Investieren in disruptive Innovationen - was hat der Markt zu bieten? #ARK #ScottishMortgage #10xDNA
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13.09.2021 22:48 - bearbeitet 13.09.2021 23:04
Ich hatte kürzlich im Thread Sterneliste für Vorsichtige: herbstliche Gewinneraktien scherzhaft angeregt, ob wir uns nicht irgendwo zum Lästern über den Thelen-Fonds treffen wollen. Aber das ist natürlich gar nicht mein Ding. Wenn, dann möchte ich mich fundiert darüber austauschen und sicher sein, dass wir ein ähnliches Verständnis von der Materie haben. Daher gibt’s hier ein Standardwerk zu diesem interessanten Feld des Investment in disruptive Innovation.
Kurz vorab: Was ich gar nicht will ist zu erörtern, warum ihr unbedingt in Fonds investieren müsst, die für euch eine Auswahl chancenreicher Aktien treffen. Ihr müsst es nicht. Mir erscheint es aber ganz clever, einen gewissen Teil des Portfolios abseits vom S&P 500 laufen zu haben. Um gleich mit der bekanntesten Protagonistin anzufangen: Cathie Wood sagt ungefähr: “50% of the S&P 500 is at risk” Innovationen zu verschlafen und am Ende ohne ausreichende Weiterentwicklung dazustehen, während einem die guten Unternehmen mit sinkenden Kosten und steileren Innovationskurven den Mart wegnehmen. Das heißt nicht, dass der S&P 500 um 50% fällt, sondern nur, dass mehr Gurken drin stecken, als man bisher sieht.
Kann so sein und werden, muss es aber nicht. Wird von Wood allerdings glaubhaft untermauert und die Annahmen zu anstehenden Innovationen, Wright’s Law (ich habe zu Anfang immer Rightslaw verstanden und dachte, das wäre so etwas wie Coleslaw) und den Folgen für die Wirtschaft klingen alle sehr einleuchtend.
Also schreibe ich hie einige Worte zu den für mich relevanten Investments auf dem Sektor. Das sind:
ARK Innovation
ARK Invest ist eine von Cathie Woods geführte Investmentfirma, die 2014 gegründet wurde und ETFs betreibt. Darunter sind sechs aktiv handelnde ETFs und zwei Index-ETFs.
Worum geht es bei ARK? Es geht erstmal um Cathie Wood. Sie ist Gründerin und Chef-Investorin und hat mit ihrem Team eine Anzahl Technologien identifiziert, die durch ihre Innovationskraft Disruptionen in unterschiedlichsten Branchen auslösen werden. Das Team bei ARK analysiert Unternehmen, die solche Technologien entwickeln und wählt so die nach ihrem Ermessen wichtigsten Unternehmen aus.
Der ARK Innovation (kurz ARKK - das ist der Börsenticker. In den USA benutzt man diese Ticker als Kürzel) ist, wie die meisten wissen, der Flagship-ETF von ARK, in dem sich das Best-Of der Spezial-ETFs für Automatisierung, 3D-Druck, Next Generation Internet, Genomics und Fintech (neuerdings außerdem Space Exploration) finden.
Cathie Wood hat 2020 die Früchte jahrelanger, harter Arbeit und Ihrer Überzeugungskäufe geerntet und weit über 100% Wertsteigerung hingelegt. Das hat Wood viel Respekt, aber auch Neid und Kritik eingebracht. Nach fundierter Kritik sucht man allerdings lange. Die beschränkt sich meist eher auf die bloße Annahme, dass das ja alles übertrieben sei, die gehaltenen Aktien viel zu teuer und es eine bessere Idee sein, eine Short-Strategie “gegen” ARK zu fahren. Vieles sieht mir auch nach gekränktem Chauvinismus aus.
Informationsleistug & Transparenz sind große Stärken von ARK.
Handelstäglich schickt der ARK Trading Desk eine Mail mit den Käufen und Verkäufen des Tages an alle, die diese Mails hier abonnieren.
Wöchentlich kommt eine Mail mit Stock Commentaries (Abo) zu den Werten aus dem ARK-Universum, die sich mehr als 15% raus oder runter bewegt haben mit sinnigen Zusammenfassungen, wie “Blade, an urban air mobility platform, appreciated 18% on Thursday after JP Morgan initiated coverage on the stock with an overweight rating and a $16 price target. Blade also acquired Trinity Air Medical, an organ logistics and transportation company, for $23 million.” Das ist oft sehr informativ und gut zusammengefasst.
Im ARK Disrupt Newsletter (Abo) berichten die Fachanalysten zu einzelnen Themen. Da kann oder will man nicht immer folgen, aber er bietet immer wieder Gelegenheit, sich von der Recherchekompetenz der Analysten zu überzeugen. Die stecken wirklich tief drin in den Themen.
Dann gibt es noch den Podcast, Webinare und Woods’ Marktanalyse auf Youtube, in der sie zeigt, dass sie auch von den trockeneren Themen wie Fiskalpolitik, Arbeitsmarktdaten etc. viel versteht. Dort hat sie z.B. frühzeitig (ich glaube Ende 2020) darauf hingewiesen, dass eine Sektorotation wahrscheinlich und Zeichen eines gesunden Bullenmarktes sind (“Bullmarket is broadening out”).
Das alles bewältigt ein sehr überschaubar kleines Unternehmen.
Aktives Trading
Der ARKK ist ein aktiv gehandelter ETF. Für viele ein Widerspruch, doch die Form oder Hülle des ETF sagt nichts darüber aus, ob die zusammenstellung einem Index folgt oder aktiv gehandelt wird. ARK handelt börsentäglich. So soll die Volatilität der gehandelten Aktien zum Vorteil genutzt werden. Indem durch Umschichtung zwischen den Positionen Dips gekauft werden und kurzfristig überkaufte Aktien verkauft werden, sollen zusätzlich zum langfristigen Wachstum auch kurzfristige Gewinne erzielt werden. Das erzeugt allerdings Kosten für den ETF-Anbieter, die wir al Anleger tragen. Die TER des ARKK liegt bei 0,75%.
Wood sagt sinngemäß, dass auf der kleinen Zeitskala die Volatilität dein Freund ist ist, wenn du Unternehmen aus Überzeugung hältst und Kursrücksetzer für Käufe nutzt, anstatt gleitenden Durchschnitten zu folgen. Gleichwohl ist ihr natürlich klar, dass man sich auf der großen Zeitskala, also langfristig dem Markt nicht entziehen kann und die eigenen Investitionen nur dann gut sind, wenn auch andere sie irgendwann kaufen.
High Conviction - Überzeugung ist für diesen Investmentstil enorm wichtig.
Wood sagt: sinngemäß “Kurzfristige Effekte von Innovationen werden weithin überschätzt und langfristige Effekte werden unterschätzt.” Langfristige Investoren, die richtig liegen und geduldig sind werden also in hohem Maße belohnt.
Ihre Erläuterungen auf diesem Gebiet sind für mich sehr überzeugend, aber ich will sie hier nicht zitieren. In den oben genannten Quellen findet ihr reichlich Inhalte dazu.
Handelbarkeit
Aus regulatorischen Gründen sind die ETFs von ARK für Endkunden in Europa leider nicht handelbar. Ich bitte euch auf öffentliches Tippgeben, bei welchem Broker doch noch Käufe durchgeführt werden können, zu verzichten. Ich hatte sie im Herbst 2020 noch kaufen können. Kurz danach gingen Diskussionen los und auch mein Zweitbroker hat sie dann von der Speisekarte genommen.
Scottish Mortgage Investment Trust
Scottish Mortgage gibt es seit kurz nach den Kreuzzügen. Dieser junge Herr hatte Scottish Mortgage irgendwann mal in einem Video als Alternative zu ARK genannt. Nicht, dass ich mir sämtliche Pension Craft Videos ansehen würde (besseres zu tun) aber ich stolperte irgendwie darüber. Vorweg: Anders, als der Name es vermuten lässt, hat der Trust mit Hypotheken überhaupt nichts zu tun.
Seit einiger Zeit fahren sie einen High Conviction-Ansatz, der sich für sie, wie auch für ARK, in 2020 kräftig ausgezahlt hat. Scottish Mortgage will Unternehmen finden, die in einem Zeitraum von fünf Jahren signifikantes Wachstum erreichen. Es zählt also kein stabiles Kurswachstum ab heute sondern hohe Chancen für ein Langzeit Invest.
Dabei konzentrieren sie sich nicht dezidiert auf eine Anzahl von Schlüsseltechnologien, wie ARK es tut, sondern sie betrachten verschiedene Sektoren und suchen dort nach Unternehmen, die ihre Kriterien erfüllen.
Anders als ARK haben sie ein sehr geringes turnover. Sie traden also nicht hin-und-her. Sie bauen zwar mal eine Position auf oder Ab. Kürzlich haben sie z.B. Amazon abgebaut, da sie einfach schon extrem lang investiert sind, die Position sehr groß wurde und das implizierte Wachstum nicht mehr den Ansprüchen genügt.
So kommen sie auf eine TER von ca. 0,36% oder so. Schwankt immer etwas um den Bereich herum. Damit sind die Kosten etwa halb so hoch, wie beim ARK, wo sie bei 0,75% liegen.
Ein wichtiger Effekt des geringen Turnover ist aber auch das Vertrauen, das sie am Markt genießen. Sie sind als Investoren sehr treu und denken langfristig. Da macht es nichts, wenn die Quartalsergebnisse mal nicht der Planung entsprechen. Das ist gut für die Gründer. Sie haben dann treue Investoren, die auch als Mentoren agieren.
Ein Trust ist kein Fonds
Ich bin kein Fachmann aber ich habe es so verstanden. Ein Trust kann nicht wie ein ETF auf einen Creation/Redemption-Prozess zurückgreifen, anhand dessen quasi beliebig viele Fondsanteile ausgegeben werden können. Ein Trust hat bis auf Weiteres eine feste Anzahl Papiere, die ausgegeben werden. Dafür kann er aber alles Mögliche enthalten.
Die Besonderheit des Scottish Mortgage ist in diesem Vergleich, dass er auch Private Equity hält. Bei vielen später erfolgreichen Aktien waren sie lange vor dem IPO als frühe Investoren dabei und hatten langfristig sehr viel Spaß am Aktienerfolg der Unternehmen.
Aktuell investiert man mit Scottish Mortgage z.b. in Space-X und hat z.B. pre-IPO in Bytedance investiert. Hier die Liste aller Holdings.
Nach meinem Verständnis ist dieses vergleichsweise starre Konstrukt dafür verantwortlich, dass der Kurs der Aktie manchmal recht weit vom NAV abweicht. Das kann Vor- aber auch Nachteil sein.
Die Transparenz ist sehr hoch und die Informationen, die Baillie Gifford (die Fondsgesellschaft dahinter) herausgeben, sind mitunter hochspannend. Von neuen Assets erfahre ich zwar nicht handelstäglich, aber immerhin mit etwas mehr als einem Monat Verspätung in einem Bericht. Es ist jetzt fast Mitte September und die neuesten Informationen sind vom 31. Juli.
Es wird viel über Recherchen und Einschätzungen kommuniziert. Interessant finde ich die Short Briefings on Long Term Thinking. Hier verschwimmen die Grenzen zwischen Scottish Mortgage und den anderen Trusts und Fonds von Baillie Gifford.
Baillie Gifford haben nämlich eine ganze Anzahl weiterer Trusts & Fonds und der Scottish Mortgage ist so etwas wie der Flagship-Trust (analog zum ARKK, wenn man so will). Aber dazu später mehr.
Wer ist denn hier die Cathie?
Der Trust wird chefmäßig von zwei Herren geführt. Das sind James Anderson und Tom Slater. Anderson tritt demnächst ab und hat seinen Abgang anscheinend gut vorbereitet. Sein jüngerer Kollege Slater übernimmt seit einiger Zeit die Öffentlichkeitsarbeit und der Nachfolger von Anderson steht seit längerem fest (Lawrence Burns heißt der Herr). Insgesamt wirken die Damen und Herren, die bei bei Baillie Gifford sie diversen Trusts & Fonds managen offen und dynamisch, andererseits aber auch sehr strikt. Man (der Autor) hat hier den Eindruck, dass einzelne Köpfe sehr wichtig sind, man sich um Nachfolger aber keine Sorgen machen muss und die Firmenkultur stimmt.
Handelbarkeit
Geht so. Ein Trust wird auch als alternativer Fonds bezeichnet. Hier und da ist er handelbar.
Bei unserer codi ist der Trust leider nicht handelbar. Bei anderen Brokern kann man aber schon mal Glück haben. Vielleicht habt ihr ja den einen oder anderen Tipp. Und dann hat das Teil noch einen recht großen Spread, was dem Langzeitanleger allerdings egal ist.
Es gibt zudem auch sinnvolle Alternativen zum trust. Einige Fonds von Baillie Gifford sind über die codi (und natürlich auch anderswo) handelbar. Und beispielsweise ist eine Kombination aus dem Worldwide Positive Change Funds und dem Long Term Global Growth (oder auch nur einer von beiden) ist ein taugliches Substitut. Nur opfert ihr leider das Private Equity. Also kein Space-X im Fonds. Die Kosten sind etwas höher, als beim Trust, aber noch unter denen, die ARK aufruft.
Lyxor MSCI Disruptive Technologies ESG ETF
Lyxor hat im März 2020 einen ETF aufgelegt, der sich ebenfalls dem Thema disruptive Innovation widmet. Der ETF folgt dem ‘MSCI ACWI IMI Disruptive Technology ESG Filtered Net Total Return Index’. Der Index erfasst Unternehmen (derzeit 186) aus ähnlichen Bereichen, wie ARK. Also 3D-Druck, Automation, Fintech usw. Man setzt auf die automatische Erkennung von Schlüsselwörtern, statt auf tiefe Recherche und man analysiert automatisiert, wie hoch wohl der Anteil vom Unternehmensumsatz an disruptiven Technologien ist. Hier agiert unsere liebe MSCI also hoch automatisiert. Nicht ohne Grund ist MSCI hoch profitabel und in etlichen Sternelisten enthalten. @Zilch kann uns sicher sagen, in wie vielen genau.
Es sind sehr viele Positionen bei einem geringen Gefälle der Gewichtung. Das zeigt sich auch in einer vergleichsweise geringen Volatilität des ETF ggü. den beiden oben genannten Vehikeln.
Die Kosten liegen bei 0,45% und der ETF ist aktuell ein Top Preis ETF und wurde von @digitus in diesem Rosinenpicker-Beitrag gefeatured.
10xDNA
Hier halte ich mich jetzt zu 90% zurück, da die Geschichte ziemlich neu ist und ich den Veranstalter nicht kenne. Aber ich verstehe es als marketinggetriebenes Produkt. Das ist nicht unbedingt abwertend zu verstehen. Marketing ist die Ausrichtung des Unternehmens auf den Markt. Der Markt bietet großes Interesse an diesem Sektor und für Thelen tut sich eine Marktlücke auf, denn die Originals von ARK und Scottish Mortgage sind eben nur eingeschränkt handelbar.
Venture Capital meets public market
Das Marketing des Fonds bezieht sich auf zwei Dinge. Zum einen auf die anstehenden Disruptionen und das Investment in innovative Unternehmen. Zum anderen auf die Person Frank Thelen und die Aussage ist, dass mit den Kenntnissen und Erfahrungen eines erfolgreichen Venture Kapitalisten nun ein Fonds für disruptive Innovationen betrieben werden soll.
Die Kompetenzen eines Venture-Kapitalgebers können sich mit denen eines guten Fondsmanagers überschneiden. Siehe Scottish Mortgage. Es ist aber etwas etwas anderes, ob ich ein Startup dahingehend beurteile, ob die mit irgendeinem Konzept eine Wertsteigerung ihres Unternehmens in ein paar Jahren hinlegen können und ich gewinnbringend verkaufen kann vs. Analyse komplexer technologischer und gesellschaftlicher Sachverhalte und des Marktes. Hier kann Thelen meiner Einschätzung nach nur scheinbar auf seine Vorerfahrung aufbauen.
Das Personal möchte ich (noch) nicht beurteilen. Zumindest war die Art, wie Frank Thelen in irgendeiner Ankündigung von “einem echten Physiker” und anderen sprach irgendwie oberflächlich. Und verkaufen sollte er sich doch eigentlich können - also eher Over- als Underselling betreiben. Time will tell und ich verspreche, diesen Text beizeiten zu ergänzen. Vielleicht nicht ungefragt, aber ein netter, kleiner Hinweis, wenn mal jemand darüber stolpert und er mittlerweile veraltet ist, reicht aus.
Das einbeziehen der Kenntnisse eines Venture-Kapitalgebers in die Vermarktung des eigenen Produktes erinnert mich wiederum sehr an diesen recht fleißigen Herrn und sein Wikifolio Venture Capital Strategies. Das wird sich wohl inhaltlich nicht mit dem neuen Thelen-Fonds überschneiden, aber vielleicht hat es Thelen dazu inspiriert, auf seine Kompetenz als Gründer und Venture-Kapitalgeber aufzubauen.
Also...wie handhabe ich das jetzt mit den High Conviction Stocks?
ARK und Scottish Mortgage werden von Überzeugungstätern betrieben. Sie leisten wertvolle Arbeit. Ich selbst bin nicht der Typ, der sich sein Portfolio komplett aus “eigenen” High Conviction Stocks zusammenbaut. Ich kann es mir in Sachen Risikomanagement nicht erlauben, mein gesamtes Portfolio nach eigener Überzeugung auszuwählen. Das wäre Overconfidence. Was, wenn ich falsch liege? Selbst dann wenn ich nichts anderes machen würde, als Unternehmen zu recherchieren, was ohnehin viel zu viel Zeit kosten würde.
Auch wenn das Vertrauen in die Unternehmen, in die ich mittels Einzelaktien investiere eine Rolle spielt, muss ich dabei am Ende auch oder fast vollständig nach Chartbild und Historie auswählen, weil mich das in die Lage versetzt, das Risiko kalkulieren zu können (Money Management). Ich suche mir die Sterneaktien aus, deren Qualität und Zukunftsfähigkeit ich als hoch einschätze.
Was ich mir schon eher erlauben kann ist, ähnlich wie in der indirekten Demokratie, ein oder zwei Gremien auszuwählen, denen ich das zutraue und die einen guten Track-Record haben. Darunter fallen in meinen Augen Stand heute zwei von drei der hier genannten menschengemachten Produkte - ARKK und Scottish Mortgage. Sie sind für mich eine Ergänzung zum ETF-Portfolio und zu den Sterneaktien.
Und hier trifft Schoko auf Erdbeere, denn der Scottish Mortgage Investment Trust ist technisch gesehen eine Aktie. Und dei tauchte bereits in einigen Sternelisten auf.
Der Lyxor ist ein seelenloser Roboter, kann aber ebenfalls eine Portfolioergänzung sein. Gerade, weil er mit seiner geringen Gewichtung von Einzeltiteln angenehm wenig volatil ist.
Auf einen Chartvergleich habe ich bewusst verzichtet. ARKK und Scottish Mortgage haben 2020 eine ähnliche Entwicklung gemacht. Der Lyxor kam etwas zu spät und der Thelen viel zu spät für einen sinnvollen Vergleich. Zudem würde ein solcher Vergleich naturgemäß in die Vergangenheit blicken, was oft genug sinnvoll ist, für diesen Investmentstil aber widersinnig.
08.04.2022 19:00 - bearbeitet 08.04.2022 19:37
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08.04.2022 19:00 - bearbeitet 08.04.2022 19:37
Als Ergänzung ein TradingView-Chart, der den 10xDNA (blau) und den Lyxor Disruptive Technology vergleicht (beginnend mit dem Zeitpunkt der Auflage des Thelen-Fonds):
[via]
Spricht für sich, oder? Der ETF ist weniger volatil, was im Vergleich zum 10xDNA ein Vorteil ist.
Grüße,
Andreas
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30.04.2022 12:56 - bearbeitet 30.04.2022 12:57
Die Uhr sagt, es ist Zeit für ein Update des Artikels, aber der Markt sagt: „Kein Bock auf High Conviction Growth Disruption und wie das ganze Zeug heißt!“
Verfolgt man in den letzten 1,25 Jahren die Updates von ARK und Baillie Gifford, gibt es immer wieder gute Analysen von Zukunftstrends. Aber die Investments laufen erstmal mies und hoch volatil. Aber nichts anderes wurde seitens der Fachleute angekündigt: Lange Investmenthorizonte (Mehrzahl?) sind gefragt. Kurzfristige Erfolge werden überschätzt, langfristige unterschätzt.
Meine Einschätzung der Produkte ist noch die gleiche.
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31.05.2022 21:19 - bearbeitet 31.05.2022 21:20
Sehr gute Reportage zum Thelen, die zu meinem "Unbedingt-Finger-weg" passt:
Frank Thelens Aktien: Wie gefährlich ist seine Masche? | STRG_F
Gruselig, sehr gruselig.
Grüße,
Andreas
@SMTcomdirect: Warum hängt sich die comdirect da so rein? Das fällt auf euch zurück. Könnt Ihr in der Fachabteilung mal nachfragen?
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am 31.05.2022 21:42
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am 31.05.2022 21:44
@SMTcomdirect: Warum hängt sich die comdirect da so rein? Das fällt auf euch zurück. Könnt Ihr in der Fachabteilung mal nachfragen?
Man stellt sich dem Wettberwerb mit der Deutschen Bank und ihrem Kunden Donald Trump hinsichtlich der Seriösität 😝
Gruß Crazyalex
An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!
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am 31.05.2022 21:54
Aber es gibt Fonds in dieser Sparte, die noch schlechter performen 😳:
[via]
Grüße,
Andreas
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am 01.06.2022 08:07
Hallo @digitus,
vielen Dank für deine Anfrage. Die Fachabteilung ist unterrichtet und ich melde mich wieder bei dir, wenn ich eine Antwort habe.
Gruß
Erik
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am 01.06.2022 12:42
@digitus schrieb:
Sehr gute Reportage zum Thelen, die zu meinem "Unbedingt-Finger-weg" passt:
...
@SMTcomdirect: Warum hängt sich die comdirect da so rein? Das fällt auf euch zurück. Könnt Ihr in der Fachabteilung mal nachfragen?
Hallo @digitus,
aus der Fachabteilung liegt uns zu deiner Nachfrage bezüglich unseres Engagements mit Frank Thelen nun folgendes Statement vor:
- Als Onlinebroker bieten wir eine Vielzahl an unterschiedlichen Wertpapieren zum Handel an, darunter auch den hier genannten 10xDNA-Fonds.
- Mit den meisten führenden Kapitalverwaltungsgesellschaften in Deutschland hat comdirect eine Kooperationsvereinbarung, auch mit der Axxion S.A., der Verwaltungsstelle des 10xDNA Fonds. Die Vertriebsfolgeprovision weisen wir entsprechend öffentlich aus. Wir erhalten keine weiteren Zahlungen für den Vertrieb, den Bestand oder das Marketing für den Fonds oder von der 10xDNA.
Warum hat comdirect den 10xDNA-Fonds prominent platziert?:
- Bei der Kampagne handelt es sich um eine „News-Kampagne“. Das heißt, wir haben unsere Bestandkunden darüber informiert, dass ein Investment-Team rund um Frank Thelen zum 01.09.2021 den Fonds „10xDNA – Disruptive werben Technologies“ gestartet hat.
- Als Leistungsbroker für Selbstentscheider*innen geben wir keine Produktempfehlungen oder Anlageberatung ab. Auf unserer Online-Präsenz finden Anleger*innen aktuelle Finanzdaten, Marktupdates und auch diverse Übersichten über vergünstigte Bezugskonditionen (Fonds ohne Ausgabeaufschlag, Finanzprodukte zu reduzierten Transaktionskosten etc.).
- Zu den Auswahlmöglichkeiten gehören auch themenorientierte Produkte, damit Anleger*innen auch nach individuellen Themen suchen können (darunter auch der 10xDNA besetzt mit dem Thema „disruptive Technologien“)
Gruß
Erik
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am 01.06.2022 16:42
Da hat die Marketingabteilung Fachabteilung aber ganze Arbeit geleistet.
Viele Worte, die für sich betrachtet natürlich nicht falsch sind. Andererseits wurde die eigentliche Frage dezent überhört, so dass die Antwort im Grunde keine mehr ist 😉
Fakt ist definitiv, dass die comdirect den Thelen-Fonds deutlich erkennbar in den Vordergrund rückt. Das wurde hier in der Community schon thematisiert (klick) und ist offensichtlich auch dem Machern der Reportage nicht verborgen geblieben.
Ob das ohne Weiteres mit der Aussage "Als Leistungsbroker für Selbstentscheider*innen geben wir keine Produktempfehlungen oder Anlageberatung ab." zusammenpasst sei mal dahingestellt. Im juristischen Sinne gibt es da wohl kein Problem, suggestiv ist es aber allemal.
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am 01.06.2022 20:20
Nunja, was soll die Bank sonst sagen? Etwa sowas: "Der Name Frank Thelen verspricht gute Provisionseinnahmen; vor allem in einer Zielgruppe, der wir als Bank sonst nicht viel bieten können. Das nehmen wir natürlich gerne mit. Rein rechtlich kann man uns bezüglich der Aufmachung keinen Vorwurf machen und moralisch und fachlich liegt die Kaufentscheidung sowieso beim Kunden. Jeder ist seines Glückes Schmied. Man muss die Sau durchs Dorf treiben, solange sie noch fett ist."
Dahingehend fand ich es positiv, dass man sich überhaupt äußert. Man wird hoffentlich aus der Sache gelernt haben und künftig nicht mehr die Mündigkeit der User unterschätzen.
