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Die 15 besten aus über 20 000 Aktien: Gewinne und Dividenden - Eure große Fundamentalanalyse!

nmh
Legende
9.962 Beiträge

Liebe Freunde steigender Zahlen!


Heute habe ich ein ganz besonderes Schmankerl für Freunde von Fundamentalanalyse dabei. Auch, wenngleich nicht nur für alle, die sonst eher skeptisch auf Sternelisten und die zugrundeliegende Analyse der Börsenkurse der letzten Jahre blicken. Heute stelle ich Euch spannende Aktien vor, die sich vor allem durch jahrelange Steigerung der Unternehmensgewinne und der Dividenden auszeichnen. Wenn solche Aktien gleichzeitig auch einen zumindest kurzfristigen Aufwärtstrend haben, sind sie klare Kaufkandidaten. Um das alles aber einzuordnen und Euch die Orientierung zu erleichtern, soll vorab ein kleiner Marktüberblick und Ausblick stehen. Denn:


Die Börsen sind in den Risk-On-Modus zurückgekehrt. Weltweit liegen inzwischen wieder rund 60 Prozent aller Aktien über ihrer 200-Tage-Linie, und die wichtigen Indizes wie der MSCI World, der S&P 500 oder auch unser DAX haben den Sprung über den gleitenden Durchschnitt der letzten 200 Tage schon länger geschafft. Wie Ihr wisst, ist das eine geläufige Definition für eine Hausse. Seit Anfang Oktober geht das jetzt schon so, und auch wenn einige Risikofaktoren, speziell die Geopolitik (Taiwan, Ukraine) weiter wie ein Damoklesschwert über den Märkten hängen, scheint es aus fundamentaler Sicht tatsächlich leichte Entwarnung zu geben. Mit etwas Glück ist der Zinserhöhungszyklus in Amerika bereits am Ende, und ob die weltweite Wirtschaft vor einer tiefen Rezession steht, ist mittlerweile nicht mehr ausgemacht. Allerdings:

 

Zeit für eine Atempause


Die Märkte laufen sich zunehmend technisch fest. 30 Prozent Plus in der Spitze im DAX seit Mitte Oktober und über 15 Prozent Gewinn in S&P 500 und Nasdaq schreien nach einer Denkpause. Die Stimmungsindikatoren wie der Fear & Greed Index sind ebenso ein Hinweis wie zuletzt eine Besonderheit, um nicht zu sagen eine Unsitte an den US-Optionsmärkten, die zumindest nachdenklich stimmt: Wir haben es an der Wall Street in diesem Jahr mit einem neuen Run auf ein altes Spekulationsvehikel zu tun. Es geht um die sogenannten "0DTE-Optionen". Das steht für "zero days to expiry", Null Tage bis zum Verfall der Option. Mit anderen Worten, es sind Rechte, die am gleichen Tag zum Börsenschluss abgerechnet werden. In erster Linie Indexoptionen. Während wir Profis in den letzten Jahrzehnten bei diesen Geschäften eher unter uns waren, haben in diesem Jahr Kleinanleger in Amerika dieses Mittel zur schnellen Geldvermehrung für sich entdeckt. Man fühlt sich an den Hype von vor zwei Jahren bezüglich der Meme-Stocks erinnert, als sich in einer Art Flashmob Kleinanleger über Reddit vernetzten und einen Run auf Aktien darniederliegender Unternehmen starteten. Hedgefonds und andere Spekulanten, die nach ihrer Analyse der Fundamentaldaten auf fallende Kurse gewettet hatten, mussten sich plötzlich eindecken. Die Käufe der Foristen in Verbindung mit dem Shortsqueeze führte zu einer Vervielfachung der Kurse von Gamestop, AMC, Bed Bath & Co. Natürlich sackten die Notierungen dann schnell wieder in sich zusammen. Eure berechtigte Frage:


Was hat das mit der aktuellen Aufwärtsbewegung an der Wall Street zu tun? Bei den Optionen auf den S&P 500 Index macht der Handel mit 0DTE-Kontrakten inzwischen fast 50 Prozent des durchschnittlichen täglichen zehn-Tage-Volumens aus!! Vor einem Jahr waren es noch 19 Prozent. Beispielsweise nach der Rede von Fed-Chef Jerome Powell kam es zu einem regelrechten Rausch. Wenn nun an Spitzentagen 40 Millionen Aufträge in die Bücher kommen, sorgen die Absicherungen der Market-Maker für eine sehr deutliche und sichtbare Bewegung bei den Indizes: Market-Maker müssen für jede einprozentige Aufwärts- oder Abwärtsbewegung des S&P 500 Aktien im Wert von rund einer Milliarde US-Dollar kaufen oder verkaufen. Nur so können sie ihr eigenes Risiko neutral halten. Dieser Trend setzt sich weiter fort. Dabei ging es um große Wetten auf den S&P 500, Nasdaq 100 und die großen Technologiewerte. Der bisherige Rekord im Handel dieser Call-Optionen wurde im Januar 2021 zum Höhepunkt des Meme-Hypes erreicht. Diese neuerlichen Auswüchse sind ein kurzfristiges Warnzeichen. Und das ist nicht alles:


Der nächste Aspekt ist die Volatilität. Der VIX, der die Volatilität im S&P 500 widerspiegelt, lag zeitweise unter 18 und erreichte damit das tiefste Niveau seit über 12 Monaten (WKN A2RPC0). Der VIX orientiert sich an der mittelfristigen Volatilität und wird durch die kurzfristige Orientierung der 0DTE-Optionen verzerrt, weil längerfristig keine Aussage mehr zu treffen ist, ob die Anleger nun auf eher steigende oder sinkende Kurse setzen. Entsprechend unser VDAX (WKN A0DMX9). All das ist ein Zeichen wachsender Sorglosigkeit. Das bedeutet:


Wir sollten uns auf eine Korrektur einstellen. Keinen Crash, aber im DAX kann es in den nächsten Wochen ohne weiteres schnell mal um 1000 Punkte abwärts gehen, und beim S&P 500 wäre eine Korrektur bis zur 200-Tage-Linie bei gut 3950 Punkten keine Überraschung. Neben der Markttechnik stellt dabei die Geopolitik kurzfristig das größte Marktrisiko dar. Kommt der Rücksetzer, darf man ihn konsequent für neue Käufe nutzen.

 

Übrigens machen niedrige Vola-Indizes Put-Optionen billig! Denn sowohl Call- als auch Put-Optionen reagieren mit fallenden Preisen auf fallende Volatilitäten. Wer also sein Depot gegen fallende Kurse absichern möchte, findet gerade jetzt überaus attraktive Optionen wie beispielsweise PD72CM für den DAX oder KH1LYD für den Nasdaq 100.


Und was kaufen wir jetzt?

 

Wie Ihr wisst, verfolge ich in meinen Depots sehr viele unterschiedliche Strategien. Ich orientiere mich eben nicht nur an der Markttechnik und untersuche die Kurse, um Aufwärtstrends zu finden und dann hinterher zu laufen. Nein, meine Systeme analysieren auch die Fundamentaldaten der Unternehmen. Firmen, die seit langem ihre Umsätze, Gewinne und Dividenden erhöhen, beweisen Stärke und sind prinzipiell ein Kauf. Gelegentlich setze ich auch auf Turnarounds, oder ich spekuliere auf Übernahmen und beteilige mich an BuG-Verträgen, wo ich über eine garantierte Dividende am Erfolg eines Unternehmens mit einem Großaktionär profitiere und der Kurs über das freiwillige Übernahmeangebot gleichzeitig nach unten abgesichert ist. Als weitere Strategie kaufe ich Aktien mit attraktiver Dividende. Bei all dem verfüge ich inzwischen über 30 Jahre Erfahrung. Ihr wisst:


In dieser langen Zeit hat sich die einfache Trendfolge als mit Abstand am erfolgreichsten herausgestellt, vor allem, wenn man den geringen Zeitaufwand dafür berücksichtigt. Aus diesem sehr einfachen Grund berichte ich in der Community meistens über die Trendfolge, die sich beispielsweise in manch einer Sterneliste widerspiegelt. Die Erklärung für diesen Erfolg ist sehr leicht, und treue Fans meiner Beiträge kennen sie längst:


Problematisch ist bei der Fundamentalanalyse, dass attraktive Fundamentaldaten keine Garantie für steigende Aktienkurse sind! Aktienkurse ergeben sich nämlich nicht aus sorgfältiger Analyse von Unternehmenszahlen, auch nicht aus der Bewertung von Unternehmen oder daraus, ob eine Firma oder ihre Produkte gut oder schlecht ist. Aktienkurse sind einzig und ausschließlich das Ergebnis von Angebot und Nachfrage. Das bedeutet, ohne stetige Nachfrage können Aktienkurse nicht steigen, völlig unabhängig davon, ob eine Gesellschaft günstig, extrem günstig oder viel zu billig bewertet ist. Aktienkurse können nur dann steigen, wenn viele Leute die Aktie haben wollen. Das ist reine Mathematik!

 

die Hausse nährt die Hausse


Daher ist es wichtig, auch bei der Fundamentalanalyse darauf zu achten, dass es einen "Katalysator" für steigende Kurse gibt. Das kann im einfachsten Fall ein spektakuläres neues Produkt sein, etwa das iPhone, oder eine Übernahme. Nur leider sagt mir vorher nie jemand, wenn es ein neues Produkt oder eine Übernahme gibt. Für uns einfache Privatanleger ist das also hoffnungslos. Daher müssen wir uns auf den Markt verlassen und darauf, dass die große Mehrheit immer richtig liegt. Wenn eine Aktie nachgefragt wird, wenn also der Kurs bereits steigt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Anstieg weiter geht, und dann darf man einsteigen. Der Markt hat immer recht, und an der Börse wird es tatsächlich belohnt, wenn man mit der Herde mitläuft. Damit habt Ihr langfristig wesentlich mehr Erfolg als wenn Ihr meint, die einzigen zu sein, die eine Unterbewertung erkannt haben, und dann Tiefflieger auffangen. Mehr dazu habe ich hier geschrieben, man möge es bitte in einer ruhigen Minute nochmal lesen.


Das soll keine Kritik an der Fundamentalanalyse sein. Ich möchte nur zu bedenken geben, dass man auch wenn man die Gewinnentwicklung eines Unternehmens analysiert darauf achten sollte, dass der Aktienkurs zumindest kurzfristig bereits steigt. Zu groß ist sonst die Gefahr, dass man der einzige ist, der eine vermeintlich "billige" Aktie erkennt, und wie oben erklärt kann dann der Kurs nicht steigen. Und damit sind wir schon mitten im Thema meines heutigen Beitrags:


Ich verfüge über eine riesige, kommerzielle Datenbank, in der auch die Entwicklung von Gewinn, Umsatz, Dividenden und von vielen weiteren Fundamentaldaten von über 22 000 Aktien weltweit in den letzten Jahren oder sogar Jahrzehnten zu finden ist. Solche Daten gibt es nicht einfach kostenlos im Internet, sie kosten sehr viel Geld. Aber für meine Leserinnen und Leser hier in der Community ist es mir das wert! Und so habe ich in den letzten Wochen in meinem Rechenzentrum eifrig daran gearbeitet, mit dieser Datenbank attraktive Aktien für Euch zu finden. Dabei bin ich strukturiert vorgegangen:

 

strenge Filterung: aus 22 000 werden 15 Aktien


Zunächst habe ich mich auf alle Aktien beschränkt, die eine Marktkapitalisierung von umgerechnet mindestens 50 Millionen Euro auf die Waage bringen. Denn bei sehr kleinen Nebenwerten leidet oft die so genannte Visibilität: Es ist schwierig, verlässliche Informationen und Zahlen zu erhalten. Sodann habe ich alle Aktien aussortiert, bei der mir nicht mindestens für acht Jahre Daten zu Gewinn und Dividende vorliegen. Sonst ist eine Aussage über Gewinn- und Dividendensteigerungen nichtssagend.


Jetzt kommt das eigentlich interessante Kriterium. Ich habe meinem Großrechner gesagt, er soll zählen, wie oft in den letzten Jahren die Firmen ihren Gewinn und die Dividende im Vergleich zum Vorjahr gesteigert haben. In die nähere Auswahl kamen nur Firmen, bei denen es in mindestens 75 Prozent der vergangenen Jahren Steigerungen beim Gewinn und ebenfalls mindestens in drei von vier Jahren Steigerungen bei der Dividende gab. Doch damit nicht genug:


Für Unternehmen gibt es sehr viele Möglichkeiten, den Gewinn zu steigern, um nicht zu sagen: schönzurechnen. Ich kann um jeden Preis die Kosten drücken, Mitarbeiter entlassen, kleiner werden, und so auch bei fallenden Umsätzen trotzdem meine Gewinne steigern. Es gibt auch unzählige buchhalterische Tricks, um Gewinne nach oben zu frisieren. Eine Kennzahl steht aber ganz am Anfang und kann nicht manipuliert werden: Der Umsatz, den ein Unternehmen macht. Mir sind Gewinnsteigerungen viel lieber, wenn auch der Umsatz angestiegen ist. Aus diesem Grund habe ich verlangt, dass sich auch der Umsatz in mindestens 70 Prozent der Jahre zum Vorjahr erhöht hat.


Und jetzt haben wir ja gelernt, dass man bei aller Liebe zu Fundamentaldaten auch auch die Kursentwicklung schauen sollte, denn Aktien dürfen nur im Aufwärtstrend gekauft werden und niemals wenn sie fallen. Da dies hier aber im Kern eine fundamentale Auswahl sein soll, war ich bei der Kursentwicklung nicht so streng. Die Aktie darf nicht tiefer stehen als vor sechs Monaten, sie muss innerhalb von einem Jahr um mindestens 3 Prozent gestiegen sein und entsprechend in den letzten zwei Jahren um mindestens 6 Prozent.


Wenn man alle diese Filter anwendet, bleiben von weltweit 22 000 Aktien nur noch 15 Stück übrig. Und diese Titel präsentiere ich Euch heute in der folgenden Tabelle.

 

Stopkurse begrenzen das Risiko


Wichtig dabei ist, dass man auch bei einer fundamentalen Aktienauswahl strikte Stopkurse setzt. Denn es ist völlig egal, ob ich eine Aktie kaufe, weil sie im Kurs steigt, oder weil die Fundamentaldaten attraktiv sind, oder weil ich auf eine Übernehme setze, oder weil sie in Börse Online oder in Lokus Monkey oder im Schmierblatt aus Kulmbach empfohlen wird: Das Patentrezept an der Börse lautet nach wie vor Gewinne laufen lassen, Verluste stornieren begrenzen. Denn Ihr wisst:

 

Die Analyse vor dem Kauf einer Aktie dient immer nur dazu, die Wahrscheinlichkeit für Kursgewinne zu steigern. Denn letztlich machen wir das alles nur, weil wir mit den Aktien Geld verdienen wollen. Wer dabei im ersten Schritt Fehler erkennt, die er gemacht hat, und im zweiten Schritt handelt, um den Schaden zu begrenzen, der wird an der Börse langfristig erfolgreich sein. Beide Schritte tun dem eigenen Ego weh, aber beide sind unbedingt notwendig. Aus diesem Grund sind auch für die Aktien in der Tabelle mit der Fundamentalanalyse wieder Stopkurse angegeben, die meine Leserinnen und Leser beachten sollten, um sich für den Fall abzusichern, dass der Markt nicht mitspielt. Denn der Markt hat immer recht.

 

Ob man solche Stopkurse tatsächlich als Verkaufsorder an der Börse setzt oder nur vormerkt, ist auch Geschmacksache. Die Erfahrung zeigt aber, dass es besser ist, tatsächlich Verkaufsorders zu platzieren. Denn nur so kann ich den inneren Schweinehund ruhigstellen, der uns einflüstert: "Ach was, die steigt schon wieder, so billig gebe ich die nicht mehr her!" Und klar, man wird immer mal wieder ungewollt ausgestoppt und muss dann hinter einer Aktie herlaufen, die steigt. Aber die Erfahrung zeigt, dass solche Unfälle langfristig wesentlich weniger Performance kosten als das sture, besserwisserische Festhalten an einer Aktie, die monatelang oder jahrelang fällt. Durch konsequente Anwendung von Money-Management (siehe meinen Klassiker hier) reduziert Ihr Euer Risiko; das garantiert auf lange Sicht Erfolg an der Börse.


Damit Ihr auch die Kurschancen einschätzen könnt, ist in der folgenden Tabelle auch das theoretische Kursziel angegeben, das sich nach der Rosenheim-Methode rein rechnerisch mit Sicht auf fünf Jahre ergibt. Die Dividenden kommen freilich noch oben drauf. Und bevor Euch jetzt langweilig wird, lasse ich die Katze aus dem Sack -- hier ist die Tabelle:

 

WKN    Name                   Kursziel  Stopkurs   Einschätzung
---------------------------------------------------------------------
916232 4Imprint Group PLC       130         36*    kaufen
A0F55S Ameriprise Financial     720        240     kaufen
A1W0KL CDW Corp.                550        160     kaufen
870503 Chocoladefabriken Li   19000       8500     kaufen
885365 J.B. Hunt Transport      310        152     Stop Buy 190 EUR  
A1XA8R Novo-Nordisk AS          290        100     kaufen
871460 Oracle Corp.             150         62*    Stop Buy 85 EUR
A0JJY6 Partners Group Holdi    2000        780     Stop Buy 1100 EUR
870053 Ross Stores Inc.         220         82     Stop Buy 115 EUR
A2JNV8 Sika AG                  730        215     kaufen
853887 Snap-on Inc.             420        195     kaufen
893484 Sonova Holding AG        380        205     Stop Buy 270 EUR
854854 TJX Companies Inc.       140         62*    kaufen
889826 Tractor Supply Co.       470        170*    kaufen
857498 WW Grainger Inc.        1000        450*    kaufen
---------------------------------------------------------------------

Kursziele und Stopkurse in Euro                                             * = Stopkurs seit der letzten Empfehlung erhöht

 

Einige Titel aus der Liste kennen treue Leserinnen und Leser schon aus den technischen Sternelisten. Vieleicht habt Ihr sie sogar schon im Depot? Umso besser, wenn die Aktien auch aus fundamentaler Sicht überzeugen können, und ein schöner Beleg dafür, dass sich die technische Analyse und die Analyse von Fundamentaldaten nicht gegenseitig ausschließen! Im Gegenteil: Aktien, die sowohl fundamental als auch technisch gut aussehen, haben bereits viele Fans, die durch ihre Käufe dafür sorgen, dass die Aktien steigen. Und das ist ein Katalysator für auch weiterhin steigende Kurse.

 

Bei einigen Aktien aus der Tabelle würde ich mit dem Kauf warten, bis das Papier seinen Aufwärtstrend wieder aufnimmt. Hier kann man den Kauf mit einer "Stop-Buy-Order" automatisieren. So wie bei einem Stop-Loss das Papier automatisch verkauft wird, wenn es einen Stopkurs unterschreitet, kaufe ich mit einem Stop-Buy automatisch, wenn ein vorgegebener Kurs überschritten wird. Mehr dazu steht hier.

 

Einige Titel sind möglicherweise noch nicht allen von Euch geläufig. Das Unternehmen mit dem lustigen Namen "snap-on" beispielsweise -- fast kommt man auf schmutzige Gedanken -- stellt halt einfach nur Werkzeuge her, die einschnappen oder einrasten, also etwa Stecknüsse, Knarren oder Steckbits. Das Unternehmen ist etwas über 100 Jahre alt, überzeugt mit einer Marktkapitalisierung von über 13 Mrd. USD und hat heute mehr als 10 000 Mitarbeiter in aller Welt. Nur damit keine Kritik kommt, dass hier kleine, unbekannte Garagenfirmen vorgestellt werden!

 

Das gilt natürlich auch für die Aktie von Lindt & Sprüngli, die bald zu Ostern -- Vorsicht, Sparwitz! -- wieder in aller Munde sein wird. Die Originalaktie mit der WKN 859568 kostet pro Stück über 100 000 Euro, das ist ja schon fast Berkshire-Hathawayesk. Immerhin gibt es die hier in der Tabelle gelisteten "Vorzugsaktien" (Partizipationsscheine), die ein Zehntel der Originalaktie darstellen und folglich mit knapp 10 500 Euro pro Stück zu Buche schlagen. Wer das immer noch zu teuer findet, greift zu Zertifikaten wie beispielsweise CJ77C6, die der Aktie mit einem Hebel von derzeit 1,52 folgen (also nicht der Rede wert) und dank des Bezugsverhältnisses nur knapp 7 Euro pro Stück kosten. Stopkurs für die Zertifikate: 5,20 EUR. Im Februar 2023 sind diese Zertifikate bei comdirect sogar noch gebührenfrei zu haben, danach im Rahmen der Derivate-Aktion für 3,90 Euro Provision!

 

Gerne gebe ich auch einen Hinweis auf Interessenkonflikte, wie man ihn im Schmierblatt auf fast jeder Seite findet: Der Autor des Textes, den Ihr jetzt fast gelesen habt (den Text, nicht den Autor), hat die Aktien aus der Tabelle natürlich auch alle in seinem bescheidenen Depot, teilweise schon seit vielen Jahren. Angesichts der Marktkapitalisierung ist leider fraglich, ob nach der Empfehlung durch Eure Käufe in den nächsten Wochen die Kurse so stark nach oben bewegt werden, dass der Autor sich erfreut die Hände reibt. Dennoch finde ich es fair, wenn wir alle im selben Boot sitzen und ich Euch Aktien empfehle, die ich auch selbst gut finde.

 

Damit wünsche ich Euch noch einen schönen Sonntag. Wenn bei Euch kommende Woche Fasching oder Karneval oder was auch immer gefeiert wird, trinkt bitte nur so viel Alkohol, dass Ihr noch aufrecht gehen könnt. Wenn Ihr aber so wie der Autor dieser wirren Zeilen ohne Verkleidung und völlig nüchtern zum Lachen in den Keller geht und auch sonst nicht besonders fröhlich seid, rufe ich Euch freundlich zu: Helau, alaaf, die fünfte Jahreszeit wird auch dieses Mal viel zu schnell vorbei sein. Oder wie wir in Düssssssssssseldorf sagen: Hühü, Stößchen!

 

Ob der wohl mit Senf gefüllt ist? Man weiß es nicht!!Ob der wohl mit Senf gefüllt ist? Man weiß es nicht!!

Herzliche Grüße aus einem stürmischen München

an alle, die das bis hierhin gelesen haben


nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.
160 ANTWORTEN

digitus
Legende
9.094 Beiträge

@Machine: Tractor Supply hatte nur in den Anfangsjahren was mit Traktor-Ersatzteilen zu tun. Inzwischen ist es eine Mischung aus Bau-, Heimwerker- und Zoo-Markt.

 

Dein Sohn dürfte eher auf John Deere stehen 😊.

 

Grüße,

Andreas

Machine
Experte ★
192 Beiträge

Moin @digitus,

 

lieben Dank für die Aufklärung. Deere ist mittlerweile schon im Depot. Aber Tractor Supply macht ja auch einen prima Eindruck. Kommt auf die Watchlist und dann demnächst bestimmt auch ins Depot. Aktuell fahre ich aber immer noch sehr ETF-lastig via Sparplan. Reine Vorsicht. Ich hoffe nicht, dass nun demnächst wieder der große Abwärtstrend einsetzt... 😞

 

Viele Grüße!!

 

digitus
Legende
9.094 Beiträge

@frustrierter: offenbar hast du das Thema des Artikels von @nmh nicht verstanden. Die von ihm genannten Aktien sind das Ergebnis einer Auswertung seiner unvorstellbar großen Datenbank.

 

Warum sollte er dann andere Papiere benennen?!

 

Grüße,

Andreas

digitus
Legende
9.094 Beiträge

@Machine  schrieb:.
Aktuell fahre ich aber immer noch sehr ETF-lastig via Sparplan.

Das ist fürs Basisinvestment ja auch kein Fehler 🤗.

 

Für mich sind die von @nmhs Listen inspirierten Einzelaktien auch eher die Sahnehäubchen 😝.

 

Grüße,

Andreas

frustrierter
Mentor
994 Beiträge

@digitus 

 

deswegen:-)

 

Gelegentlich setze ich auch auf Turnarounds, oder ich spekuliere auf Übernahmen und beteilige mich an BuG-Verträgen, wo ich über eine garantierte Dividende am Erfolg eines Unternehmens mit einem Großaktionär profitiere und der Kurs über das freiwillige Übernahmeangebot gleichzeitig nach unten abgesichert ist. 

hmg
Experte ★★
494 Beiträge

Lieber @nmh,

 

wieder vielen herzlichen Dank von mir für Deine umfangreiche Auswertung und die Kommentierung des aktuellen Börsengeschehens.

 

Wie immer finde ich interessante Anregungen in Deiner Liste. Novo Nordisk habe ich schon im Sparplan. Snap-on kann bei Comdirect jetzt auch bespart werden, meine Sparplan-Erweiterung ist schon geplant.

 

Ansonsten ist CDW für mich interessant (bei den „Blauen“ sparplanfähig). Die Aktie war ja auch schon im letzten Adventskalender. Und Sika hatte ich schonmal, bislang nach dem letzten Absturz noch nicht zurückgekauft.


Wenn bloß genug Kapital für alle Investment-Ideen da wäre…

 

Machine
Experte ★
192 Beiträge

@digitus ,

Sahnehäubchen! :-))

Das hast Du sehr schön formuliert. So sehe/praktiziere ich das auch...! 

 

Viele Grüße,

 

Mathias

nmh
Legende
9.962 Beiträge

Vielen Dank an Euch alle für Euer tolles Feedback! Ich freue mich über leidenschaftliche Diskussionen, möchte aber sehr freundlich darum bitten, dass in meinen Threads niemand als "dumm" bezeichnet wird. Danke.


@Machine : comdirect plant eine neue Funktion, über die sich die Fans der nmh-Beiträge bisschen freuen werden. Alle anderen, also vermutlich die große schweigende Mehrheit, wird sich die Haare raufen. Keine Sorge: wir werden die Werbetrommel rühren, wenn es so weit ist. Über freundliches Feedback aus der Hauptstadt freue ich mich immer besonders, wo wir Bayern dort doch (zu Recht!) immer etwas belächelt werden. Dafür sind wir gut darin, Wahlen zu organisieren; ist leicht, weil bei uns eh immer alle das Gleiche wählen. Vermutlich wird gar nicht mehr ganz ausgezählt.


@digitus : Das mit den Marktweibern (Weiber, nicht Frauen) ist ein Gerücht, gegen das meine Rechtsanwälte schon seit 20 Jahren ankämpfen. Ich wollte damals wirklich nur Gemüse einkaufen! Und bei der Sicherheitskonferenz bin ich eine Unperson, seit ich damals Donald Rumsfeld, mein gaaanz großes Vorbild, um ein Autogramm gebeten habe. Lustig: Jetzt gerade habe ich seine "Rumsfeld Rules" (wie zum Beispiel "Don't begin to think you're the president. You're not." Diese Regeln sind heute Grundlage meiner Arbeit) gegoogelt, und er betreibt sogar eine eigene Website dafür! Leider zu früh verstorben; may God bless him


@Joerg78 : An dem Retro-Look ist mein Großrechner schuld. Cobol und so. Da sehen die Listen nunmal so aus. Der Großrechner mit seiner semi-modernen Software aus den frühen 1960er-Jahren ist altmodisch, laut und hässlich und er stinkt nach alten Fußmatten, ist aber extrem schnell und er stürzt niemals ab! Meine Empfehlung, bei möglichst vielen Banken Kunde zu sein, gilt weiter, aber nicht unbedingt mit Blick auf den Auslandshandel. Der Auslandshandel wäre der letzte Grund, warum ich nicht bei comdirect traden sollte - denn: siehe sogleich unten.


@McGuinness : Da muss ich Dich jetzt enttäuschen. Auch Michelin, Pernod und Infineon darf man im Moment kaufen! Nur halt nicht im Rahmen der Liste von gestern, dafür sind die Gewinn- und Dividendensteigerungen viel zu schwach.


@ehemaliger Nutzer : Hmmmmm ... Um mal das Beispiel 4imprint aufzugreifen: im Moment, Montag, 11 Uhr, werden im LiveTrading Kurse von 51,50 zu 52,50 Euro gestellt, Spread also erträgliche 1,9 Prozent. Tatsächlich kann man bei dem einen oder anderen Titel durchrechnen, ob ein Kauf im Ausland sinnvoll ist. Die zusätzlichen Gebühren bei comdirect sind gar nicht so hoch, allerdings kommen oft extrem hohe Spesen der Börsenplätze hinzu, und die sind unabhängig vom Broker! Dann wird der Handel viel teurer als im LiveTrading. Ich empfehle - wie immer - für alle Aktien aus meiner Tabelle den Handel im LiveTrading. Wer für höchstens 5000 oder 10 000 Euro kauft, hat überhaupt keine Probleme zu befürchten. Beispielsweise habe ich 4imprint in den letzten Jahren zehnmal im LiveTrading gekauft und verkauft und dabei nie schlechte Erfahrungen mit nicht marktgerechten Kursen gemacht. Aber Du hast schon recht, das muss jeder für sich selbst prüfen. Übrigens hat es SAP nicht in die Liste geschafft, weil man in den letzten 16 Jahren nur in 60% der Fälle (9 mal) den Gewinn zum Vorjahr steigern konnte - wesentlich schlechter als Oracle. Auch die Performance mit Sicht auf ein Jahr reicht nicht, auch hier sieht Oracle um Welten besser aus. Dennoch kann man auch SAP im Moment kaufen, wenn man - warum auch immer - halt gerne in Deutschland bleiben möchte.


@hd11 : Ich stimme Dir zu. Der Handel im LiveTrading ist problemlos möglich, und die richtige Begründung hast Du gegeben. Die Handelspartner hedgen ihre Geschäfte an der Heimatbörse, so dass der Umsatz an deutschen Börsenplätzen dafür ohne jegliche Relevanz ist. Die Schwellen von 70 bzw. 75 Prozent für die Auswertung sind so gewählt, dass sich für meine Leserinnen und Leser eine handliche Liste von 15 Papieren ergibt. Wenn man zu streng ist, gibt es zu wenige Treffer. Zum Beispiel gibt es weltweit nur drei (!) Aktien, die in mindestens je 90% der letzten Jahre ihren Gewinn und ihre Dividende gesteigert haben, nämlich Dollar General, Zoetis und Kingspan. Also nur drei Aktien mit höchstens einem Gewinnrückgang und höchstens einem Dividendenrückgang seit 2013. Alle drei sind aber am Kriterium "Kursperformance 6 Monate" gescheitert. Die Aktie von Microsoft ist ebenfalls nur deswegen nicht gelistet, weil die Kursperformance in den letzten 6 und 12 Monaten zu schlecht war. Aber man hat es geschafft, Umsatz, Gewinn und Dividende fast jedes Jahr zu steigern, also auch ein guter Kauf, vor allem, wenn die Aktie wieder über ca. 260 Euro steigt. Als Stopkurs für Microsoft hatte ich zuletzt 200 Euro vorgeschlagen, dabei bleibt es.


@vachss : BuG-Vertrag = Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag. Eine AG ("beherrschtes Unternehmen" oder "Zielgesellschaft") hat einen Großaktionär ("herrschendes Unternehmen" oder "Bieter") und schließt mit diesem einen BuG-Vertrag ab, der aber von der Hauptversammlung beider Gesellschaften genehmigt werden muss. Darin verpflichtet sich das beherrschte Unternehmen, seinen gesamten Gewinn an den Großaktionär abzufüren. Im Gegenzug verpflichtet sich der Großaktionär, die Verluste der beherrschten Gesellschaft zu übernehmen und - vor allem! - den anderen Aktionären eine jährliche "Garantiedividende" als Ausgleich zu bezahlen, deren Höhe im Vertrag festgelegt ist, sowie zeitlich begrenzt oder unbegrenzt eine Abfindung, falls diese ihre Aktien freiwillig an den Großaktionär verkaufen. Diese Abfindung sichert den Kurs i.d.R. nach unten ab. Aktuelle Beispiele für beherrschte Unternehmen: ADVA Optial, Agrob, Schaltbau, SinnerSchrader. Das ist aber etwas für Spezialisten, die in erster Linie auf eine Zwangsabfindung der außenstehenden Aktionäre ("Squeeze out") mit einem Nachschlag viele Jahre später (vor Gericht) setzen und viiiiel Geduld mitbringen. Meine Datenbank enthält knapp 50 dieser BuG-Verträge für deutsche Zielgesellschaften. Danke an @McGuinness , der einen alten Beitrag dazu von mir verlinkt hat. Wenn Ihr daran interessiert seid, kann ich mal wieder so eine Geschichte bringen.


@frustrierter : Vielen Dank für die spannende Anregung, nehme ich gerne auf!


Es gibt so viele schöne Aktien. Schon gesehen? Bei der Oberbank geht jetzt alles ganz schnell. Nachdem die Österreicher vier Monate lang geschlafen haben, hat jetzt irgend jemand den Kurs in mehreren Schritten um 1,50 Euro "aufgesetzt". Das sieht gut aus, und die Aktie macht ihrem Ruf als konservative Renditemaschine weiter alle Ehre. Viele von Euch haben sie im Depot - gut so! Die Oberbank ist nach der aktuellen Rosenheim-Liste die beste Aktie der Welt, und gleichzeitig auch die konservativste Aktie der Welt. Jetzt ist es an der Zeit, den Stopkurs leicht anzuheben, nämlich von 97 auf 99 Euro.


Ich wünsche Euch allen einen schönen Rosenmontag und einen guten Start in eine Woche ohne Folgeschäden durch den Fasching.

 

Herzliche Grüße aus einem sonnigen München

 

nmh-Team

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

Machine
Experte ★
192 Beiträge

Lieber @nmh,

 

danke für Deine Antwort und wir sind alle wirklich super gespannt auf das, was da bald kommt! 🙂

Berlin kann wählen, da hast Du recht. Berlin hat sogar eine Bürgermeisterin, die ihre Promotion lieber ab- statt selbst schreibt. Und auch in der vergangenen Sylvesternacht liefen hier die Dinge so, wie man es stets von Berlin erwartet...neben vielen anderen nervigen Dingen hat Berlin aber doch auch jede Menge toller Ecken (und Kanten), die man sehr schnell tief ins Herz schließt und nicht mehr missen möchte. 

Allerdings sitzen die Börsen-Profis definitiv in München...Bayern ist wohl tatsächlich das gelobte Land...!!

 

viele Grüße nach München,

 

Mathias

 

McGuinness
Autor ★★★
48 Beiträge

Hallo @nmh und vielen Dank für Deine Einschätzungen und die zusätzlichen „Bonus-Aktien“ (auch wenn sie für den eigentlichen Beitrag durchs Raster gefallen sind), von denen ich insbesondere Kingspan spannend finde. Gutes Geschäftsmodell…und seit Januar im Aufwärtstrend, inzwischen auch wieder über der 200 Tage-Linie. Und - man sollte es bei meinem Namen kaum glauben - etwas Irisches fehlt mir tatsächlich noch im Depot 🙂

 

Slàinte! 
McGuinness