am 28.12.2020 12:05
Ende Januar kommen die Zahlen auf den Tisch. Erwartet wird bis dahin ein Kurs von rund 120. Somit haben wir hier eine Menge Kurspotential für die nächsten Wochen.
am 28.12.2020 18:14
das siehst du vollkommen richtig. Natürlich läuft Microsoft besser, aber wer gerne in Europa bleibt, trifft eine gute Wahl mit SAP. Die Aktie war immer schon teuer und eigentlich nie billig zu haben.
Die großen Häuser haben ohnehin überwiegend ihre Kaufempfehlungen aufrechterhalten. Die Kursziele implizieren auch auf dem aktualisierten Niveau durchaus attraktives Potenzial, wie die folgende Übersicht verdeutlicht.
Analystenhaus | Kursziel in Euro |
Barclays | 134 |
Credit Suisse | 119 |
Deutsche Bank | 120 |
Goldman Sachs | 120 |
HSBC | 140 |
JP Morgan | 120 |
Morgan Stanley | 124 |
Das Kursziel der Analysten auf Sicht der kommenden zwölf Monate liegt im Durchschnitt bei 128,31 Euro. Das Kursgewinnverhältnis bei SAP war in den vergangenen Monaten relativ hoch. Nun gibt es die Aktie wieder zu einer Bewertung, die ungefähr dem historischen Durchschnitt entspricht. Dazu kommt, dass das Unternehmen in den vergangenen Jahren mit kontinuierlichen Dividendenerhöhungen glänzen konnte. Daran dürfte sich auch in den kommenden Jahren nichts ändern.
Auch Aufsichtsratschef Hasso Plattner kaufte bei fallenden Kursen weiter munter SAP-Aktien auf. Der Mitgründer des Dax-Unternehmens erwarb für 49,7 Millionen Euro weitere Aktien, wie aus einer Stimmrechtsmitteilung zu lesen war. Je Aktie zahlte Plattner im Schnitt einen Preis von 93,48 Euro. Zuvor hatte er bereits den Kurssturz für Käufe genutzt und dafür rund 248,5 Millionen Euro gezahlt.
Mal ehrlich, wer kennt seinen Konzern besser und steht näher am Tagesgeschäft wie ein Vorstand oder Aufsichtsrat. Bei solchen Meldungen muss man einfach hellhörig werden.
Ist zwar unerheblich, aber natürlich habe ich ebenfalls eine angemessene Anzahl im Depot versenkt, aber ich spekuliere ja nicht auf Tagesschwankungen und kurzfristigen Gewinnen. Von mir aus könnte die Börse auch nur an einem Tag in der Woche geöffnet sein.
Nach dem Regen scheint wieder die Sonne und wer solide Konzerne kauft macht auch mit Aktien wenig falsch.
Kurzfristig ist an der Börse natürlich alles möglich, sogar das Unmögliche!
Grüßle - Shane
am 28.12.2020 22:13
@digitus schrieb:SAP ist [...] eher in Seitwärts- als in langsamer Aufwärtsbewegung. Und jetzt soll das Papier plötzlich wieder über die 200-Tage-Linie steigen?
Den Optimismus kann ich als langjähriger und ausgestoppter SAP-Aktionär nicht teilen.
Habe mir heute abend den Kursverlauf nochmal genauer angesehen.
Wenn man auf die letzten drei Monate schaut, sieht es tatsächlich wieder ganz gut aus. 200-Tage-Linie steigt, der Kurs liegt inzwischen nachhaltig darüber.
[via]
Täte mich interessieren, was @nmh davon hält: Kann man bei SAP wieder einsteigen?
Grüße,
Andreas
am 28.12.2020 22:24
@digitus : Ich steige seit Anfang November in mehreren Etappen in das SAP-Discount-Zertifikat SR8SDH ein. Meinen Lesern empfehle ich das nicht. SAP liegt noch immer klar unter der 200-Tage-Linie (derzeit 117,44 Euro) und damit klar im Abwärtstrend. SAP-Aktien dürfen nur Leser kaufen, die bereits (so wie ich) alle Top 10 der Rosenheim-Liste (und auch sonst alle aktuellen Sterneaktien und somit zuviel Bargeld) im Depot haben. Derzeit ist SAP zu gefährlich.
nmh
am 28.12.2020 22:30
@nmh schrieb:SAP liegt noch immer klar unter der 200-Tage-Linie (derzeit 117,44 Euro) und damit klar im Abwärtstrend.
UNTER der 200-Tage-Linie?
Nach dem TradingView-Chart (siehe oben) wäre die 200-Tage-Linie doch bei 102 € und der aktuelle Kurs bei 105 €, oder habe ich einen Knick in der Optik?
Irritiert,
Andreas
am 28.12.2020 22:37
Kann es sein, dass Tradingview den EMA statt SMA benutzt? Bei mir liegt die 200-Tage-Linie auch bei 117€.
am 29.12.2020 00:31
Bin heute bei SAP raus immerhin 7,5 % in ein paar Wochen, gibt Schlimmeres. Denke sie wird sich auch weiterhin erholen, sehe aber nicht, dass sie dauerhaft stark steigen wird. Und Sartorius ist wohl mit Verlaub seit Jahren mit die geilste Aktie.
am 29.12.2020 05:12
Hallo zusammen ![]()
Ich kann die Kurse von @nmh nur bestätigen - der GD200 (berechnet als SMA) liegt derzeit noch über dem Kurs.
Die Warnung von nmh vor dem Papier ist keinesfalls unberechtigt - auch wenn meine Auswertung gaaaaaaaanz vorsichtig optimistisch ist.
Ich würde mich daher dem Urteil von nmh anschließen:
Wer schon alles gute hat und nicht weiß wohin mit dem Geld macht mit SAP keinen intergalaktisch großen Fehler.
Wer sicherer unterwegs sein möchte und nocht nicht alles hat kann besseres kaufen ![]()
Gruß Crazyalex
am 29.12.2020 06:36
@Marin schrieb:Kann es sein, dass Tradingview den EMA statt SMA benutzt?
Danke für den Tipp, schaue ich mir am PC mal an; das ist am Smartphone ein ziemliches Gepfriemel.
Grüße,
Andreas
am 29.12.2020 10:10
Hallo werte Bordfreunde,
von eurer chartistischen Sichtweise aus betrachtet kann ich nicht widersprechen, dennoch teile ich keineswegs die ausgesprochenen (SAP ist sogar gefährlich).
SAP ist nicht nur eines der erfolgreichsten deutschen Unternehmen, sondern auch mit Abstand das wertvollste börsennotierte Unternehmen in Deutschland. Es ist gleichzeitig das einzige Software-Unternehmen in unserem Land, dessen Produkt sich zu einem weltweiten Standard entwickelt hat und der Konzern hat die Grundlagen für eine verlässliche Buchhaltung in unzähligen Industrien geschaffen.
Das Problem von SAP, welches ich bereits angesprochen habe ist die Cloud.
Derzeit läuft die Cloud-Revolution, immer mehr Einzeldienstleistungen werden an die bestehenden Unternehmenslösungen angekoppelt und erweitern so die Möglichkeiten der Mitarbeiter in ihren entsprechenden Bereichen. (als Leo Apotheker, der ehemalige Sprecher 2010 von SAP zu Hewlett Packard wechselte, wurde er nach kurzer Zeit (wegen seiner Ideen zur Cloud) gefeuert.
Das heißt jedoch nicht, dass SAP bald überflüssig wird, es bedeutet nur, dass der Vordenkerkonzern, ähnlich wie MS unter Steve Ballmer die Zeichen der Zeit verschlafen hat.
Es stellt sich die Frage, wie nötig diese Produkte für Unternehmen eigentlich sind. Muss SAP fürchten, dass die eigene Software nachgebildet und günstiger vertrieben werden kann? Immerhin wurde ein wesentlicher Teil der SAP-Software ohnehin schon in Indien entwickelt.
Ich würde als Materiefremder vermuten, dass die Wettbewerber wie Oracle zwar langriffslustig sind, aber nicht SAP`S Geschäftsmodell gefährden.
Das optisch hohe KUV relativiert sich durch einen Blick auf die Gewinnmarge: 69,8%! (2019) Von einer solchen Marge träumen viele Unternehmen.
Ein KGV von 21 für ein Unternehmen mit geplanten 11% Umsatzwachstum, welches ja nun leider zusammengestrichen wurde.
Die Eigenkapitalquote bei SAP liegt bei 56%, in der Bilanz türmen sich lediglich 8,3 Mrd. Euro Schulden. Aus dem freien Cashflow könnten die Schulden binnen zweieinhalb Jahren vollständig beglichen werden.
Das SAP in die Cloud muss, steht außer Diskussion. Die Versäumnisse Ballmers zu seiner Zeit werden jedem Aktionär schwer in Erinnerung sein und Satya Nadella war zudem ein Glücksgriff für MS.
Zahlungsströme werden in ein Abo-Modell umgewandelt, fließen also so lange wie SAP genutzt wird anstatt, wie bislang, nur einmalig beim Kauf der Software. Ebenso wird sich der Wartungsaufwand regeln, die Software muss nur noch einmal zentral gepflegt werden, alle Kunden sind relativ zeitnah auf dem aktuellsten Stand. Ich gehe davon aus, dass Unternehmen dadurch langfristig an die Software des Konzerns gebunden werden.
Das Cloud-Geschäft wächst mit 32%, während das Lizenzgeschäft um 5% schrumpft. Allerdings macht das Cloud-Geschäft bislang gerade einmal ein Fünftel des Konzernumsatzes aus. Der größte Teil ist das Beratungsgeschäft (Support), das stagniert jedoch noch!
Hier lese ich nur die Beurteilung eines Konzerns nach der abhängig des Charts und wie der GLD aussieht.
Objektiv kann jedoch festgehalten werden, dass es wohl kaum ein anderes Unternehmen gibt, das so wenig mit den Krisen zu tun hat, wie SAP.
Warum erschreckt ihr ( auch Alex @Crazyalex ) vor nachlassenden Konjunkturzahlen? Durch das Cloud-Abo-Modell fließen immer mehr Zahlungen regelmäßig in die Kasse des Konzerns.
Sicher war der Oktober ein schwarzer Monat für SAP, immerhin rauchten innerhalb weniger Stunden Milliarden durch den Schornstein ab, wovon auch der DAX betroffen war.
Kann man da nicht Investitionen in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrages riskieren?
Ich gebe zu, SAP befindet sich momentan in etwas stürmischen Gewässern, und es bedarf keiner besonderen Gabe nun Warnungen auszusprechen.
Aber eines muss jedem Börsianer deutlich sein, sind diese Klippen umschifft (das kann natürlich schon zwei oder drei Jahre dauern), wird man SAP nicht mehr zu den derzeitigen Kursen einsammeln können.
Es gibt immer Gründe dafür, wenn eine gute Aktie günstig zu haben ist. Aktien auf Höchstkurs und zum Ausverkaufspreis gibt es eben nicht, nicht einmal im Märchen.
Wer es besser weiß, gibt mir Bescheid, dann werde ich meine Strategie anpassen, zumindest meinen Wunschzettel an den Weihnachtsmann aktualisieren.
Solange erfreue ich mich über eine kleine Dividende, das wird die Wartezeit verträglicher gestalten.
Grüße - Shane
am 29.12.2020 10:26
@Marin schrieb:Kann es sein, dass Tradingview den EMA statt SMA benutzt? Bei mir liegt die 200-Tage-Linie auch bei 117€.
Sieht es jetzt besser aus? Die Vielfalt der SMA-Tools bei TradingView hat mich etwas erschlagen ...![]()
Grüße,
Andreas