am 02.03.2021 20:02
Hallo Zusammen,
ich habe das Forum durchforstet und noch nichtszu diesem Thema gefunden.
Folgenden "Problem":
Für unsere beiden Kinder möchte ich jeweils ein Betrag von 50€ in den MSCI World investieren.
Ich selbst habe bereits ein Deport und bespare seit jahren verschiedene ETS.
Für uns kommen keine Junior-Depots in Frage, da wir entscheiden möchten, wann wir unseren Kindern das Depot übertragen.
Für Kind Nr. 1 gibt es die Möglichkeit des Zweit-Depot, aber wie könnte ich es für Kind Nr. 2 lösen? Das Depot soll immer getrennt ausgewiesen werden.
Depot "Daniel"
Depot "Michael"
Depot "Katharina"
Habt ihr da ggf. eine Lösung?
Vielen Dank für Eure Hilfe.
Ich wünsche einen schönen Abend.
Liebe Grüße
Daniel
am 03.03.2021 06:57
Bei der einfachen Variante, ETFs verschiedener Emittenten zu wählen, käme es evtl. oder sogar wahrscheinlich im Laufe der Jahre bei der Wertentwicklung zu einem Ungleichgewicht. Das denke ich sollte vorher bedacht werden, wenn die Kinder gleichgestellt werden sollen. Eine Möglichkeit wäre daher u.U. auch, die Anteile (und Erträge) eines ETF einfach hälftig zu betrachten und bei Zuwendung später auch so zu argumentieren.
Zudem wurde kürzlich comstage mit Lyxor verschmolzen, wer weiß, was da in Zukunft noch (ver)schmilzt.
am 03.03.2021 07:20
Achso, und die überzähligen ungeraden Bruchstücke (< 2) behält Papa bei der Aufteilung als kleine Aufwandsentschädigung, zum Beispiel.
03.03.2021 07:37 - bearbeitet 03.03.2021 07:43
@Daniel3580 Technisch wurden ja schon Vorschläge gemacht, aber ich möchte trotzdem nochmal für die Junior-Depots werben (mit meinen zwei Kindern so gemacht):
Ja, es ist ab der Überweisung nicht mehr dein Geld, du kannst es also (offiziell) nicht mehr selbst einkassieren wenn du es brauchst, aber das ist eigentlich auch so gewollt.
Aber bis das Kind 18 ist, hast du die volle Verfügung, es kann das Konto nicht selbstständig auflösen, du könntest das Geld auch beleihen oder es einfach abheben und meinetwegen in deinen Wohnungskauf stecken, Hauptsache es ist etwas Schriftliches da und es kann dir keine "Untreue" vorgeworfen werden (aber auch da gilt: Wo kein Kläger ist....)
Mit dem 18. Geburtstag kann das Kind alles abheben und nach Borneo fahren. Und? Erziehungssache. (Meine Tochter sagte letztens zu mir: "Papa, wenn ich studiere, kannst du dich trotzdem um meine Aktien kümmern?"
)
Bei allen anderen Lösungen bleibt es dein Geld, d.h. dein Freibetrag wird verringert und mit Übergabe werden Schenkungssteuern fällig.
Der Freibetrag für jedes Kind wird bei klasse Anlagen schnell ausgenutzt und in 18 Jahren kommt ein hübsches Sümmchen zustande, an dem das Finanzamt gern teil hat.
Ich würde mir das mit der Abneigung gegen die Junior-Depots nochmal überlegen.
hx.
am 03.03.2021 07:53
@haxo schrieb:@Daniel3580 Technisch wurden ja schon Vorschläge gemacht, aber ich möchte trotzdem nochmal für die Junior-Depots werben (mit meinen zwei Kindern so gemacht):
.....
Mit dem 18. Geburtstag kann das Kind alles abheben und nach Borneo fahren. Und? Erziehungssache. (Meine Tochter sagte letztens zu mir: "Papa, wenn ich studiere, kannst du dich trotzdem um meine Aktien kümmern?"
)
....
Ich würde mir das mit der Abneigung gegen die Junior-Depots nochmal überlegen.
Als jemand in der selben Position wie @haxo möchte ich das dick dreimal unterstreichen.
Verantwortungsvolle junge Erwachsene hervorzubringen heisst vor allem Verantwortung abgeben (und ein gutes Beispiel angeben) . Du kannst nicht
-immer auf dem Beifahrer sitzen, um das Autofahren zu überwachen,
-mit auf die Parties gehen, damit sie keine Drogen nehmen,
-im Kinderzimmer übernachten, um die Partnerwahl zu beeinflussen und
-sich ewig in die finanziellen Angelegenheiten Deiner Kinder einmischen, damit sie in Deinem Sinne verlaufen. .....to be continued
No1 bei uns macht das seit 2 Jahren alleinverantwortlich, fragt aber regelmäßig um Rat. Läuft gut, vermeidet Anfängerfehler.
No2 wird in ein paar Monaten volljährig und will sich nicht allein darum kümmern also Vollmacht an mich vergeben.
am 03.03.2021 08:00
@MikeCharly schrieb:Eine Möglichkeit wäre daher u.U. auch, die Anteile (und Erträge) eines ETF einfach hälftig zu betrachten und bei Zuwendung später auch so zu argumentieren.
Von allen denkbaren Varianten ist das die am wenigsten empfehlenswerte.
Wie die Beistzverhältnisse zu betrachten sind musst nämlich zu gegebener Zeit nicht Du den Kindern erklären sondern wird Dir vom Finanzamt erklärt. Die werden höchstwahrscheinlich die besseren Argumente auf ihrer Seite haben ![]()
Wenn's also aus wie auch immer gearteten Gründen kein Junior-Depot sein soll und man den berechtigen Einwand möglicher Verschmelzungen umgehen will, dann bleiben tatsächlich nur zwei getrennte Depots auf den Namen Dritter.
am 03.03.2021 08:08
Die Argumentation, dass es bei den Eltern liegt finanziell verantwortungsvolle Kinder zu erziehen, finde ich gut und richtig. Ich überlege auch noch, ob nicht ein Junior-Depot eine gute Option wäre...
@haxo schrieb:
Bei allen anderen Lösungen bleibt es dein Geld, d.h. dein Freibetrag wird verringert und mit Übergabe werden Schenkungssteuern fällig.
Freibetrag ist klar. Es sei noch angemerkt, dass bei der Schenkungssteuer je Kind ein Freibetrag von 400.000 € gilt (alle 10 Jahre; gleicher Freibetrag für Schenkung und Erbe).
Das schaffe ich bis zum jeweils 18ten Geburtstag leider nicht. ![]()
am 03.03.2021 08:17
Du kannst doch einfach viele Depots für deine vielen Kinder eröffnen, und jedes Kind hat seinen Steuerfreibetrag.
Aber dann kommt das Problem: Steuerlich korrekt bekommst du da Geld nicht zurück, es ist das Geld der Kinder.
Und Aufpassen: Auch später beim BaföG oder sowas, da zählt das dann!!!
am 03.03.2021 09:37
@williwacker: Die Lösung ist natürlich die eleganteste, habe ich für meine Kids auch so gemacht. Aber das hatte @Daniel3580 ja ausdrücklich ausgeschlossen ... 😐
Grüße,
Andreas
am 03.03.2021 09:45
Ich hab mich auf für die Variante "Juniordepot" entschieden:
Man hat alle Vorteile (Steuerthemen, saubere Trennung etc.) und zum Thema: "Was passiert ab 18?" gibt es für mich nur eine Antwort: Das ist eine Frage der Bildung und Erziehung. Und da ist Scheitern keine Option! (Punkt)
Muss man also als eigenen Ansporn sehen ![]()
Gruß Crazyalex
03.03.2021 12:17 - bearbeitet 03.03.2021 13:06
03.03.2021 12:17 - bearbeitet 03.03.2021 13:06
Gerade Bafög...ich bin da kein Spezialist aber es kommt häufig vor, dass die Eltern eben so gut verdienen, dass gar kein bafög gezahlt wird und stattdessen die Eltern mal eben 400-500€ im Monat bezahlen müssen.
Reduziert das eigene Vermögen der Kinder die Bafögpflicht der Eltern eigentlich oder ist das unerheblich und es passiert, dass man den Kindern Juniordepots mit 30.000€ bis zum Studienbeginn zusammenspart und dann trotzdem die volle Unterhaltspflicht für das Studium besteht?
Es ist vorab schon wichtig sich zu überlegen für was das Geld, das man für die Kidner anspart, verwendet werden soll. Verdient man gut und zahlt Befög komplett aus eigener Tasche, kann man für das Studium je Kind mit mindestens 20.000-30.000€ an Kosten rechnen. Auch nicht vergessen, dass Schulden der Eltern für die Unterhaltspflicht komplett egal sind.