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EU-Verbot für PFOF soll kommen

Micha_89
Experte
127 Beiträge

Da haben sich die "Experten" nun doch dazu entschlossen, das Verbot zu beschließen. Bis Juni 2026 soll es umgesetzt werden.

 

Hier ein Link zur Meldung auf onvista 

 

Ob das Sinn macht oder nicht, lasse ich mal dahin gestellt.

Spoiler
Es macht keinen Sinn

Bin mal gespannt, wie sich in den nächsten Jahren die Gebührenstrukturen der (Neo-)Broker und Depotbanken ändern werden (oder auch nicht?). Was haltet ihr davon?

 

LG

45 ANTWORTEN

Koki78
Autor ★★★
64 Beiträge

@KWie2  schrieb:

Die Subventionierung der Orderkosten kostet natürlich Geld. Dieses Geld erwirtschaften die Unternehmen, über Spreads und die TER, die den Gewinn der Kunden entsprechnd der Kosten schmälern.

Kurz: Wie in praktisch jeder Schattenwirtschaft bezahlen die Kunden, hier also die Privatanleger, ihre angebliche Subventionierung selbst.

Ich finde es immer wieder intererssant, welche Irritationen und Diskussionen durch das geschickte Verstecken von Kosten ausgelöst werden können.

 

Gruß: KWie2


Genau, und die Frage ist doch jetzt, ob sich bei den Rahmenbedingungen der Handelsmöglichkeiten etwas Grundlegendes ändern wird, wenn diese Kosten nicht mehr versteckt werden können.

 

Über höhere Orderkosten scheinen sich ja alle einig zu sein. Aber wird es auch Verbesserungen geben (neben der reinen Kostentransparenz)? Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass durch das PFOF-Verbot zukünftig auch mehrere Handelsplätze bei den Neo-Brokern zur Verfügung stehen werden. Bei SC gibt es ja jetzt schon die Möglichkeit für 3,99 EUR plus 0,01 % Handelsplatzgebühr über Xetra zu handeln. Allerdings kann ich nicht die entsprechenden Geld- und Briefkurse über SC sehen und auch nicht ins Orderbuch schauen. Durch das neue Transparenzgesetz könnte dies aber Pflicht werden. Und wenn dies tatsächlich bei allen Brokern so wäre, dann könnten die Direkthandelsbörsen gezwungen sein, bessere Brief- und Geldkurse anzubieten, da sie ja sonst keine Vorteile mehr bieten würden.

 

Ist vielleicht alles etwas hypothetisch, aber Möglichkeiten für veränderte Rahmenbedingungen durch das Transparenzgesetz gibt es sicherlich einige.    

digitus
Legende
8.352 Beiträge

Gibt inzwischen eine Petition dafür, dass sich die EU da raushalten möge:

 

https://www.change.org/p/payment-for-order-flow *

 

Grüße,

Andreas

 

* ich kann change.org nicht leiden, weil dort auch absoluter Schrott in Petitionen verwurstet wird (u.a. auch die schwurbelnden Damen Schwarzer und Wagenknecht)

Klever
Experte ★★★
671 Beiträge

@digitus  schrieb:

Gibt inzwischen eine Petition dafür, dass sich die EU da raushalten möge:

 

https://www.change.org/p/payment-for-order-flow *


Jetzt kommt Bewegung in die Sache! 

Vermutlich ist eine "Petition" auf der Seite change.org aber nur ein Appell. 

 

Es gäbe noch andere Möglichkeiten: 

- Eine "richtige" Petition beim Europäischen Parlament

https://de.wikipedia.org/wiki/Petitionsausschuss_des_Europ%C3%A4ischen_Parlaments

https://www.europarl.europa.eu/petitions/de/home 

oder gar 

- eine Europäische Bürgerinitiative

https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ische_B%C3%BCrgerinitiative )

https://europa.eu/citizens-initiative/_de

 

Grüße

Klever

KWie2
Mentor ★★
1.565 Beiträge

Hallo,

 

Dafür müsste man so eine Petition erst einmal haben wollen.

Schon da trennt sich Spreu vom Weizen.

 

Es ist ähnlich wie beim „kostenlosen“ Privatfernsehen. Wer bezahlt die Werbung, die die Sender finanziert?

Wir alle!

Nach rund 50 Jahren Neoliberaler Lobbyarbeit haben wir ein Verfassungsgericht, das darauf besteht, dass z.B. Studenten von den Rundfunkgebühren befreit werden müssen, während die Privatwirtschaft offensichtlich genau das darf, was beim ÖRR als Verfassungswidrig gesehen wird.

Groschen gefallen? Der Mensch ist ein ganz schönes Gewohnheitstier mit ekelhaft klebrigen Denkgewohnheiten.

Die Privatwirtschaft liebt es so, weil nur „kostenlose“ Sendungen auf dem Dummheitsniveau ausgestrahlt werden können, das die perfekte Umgebung für Dummenfang in der Werbung darstellt.

Aber: Ich will für den Schwachsinn kein Geld bezahlen müssen, das ja nun einmal in den Produktpreisen drin steckt.

 

Kleine Frage zur Auflockerung: Geht es dabei nur um eine geringe Geldmenge, oder um etwas weitreichenderes?

Nun, wenn Sendungen per Gesetz zu wenigstens 50% gebührenfinanziert werden müssten, dann würde wohl plötzlich niemand mehr sein Geld für diesen Blödsinn ausgeben. Eine völlig andere Medienlandschaft und Informationskultur wäre die beinahe unausweichliche Folge, wenn die Schattenwirtschaft beendet würde.

 

Auch beim Anlegen (bewusst nicht: „Investieren“, denn es sind vor allem auch Derivatekäufer, die die Quersubventionierung bezahlen) würde sich bei kostengerechten Preisen die Kultur sicherlich in eine bessere Richtung hin verschieben.

Warum? Wer im Markt vom Kunden Geld nehmen muss, wird nicht umhinkommen, eine Leistung zu erbringen.

 

Erstaunlich, dass scheinbar jeder den neoliberalen Quatsch kennt, dass der Staat nicht subventionieren solle, weil das angeblich immer volkswirtschaftlich schädlich sein soll, während die Wirtschaft beliebig die Sau rauslässt und mit Dummenfang die Kultur untergräbt.

 

Versteck‘ den Preis und Du kriegst die Dummen!

 

Jede Quersubventionierung in der Privatwirschaft ist eine Volkswirtschaftsschädliche Fehlallokation, weil sie den marktlichen Allokationsmechanismus der Regelung von Angebot und Nachfrage über den Preis aushebelt.

 

In der Politik bin ich da nicht so sicher, weil wir als Volk ja bewusst aus guten Gründen Lenkungswirkungen beschließen wollen können.

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

Nobka
Mentor
782 Beiträge

@digitus  schrieb:

Gibt inzwischen eine Petition dafür, dass sich die EU da raushalten möge:

 

https://www.change.org/p/payment-for-order-flow *

 

Grüße,

Andreas

 

* ich kann change.org nicht leiden, weil dort auch absoluter Schrott in Petitionen verwurstet wird (u.a. auch die schwurbelnden Damen Schwarzer und Wagenknecht)


Schon unterschrieben und weiter geteilt.

Klever
Experte ★★★
671 Beiträge

@Nobka  schrieb:

 

Schon unterschrieben und weiter geteilt.

Habe auch unterschrieben.