am 26.02.2020 18:48
Hallo.
Ich hätte mich eigentlich für den A1JA1R entschieden, doch möchte ich als Veganer nicht McDonalds und Roche unterstützen. Das "ethische Investieren" bezieht sich offensichtlich nur auf Menschen und Umwelt, nicht auf Tiere. Gibt es eine Möglichkeit, passende ETFs leichter zu finden, die diese Unternehmen nicht inne haben?
Anfängergrüße
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 27.02.2020 09:21
@fonteneau schrieb:Hallo.
Ich hätte mich eigentlich für den A1JA1R entschieden, doch möchte ich als Veganer nicht McDonalds und Roche unterstützen. Das "ethische Investieren" bezieht sich offensichtlich nur auf Menschen und Umwelt, nicht auf Tiere. Gibt es eine Möglichkeit, passende ETFs leichter zu finden, die diese Unternehmen nicht inne haben?
Anfängergrüße
Mal eine Verständnisfrage, die sich mir bei solchen Fragen immer aufdrängt - inwieweit unterstützt du mit einem Aktienkauf denn das Unternehmen? Bei einem IPO kann ich das ja noch verstehen, da der Ausgabepreis ja in Grundkapital und Rücklagen fließt, aber im regulären Handel? Das Unternehmen bekommt ja dadurch kein neues Kapital.
am 27.02.2020 09:23
@as-1984 schrieb:
@fonteneau schrieb:Hallo.
Ich hätte mich eigentlich für den A1JA1R entschieden, doch möchte ich als Veganer nicht McDonalds und Roche unterstützen. Das "ethische Investieren" bezieht sich offensichtlich nur auf Menschen und Umwelt, nicht auf Tiere. Gibt es eine Möglichkeit, passende ETFs leichter zu finden, die diese Unternehmen nicht inne haben?
Anfängergrüße
Mal eine Verständnisfrage, die sich mir bei solchen Fragen immer aufdrängt - inwieweit unterstützt du mit einem Aktienkauf denn das Unternehmen? Bei einem IPO kann ich das ja noch verstehen, da der Ausgabepreis ja in Grundkapital und Rücklagen fließt, aber im regulären Handel? Das Unternehmen bekommt ja dadurch kein neues Kapital.
Und ich glaube hier lag das Verständnisproblem. Ich denke er ging davon aus, dass er eine Aktie kauft und dem Unternehmen somit Geld gibt weil dieses neue Aktien auf den Markt brachte. Beispiel:
Unternehmen X hat 10 Aktien im Umlauf.
Nun kauft Person A eine Aktie.
Unternehmen X bekommt Geld und hat dafür 11 Aktien im Umlauf.
Dies ist ja so nicht richtig und ich glaube das ist ihm durch @Crazyalex bewusst geworden. Zumindest habe ich den Thread so verstanden.
Grüße!
am 27.02.2020 12:01
@fonteneau und @Crazyalex
Vielen Dank für euren Austausch!
Sehr erbauliche Lektüre heute Vormittag!
Alex, deine Erklärungen haben mir wieder einen etwas weiteren Blickwinkel beschert, danke dafür.
Vielleicht probiere ich sogar mal diesen veganen Burger.
Meistens futter ich immer den Hamburger royal TS. Man soll sich ja nicht in eine Aktie verlieben aber in einen Hamburger ist sich ok!
Gruß, Antonia
27.02.2020 12:04 - bearbeitet 27.02.2020 12:05
27.02.2020 12:04 - bearbeitet 27.02.2020 12:05
Exakt das ist der Punkt:
Als Kunde hast Du somit dem Unternehmen geholfen, als Investor dagegen nicht.
Das ganze etische Investeren aus meiner Sicht eine reine Marketingmasche von Fonds- und ETF-Anbietern. Wirklich was ändern kannst Du nur als Konsument (oder Großaktionär).
am 27.02.2020 12:22
Die ganze Sache kommt übrigens in der Serie "Bad Banks" vor. Ich halte nicht viel von der Serie, denn ich kann mir nicht vorstellen dass eine 25 Jährige die frisch aus dem Studium ist und bei ihrer ersten Kündigung heult als wäre ihr Hund gestorben plötzlich solche hinterlistigen Machtspiele spielt und mit den alten Hasen der Branche mithalten kann (nicht unbedingt von den grundsätzlichen Fähigkeiten her, aber aus emotionaler Sicht und einfach fehlender Erfahrung), aber da wird Anfang der zweiten Staffel sehr schön gezeigt warum solch ethischen Sachen entstehen - zur Beruhigung des Gewissens der Menschen die "grün" und "ethisch korrekt" investieren wollen.
am 27.02.2020 13:20
Schön, dass Dir das Gespräch zw. @fonteneau und mir gefallen hat
Diese Details wusste ich zu Beginn meiner Wertpapierkarriere auch noch nicht
Was den veganen Burger betrifft: Den finde ich ganz schön teuer (...und als Schwabe sowieso...). Aber bevor der Veganer im McDonalds verhungertbeißt er halt in den sauren Apfel veganen Burger und zahlt den hohen Preis.
Als (Teil-)Besitzer von McDonalds halte ich den Preis jedoch für angemessen
Gruß Crazyalex
am 27.02.2020 15:27
@GetBetter schrieb:Das ganze etische Investeren aus meiner Sicht eine reine Marketingmasche von Fonds- und ETF-Anbietern. Wirklich was ändern kannst Du nur als Konsument (oder Großaktionär).
Nene, das ist mir jetzt zu pauschal.
Es geht zunächstmal drum, dass die Unternehmen, in die ich mit meinem ESG/SRI-ETF investiere bestimmten Kriterien genügen müssen, die mehr oder weniger streng sind. Da kann man dran rummäkeln oder nicht, tatsache ist aber, dass es für Unternehmen schick ist, den ESG/SRI-Kriterien zu genügen. Das löst keine Revolution aus, macht aber die Welt ein kleines bisschen besser. Die Investmentgesellschaften (Blackrock und Co.) sind Großaktionäre und haben natürlich auch Einfluss auf das ESG-Gebaren der Firmen, in die sie ihre Kohle stecken.
Und bei McKotz gibt es immerhin die Börger nicht mehr in geschäumtem Kunststoff sondern in Papierverpackungen ... immer noch viel Verpackungsmüll, aber immerhin nachwachsend.
Dass durch mein ESG/SRI-ETF-Investment kein Waffenhersteller kalte Füße bekommt und weiter Kinder in Goldminen arbeiten, ist mir schon klar. Da ich weder Waffen noch Gold kaufe, habe ich da auch keine Verbrauchermacht.
Auf der anderen Seite aber geht mein Verbraucher- und mein Investitionsverhalten zumindest halbwegs Hand in Hand. Nicht immer aber immer öfter
Grüße,
Andreas
am 27.02.2020 17:31
Ich habe ja hier ja schon einige Male meine Meinung zu den ganzen SRIs und ESGs geschrieben, insofern muss ich das nicht alles nochmal wiederholen. Vor allem muss auch keiner meiner Meinung sein.
Ich bleibe aber dabei, dass das ganze ein Feigenblatt ist das vor allem zur Beruhigung des eigenen Gewissens dient. Oder willst Du mir ernsthaft sagen, die x-hundert Unternehmen eines solchen ETFs sind alles brave Buben?
Wie beliebig schon die Definition von "ethisch" oder "nachhaltig" ist erkennst Du ja beispielhaft an dieser Diskussion: McDonalds ist im MSCI World SRI die achtgrößte Position.
Ich sage auch nicht "alles egal". Beispielsweise würde ich mir sicher keine Vonovia ins Depot legen. Aber gerade bei ETFs ist das aus meiner Sicht alles Marketing.
am 27.02.2020 17:41
@GetBetter schrieb:Oder willst Du mir ernsthaft sagen, die x-hundert Unternehmen eines solchen ETFs sind alles brave Buben?
Nein. Will ich nicht. Und ich will mich über dieses Thema auch wirklich mit niemandem streiten (und schon garnicht mit Dir ).
Das ist ein Geschmacksfrage ... chacun à son goût, wie wir alten Griechen zu sagen pflegen
Grüße,
Andreas
am 27.02.2020 17:49
So wie ich das lese sind eure zwei Meinungen gar nicht so weit auseinander. Allenfalls ein paar (unwichtige) Details.
Unterm Strich bleibt aber für @fonteneau das was auch schon GetBetter nochmal geschrieben hat:
Ich kann als Kunde oder Großaktionär das Unternehmen beeinflussen. Als Kleinaktionär bin ich da nicht in der Lage.
Meine Meinung zum Thema SRI etc:
Kein Unternehmen macht da was freiwillig aus Liebe zu irgendwas. Entweder handeln sie weil sie vom Kunden gefordert werden oder vom Großaktionär gezwungen. Blackrock verschickt nicht umsonst am Jahresanfang Briefchen an die Vorstände der Unternehmen was sie sich denn so vorstellen.
Stichwort "Nachhaltigkeit/Umweltschutz" -> Da hat Blackrock eine recht klare Ansage gemacht und die Vorstandsvorsitzenden haben das dann im Hinterkopf und schauen, dass sie bis zur nächsten HV was passendes als Antwort haben.
Gruß Crazyalex