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Fonds (Deka) als Investment

Tenacious B
Autor ★★★
45 Beiträge

Guten Tag liebe Community,

 

ich wurde kürzlich von nahen Verwandten gefragt, ob ich einen Blick auf ihre erworbenen Fonds werfen kann, um zu prüfen, ob die Anlage sinnvoll oder man den Beraterkünsten erlegen ist. Ich habe mir die Fonds angesehen und auch eine erste Einschätzung dazu. Da ich die Expertise und Hilfsbereitschaft dieser Community sehr schätze, würde ich gerne meine Einschätzung mit euch diskutieren und eure Perspektiven einholen. Dafür vorab schonmal vielen Dank (auch schonmal fürs "Draufklicken").

 

Ausgangssituation:

Angaben zu den Personen und Hintergrund: Es handelt sich um ein Ehepaar, wovon einer bereits in Rente und die andere Person noch erwerbstätig ist (aber kurz vor der Rente steht; in 1-2 Jahren). Bisher haben sie ihr Geld nicht angelegt, sondern in eine Immobilie investiert sowie den Überschuss auf dem Tagesgeld gesammelt. Sie hatten das Gefühl, dass sie einen Teil des Geldes anders investieren sollten und haben sich bei einer roten, lokalen Bank beraten lassen.

Kenntnisse Kapitalmarkt: Keine; auf Beratung angewiesen; Überblick über bereits gekaufte Fonds auch nur sehr wenig vorhanden

Anlageziel: Mehr Rendite als Tagesgeld/Sparbuch; dabei möglichst wenig Risiko und Beachtung Nachhaltigkeitskriterien

Anlagehorizont: 5-10 Jahre

Anlagesumme: Niedriger 5-stelliger Betrag; per Sparplan investiert bis zu der definierten maximalen Summe.

 

Fonds:

Insgesamt wurden 7 Fonds ausgewählt:

 

Name FondsISINGewichtung (in %)
Deka-Nachhaltigkeit GlobalChampions CFDE000DK0V5545,9%
Deka-Nachhaltigkeit ManagerSelectDE000DK1CJS942,77%
Deka-Globale Aktien LowRisk CF (A)LU08518069005,9%
Deka-RentenStrategie Global CFDE000DK2J6P18,55%
Deka-Nachhaltigkeit BasisStrategie Renten CFLU01073680368,55%
WestInvest InterSelectDE000980142314,16%
Deka-ImmobilienEuropaDE0009809566

14,16%

 

Die Fonds besitzen im Schnitt einen Ausgabeaufschlag bzw. einmalige Kosten von 3,46%. Die laufenden Kosten betragen im Schnitt 2,02%

 

Meine erste Einschätzung:

Bzgl. der Fonds:

Vor dem Hintergrund der persönlichen Situation des Ehepaars (auf Beratung angewiesen; im Ruhestand bzw. kurz davor etc.). hätte ich den beiden vorab nicht zu einem Investment in die Fonds geraten. Dies liegt einerseits daran, dass m.E. 7 Fonds für die beiden schwer zu überblicken und generell zu viel für den angegebenen Zweck sind und andererseits die einmaligen sowie laufenden Kosten in keinem guten Verhältnis zur Wertentwicklung stehen.

 

Kumulierte Entwicklung (im Vergleich mit einem World-ETF A1JX52):

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TenaciousB_1-1682679270430.png

 

Die Fonds Aktien LowRisk, Immobilien Europa sowie InterSelect performen insgesamt nicht schlecht, allerdings sind hierbei soweit mir bekannt die laufenden Kosten nicht berücksichtigt. Die anderen Fonds performen weitaus schlechter, besitzen dafür eine geringere Volatilität.

 

Bzgl. Alternativen:

Ich tue mich schwer im nahen Bekanntenkreis Empfehlungen auszusprechen, dennoch wurde ich um eine gebeten und würde daher gerne meine Einschätzung mit euch vorab diskutieren/challengen: Vor dem Hintergrund der Kenntnisse, Risikoaffinität/bzw. -aversion, Anlageziele und -horizont des Ehepaars würde sich m.E. ein Tages- oder Festgeld mit den aktuellen Zinsen (bis zu 3,X%) eher eignen. Alternativ würde sich eine Umschichtung auf einen World-ETF mit geringen laufenden Kosten (was quasi alle bieten) anbieten. Ärgerlich wäre, dass die einmaligen Kosten sowie bei einer Umschichtung auch Verkaufsgebühren "rausgeworfen" wurden - gleichzeitig könnte man sich die laufenden Kosten sparen, wenn man nicht mehr davon überzeugt ist eine Überrendite zu erwirtschaften. 

 

Ich bedanke mich bereits vorab für eure Einschätzung zu den Fonds sowie meiner groben Einschätzung dazu.

 

Viele Grüße,
TB

Edit 13:14 Uhr: Titel angepasst, da Ziel nicht zwingend Altersvorsorge, sondern Überrendite zu Sparbuch.

 

29 ANTWORTEN

KuhnMo
Autor ★★★
54 Beiträge

ESG und SRI sind Ideologie. Das hat für mich persönlich beim Investieren nicht zu suchen.

digitus
Legende
9.069 Beiträge

@KuhnMo  schrieb:

ESG und SRI sind Ideologie. Das hat für mich persönlich beim Investieren nicht zu suchen.


Das ist deine freie Entscheidung als Investor, kannst du machen wie du möchtest ...

 

Es gibt aber eben auch Anlegerinnen und Anleger denen es wichtig ist.

 

Grüße,

Andreas

 

PS: ich verkneife mir jetzt die Frage, was an Zielen wie Umweltschutz und Gerechtigkeit "Ideologie" ist, weil die Diskussion darüber dann nichts mehr mit dem Thema des Threads zu tun hätte.

Koki78
Autor ★★★
64 Beiträge

@KuhnMo  schrieb:

ESG und SRI sind Ideologie. Das hat für mich persönlich beim Investieren nicht zu suchen.


Was ist daran Ideologie? Das ist einfach nur ein sozial-ökologisches Auswahlkriterium. Manche stecken ihr Geld in bestimmte Länder, Regionen, Branchen oder auch Themen. Noch andere kaufen einfach Aktien von Rheinmetall. Alles vollkommen unideologisch natürlich 😉 Warum soll es plötzlich Ideologie sein, wenn ESG oder SRI die Auswahlkriterien sind? 

Nobka
Mentor
815 Beiträge

Off-Topic: weil es meist Quatsch ist. Nur weil ESG drauf steht, bedeutet es nicht das es das  auch ist. Sehe Windkraft ist schön wenn man die Sonnenenergie dafür nutzt. Leider ist es dann in Sachen  Effizienz und Rohstoff verbrauch doch nicht so Grün und ein Atomkraftwerk dann besser. https://viatomorrow.com/esg-kritik/ ,https://www.youtube.com/watch?v=D0VRilS1pVc  Das soll nicht heißen das ich pauschal gegen Windkraft bin aber die Mischung macht es. Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert. 😉

Tenacious B
Autor ★★★
45 Beiträge

Hallo zusammen,

ich melde mich bezüglich des Themas mit einem kurzen Update (für die Interessierten) sowie einer Anschlussfrage zur Diskussion:

 

Update:

Die Hinweise und Vorschläge aus diesem Thread habe ich wie bereits geschrieben dankend aufgenommen. Daraufhin konnte ich den Betroffenen eine sinnvolle(re) Richtung aufzeigen und Ihnen die richtigen Fragen an die Hand geben, um sich vertiefter mit dem Thema sowie der Beraterin auseinanderzusetzen. 

 

Anschlussfrage zur Diskussion:

Die Betroffenen wollen weiteres Geld investieren (mittlerer 5-stelliger Betrag) und haben sich für eine risikoarme Anlage ausgesprochen. Das Geld wird in ca. 3 Jahren für die Rückzahlung eines Kredites benötigt, daher kommen nur wenige Optionen in Frage (bspw. Festgeld). 

 

Auf Basis der bisherigen Erkenntnisse ist meine Empfehlung die Summe auf ein Tages- oder Festgeld zu schieben. Die Zinsen sind ja derzeit recht attraktiv (bis zu 3,X%; auch bei deutschen Banken). Der Nachteil ist, dass die Zinsbindung häufig relativ kurz ist (maximal 1 Jahr; manchmal 6 Monate mit Anschlusszinsen von bisher 1,X%). Daher habe ich mich auch mit Festzins-Anleihen befasst. Ggfs. wäre das für den Anlagezeitraum von 3 Jahren eine passende Option, die soweit mir bekannt genauso (?) risikoarm wie ein Tages/Festgeld ist. Bspe. bekäme man 3,05% Zinsen bei einem Anlagezeitraum von 3 Jahren: Societe Generale Festzins-Anleihe (Zeichnungsfrist abgelaufen; dient nur als Beispiel)

Pro: Fester Zins von 3,05% über 3 Jahre (keine geringen Anschlusszinsen wie beim Festgeld).

Con: Bei ggfs. weiter steigenden Zinsen, wären zukünftig bessere Angebote auf dem Markt.

 

Falls es dazu Einschätzungen gibt, nehme ich die gerne entgegen.

VG,

TB

CurtisNewton
Legende
3.859 Beiträge

Bei einer festen Anlagedauer würde ich Festgeld nehmen, Renault Bank z.B. aktuell 3,75% über die kompletten drei Jahre.

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"Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance." - Victor Hugo

digitus
Legende
9.069 Beiträge

... oder gerne mal bei Weltsparen reinschauen. Da sind etliche Angebote zu finden, die von Finanztest gutgeheißen werden ...

 

Aareal Bank Deutschland mit 4% über die drei Jahre.

 

Grüße,

Andreas

baha
Mentor ★★★
2.784 Beiträge

Dafür ist eindeutig Festgeld das beste, aber keine Anleihe!

 

Spitzenreiter unter den seriösen Anbietern ist momentan wohl die Crédit Agricole Consumer Finance (36 Monate, 4,15% Zinsen).

Tenacious B
Autor ★★★
45 Beiträge

@baha, Was wären aus Deiner Sicht die Nachteile an der oben genannten Variante einer Festzins-Anleihe. Nach keinem Verständnis ist man damit auch abgesichert und erhält nach Ende der Anleihe den eingezahlten Betrag sowie (je nach Art der Anleihe) jährlich die genannten Zinsen. Gibt es Fallstricke, die ich übersehe?

 

Ich verstehe jedoch, dass Festgeld bei einem passenden Anbieter und entsprechend genauso oder sogar höherem Zins die einfachere Option wäre. 

 

Vg, 

TB

Klever
Mentor ★
1.397 Beiträge

@Tenacious B  schrieb:

Was wären aus Deiner Sicht die Nachteile an der oben genannten Variante einer Festzins-Anleihe. Nach keinem Verständnis ist man damit auch abgesichert und erhält nach Ende der Anleihe den eingezahlten Betrag sowie (je nach Art der Anleihe) jährlich die genannten Zinsen. Gibt es Fallstricke, die ich übersehe?


Bei Festgeld gibt es die Einlagensicherung, bei Anleihen hingegen das Emittentenrisiko. 

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