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Abschied von der Codi - zu teuer?

jahahallo
Experte
92 Beiträge

Hallo in die Runde,

 

ich wollte mit meinem kurzen Erfahrungs- und Meinungsbericht an dieser Stelle nochmal eine Preisdiskussion anstoßen und eure Meinungen hören.

 

Kurz zu mir: ich bin noch vergleichweise neu an der Börse, konnte aber aus verschiedenen Gründen in den letzten 12 Monaten viel Zeit damit verbringen, zum Glück mit entsprechendem Erfolg.
In dieser Zeit habe ich bei der Comdirect 632 Trades getätigt, für die ich insgesamt 3212 € an Entgelten bezahlt habe, die allermeisten für 3,90 €, dank Livetrading und Neukundenbonus.

Das ist eine stolze Summe, die beim Schreiben schmerzt, ich hatte dennoch bei allen Trades das Gefühl, dass der Preis in Ordnung ist.
Wenn ich mir nun aber vorstelle, dass ich mindestens 9,90 € zahle, verschiebt sich dieses Verhältnis massiv - ich hätte für die gleichen Transaktionen mindestens 6500 € gezahlt.

 

Nun wird es sicherlich die üblichen Stimmen geben, die auf die Erreichbarkeit und Kundenservice der Codi verweisen, für die sie gerne diesen Preis bezahlen.

Da komme ich nun aber zum zweiten Punkt, der aktuell durchaus schwerer wiegt. Ich wollte einen Teil meines Depots zu meinem Zweitbroker umziehen, der entsprechende Antrag liegt seit dem 8. Dezember bei der Comdirect.
Auf meine ersten Nachfragen hin, hieß es erst, dass mein anderer Broker schuld sei und die Wertpapiere nicht eingezogen hätte.
Viele weitere Anrufe und Warteschleifen später, ist nun klar, dass die entsprechende Clearingstelle bei der Commerzbank völlig überarbeitet ist und keinerlei Auskunft geben kann, wie lange der seit sechseinhalb Wochen offene Depotübertrag noch dauern wird.

Und zu guter Letzt wurde ich an den Ombudsmann verwiesen, ich solle mich dort beschweren.

 

Dazu kommt, dass ich bei meinem neuen Broker (Interactive Brokers) beim dritten Anruf einen direkten Kontakt zum zuständigen Sachbearbeiter hatte, dies ist mir bei der Comdirect erst nach mehreren Wochen und dann auch nur teilweise gelungen.

 

Und es wundert nach einem Jahr dann doch, dass zum Beispiel die Tradingapp nicht weiterentwickelt und mit grundlegenden Funktionen versehen wird (trotz reichlich guter Vorschläge hier im Forum) und es kaum Statistik- und Auswertungsmöglichkeiten für das Depot gibt.

 

Fazit: für mich als eher aktiven Anleger lohnt die Comdirect nach Ablauf des Neukundenbonus nicht mehr, da Preis und Leistung zu weit auseinanderklaffen.

 

Ich werde einige langfristige Positionen hier im Depot behalten, um die Einlagensicherung zu streuen. Der Rest geht, nun erst recht, zu Interactive Brokers. Wobei die Aussicht, die Papiere acht oder mehr Wochen nicht handeln zu können, während die Commerzbank Däumchen dreht, durchaus ein Problem ist.

 

Was ist eure Meinung, wie seht ihr die Comdirect in 2021 und darüber hinaus positioniert, bei wohl steigendem Preisdruck von Seiten der Konkurrenz?

 

@Social-Media-Team 

39 ANTWORTEN

HaBe
Mentor ★
1.144 Beiträge

Das Depot unterliegt nicht der Einlagensicherung. 

t.w.
Legende
4.912 Beiträge

Hallo @jahahallo,

 

drei Gedanken fallen mir zu Deinem gut geschriebenen aber natürlich im Thema unerfreulichen Beitrag ein. 

 

  1. Dass Dir die comdirect als Broker im Marktvergleich zu teuer ist, kann ich nachvollziehen. 
  2. Zu Interactive Brokers würde ich an Deiner Stelle nicht wechseln, da Du Dich hier selbst um die Abführung von Steuern kümmern musst. Hier hast Du also meiner Meinung nach wirklich schlechteren Service für weniger Geld. Günstige Broker gibt es mittlerweile auch in Deutschland. 
  3. Vergiss den Punkt mit der Einlagensicherung. Die gilt für Einlagen, nicht aber für Sondervermögen, wie es in Deinem Depot liegt.

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@jahahallo  schrieb:

Was ist eure Meinung, wie seht ihr die Comdirect in 2021 und darüber hinaus positioniert, bei wohl steigendem Preisdruck von Seiten der Konkurrenz?

Sehr teuer und damit ungeeignet fürs Traden. 1x im Monat für >2000€ Volumen und ~10€  Gebühr kaufen ist noch gerade so OK, aber mehr geht einfach nicht. Mein Gebührensaldo ist -630€ bei relativ wenig Trades seit 2018………ist mein erster Broker gewesen hier.

 

Das Thema kam gerade in den letzten Monaten sehr oft im Forum hier auf. In Zusammenfassung geht der Trend zum Zweit- und Drittdepot (und zwar nicht bei der Comdirect). Meine Positionen hier bleiben nur liegen oder werden wie oben angedeutet nur aufgestockt, wenn die Gebühren irgendwo bei 0.5% bis 0.2% vom Handelsvolumen sind.

 

Abhilfe kann nur ein faireres Gebührenmodell schaffen. 1€ pro 1000€ Handelsvolumen klänge schon viel besser...angesichts der Fusion von Comdi und Commerzbank denke ich aber, dass sich hier nichts ändern wird.

 

Die Comdirect ist nicht auf nachhaltigem Wachstumskurs im B2C-Brokerage-Bereich. Dann würde man die Stückkosten so gering wie möglich machen und für den Kunden möglichst billig, um einmalige Investionen in solide IT so um ein Vielfaches zu hebeln (wir kennen das Prinzip ja!) und Volumen aufzubauen. So funktioniert IT, wenn man sie richtig macht. Ich fürchte nur, so eine Tech-Kultur ist bei C genau so wenig wie anderswo in Deutschland zu finden. Vermutlich wird alles zu horrenden Kosten vor allem über externe Entwickler, die auf pro-Feature-Basis und zum Feuerlöschen geholt werden, erledigt. Das zwingt zu übertriebenem Konservatismus beim Produkt.

jahahallo
Experte
92 Beiträge

Das stimmt, falsch formuliert. Bei deutschen Brokern ist es Sondervermögen, bei amerikanischen (quasi) eine Einlagensicherung, im Falle von IBKR nur bis zu 500k USD. Daher die Streuung.

jahahallo
Experte
92 Beiträge

Hallo t.w.,

 

der Steuerproblematik bin ich mir bewusst, habe jedoch keinen anderen Broker gefunden, wo ich "echte" Optionen (insbesondere US) zu fairen Preisen handeln kann uns keine Steuer machen muss. Hast du da eine Empfehlung?

Torch
Experte ★★
455 Beiträge

@jahahallo 

 

Ich kann deinen Frust verstehen. Es ist mir auch völlig unverständlich, warum die CD an ihrem Gebührenmodell festhält. Das Argument, dass hier bei der CD eben der Service und das "Drumherum" besser organisiert ist, das zählt nicht mehr. Ich erinnere gerne nochmal an meinen Verlusttopf, und an den vieler anderer hier, der immer noch nicht wieder die Zahlen aufweist, die dort stehen sollten. Ob das in 2021 noch was wird? Wir werden es erleben. Da kann ich wirklich langsam kein Verständnis mehr aufbringen. 

Ich habe ganz am Anfang mal eine Aktie gekauft, insgesamt für 800€. Ist nicht gut gewesen, klar, aber nun wollte ich die Position aufstocken. Die Gebühren haben mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Aber letztendlich habe ich aufgestockt. Für 6,80€. Und ich habe noch den Neukundenbonus. Für den Preis kann ich bei meinem Zweitbroker 3 mal eine Aktie kaufen und verkaufen und sie einfach nochmal kaufen.

 


 und es kaum Statistik- und Auswertungsmöglichkeiten für das Depot gibt.

Auch diesen Punkt kann ich wirklich nachvollziehen. Das machen andere Banken besser. 

 

Positives:  Community, Handelsplatzwahl, Steuerübersicht.

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@jahahallo  schrieb:

Bei deutschen Brokern ist es Sondervermögen, bei amerikanischen (quasi) eine Einlagensicherung, im Falle von IBKR nur bis zu 500k USD.


Lachender SmileyLachender SmileyLachender SmileyLachender SmileyLachender Smiley 500k - der war gut! 

 

Da hat sich nämlich kürzlich was geändert bei IB. Du wirst aus allen Wolken fallen, aber sieh selbst. (Video startet an der richtigen Stelle.) Und falls du es nicht anschauen willst: Bei IB sind deine Wertpapiere nur noch bis maximal 20.000 Euro geschützt. Der Rest könnte in die Insolvenzmasse des Brokers einfließen.

 

Ich kann's auch immer noch nicht glauben, weil ich hätte auch gerne bei IB ein Depot eröffnet.

Necoro
Mentor ★
1.070 Beiträge

@jahahallo  schrieb:

der Steuerproblematik bin ich mir bewusst


Are you, though?

 

Wenn ich mir solcherlei Threads aus dem WPF anschaue (und sie kommen immer wieder), wo man sich Gedanken über die Währungsgewinnversteuerung durch den USD-Handel bei IB machen muss und sich überlegt, welcher Dollar nun wann zu welchem Kurs in EUR umgerechnet wird und darüber riesige Excellisten anlegt -- da vergeht selbst mir, als jemand, der sich gerne damit beschäftigt, vollständig die Lust. Man darf dann schon echt keine anderen Hobbies mehr haben.

digitus
Legende
8.360 Beiträge

@Necoro:

Oja. Ich bin ja auch für jede zusätzliche Spielwiese zu haben, aber das mit IB war mir tatsächlich zu kompliziert.

 

Die comdirect nimmt es mit etlichen Papieren ein bisschen ZU genau, aber es gibt genug Broker, bei denen die Aktien/ETFs etc. handelbar sind ohne dass ich bzgl. Steuer noch die Hilfe eines Steuerberaters brauche.

 

Deswegen habe ich das Projekt "digitus bei IB" schnell beendet Lachender Smiley

 

Grüße,

Andreas