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Wann nimmt man Gewinne mit?

Wakarimasen
Autor ★★
12 Beiträge

Guten Morgen zusammen!

 

Ich weiss das meine Frage zum einen schwer zu beantworten ist, da niemand die Zukunft kennt und zum anderen auch wirklich nur von einem Anfänger kommen kann.

 

Ich habe fast nur grüne Positionen in meinem Depot. Das freut mich, aber dann Frage ich mich auch, lasse ich die Aktien die nächsten Jahre einfach so laufen oder verkaufe ich und reinvestiere die Gewinne?

 

Ich gebe euch Mal zwei Beispiele. Ich habe Sartorius VZ Aktien, die waren lange Zeit mit richtig dicken Prozenten im Plus. Jetzt ist der Kurs zuletzt gefallen und der Gewinn wäre nicht mehr das gelbe vom Ei: 315 gekauft und aktuell bei 390. Hätte ich vor paar Monaten verkauft hätte das ordentlich Geld gegeben.

 

Nvidia ist ein anderes Beispiel, da hab ich bei 420 gekauft und steht aktuell bei 580. Wenn ich jetzt verkaufe würde ich ordentlich Gewinn mitnehmen.

 

Grundsätzlich brauche ich das Geld nicht, meine Anlagestrategie ist also eher langfristig. Ich Frage mich halt nur ob man einfach alles immer so laufen lässt wenn man vom Unternehmen überzeugt ist oder auch Mal Gewinne mitnehmen muss.

 

Danke! 

29 ANTWORTEN

t.w.
Legende
4.912 Beiträge

Hallo @Wakarimasen,

 

wie Du selbst schon eingeleitet hast, ist die Frage nicht wirklich leicht zu beantworten und Du wirst sicher verschiedene Meinungen hierzu hören. 

 

Ich persönlich würde Gewinne nur in zwei Fällen realisieren:

  • Ich glaube nicht an ein weiteres (überdurschnittliches) Wachstum dieser Investition bzw. glaube, ein besseren Investment für das Geld gefunden zu haben.
  • Ich kann den Gewinn am Jahresende nutzen, um den Pauschbetrag auszuschöpfen. Steuerfrei verkaufen, die selben Positionen wieder kaufen -> Steuern gespart. 

 

Bestimmt gibt es weitere, gute Gründe und die Antworten werden bestimmt spannend für Dich. 

 

Viel Erfolg und einen schönen Sonntag 🙂

digitus
Legende
8.360 Beiträge

Hallo @Wakarimasen, herzlich willkommen in unserer Krabbelgruppe,

 

es gibt genug Foristas, die die These vertreten, dass man keinesfalls aktiv Aktien verkaufen sollte, sondern lediglich über das Setzen einen Stop-Loss ...

 

Über die Forumssuche solltest du Artikel dazu finden.

 

Grüße,

Andreas

artdeco
Experte
124 Beiträge

Eine einfache Regel wäre:

 

- Bei jeder Investition gehe ich, trotz meiner positiven Erwartungen, auch von einem möglichen Totalverlustrisiko aus.

- Wenn ich dies nicht tragen will, investiere ich nicht

- Wenn ich Zweifel an meiner Einschätzung bekomme oder der aufgelaufene Gewinn attraktiv ist, fahre ich mein Investment auf den ursprünglichen Betrag zurück (Rebalancing)

Antonia
Mentor ★★★
2.626 Beiträge

@artdeco  schrieb:

Eine einfache Regel wäre:

 

- Bei jeder Investition gehe ich, trotz meiner positiven Erwartungen, auch von einem möglichen Totalverlustrisiko aus. 


 

@artdeco 

Das wird ganz leicht mit SL verhindert!

 

Hallo @Wakarimasen !

Sei herzlich willkommen hier!

Wie man es machen soll, kann dir wohl keiner raten.

Wenn du Langfristinvestor bist, dann wird nur durch SL verkauft.

Willst du aktiv traden, kannst du natürlich Gewinne mitnehmen.

Wo am Ende, nach 5 od 10 od 30 Jahren mehr rauskommt, kann man heute nicht wissen.

 

Ja, Sartorius macht Freude! Ich habe meine Aktien als Langfristanlage gekauft. Sartorius hat keine fundamentalen Probleme, also halte ich. Eine andere bessere Aktie zum Tausch habe ich bisher nicht gefunden. Ich freue mich, dass sie deutlich im Plus ist. 

Zur Finanzierung meines Veneno muss sie allerdings wieder zulegen!

 

Viel Erfolg!

 

 

 

Grüße von Antonia
____________________
Alle Männer haben nur zwei Dinge im Sinn: Geld ist das andere. Jeanne Moreau

artdeco
Experte
124 Beiträge

wie gesagt, so einfach wie möglich !

Bei SL kommt dann wieder die Diskussion "Wo setze ich mein Limit?"

 

Eine andere , einfache Regel wäre auch:

 

Ich investiere nie mehr als meine angestrebte Rendite p.a. auf mein Portfolio (z.B. 4% p.a.) in ein Einzelinvestment, da ich dann im worst case nie einen Kapitalverlust auf mein Portfolio erleide, sondern lediglich einen Jahresertrag in den Sand setze.

 

Und ich stimme dir zu:

Abgerechnet wird zum Schluss !

😎

Keine Wissenschaft daraus machen !

😎

und der Ergänzung:

Haupsache ich investiere !

😎

 

 

Coyote38
Experte ★★
278 Beiträge

@Wakarimasen  schrieb:

Guten Morgen zusammen!

 

Ich weiss das meine Frage zum einen schwer zu beantworten ist, da niemand die Zukunft kennt und zum anderen auch wirklich nur von einem Anfänger kommen kann.

 

Ich habe fast nur grüne Positionen in meinem Depot. Das freut mich, aber dann Frage ich mich auch, lasse ich die Aktien die nächsten Jahre einfach so laufen oder verkaufe ich und reinvestiere die Gewinne?

 

Ich gebe euch Mal zwei Beispiele. Ich habe Sartorius VZ Aktien, die waren lange Zeit mit richtig dicken Prozenten im Plus. Jetzt ist der Kurs zuletzt gefallen und der Gewinn wäre nicht mehr das gelbe vom Ei: 315 gekauft und aktuell bei 390. Hätte ich vor paar Monaten verkauft hätte das ordentlich Geld gegeben.

 

Nvidia ist ein anderes Beispiel, da hab ich bei 420 gekauft und steht aktuell bei 580. Wenn ich jetzt verkaufe würde ich ordentlich Gewinn mitnehmen.

 

Grundsätzlich brauche ich das Geld nicht, meine Anlagestrategie ist also eher langfristig. Ich Frage mich halt nur ob man einfach alles immer so laufen lässt wenn man vom Unternehmen überzeugt ist oder auch Mal Gewinne mitnehmen muss.

 

Danke! 


Hallo @Wakarimasen,

 

Zunächst einmal willkommen bei uns. 🤗

 

Zur Beantwortung Deiner Frage, möchte ich Deinen eigenen Beitrag auf die mir zentral erscheinenden Punkte "eindampfen":

(1) "So ganz grundsätzlich" bist Du mit Deinem gewählten Investment ("fast nur grüne Positionen" ... "das freut mich") zufrieden.

(2) "Grundsätzlich brauche ich das Geld nicht, meine Anlagestrategie ist also eher langfristig."

 

Wenn ich mir "das" anschaue, dann kann ich KEINEN Grund erkennen, warum Du temporäre Gewinne realisieren solltest.

Grundsätzlich gilt - ich glaube, der allseits geschätze @nmh "predigt" das hier im Forum immer - "Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen". Du bist mit den "fraglichen" Positionen im Plus und brauchst das Geld nicht ... also ... "what's the story here" ...?

 

Die einzige bisher für mich logische Ausnahme dieser Regel habe ich neulich beim Anschauen eines Interviews mit Warren Buffett gelernt: Er sagte, man könne durchaus gut laufende und lukrative Positionen verkaufen ... aber nur DANN, wenn man ein perspektivisch NOCH rentableres Investment gefunden hat und dafür Cash braucht.

Beispiel: Eine Aktie, die man für 80 € gekauft hat und absehbar für 135 € verkaufen kann, ist weniger rentabel, als eine Aktie die man für 50 € kaufen KÖNNTE, um sie perspektivisch für 125 € zu veräußern.

Die zu beantwortende Frage ist also: Hast Du ein noch besseres Investment in Sicht, als das, welches Du bereits im Depot hast ...?

 

"Wakarimasu-ka, kohai ...?" 😉

 

Japanische Grüße vom freundlichen Coyoten

nmh
Legende
9.960 Beiträge

@Coyote38  hat absolut recht. Profis verkaufen keine Aktien, nur weil sie steigen. Profis setzen Stopkurse, und erst wenn eine Aktie unter den Stopkurs fällt wird sie verkauft. Wenn die Aktie weiter steigt, darf man jahre- oder jahrzehntelang mitschwimmen und sich über die wachsenden Gewinne freuen. Einfach regelmäßig den Stopkurs nach oben ziehen.


Und wo setze ich meinen Stopkurs? Sneak-Preview für treue Leser: Demnächst erscheint hier in der Community eine große Tabelle mit Kursziel und Stopkurs für mehr als 150 Aktien -- alle nmh-Empfehlungen und die beliebtesten Aktien der Community. Meine billigen indischen Programmierer arbeiten bereits daran. Das wird ein Fest!

 

Ich wäre auch vorsichtig mit einem Umschichten von "guten" in "sehr gute" Aktien, weil man vermutet, dass man mit einer anderen Aktie noch bessere Gewinne machen wird. "Hin und Her macht Taschen leer". Besser ist es, einfach stur die Stopkurse nachzuziehen und einzuhalten.

 

Einen schönen Sonntag, beste Grüße aus einem regnerischen München

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

Wakarimasen
Autor ★★
12 Beiträge

Oh Man Leute ihr seid echt klasse, danke für eure Antworten! Ich lese echt regelmäßig hier mit und ich lerne immer wieder neue Sachen.

 

Das mit dem Stopkursen wirkt für mich schlüssig, das habe ich bisher eher so verstanden, dass man sie setzt um die Verluste zu begrenzen, damit man nicht zu stark im Minus steht. Aber natürlich macht es auch Sinn, die Kurse monatlich zu updaten und so sicherzustellen, dass bei fallenden Kursen nicht der ganze Gewinn weg ist und man zumindest noch etwas mitnimmt.

 

Muss mich wohl in den nächsten Wochen nochmal intensiver mit den Stopkursen beschäftigen. @nmh da freue ich mich natürlich auch sehr über deinen neuen Beitrag zu den Stopkursen.

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Hallo zusammen,

 

@nmhund viele andere hier in der community investieren nach charttechnischen Kriterien. Ich investiere vorallen in Unternehmen, deren Fundamentaldaten mir gefallen.

 

Im Investmentguide "fundamentales Investieren" bin ich darauf eingegangen, wann ich verkaufe:

 

Ich setze keine Stopkurse, denn ich möchte eine gute Aktie nicht günstig hergeben. Ich finde da den Vergleich mit einem Immobilieninvestor recht passend: Niemand würde seine Immobilie verkaufen, nur weil gerade jemand besonders wenig dafür bietet. Ich verkaufe meine Aktien, wenn ich merke, dass das Geschäftsmodell nicht mehr so funktioniert oder wächst, wie noch beim Kauf der Aktie.

 

Auf den Verkaufsknopf drücke ich auch dann, wenn sich etwas negativ am Unternehmen und daher am Umfeld des Unternehmens geändert hat oder mein Investment-Szenario nicht mehr zutrifft. Ein Beispiel ist der norwegische Lachszüchter Mowi, den ich im Mai 2020 verkauft habe. Mowi hat mich beim Kauf mit einer günstigen Bewertung, steigenden Umsätzen und einer hohen Dividende überzeugt. Der Marktpreis für Lachs ist jedoch vom Jahr 2016 bis 2020 von 6,72 Euro pro Kilo auf 5,00 Euro pro Kilo gesunken.

 

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Geschäftsbericht Mowi

Im gleichen Zeitraum sind die Kosten gestiegen. Dadurch ist der Gewinn pro Aktie in den letzten zwei Jahren gesunken. Ob der Gewinn hoch oder niedrig ist, hängt also von einem externen Faktor, dem Lachspreis, ab. Da es nicht mehr sicher ist, dass Umsätze und Gewinne von Mowi langfristig steigen, habe ich die Aktie verkauft. Der Kurs der Aktie spielte für den Verkauf keine Rolle.

 

Grüße aus Dresden

Sonni