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Vor Weihnachten bin ich ja immer etwas aufgeregt und schlafe schlecht, weil ich schon in der Nacht wissen möchte, was im nächsten Türchen ist. Das spitzt sich in der Nacht zum Heiligabend besonders zu – ich weiß nicht, ob ich artig genug war, um Geschenke zu bekommen, oder ob es doch wieder nur die Rute gibt.
Eine App würde mir dann am nächsten Morgen einen relativ geringen SleepIQ-Score anzeigen. Ja richtig gelesen, es gibt mittlerweile nicht mehr nur smarte Uhren, Fernseher, Kühlschränke oder Heizungen, sondern auch smarte Matratzen.
Hinter dem ersten Türchen steckt die Aktie von Sleep Number. Das Unternehmen verkauft 360®-Smart-Betten, die den Schlaf verbessern sollen. Man erforscht die Nachtruhe mit Daten aus mittlerweile einer Milliarde Nächte. Die Matratze erkennt beispielsweise Bewegungen und passt sich entsprechend an, zudem lässt sie sich individuell einstellen. Sogar die Füße werden sanft gewärmt, damit man schneller einschlafen kann. Zusätzlich zeichnet die Matratze Daten zur Atmung oder den Puls auf, um den SleepIQ-Score zu berechnen, der mit der Zeit gesteigert werden soll.
Die Produkte von Sleep Number gewinnen immer mehr an Beliebtheit. Im Jahr 2016 hat das Unternehmen noch einen Umsatz von 1,3 Milliarden US-Dollar erzielt. Letztes Jahr konnte der Umsatz auf 1,8 Milliarden US-Dollar gesteigert werden, eine Erhöhung von 9 Prozent pro Jahr. Der Gewinn je Aktie profitiert überproportional: Dieser stieg seit 2016 von 1,10 US-Dollar um durchschnittlich 45 Prozent p. a. (!) auf 4,90 US-Dollar im Jahr 2020. Dieses Jahr geht der Wachstumskurs weiter: Man konnte den Umsatz in den ersten drei Quartalen um 31 Prozent auf 1,7 Milliarden US-Dollar steigern, der Gewinn je Aktie verdoppelt sich auf 5,63 US-Dollar. Für 2021 geht das Management von einen Gewinn pro Aktie von 7,25 US-Dollar aus.
Das Unternehmen schüttet keine Dividenden aus. In den ersten neun Monaten des aktuellen Jahres hat man jedoch 364 Millionen US-Dollar für Aktienrückkäufe ausgegeben. Legt man die Gewinnschätzung für 2021 zugrunde, ist die Aktie mit einem KGV von 11 fast schon unverschämt günstig bewertet. Der Blick auf den Chart bereitet allerdings Bauchschmerzen: Seit dem Hoch Mitte März 2021 geht es mit dem Kurs nur noch abwärts, man hat in der Spitze ungefähr 44 Prozent verloren.
Ich habe die Aktie selbst im Depot. Sleep Number ist aufgrund der fundamentalen Entwicklung ein Kandidat für mein wikifolio. Ein Einstieg drängt sich jedoch aufgrund der Kursentwicklung nicht auf. Das Papier bleibt deshalb auf der Watchlist.
Das Unternehmen ist in Deutschland nicht sonderlich bekannt, es berichten kaum Börsenmedien darüber. Es kann deshalb sein, dass ich irgendetwas übersehen habe, weil die Bewertung überhaupt nicht zum Wachstum passt.
Wie immer gilt: Das ist keine Anlageberatung, sondern lediglich eine Anregung.
Ich lege mich jetzt wieder hin!
Sonni
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Hier entlang zu allen Türchen.
