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Comdirect Juniordepots im freien Fall

Ringleader
Autor ★
7 Beiträge

Guten Morgen zusammen!

 

Ich habe festgestellt, dass sich die Juniordepots meiner Kinder derzeit teilweise in freiem Fall befinden.

Bei meiner ältesten Tochter (14) hat sich der Depotwert innerhalb von 4 Tagen um 1300 Euro verringert (Sparplan FID.FDS-EUROP.GWTH A GL). Monatliche Sparrate 50,00 Euro. Depotwert am 23.02.20 = 9473 Euro, am 29.02.20 nur noch 8185 Euro.

Da ich mich nur sehr wenig mit der Materie auskenne, stelle ich mir nun natürlich die Frage, ob es sinnvoll ist, jetzt komplett auszusteigen und alles zu verkaufen. Oder ob es besser ist, das auszusitzen!? 

Was würdet Ihr mir raten, wie ich mich jetzt am besten verhalten soll?? 

Vielen Dank im Voraus!!

Alex

 

24 ANTWORTEN

digitus
Legende
8.360 Beiträge

Hallo @Ringleader ,

 

um Himmels willen!

 

AUF KEINEN FALL AUSSTEIGEN!

 

Deine Kids haben eine lange Anlageperspektive, die können das locker aussitzen!

 

Weitersparen! So günstig wie jetzt kommst Du nur selten an Fondsanteile!

 

Wenn Du jetzt verkaufst, realisierst Du die Kursverluste und sie werden zu Deinen Verlusten (oder denen Deiner Kinder). Wenn Du die Füße still hältst, gewinnen die Depots wieder an Wert, die Verluste stehen nur auf dem Papier ...

 

K0gVEKk

(Screenshot von finanzen.net)

 

Wenn Du Dir den Verlauf vom MSCI World über 5 Jahre ansiehst, ist die momentane Krise ärgerlich aber keine Katastrophe - es sind immer noch gut 20% Gewinn.

 

Also bitte: Dabei bleiben, nichts verkaufen, und tatsächlich die Sparraten weiterführen! Du kannst Dir sogar überlegen, noch nachzukaufen Smiley (fröhlich)

 

Grüße,

Andreas

Zilch
Legende
7.853 Beiträge

Moin Alex,

 

hast du zufällig die WKN des Fonds/ETFs in das gespart wird?

Wäre es ein einfacher MSCI World oder FTSE All-World ETF so würde ich mir keine Sorgen machen. In der Regel bei breit aufgestellen Fonds oder ETFs auch nicht.

So aber kann man dir erstmal nicht viel helfen.

 

Oder lies einfach meinen Beitrag hier und besänftige deine Panik - danach wird alles mal durchdacht denn am Wochenende passiert eh nichts an der Börse 🙂

 

Liebe Grüße!

Tobias

 

Edit: Wenn dein Fonds der mit der WKN 973270 ist (Fidelity Funds - European Growth Fund - A EUR DIS) so würde ich dich höchsten fragen warum du einen so teuren Fonds nimmst 😄 5,25% Ausgabeaufschlag und 1,89% jährliche Gebühren 😉

Hier der Chart dazu:

fonds.jpg

 

Es gab immer wieder Täler und dennoch stetig im Aufwärtstrend. Der Fonds hat Aktien wie SAP, Fresenius, AXA, Roche drin - alles gute Unternehmen.

Ich würde weiterbesparen und ALLERHÖCHSTENS darüber nachdenken nicht vielleicht ein günstigeres Produkt zu suchen. Aber ich halte nicht viel von aktiv gamangeten Fonds, und  am Ende muss es jeder selber wissen.

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

digitus
Legende
8.360 Beiträge

Also, wie @Zilch auch schon angedeutet hat, kann man sich zusätzlich zu der Frage, ob weitergespart wird (JA!) überlegen, ob der Fonds der richtige ist:

 

20er11r

 

Wie hier zu erkennen ist, ist die Performance grob die gleiche wie ein auf den MSCI Europe lautender ETF (diese Sorge können wir @Zilch also nehmen), eher ein Ideechen schlechter.

 

Aber: der Fidelity (weil aktiv gemanagt) kostet mehr: Du zahlst vermutlich Ausgabeaufschlag und die jährliche Gebühr ist höher (TER):

 

5n2OnnN

[Screenshots via fondsweb.com]

 

Das ist aber eine grundsätzliche Überlegung, ob Du den Fonds austauschst und hat mit Deinem Verhalten in der Krise jetzt (Füße stillhalten!) garnichts zu tun.

 

Grüße,

Andreas

 

PS: Den iShares-ETF gibt es sowohl ausschüttend als auch thesaurierend - zur Entscheidung, welchen man wählen sollte, bitte die ETF-FAQ lesen.

EU_1
Experte ★★
406 Beiträge

@Ringleader   Nur nicht aussteigen. Eher etwas zusätzlich kaufen, wenn man Cash frei hat. Aber noch nicht zuviel, denn die Kurse könnten weiter fallen. Dann noch mal ein bischen.

Ich spreche aus Erfahrung. Bin ein alter Mensch, der seit den 1960er Jahren Aktien kaufte (natürlich einige davon auch verkaufte, wenn die Kurse hoch waren, und diese später wieder kaufte, wenn die Kurse unten waren).

Ein Fonds kann einem diese Arbeit abnehmen, wenn man keine Zeit hat, die Börse und die Wirtschaftsentwicklung zu beobachten.

Und als ich in Rente ging, waren brachten alleine die Dividenden eine zweite Rente.

Und das Vermögen wuchs so wie es die Graphiken darstellten.

Die Baisse-Perioden muss man aussitzen, es wurde immer wieder besser; die Weltkriegsverluste hat mein Grossvater Anfang der 1960er Jahre wieder ausgeglichen gehabt (30 Jahre nach dem Kauf) und sogar Gewinn gemacht.

 

Und die Kinderdepots sollen ja ein Start sein für den langfristigen VermögensaufbDax u Vermögen.JPGau.

 

 

EU-1

Zilch
Legende
7.853 Beiträge

@digitus Dreamteam 😄 Danke dass du mir die Angst genommen hast 😉

 

Du hast jetzt schön einen ETF mit einem Fonds verglichen und zu sehen ist dass über längere Zeit der Fonds etwas nachlässt.

 

Für den interessierten Leser unserer Beiträge ist dies kein Geheimnis, jedoch für Neukömmlinge der ETF-Branche vielleicht nicht ganz so auf dem Schirm:

- Ein aktiv gamangter Fonds ist in ca. 90% der Fälle NIE besser als der Markt. Es gibt welche die sind es, aber du weißt im Vorfeld NIE welcher das sein wird. Das ist wie blinde Kuh spielen und darauf wetten. 

- Ein aktiv gamangter Fonds ist NIE besser als ein ETF mit demselben Inhalt allein schon wegen der deutlich höheren Gebühr. Die Gebühr nimmt euch mehr als 1% Rendite pro Jahr weg und das wird durch den Zinseszinseffekt stärker!

 

Nur als Beispiel:

 

Anlagevolumen ist 10.000€ Einmaleinzahlung, danach wird der laufen gelassen.

Investiert wird in den von @digitus geannten iShares und den im Thread genannten Fonds.

Wir gehen von einer grundlegenden Rendite von sagen wir mal 5% aus.

 

Der ETF hat nach 30 Jahren folgenden Wert: 41.761,91€

Der Fonds hat nach 30 Jahren folgendne Wert: 23.746,68€

 

Warum? Weil du erstmal 5,25% Ausgabeaufschlag zahlst. Das sind bei 10.000€ mal eben 525€ die dir fehlen und die du erstmal reinholen musst.

Wenn die Anlage grundsätzlich eine Rendite von 5% p.a. erzielt, so ziehst du die Gebühren ab. Beim ETF hast du also reell eine Rendite von 4,88% p.a. während der Fonds eine von 3,11% erzielt. 

Du hast also mit dem ETF nach 30 Jahren fast doppelt so viel durch den besseren Zinseszinseffekt.

 

Das sollte man einfach mal überlegen und auf dem Schirm haben.

 

Sodele!

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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

Ringleader
Autor ★
7 Beiträge

@digitus @Zilch 

Vielen Dank für die schnelle Antwort!

 

Meine Tochter ist jetzt allerdings schon fast 15, und mit 18 wird sie sicher über das Geld verfügen wollen. Das sind noch grobe 3 Jahre, und ich frage mich, ob der derzeitige Verlust in den nächsten 3 Jahren wieder ausgeglichen werden kann!?

 

Ap April besparen wir den MUL-LYX.MSCI EM ESG T.L.A (WKN: LYX0YG). 

Bis März noch den Fidelity Funds - European Growth (WKN: 973270). Der war unser aber zu teuer, deshalb haben wir ab April gewechselt.

 

digitus
Legende
8.360 Beiträge

@Ringleader  schrieb:

Meine Tochter ist jetzt allerdings schon fast 15, und mit 18 wird sie sicher über das Geld verfügen wollen. Das sind noch grobe 3 Jahre, und ich frage mich, ob der derzeitige Verlust in den nächsten 3 Jahren wieder ausgeglichen werden kann!?


Dann hast Du noch drei Jahre Zeit sie für ein längerfristiges Investment mittels ETFs zu begeistern. Ich habe es bei meinen Kids auch so gemacht, dass ich irgendwann kleinere Sparraten in einen ETF auf dem Junior-Depot gezahlt habe. Natürlich können sie grundsätzlich mit der Volljährigkeit das Geld abräumen, aber das werden sie nicht machen, wenn sie das Prinzip verstanden haben und irgendwann dann auch mal vom eigenen Geld kleine Sparraten dazu packen können.

 

Für Führerschein, erste Wohnungseinrichtung etc. sollte es eine andere Sparanlage geben.

 

Grüße,

Andreas

HaBe
Mentor ★
1.144 Beiträge

@digitus  schrieb:


Dann hast Du noch drei Jahre Zeit sie für ein längerfristiges Investment mittels ETFs zu begeistern. Ich habe es bei meinen Kids auch so gemacht, dass ich irgendwann kleinere Sparraten in einen ETF auf dem Junior-Depot gezahlt habe. Natürlich können sie grundsätzlich mit der Volljährigkeit das Geld abräumen, aber das werden sie nicht machen, wenn sie das Prinzip verstanden haben und irgendwann dann auch mal vom eigenen Geld kleine Sparraten dazu packen können.

 

Für Führerschein, erste Wohnungseinrichtung etc. sollte es eine andere Sparanlage geben.

 

Grüße,

Andreas


Hallo @digitus,

 

das ist eine gute Idee. Wir besparen für unsere Kinder jeweils einen World-ETF in unseren Depots - für Führerschein, erste Wohnungseinrichtung, Ausbildung, Studium etc. 

 

Später dann zusätzlich ein Junior-Depot mit einem kleinen Betrag, mit dem ich sie dann an das Thema heranführe, die Idee gefällt mir! Beide Varianten zu nutzen, daran hatte ich noch garnicht gedacht. Hat aber noch etwas Zeit, aktuell sind wir bei 50 Cent Taschengeld pro Woche - die eisern gespart werden, bis es für Lego reicht. Das lässt hoffen 🙂

 

Zilch
Legende
7.853 Beiträge

@Ringleader gerne doch.

Ich schließe mich gerne @digitus an 🙂 Hab zwar keine Kinder, aber Eltern, gelle? 🙂

 

Um die Frage bezüglich des Erfolges innerhalb von drei Jahren zu beantworten muss man etwas mit Zahlen hin und her schieben.

Die Frage ist ja: Wenn ihr im April umschichtet und dann weiter bespart wie viel müsst ihr an Rendite einfahren um die 1.288€ wieder auszugleichen?

Nun denn, das ist nun nur Pi-Mal-Daumen-Berechnung um eine grobe Richtung zu bekommen und keine umfassende Berechnung! Einfach mal durch nen Rechner gejagt ergibt sich folgendes:

Wenn es nun weiter bergab geht über den März und ihr im April mit zum Beispiel 8.000€ beginnt und 1.500€ bisherige Verluste wieder ausgleichen wollt müsstet ihr bei monatlicher Besparung von 50,00€ ca. 5%p.a. Rendite (nach Abzug Kosten) machen um auf ein Endkapital von ca. 11.200€ zu kommen; Abzüglich der 1.650€ Eigeneinzahlung und 8.000€ Startkapital sind das ca. 1.550€ Wertsteigerung insgesamt.

 

Ist das möglich? Ja

Kann man dir das hoch und heilig versprechen? Nein

Kann es sein dass es weniger wird am Ende? Ja

Kann es sogar sein dass es mehr wird? Ja

 

Man weiß es nicht. Was man auf jeden Fall weiß: Mit dem Fonds fahrt ihr deutlich schlechter um dieses Ziel zu erreichen da die jährlichen Kosten sowie Ausgabeaufschläge die Rendite deutlich schmählern. Ihr müsstet, nur zum Vergleich, nicht die ca. 5,2% eines ETF an Rendite einfahren sondern fast 7% nur um auf dasselbe Ergebnis zu kommen, die Ausgabeaufschläge die eure Einsparung schmählert natürlich nicht mitberechnet.

 

 


@HaBe  schrieb:

Hat aber noch etwas Zeit, aktuell sind wir bei 50 Cent Taschengeld pro Woche - die eisern gespart werden, bis es für Lego reicht. Das lässt hoffen 🙂

@HaBe kurze Frage.... Lego ist doch inzwischen echt teuer, wie lange willst du die Armen denn sparen lassen? 😄

 

Liebe Grüße!

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