Hilfe
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Sparplan/Einmalorder | Szenarien und Gebühren

Citytunnel
Autor ★
3 Beiträge

Liebe comdirect Community,

 

erst einmal möchte ich alle hier zusammen herzlichst grüßen! Es handelt sich zwar um meinen ersten Post hier im Community-Bereich, jedoch habe ich schon einige sehr hilfreiche Threads finden können, welche viele meiner Fragen beantworten konnten. Auch das ETF-FAQ ist wirklich sehr gelungen und für jeden Einsteiger zu empfehen. Leider konnten sie mir bei den folgenden Gedankengängen nur teilweise helfen, so dass ich mich dazu entschlossen habe, ein Post hier zu verfassen.

 

Nun zu meinem Anliegen:

 

Ich habe derzeit ein laufenden ETF-Sparplan, bei dem ich die Sparrate gerne auf ca. 875€/Monat erhöhen würde.

Da die von mir gewünschte Sparrate die Grenze von 660€ (1,5% Ausführungsgebühr) übersteigt, habe ich mir folgendes Szenario überlegt. Ich lassen den Sparplan mit einer Sparrate von <660€ weiterlaufen und belasse den restlich verbleibenden Betrag von 215€ (875€ - 660€), bis zur vierteljährlichen Ausschüttung, auf meinem Verrechnungskonto.

 

Nachdem ein Quartal verstrichen ist und ich die Ausschüttung erhalten habe, tätige ich zusätzlich zum laufenden Sparplan, eine Einmalorder in Höhe von 645€ (3 x 215€) + X € (Ausschüttung). Nun habe ich in Excel ein wenig rum gerechnet und mit verschiedenen Werten bei Höhe der Sparplanrate sowie der Einmalorder gespielt, um die in diesem Szenario durchschnittlich anfallenden Kosten pro Monat zu ermitteln. Folgend zwei Berechnungen, mit den beiden möglichen extremsten Szenarien, die ich ermitteln konnte.

 

SZENARIO 1: Sparplanrate 660€/Monat (Einmalorder <2000€):

(( 3 (Monate) x 660€ (Sparplanrate) x 0.015 (Ausführungsgebühr) ) + 9.90 (Einmalordergebühr) ) / 3 (Monate)

= ((3 x 9,90€) + 9,90) / 3 (Monate) = 13,20€ / Monat

 

Bei diesem Szenario läge die Einmalorder (645€ + Ausschütung) auf jeden Fall unterhalb der 2000€ Grenze.

 

SZENARIO 2: Sparplanrate 250€/Monat (Einmalorder <2000€):

(( 3 (Monate) x 250€ (Sparplanrate) x 0.015 (Ausführungsgebühr) ) + 9.90 (Einmalordergebühr) ) / 3 (Monate)

= ((3 x 3,75€) + 9,90) / 3 (Monate) = 7,05€ / Monat

 

Bei diesem Szenario läge die Einmalorder (1.875€ + Ausschütung), je nach Höhe der Ausschüttung, knapp unterhalb der 2000€ Grenze.

 

Nun zu den Fragen, die sich mir dabei stellen:

 

  1. Macht das grundsätzlich von mir angedachte Szenario von monatlichem Sparplan + vierteljährliche Einmalorder Sinn oder übersehen ich etwas Grundsätzliches bei meinem Gedankengang?

    Falls nicht, was für eine Strategie würdet ihr mir bei dem von mir gewünschten Anlagebetrag empfehlen?

  2. Angenommen das von mir angedachte Szenario wäre sinnvoll. Sind die beiden Berechnungen zu den möglichen Szenarien korrekt oder übersehe ich da etwas grundlegendes?

    Denn wenn man nur nach den Gebühren gehen würde, wäre dann Szenario 2 klar im Vorteil, da ich jeden Monat 6,15€ an Gebühren sparen würde, oder würde sich das Szenario 2, im Gegensatz zum Szenario 1, negativ auf die Entwicklung der Anlage und damit der Wertsteigerung auswirken, da der "große Anteil" der Sparrate nur alle 3 Monate ins ETF fließt?

  3. Es gäbe ja auch die Möglichkeit komplett auf den Sparplan zu verzichten und stattdessen alle 3 Monate 2335€ (3 x 875€) + X € (Ausschüttung) für ca. 11€ anzulegen, was umgerechnet einer Gebühr von ca. 3,67€ / Monat entsprechen würde.

    Entsteht durch die monatliche Einzahlung via Sparplan, grundsätzlich eine höhere Rendite als bei einer Einmalorder alle 3 Monate?

    Ein Vorteil des Sparplans gegenüber der Einmalzahlung wäre natürlich auch eine Minimierung des Risikos, da ich den gleichen Betrag verteilt über mehrere Monate anlegen würde und damit etwaige Kursschwankungen "abfedern" könnte.

  4. Kann es sein, dass ich mir zu viele Gedanken darüber mache und die erwähnte Gebührenersparniss von 6,15€ pro Monat zwischen Szenario 1 und 2, bei der Höhe der genannten Sparraten, zu vernachlässigen wäre?

    Falls dies der Fall sein sollte, tendiere ich zu Szenario 1, da bei diesem monatlich mehr Geld in das ETF fließt und ich, nach meinem Verständnis, damit höhere Renditen erzielen würde.

    Des weiteren hätte ich mehr "Puffer" um bei der Einmalorder unterhalb der 2000€ Grenze zu bleiben, da der "große Anteil" der Sparrate durch den Sparplan angelegt wird und nicht durch die Einmalorder alle 3 Monate.
    Ein weiterer Vorteil von Szenario 1 wäre noch eine grundsätzliche Reduzierung des Risikos, da der "große Anteil" der Sparrate auf drei Monate verteilt wird und nicht auf einen, wie bei Szenario 2.

 

Entschuldigt die teils auftretende Redundanz bei den Fragen, aber ich wollte erst einmal jeden meiner Gedankengänge zum geschilderten Thema darlegen.
Ich hoffe dennoch, dass mein Anliegen sowie die Fragen verständlich ausgedrückt sind und würde mich sehr darüber freuen, wenn einige von euch mir diesbezüglich  weiterhelfen, und etwas Klarheit in mein Gedankengang bringen könnten.

 

Besten Dank und liebe Grüße,

 

Citytunnel

28 ANTWORTEN

digitus
Legende
8.359 Beiträge

Hallo @Citytunnel, herzlich willkommen in unserer Krabbelgruppe,

 

mag vielleicht auch an der Uhrzeit liegen, aber ich würde zur Antwortmöglichkeit "Du machst Dir zuviele Gedanken" tendieren 😝

 

Die Frage, die sich mir stellt, ist: Fließt das Geld in EINEN ETF? Dann könntest Du über eine Beimischung nachdenken ...

 

Und ansonsten geht der Trend zum Zweit- oder Drittdepot: Bei der Höhe Deiner Sparrate würde ich mit dem Sparplan zu einem Broker wechseln, wo Du einen fixen Pauschbetrag pro Sparplanausführung zahlst oder der ETF Deines Vertrauens dauerhaft kostenfrei zu besparen ist.

 

Grüße und gute N8,

Andreas

Versuchender
Experte ★
225 Beiträge

@Citytunnel  schrieb:
Kann es sein, dass ich mir zu viele Gedanken darüber mache und die erwähnte Gebührenersparniss von 6,15€ pro Monat zwischen Szenario 1 und 2, bei der Höhe der genannten Sparraten, zu vernachlässigen wäre?

Ja. Darüber hinaus alles was @digitus sagt.

Listener
Experte ★★
311 Beiträge

Meine Sparrate übersteigt auch die 660€. Und trotzdem fließt das einfach so in den Sparplan. Das ist einfach und sehr unkompliziert. Wenn ich bspw. 1000€ pro Monat anlegen kann, sollten mir doch die 15€ Gebühren egal sein dürfen. Viel wichtiger ist, dass das automatisiert erledigt wird und ich es nicht aus Versehen vergessen kann. 

ae
Mentor ★★★
2.953 Beiträge

Herzlich willkommen in der Community @Citytunnel,

 

K. I. S. S. - keep it stupid simple! 
Das gilt nicht nur, aber vor allem bei einer Anlage in ETF’s. 
Wenn man unbedingt will, kann man noch etliche Szenarien/Varianten durchrechnen um auch noch den letzten Cent bei den Gebühren zu sparen. 
Die Frage ist nur ob der Aufwand lohnt. 

Sparpläne sind da um automatisch jeden Monat eine Summe X in ein Anlage/Investment zu tätigen ohne sich zuviele Gedanken zu machen und das mit minimalem Zeitaufwand. 
Das ist bei beiden Szenarien, welche Du als Beispiele aufgeführt hast, nicht mehr gegeben. 
Falls der Zeitaufwand kein Problem ist wäre monatlich per Eimalkauf (9,90€/Monat) oder jeden zweiten Monat per Order zu kaufen (4,95€/Monat) ebenfalls eine Option. 
Ich gehe davon aus, dass ein Sparplan grundsätzlich gewollt ist. Da sind weder die Gebühren von 1,5%  kriegsentscheidend noch ev. Sechsfuffzich die man im Monat bei den Gebühren spart. Siehe folgende Grafik:

 


Von Getbetter ausgeliehenVon Getbetter ausgeliehen

Grafik habe ich ausgeliehen Hier von @GetBetter und stammt glaube ich im original vom „Finanzwesir“

 

Diese beantwortet auch die Frage nach einem ev. Cost Average Effekt, welcher beiläufig erwähnt wird, der m. M. ein gern genommenes Verkaufsargument schlechter Fondsmanager / Verkäufer schlecht laufender Fonds ist. Dieser Cost Average mag für wellenartig seitwärts laufende Produkte eintreten bei wellenartig steigenden ETF’s/Fonds gilt: „Time in Market Beats Timing The Market“ 

gruss ae

 

 

 

—————————
>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
>>>> Leider weigert sie sich konsequent, mit mir zu reden

GetBetter
Legende
7.308 Beiträge

Hallo @Citytunnel  und herzlich willkommen.

 

Ich schließe mich meinen Vorrednern vollumfänglich an:

Du machst Dir zu viele Gedanken um eine Randerscheinung.

 

Frage Dich mal selber was Dein Ziel ist.

Geht es Dir darum, durch die richtige Strategie langfristig ein Vermögen aufzubauen? Oder geht es Dir darum jeden Monat 5 € Gebühren zu sparen?

 

In jedem Fall würde ich Dir raten den automatisierten Sparplan laufen zu lassen. Der Effekt, nicht jeden Monat aufs Neue über Zeitpunkt und optimalen Investitionsbetrag nachdenken zu müssen (beim Einzelkauf gehen nur ganze Anteile, nicht beliebige Beträge) ist gerade für Anfänger unbezahlbar.

Wenn Dir die Gebühren trotzdem sehr wichtig sind, dann würde ich Dir auch die Suche nach einem anderen Broker mit nicht-prozentualer Sparplangebühr ans Herz legen.

 

 


@ae  schrieb:

Grafik habe ich ausgeliehen Hier von @GetBetter und stammt glaube ich im original vom „Finanzwesir“


Mensch, das ist doch die Lieblingsdarstellung von @t.w. 

ich bin im verlinkten Thread nur eingesprungen weil er wahrscheinlich wieder im Urlaub war und deshalb nix vorwärts ging. 😉

 

Und ja, das Original ist vom Finanzwesir.

cestmoi
Mentor ★
1.209 Beiträge

Noch eine Kleinigkeit:
mit etwa 500€ Div. / Jahr ist bald das "Limit" 801€ erreicht...
Da wir ja alle hoffen, dass sowohl Wert als auch daraus resultierende Dividenden steigen, solltest schon mal an jetzt an Theasaurierer denken.
aber da gibt's die anderen ETF und Steuer Spezialisten, die das besser durchkalkulieren können. (hier mal wieder mein Hinweis: noch sind das nur etwas über 25%, die einfach weg sind... würde mich aber nicht wundern, wenn ab 2022 an dieser Schraube gedreht werden würde - so ganz unabhängig, was denn da gewählt wird)

Zilch
Legende
7.851 Beiträge

@cestmoi vielleicht ist es noch zu früh, aber soweit ich das nun lesen konnte hat er nirgends was von 500€ Ausschüttung pro Jahr gesagt oder überhaupt die Höhe der Ausschüttung beziffert. Ansonsten ja, wenn er in den Bereich kommt sollte er darüber nachdenken. Aber eben erst dann (steht ja auch so in der FAQ). 

 

Magst du auch kurz sagen, was du mit "einfach weg" meinst? Steuern sind immer "einfach weg", finanzieren sie viele Dinge in Millionenhöhe wie Maut 😄

42% meines Gehaltes sind monatlich "einfach weg". Was willst du mit der Aussage sagen? Jeder Cent, der steuerfrei als Vermögen aufgebaut werden kann, sollte auch aufgebaut werden. Die Freibeträge sind jedes Jahr voll zu nutzen. Egal ob die Steuer nun 26,375% oder 30% oder 40% beträgt. Ich verstehe den Punkt nicht, kannst du den vielleicht ausführen? Vielleicht ist es auch wirklich zu früh für mich, sorry wenn ich was offensichtliches fragen sollte.

 

@Citytunnel bei der Differenz zwischen Szenario 1 und Szenario 2 reden wir von am Ende von 2.600€, die bei einem Anlagehorizont von 35 Jahren nicht angelegt wurden.

Entscheide selber ob dir das den Aufwand Wert ist. 

Stimme den Vorrednern zu.

 

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

ae
Mentor ★★★
2.953 Beiträge

@GetBetter  schrieb:

 


@ae  schrieb:

Grafik habe ich ausgeliehen Hier von @GetBetter und stammt glaube ich im original vom „Finanzwesir“


Mensch, das ist doch die Lieblingsdarstellung von @t.w. 

ich bin im verlinkten Thread nur eingesprungen weil er wahrscheinlich wieder im Urlaub war und deshalb nix vorwärts ging. 😉

 

Und ja, das Original ist vom Finanzwesir.


Dann an dieser Stelle ein schöner Gruß an @t.w. 🤗

Eigentlich wollte ich auf einen anderen Post von @GetBetter verweisen, welchen ich aber nicht mehr gefunden habe, aufgrund der zahlreichen sinnvollen Antworten seinerseits, und bin deswegen darauf gestoßen. 
Die Kernaussage der Grafik bleibt jedoch bestehen …

Zum Thema Steuern und Gebühren bin ich der Meinung, dass diese für eine Langfristanlage zwar beachtet werden können aber die Anlage nicht darauf ausgerichtet werden sollte da sowohl Gebühren als auch Steuern im Laufe eines hoffentlich Langem Anlegerlebens ein unstetes Übel sind und sich des Öfteren ändern. 
Wichtiger ist Geduld und langer Atem für ein erfolgreiches Investment. 

gruss ae

 

—————————
>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
>>>> Leider weigert sie sich konsequent, mit mir zu reden

GetBetter
Legende
7.308 Beiträge

@ae  schrieb:

Eigentlich wollte ich auf einen anderen Post von @GetBetter verweisen, welchen ich aber nicht mehr gefunden habe, aufgrund der zahlreichen sinnvollen Antworten seinerseits, und bin deswegen darauf gestoßen. 


Zu viel der Ehre 😊

Wenn Du mir sagst welchen Beitrag Du meinst, dann versuche ich aber gerne zu helfen.