieb:

Aber gestatte, der MSCI World ist auch ein Gemischwarenladen 😉

 



Touché 😁. Aber da ist es Teil des Konzeptes ...

Und es gibt eine sinnvolle Diversifikation, die ich bei der Auswahl der Einzelaktien bei @Kryptomane etwas vermisse.

 

Grüße,

Andreas

Crazyalex
Legende
7.645 Beiträge

Auch von mir ein herzlich willkommen @Kryptomane !

 

Gehen wir das mal durch...

 


@Kryptomane  schrieb:

 

  1. Ziel (abgesehen von "mehr Geld am Ende"):
    Nichts Konkretes. Mehr Geld als die 3-4 % vom Tagesgeld rausholen.

  2. Alter und Anlagehorizont:
    40 - Anlagehorizon: 5-10 Jahre

  3. Altersvorsorge / Berufsleben:
    Mit 63. Die Vorsorgungslücke ist relativ gering, da meine Frau und ich Beamte sind und hoffentlich mit einer entsprechender Pension den Ruhestand antreten werden.

  4. Rahmenbedingungen wie z.B. Familie / angehende Erben:
    Verheiratet, 1 Kind. Ansonsten keine speziellen Rahmenbedingungen.

  5. Geplanter monatlicher Sparbetrag / Einmalanlage:
    Dazu mehr unten im Text.

  6. Steuerfreibetrag:
    Bist du in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig? Ja.
    1500 Euro.

  7. Sicherheitsbedürfnis:
    50:50.

  8. Notgroschen auf dem Tagesgeldkonto - und dessen Höhe:
    Notgroschen ist vorhanden. Eigene Immobilie ist bereits abgezahlt.

  9. laufende Kredite/Finanzierungen:
    Nein.

  10. Risikostreuung (andere Assetklassen - vorhandene Immobilie nicht vergessen!):
    Aktien / ETF

  11. eventuell vorhandene Erfahrung mit Wertpapieren:
    Inzwischen ein bisschen mehr. Aber lese mich erst seit rund zwei Monaten ein.

Vieln Dank für das Ausfüllen des Fragebogens.

Den habe ich mal soweit zur Kenntnis genommen - und wird im Hinterkopf berücksichtigt.

 


@Kryptomane  schrieb:

Nun zum eigentlichen Punkt, welcher sich hoffentlich relativ schnell zusammenfassen lässt.

Es hat damit angefangen, dass ich unserer Tochter bei der ING Diba ein Juniordepot angelegt habe. Im Anschluss habe ich mich hier im Forum umfassend über entsprechende ETF informiert und mich anschließend für den ausschüttenden Vanguard FTSE All-World entschieden. 

Danach war ich von dem Produkt so überzeugt, dass ich für meine Frau und mich ebenfalls ein Depot bei Finanzen Zero erstellt und in den ETF investiert habe.

So weit, so gut. Hiermit hatte ich aber nun einen Fuß in die Tür der großen weiten Aktienwelt gestellt.

Was danach folgte ist eine Verkettung von Bauchgefühlen, Berichten des "Aktionärs" sowie weiterer Börsenblätter sowie der "NMH-Sterneliste", wobei ich durch mein Handeln gefühlt alle Fehler als "erfüllt" abhaken kann, welche NMH in seinen Artikel über typische Anfängerfehler aufgezählt hat.

Diese Artikel habe ich natürlich erst im Nachhinein gelesen, wodurch ich schon ein paar Prozent schlauer bin, allerdings immer noch keine Lösung für mein Problem habe.

 

Um konkreter zu werden:

Ich habe in den letzten zwei Wochen auf eigene Faust ca. 19.000 Euro in Aktien investiert (1000 Rest auf Depot) und stehe nun vor dem Problem, dass ich nicht weiß, wie ich weiter agieren soll. Alles verkaufen und die aktuellen 100 Minus als Lehrgeld abhandeln. Oder ob es nicht vielleicht die Chance gibt, mit Tipps aus der Community ein paar Änderungen durchzuführen, mit welchen das Schiff noch zu retten ist. Von der eigenen Motivation her würde ich nämlich gerne weiter in dem Bereich tätig sein, bzw. mein Wissen darin ausbauen.


Ein breit gestreuter ETF als Basisinvest ist schon einmal gut!

 

Ich empfehle immer den so bis ca. 50k€ auszubauen bevor man mit Einzelwerten anfängt: Entweder dauert das sehr lange, dann ist man in dieser Zeit relativ sicher unterwegs und kann sich dabei schon einmal Wissen anlesen.

...oder das geht ratz fatz - dann hat man offensichtlich genügend Vermögen so dass etwaige Fehltritte einen schon einmal nicht unbedingt den Kopf kosten.

 

Mit Einzelwerten hast Du ja jetzt auch schon was gemacht - Deiner Aussage nach ja wohl in der falschen Reihenfolge: Erst agiert und dann gelesen...

 


@Kryptomane  schrieb:

Für diejenigen, die sich jetzt noch nicht ausgeklinkt haben, mache ich mich jetzt einmal "nackig", da man vermutlich nur so einen genauen Einblick erhalten kann:

Aufbau: Aktie: Anzahl - Kaufkurs / Kursgewinn/-verlust

- Alimentation Couche-Tard: 7x 53,76 / -1,94 %

- Amazon: 10x 132,96 / +0,72 %

- Apple: 3x 174,14 / -0,39 %

- Arch Capital: 11x 79,31 / -2,04 %

- Atoss Software: 1x 219,00 / -2,05 %

- Block: 2x 52,17 / +4,26 %

- Copart: 11x 46,58 / -0,65 %

- Deutsche Bank: 10x 11,37 / -2,53 %

- Deutz: 10x 4,44 / -4,41 %

- Eckert-Ziegler: 10x 39,62 / -1,97 %

- Fresenius: 25x 27,68 / +0,46 %

- Gallagher: 3x 228,90 / +0,70 %

- Gerresheimer: 7x 87,914 % / -1,10 %

- Intel: 18x 40,489 / -0,99 %

- Jungheinrich: 25x 28,55 / +0,59 %

- Microsoft: 3x 342,50 / +0,67 %

- Nestle: 5x 103,02 / -0,16 %

- Netease: 6x 105,50 / -0,47 %

- Newmont: 10x 33,98 / -0,19 %

- Nvidia: 2x 44295 / -1,48 %

- Rheinmetall: 7x 286,41 / -1,09 %

- RWE: 29x 38,48 / -0,58 %

- Siemens: 9x 147,01 / +2,38 %

- Sixt: 3x 93,78 / -0,30 %

- Teamviewer: 15x 13,56 / -1,67 %

- Toast: 15x 13,69 / -6,59 %

- TUI: 25x 5,81 / -2,74 %

- Vanguard FTSE: 15,469x 99,54 / +4,36%

- Walmart: 4x 146,94 / -3,20 %


Ob Du mit einer Aktie/einen Papier im Plus oder Minus bist spielt für den Verkauf keine Rolle - solltest Du aber als stiller Mitleser in der Community ja vermutlich schon mal aufgeschnappt haben... 😉

 

Dein obiges Sammelsurium wirkt jedenfalls nicht direkt großartig durchdacht, haben andere ja auch schon geschrieben.

Wie Du hier agieren solltest musst Du Dir selber erarbeiten: es ist nicht Ziel dieser Community die zu jedem Wert eine eindeutige Handlungsempfehlung zu geben sondern der (sehr reichtige!) Ansatz ist Dich selber zu einer sinnvollen (und hoffentlich richtigen) Entscheidung zu befähigen.

 


@Kryptomane  schrieb:

Was waren meine Gedanken?

Ich wollte mich ursprünglich ausschließlich anhand der Sterneliste orientieren, wurde dann aber teilweise von den hohen Kaufpreise abgeschreckt und hatte mich deswegen nur für ACT, Arch, Copart, Gallagher, Atoss und Netease entschieden. 

Bei Amazon, Microsoft, Apple und Nvidia wollte ich auf den Tech-Express aufspringen und habe hierbei vermutlich bei den letzten beiden, wenn nicht sogar bei allen, zu hoch eingekauft. Allerdings wollte ich mich hier in Anbetracht der Jahresendrally an den "Time in the market"-Spruch halten.

Bei RWE, Jungheinrich, Fresenius und Eckert-Ziegler habe ich das Überwinden der GD200-Linie erhofft.

Über Toast und Block habe ich über entsprechendes Potenzial in Artikeln gelesen. 

Walmart: Stichpunkt fallendes Messer, zu früh beim letzten Absturz zugegriffen. Hoffe da aber natürlich trotzdem auf eine schnell Erholung.

TUI, Deutz und Co standen so niedrig, dass der Gedanke (gerade bei der TUI Hauptversammlung am 06.12.) war, dass diese eigentlich nur steigen können und dann ein Potenzial von 50% möglich wäre.

Dass diese Gedanken alle nicht so wirklich richtig waren, ist mir inzwischen klar. Aber wie gehe ich nun mit der Situation um?

 

- Alles behalten, mit der Situation leben und darauf warten/hoffen, dass die Kurse irgendwann steigen und man ggf. mit +-0 rausgeht?

- Nur Sterneliste behalten + ein paar Ausgewählte (Vanguard, Amazon, Microsoft, Siemens?)

- Andere Ideen?

 

Ich bin wirklich absolut am Verzweifeln und für jede Hilfe dankbar.


Worüber Du Dir erst einmal mit Dir selber im Klaren sein solltest ist: Welchen Investitionsansatz möchtest Du verfolgen?

Es gibt unterschiedliche Strategien - und ohne jetzt in der Kategorie "richtig" oder "falsch" zu denken gibt es ja für jede dieser Strategien Gründe dafür und dagegen.

Der @nmh wählt einen statistischen Ansatz und ist der Meinung (und das durchaus nicht unbegründet), dass dieser im besonderen für Anfänger auf Dauer am erfolgreichsten ist.

 

Ich kann Dir an dieser Stelle nur sagen: Viel hier in der Community lesen und versuchen die Gedanken die hinter den Aussagen stehen nachzuvollziehen hilft am besten auf dem Weg eingene Entscheidungen zu treffen.

 

Aber um doch "handfestere", konkrete und nacheinander abzuarbeitende Ratschläge zu geben hier mein Vorschlag:

 

1. bis Weihnachten das hier https://community.comdirect.de/t5/wertpapiere-anlage/ab-7000-wird-die-luft-d%C3%BCnn-ein-zweifelhaft... durcharbeiten

2. Anschließend eine Entscheidung treffen welchen Investitionsansatz/welche Strategie Du verfolgen möchtest

3. Diese Strategie dann beginnen und konsequent verfolgen.

4. Entsprechend dieser Strategie mit den vorhandenen Papieren verfahren.

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

dg2210
Legende
6.206 Beiträge

@Kryptomane  schrieb:

 

Dass diese Gedanken alle nicht so wirklich richtig waren, ist mir inzwischen klar. Aber wie gehe ich nun mit der Situation um?

 

- Alles behalten, mit der Situation leben und darauf warten/hoffen, dass die Kurse irgendwann steigen und man ggf. mit +-0 rausgeht?

- Nur Sterneliste behalten + ein paar Ausgewählte (Vanguard, Amazon, Microsoft, Siemens?)

- Andere Ideen?

 

Ich bin wirklich absolut am Verzweifeln und für jede Hilfe dankbar.

 

 


Das Wichtigste beim Investieren ist die nicht letzte Nachkommastelle der Jahresrendite, sondern der Seelenfrieden.

 

Du bist anscheinend mit deinen Entscheidungen nicht ganz zufrieden und darum lautet mein Rat: Die Einzelaktien jetzt verkaufen, den Ertrag auf dem Tagesgeldkonto parken, zur Ruhe kommen und dann langsam(!) und gezielt neu einsteigen.

 

Genauso wichtig: Die "Sternelisten" enthalten Wertpapiere, die zum Zeitpunkt der Listenerstellung günstige technische Eigenschaften aufweisen. Diese Listen sollen deine Entscheidungsfindung erleichtern, sind aber explizit KEIN EINKAUFSZETTEL.

ae
Mentor ★★★
2.942 Beiträge

Hallo @Kryptomane und herzlichen willkommen in der Community - da werden Sie geholfen! (Naaa … wer erinnert sich noch?😉)

 

Zuallererst Kopf hoch und nicht verzweifeln!

 

Als allerzweites solltest Du Dir Gedanken darüber machen ob Einzelwerte oder Aktieninvestment a la Etf’s wirklich das Richtige für Dich sind, wenn Du nach so kurzer Zeit und so leichten Verlusten schon Bauchgrummeln hast. Hier beziehe ich mich auf Leidensfähigkeit, Ausdauer, Motivation usw. 
Schließlich hast Du als Risikofreude 50:50 angegeben 

 

Vielleicht wolltest Du auch Zuviel und dann auch noch auf Einmal. Kann im Eifer des Gefechts schon mal vorkommen und Fehler machen ist keine Sünde, sich diese nicht einzugestehen schon eher und kann richtig teuer sein. 

>>„Von der eigenen Motivation her würde ich nämlich gerne weiter in dem Bereich tätig sein, bzw. mein Wissen darin ausbauen.“<<


Zu dem Zweck hast Du für alles was dabei, auch wenn meiner Meinung nach Du Dich im KleinKlein verstrickt und ohne richtiges Konzept bzw. Dein ursprüngliches sofort über den Haufen geschmissen hast. 

Nutze Deine Auswahl um Übung und Erfahrung zu sammeln, wie von digitus und Klimaprima auch schon erwähnt wurde. 
Du hast ja bei jedem Wert auch eine Begründung geliefert weshalb er ins Depot gelangt ist. 

Wenn der Grund weg, dann sollte die entsprechende Aktie überprüft und gegebenenfalls ebenso weg. 


Dringend zu empfehlen ist das MoneyManagement, denn wenn eine Aktie um 25% fällt muss sie anschließend um 33% wieder steigen. Bei 50% Kursverlust braucht es schon 100% Gewinn um den Anfangswert wieder zu erreichen usw. Bei hundert Prozent hast Du eine „Depotleiche“ (hab  auch eine und die grinst mich immer schelmisch an beim Blick ins Depot 😬)

 

Kein Kriterium zur Entscheidungsfindung darf Dein Einstandskurs sein, den kennst nur Du, jetzt halt ausnahmsweise ein paar Communauten. Trotzdem hat dieser keinen Einfluss auf die weitere Entwicklung einer Aktie!

 

Ich hoffe ein paar Denkanstöße gegeben zu haben, falls erwünscht kann ich auch meine Meinung zu den Einzelwerten, den meisten, teilen und wie ich damit verfahren würde …☝🏻ohne Anspruch zu erheben damit immer richtig zu liegen. 

 

gruss ae

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>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
>>>> Leider weigert sie sich konsequent, mit mir zu reden