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Real-Estate-ETF entwickelt sich negativ

8000
Autor ★
9 Beiträge

Hallo in die Runde,

 

ich könnte euren Rat bezüglich eines ETFs gebrauchen, den ich gerade bespare. Es handelt sich um einen Real-Estate-ETF (DBX0F1), der sich im letzten Jahr leider sehr zum negativen entwickelt hat. Würdet ihr mir raten, ihn weiter zu besparen? Meine Befürchtung ist grad, dass die Immobilien sich im Wert eher zurückentwickeln...

Ich bespare einen weiteren MSCI-World-ETF (DBX1MW). Der funktioniert super!
Kurz zu mir: Ende 20, Anlagehorizont deswegen langfristig. Ich bespare beide ETFs mit aktuell jeweils 25 Euro monatlich.

 

Vielen Dank und viele Grüße!

13 ANTWORTEN

GetBetter
Legende
8.088 Beiträge

@8000 

Aus meiner Sicht ergibt sich die Antwort von ganz alleine und ohne einen Blick auf den Real-Estate-ETF werfen zu müssen:

  1. Bei einer monatlichen Sparrate von 50 € solltest Du grundsätzlich nur einen ETF besparen.
  2. Unabhängig von der Sparrate ist die Gewichtung der beiden ETFs deutlich aus der Balance. Eine einzelne Beimischung (hier: DBX0F1) sollte nicht mehr als rd. 10% ausmachen.

Daher lautet der Rat: Sparplan einstellen und ab sofort alles in den DBX1MW.

digitus
Legende
9.094 Beiträge

Hallo @8000,

 

das ist eine sehr interessante Frage.

 

Ich habe mal vier verschiedene Immobilien-ETFs mit dem All-World vergleichen:

 

Bildschirmfoto_2022-11-12_10-39-52.png

[via]

 

Im Vergleich zum All-World haben im Vergleichszeitraum der letzten drei Jahre die REIT-ETFs deutlich schlechter abgeschnitten.

 

Wenn wir den Vergleich auf die letzten 12 Monate eindampfen, sieht es etwas weniger dramatisch aus:

 

Bildschirmfoto_2022-11-12_10-43-01.png

[a.a.O.]

 

Die Europe-REIT-ETFs performen schlechter als die global ausgelegten Fonds, das ist bei 'normalen' Aktien-ETFs ja auch nicht anders. Gab es für dich einen speziellen Grund, sich hier auf Europa zu beschränken?

 

Ich persönlich bespare den VanEck Global Real Estate und werde ihn auf jeden Fall weiter besparen.

 

Je nachdem, was für ein Anlagekonzept du verfolgst, können Immobilien eine sinnvolle und gute Beimischung sein.

 

Herzliche Grüße,

Andreas

8000
Autor ★
9 Beiträge

Hi Andreas,

 

danke für die fixe Antwort!
Eine wirkliche Strategie gab es nicht bei mir, dementsprechend leider auch keinen Grund, sich auf europäische Immobilien zu beschränken. Hast du einen konkreten Tip, was du jetzt mit dem ETF machen würdest (GetBetter war da ja ziemlich eindeutig)?  Den europäischen liegen lassen und einen globalen Real-Estate-ETF besparen oder gleich alles in den MSCI World?

Mein Anlagekonzept beschränkt sich ehrlich gesagt darauf, irgendwie - gerade in Zeiten der sich jetzt vielleicht dem Ende neigenden Niedrigzinspolitik - ein bisschen Zinsen abzustauben. 😬 

Viele Grüße!

digitus
Legende
9.094 Beiträge

Hallo @8000, wie immer hat @GetBetter Recht, was die Höhe der Sparrate und die Anzahl der Sparpläne angeht.

 

Der Europa-REIT ist aus meiner Sicht suboptimal.

Basisinvestment ist der Welt-ETF, der zunächst einmal mit mindestens 10k € befüllt werden sein sollte.

Über Beimischungen solltest du erst danach nachdenken oder dann wenn du eine Sparrate von mindestens 500€ hast.

 

Deswegen würde ich jetzt mit 50€ auch für "lediglich Sparrate in den Welt-ETF" plädieren.

 

Den Europa-REIT-ETF kannst du verkaufen (und umschichten) aber auch einfach liegen lassen. Der wird nicht schlecht.

 

Grüße,

Andreas

GetBetter
Legende
8.088 Beiträge

@8000  schrieb:

Hast du einen konkreten Tip, was du jetzt mit dem ETF machen würdest (GetBetter war da ja ziemlich eindeutig)?  Den europäischen liegen lassen und einen globalen Real-Estate-ETF besparen oder gleich alles in den MSCI World?


Bzgl. der Frage, was mit den bereits vorhandenen Anteilen des Real-Estate-ETF passieren soll, sollte meine Antwort eigentlich ausgesprochen vage sein. Für den Fall, dass das anders rübergekommen sein sollte hier nochmal die Klarstellung:

 

Eindeutig ist für mich, dass der bestehende Sparplan zu 100% in Deinen MSCI World gehen sollte. Die Gründe dafür habe ich oben genannt.

 

Damit ist nur klar, dass bis auf Weiteres keinen weiteren Anteile des Real-Estate-ETF ins Depot wandern. Was mit den existierenden passieren soll ist eine andere Frage. Hier stimme ich @digitus zu:

 

Der DBX0F1 als solches ist keine Vollkatastrophe, er passt nur einfach in Deiner persönlichen Situation. Wo er nun aber schon mal vorhanden ist gibt es mehrere Möglichkeiten damit umzugehen. Bei der Entscheidung kann man verschiedene Faktoren berücksichtigen (z.B. steuerliche Details, Verkaufsgebühren, Depothygiene etc.) zu denen wir keine Informationen haben. Insofern kann ich hierzu keinen seriösen Ratschlag geben, aber sowohl das Liegenlassen wie auch das Verkaufen sind beides durchaus verantwortbare Optionen.

 

 

dg2210
Legende
7.777 Beiträge

@8000  schrieb:

. Es handelt sich um einen Real-Estate-ETF (DBX0F1), der sich im letzten Jahr leider sehr zum negativen entwickelt hat. Würdet ihr mir raten, ihn weiter zu besparen?


Wenn die Gründe, die dich zum Kauf bewogen haben, noch existieren -> weitersparen; falls nicht -> verkaufen

 

Es gibt bestimmt irgend jemanden, der gerne in Immobilien investieren würde, dem aber die Preise im letzten Jahr zu hoch waren. Wenn du jetzt verkaufst, macht diese Person ein "Schnäppchen". Ein klassischer Fall von "zittrige Hände - starke Hände".

 

 

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

8000
Autor ★
9 Beiträge

Das klingt alles sehr nachvollziehbar, ich danke euch! 🙂

Klever
Mentor ★★
1.908 Beiträge

@dg2210  schrieb:

@8000  schrieb:

. Es handelt sich um einen Real-Estate-ETF (DBX0F1), der sich im letzten Jahr leider sehr zum negativen entwickelt hat. Würdet ihr mir raten, ihn weiter zu besparen?


Wenn die Gründe, die dich zum Kauf bewogen haben, noch existieren -> weitersparen; falls nicht -> verkaufen

 

Es gibt bestimmt irgend jemanden, der gerne in Immobilien investieren würde, dem aber die Preise im letzten Jahr zu hoch waren. Wenn du jetzt verkaufst, macht diese Person ein "Schnäppchen". Ein klassischer Fall von "zittrige Hände - starke Hände".


@dg2210 wenn ich das richtig verstanden habe, dann könnte dieser jemand auch dann ein Schnäppchen machen, wenn @8000 seine ETF-Anteile nicht verkauft, Stichwort "Creation/Redemption-Prozess".

dg2210
Legende
7.777 Beiträge

@Klever  schrieb:


@dg2210 wenn ich das richtig verstanden habe, dann könnte dieser jemand auch dann ein Schnäppchen machen, wenn @8000 seine ETF-Anteile nicht verkauft, Stichwort "Creation/Redemption-Prozess".


Da hast du vollkommen Recht.

 

Ich wollte deutlich machen, daß Geldanlage auch zu einem großen Teil Psychologie ist. Nehmen wir einmal an, daß der ETF vor einem Jahr 100 kostete, nun für 90 gehandelt wird und in zwei Jahren bei 120 steht (das halte ich bei Immobilien für realistisch, aber die Zahlen sind natürlich nur beispielhaft). Weiterhin habe Anleger A vor einem Jahr gekauft, Anleger B kauft heute.

 

Betrachten wir zwei Fälle:

a) A verkauft heute für 90, B kauft die Ex-A Anteile für 90.

b) A verkauft nicht, B kauft "neue" Anteile für 90

 

Im Fall (a) wird sich A in zwei Jahren ziemlich ärgern, weil er den aktuellen Kurs (120), d.h. einen entgangenen Gewinn von 20  mental mit dem tatsächlichen Verlust von 10  verrechnet und auf B neidisch ist, der "seine" Anteile billig gekauft hat und nun 30 im Gewinn ist. 

Im Fall (b) ist A weniger emotional, der Gedankengang ist eher "ich habe 20 verdient, B hat 30 verdient; das ist natürlich besser aber ich kann damit leben".

 

 

 

 

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)