Umbruch nach Fehlentscheidung

[Crazyalex]

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@Kryptomane  schrieb:

Danke erneut für eure Antworten!

Wie ihr es vielleicht gemerkt habt, bin ich der Frage hinsichtlich der Strategie bewusst ausgewichen. Nicht aus Unhöflichkeit, sondern da mir diese schlichtweg fehlte.

Insgeheim ärgere ich mich immer noch, dass ich dem Rat, bis 50.000 erstmal lediglich in einen ETF zu investieren, nicht gefolgt bin.

Beim Vanguard bin ich mit meiner Einmalzahlung kurstechnisch zu einem guten Zeitpunkt (Beginn Israel-Konflikt) bei unter 100 Euro eingestiegen, weswegen es rückblickend vermutlich die beste Option gewesen wäre, da den Großteil zu investieren.
Parallel habe ich meine ersten Aktienkäufe getätigt und habe dabei positive wie negative Erfahrungen gemacht.

Als Erkenntnis habe ich für mich draus gezogen, dass ich für die nächsten (10-15 Jahre) primär die vermeintlich einfachere und weniger aufwendigere Option mit dem ETF priorisieren möchte.

Sprich: 2/3 meines Kapitals sowie meiner Sparrate in den ETF und den Rest in eine überschaubare Menge ausgewählter Aktien investieren möchte.

Jetzt ist die Frage, wie ich das vom Ablauf her mache:

Vom Kapital her bin ich aktuell zu 90% (davon 90% Aktien / 10% ETF) investiert. 

Aus meiner Sicht (und korrigiert mich da bitte, wenn ich falsch liege) macht es keinen Sinn, jetzt stumpf den Großteil der Aktien zu verscherbeln und in den aktuell recht hohen ETF-Kurs zu investieren.

Mein Gedanke wäre, dass ich Amazon (10), Apple (3), Meta (2), Microsoft (3) und Rheinmetall (9) sowie ein paar Sterneaktien (Aktuell im Besitz: Alimentation Couche (12), Arch (16), Atoss (1), Copart (11), Gallagher (3), Netease (6) und Novo Nordisk (4)) Gerne lasse ich mich auch von @nmh oder seinem Nachbarn von geeigneten Alternativen überzeugen! 

Den Großteil der anderen (Fresenius, RWE, Siemens, Newmont, Infineon sind sehr gut gelaufen) würde ich mit engen Stopkursen versehen und im Falle einer Korrektur die Gewinne mitnehmen. 
Die große Frage ist dann nur: Warte ich nochmal auf ein Absinken des Vanguard-Kurses? Ich weiß, dass es praktisch nicht möglich ist, den optimalen Zeitpunkt zu finden, aber vielleicht zumindest einen besseren als jetzt?

Oder kaufe ich schlichtweg nach jeder Gewinnmitnahme der „Aussortierten“ ETF-Anteile nach?

Vielen, vielen Dank für eure Hilfe!

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Du kannst Dir das ganze Gesülze sparen - eine Antwort zu den einzelnen Aktien kann nur hilfreich sein wenn Du Dich für eine Strategie festlegst - und dann kannst du Dir die Antwort auch selber geben.

Sorry dass ich das jetzt so undiplomatisch schreibe - aber wer der Hilfestellung offenbar auch noch bewusst ausweicht hat von mir wenig Verständnis zu erwarten.

Gruß Crazyalex

[Zilch]

@Kryptomane Versuch nicht das Unmögliche. Time in the market beats timing the market. Woher weißt du, dass der Vanguardkurs derzeit hoch ist? Wieso willst du klüger sein als der Markt? Und was bringt dir am Ende ein Kurs, der nun drei vier Euro geringer ist? Interessiert dich das in zehn Jahren noch, ob du für 95€ oder 100€ gekauft hast? 

Kurzum: verkaufen, alles was in ETFs soll, und in den ETF rein.

Der größte und kostenintensivste Fehler von Anlegern ist der Gedanke "die kommt schon wieder". Aktien die langfristig schlecht laufen müssen meiner Meinung nach raus. Aktien, bei denen man auf Turnarounds spekuliert und hofft, dass die schlechte Phase vorbei ist und nun steigen muss - you name it, raus. Das sind Spekulationen, das kannst du auch im Casino (frag @FakeAccount - der kennt sich mit teuren Getränke und hübschen Damen aus... Oder teure Da... Ach egal).

Warum also warten und hoffen anstatt das Geld in etwas zu investieren, was mehr Geld bringt?

Zuletzt: keine Angst vor Verlusten. Verluste kannst du später mit Gewinnen verrechnen und so steuerfrei Gewinne mitnehmen. Verluste sind per se nichts schlechtes, aber wir haben eine natürliche Abneigung gegen Verluste machen. Wir scheuen uns davor. Versuch das zu überwinden.

Lege eine Strategie fest, und richte alles darauf aus. Warum warten? 

[Klimaaprima]

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@Kryptomane  schrieb:

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Insgeheim ärgere ich mich immer noch, dass ich dem Rat, bis 50.000 erstmal lediglich in einen ETF zu investieren, nicht gefolgt bin.

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Als Erkenntnis habe ich für mich draus gezogen, dass ich für die nächsten (10-15 Jahre) primär die vermeintlich einfachere und weniger aufwendigere Option mit dem ETF priorisieren möchte.

Sprich: 2/3 meines Kapitals sowie meiner Sparrate in den ETF und den Rest in eine überschaubare Menge ausgewählter Aktien investieren möchte.

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Damit hast du doch eigentlich alles wesentliche für dich skizziert.

.....bis 50k den ETF aufstocken/ansparen und dann mit einer (Core)-Satelite Strategie weiter machen.

Und @Zilch hat den grundsätzlichen Aspekt,  egal ob ETF oder Einzelaktie, auf den Punkt gebracht, wenn man nicht spekulative Momentumwerte im Blick hat.

"Time in the market beats timing the market. Woher weißt du, dass der Vanguardkurs derzeit hoch ist? Wieso willst du klüger sein als der Markt? Und was bringt dir am Ende ein Kurs, der nun drei vier Euro geringer ist? Interessiert dich das in zehn Jahren noch, ob du für 95? oder 100? gekauft hast?"

Auf einen Turnaround bei aussichtsreichen Substannzwerten zu setzen, sehe ich mehr  positiv. Sicher, nicht alle Werte performen, aber auch nicht jede mögliche Trendfolge. 

Substanz und Markt/Produktrelevanz sind auf längere Sicht m.E. entscheiden, egal ob Trendfolge, Trendewende oder Buy and Hold. Aber das muss aber jeder für sich festlegen. 

Grüße

[Zilch]

@Klimaaprima so sieht es aus 🙂 jede langfristig gute Trendaktie ist übrigens eine, deren Unternehmen gute fundamentale Daten haben - deswegen mag ich die ja 😄

Aber im Wesentlichen ist nun alles von meiner Seite gesagt. @Kryptomane viel Erfolg! 

[GetBetter]

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@Kryptomane  schrieb:

Als Erkenntnis habe ich für mich draus gezogen, dass ich für die nächsten (10-15 Jahre) primär die vermeintlich einfachere und weniger aufwendigere Option mit dem ETF priorisieren möchte.

[...]

Aus meiner Sicht [...] macht es keinen Sinn, jetzt stumpf den Großteil der Aktien zu verscherbeln und in den aktuell recht hohen ETF-Kurs zu investieren.

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Wie kommst Du drauf, dass der aktuelle ETF-Kurs recht hoch ist?

Ich persönlich würde mich jedenfalls sehr wundern, wenn er mit Blick auf die nächsten 10-15 Jahre nicht extrem günstig wäre.

Deine Strategie für den Wechsel von Aktien hin zum ETF gleicht der eines Rauchers, der sich eigentlich entschieden hat jetzt aufzuhören zu wollen, nur um sofort anzufügen, dass er die 2 Stangen im Wohnzimmerschrank aber erst noch wegpaffen will. So wird das schwierig.

[digitus]

@GetBetter: Ich fürchte dass wir mit unseren Tipps auf Granit beißen, weil @Kryptomane am liebsten von uns das von ihn erdachte Konzept bestätigt haben möchte. Widerworte von uns sind da nicht vorgesehen.

Und der Gedanke, dass "ETF-Kurse" (was immer das ist) gerade "recht hoch" sind, zeigt dass er das Prinzip (noch) nicht verstanden hat ...

Er hat genug Futter bekommen. Was er draus macht, ist seine Sache ...

Gute Nacht,

Andreas

[Kryptomane]

Schade, dass der Ton hier in eine so negative Richtung abdriftet. Ich wollte niemals als unbelehrbar eingeschätzt werden.

Jemand, der noch nicht so lange in der Marterie steckt, handelt vielleicht etwas vorsichtiger als vermutlich die meisten hier, die schon seit Jahrzehnten mit Aktien jonglieren.

Und gerade, wenn man im ersten Anlauf auf eigene Faust Fehler gemacht hat, möchte man die eigenen Ideen auch anhand der Erfahrungen der Profis bestätigen lassen, wenn sie denn positiv sind, bevor man den nächsten Anlauf wagt.

Und da dachte ich eigentlich, dass das in einem offenen Austausch hier möglich wäre. Sei es drum, ich wünsche euch für die Zukunft alles Gute! 

[digitus]

@Kryptomane: Jetzt lass doch das Gelesene erstmal sacken, ohne gleich etwas umsetzen zu müssen. Und dann überlegst du dir, was du GRUNDSÄTZLICH willst und dann machst du ein KONZEPT, das du dann NACH UND NACH im Detail umsetzt.

Du musst damit einverstanden sein und ruhig schlafen können.

Und Kritik heißt nicht "negative Richtung" 🤗.

Grüße,

Andreas

[Klimaaprima]

Die Börse ist so komplex und widersprüchlich. Geduld mit den Einsteigern und ihren Gedanken und Taten. Wohl jeder zahlt irgendwann, wenn er lange genug dabei ist  Lehrgeld und lernt entweder daraus oder verschwindet mit Verlusten. Lernen geht über selbst erfahren.

Strategie hin und Strategie her. Ich habe 15 Jahre ohne Strategie Aktien gekauft und es ging überwiegend gut. Bis die Bösenkrisen in Asien97/98 und am Neue Markt mit seinen fulminsten Aufs und Abs mich mit einen blauen Auge genug Lehrgeld kosteten. Seitdem einen roten Faden entwickeln, weniger eine singuläre Strategie und dieses kontinuierlich ausgebaut. 

@Kryptomane Dranbleiben und schrittweise das Portfolio ausbauen und immer mit Geduld dabei!

Und stets: "Time in the market beats timing the market"

Hier noch ein guter Beitrag dazu:

https://www.intelligent-investieren.net/2011/11/warum-sollte-man-gerade-jetzt-aktien.html?m=1

Noch zwei gute Sätze vom C. Munger (Wir halten ihn in Ehren):

"Grundsätzlich gilt, je mehr du von den Fehlern anderer lernen kannst, anstatt sie selbst zu machen, desto besser bist Du dran. Auch wenn ich niemanden kenne bei dem eine solche Entwicklung sehr schnell ging."

"Es ist für die meisten Investoren nicht möglich, den Markt über längere Zeit zu schlagen. Daher bist Du bestens beraten, in ein diversifiziertes Portfolio aus günstigen Index-Fonds oder Exchange Traded Fonds zu investieren."

Grüße

[xox]

Wer ist schon ein Profi? 

Es wird hier bei den langfristigen Anlegern immer ETF Sparen angeraten.

Schau, der ETF World hat Schwergewichte deutlich übergewichtet. https://www.boerse-online.de/nachrichten/fonds/etf-experte-warnt-in-diese-falle-laufen-alle-anleger-...

Ich bekomme da immer Magenschmerzen wenn so eine breite Masse dir etwas rät und man gar nix falsch machen kann.

Microsoft hat eine Bewertung wie der halbe Russel2000. 

Soll jeder machen wie er will. Schönen Sonntag