am 27.03.2022 18:25
@hvd schrieb:Ich orientiere mich bei meinem Kauf- und Verkaufsverhalten an den Strategien der großen Börsenstars.
Ulrich Hanke hat diese in einem Buch zusammengestellt. (Meine Empfehlung)
Hier sucht man vergeblich nach den Trendfolgern .
Warum? Hanke: "Ich kenne keinen Anleger, der durch Charttechnik reich geworden ist."
Danke @hvd . Ich rate dringend von dem Hanke-Buch ab.
Warum? Das obige Zitat zeigt, daß der Autor schäbige Tricks schlechter Journalisten benutzt.
Von so jemandem lasse ich mich nicht beraten.
Konkret:
Trick 1: Die Bedingung " durch Charttechnik " ist entweder banal richtig oder komplett unbestimmt.
a) banale Erklärung: Reich (im finanziellen Sinn) wird man genau dadurch, daß man mehr Geld erhält, als man ausgegeben hat. D.h. die einzige Ursache im Wertpapier-Kontext ist, daß zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Orders erteilt werden. Die Orderausführung ist komplett unabhängig von irgendeiner "Technik".
b) Unbestimmtheit: Was ist Charttechnik? Dieser Begriff ist ebenso breit wie "Verhandlungstechnik" oder "Lerntechnik". Solange der Begriff nicht einheitlich definiert ist, ist jede nicht-banale Aussage sinnlos. Ich definiere Charttechnik so: kaufen, wenn der Chart "unten" ist; verkaufen, wenn er "oben" ist. Es ist trivial zu erkennen, daß man mit simpler Anwendung dieser Regel Geld verdienen kann.
Trick 2: Die Einschränkung "Ich kenne keine Anleger..." ist eine billige Ausrede dafür, falls man bei der Lüge erwischt wird und ist Indiz dafür, daß die nachfolgende Aussage falsch oder zumindest unbelegt ist.
Beispiel für eine wahre Aussage: Ich kenne niemanden, der durch Lottospielen reich geworden ist.
Das stimmt, ich kenne niemanden, der durch Lotto reich geworden ist. Das liegt auch daran, daß ich
mich nicht in den entsprechenden Kreisen aufhalte (d.h. ich habe nicht ordentlich recherchiert). Es
bedeutet aber keinesfalls, daß es niemanden gibt, der Glück im Lotto hatte.
am 27.03.2022 19:31
@dg2210: Danke für diesen Kommentar ... #mademyday
Ich finde schon den Titel des Buches eine Zumutung: "Methoden für Kleinanleger, die Großen zu kopieren".
Zum einen finde ich die Bezeichnung Kleinanleger grausam (das hatte auch @Glücksdrache schon geschrieben), das klingt nach Kleinbürgertum, Kleingärtner, Kleingeist ...
Und zum anderen "die Großen kopieren" - was ist das für ein Unsinn. Die Großen, die Idole, die Anzubetenden. Und "kopieren" ... Ich will NIEMANDEN kopieren. Ich kann vielleicht lernen von anderen, aber warum sollte ich ein Depot, einen Anlagestil eins-zu-eins kopieren?
Dann muss ich nichts mehr denken, und kann mir gleich die Aktie von Berkshire Hathaway oder einen Fonds von Friedrich, Müller oder Thelen ins Körbchen legen. Aber eben dann nur das eine Papier, sonst wäre es ja wieder zu individuell.
Und: Ulrich Hanke führt "als Extra-Bonbon" allen Ernstes als "deutschen Börsenguru" MAX OTTE an ... okay, das Buch ist sechs Jahre alt, aber das ist an Skurrilität nicht zu überbieten.
Deswegen teile ich @dg2210s Einschätzung zu 100%.
Grüße,
Andreas
27.03.2022 19:54 - bearbeitet 27.03.2022 19:58
27.03.2022 19:54 - bearbeitet 27.03.2022 19:58
Harter Tobak, den du von dir gibst.
Ich hoffe, dass du das Buch gelesen hat.
und dass du nicht nur auf Grund des Zitats Ulrich Hanke der Lüge bezichtigst.
Und was reich geworden betrifft. Anleger , die lange in BH investiert sind, sind reich oder sehr reich geworden.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es hier einen gibt, der mit Trend und SL reich geworden ist.
Angeblich sitzen Trendies auf hohen Gewinnen und Cash Beständen und warten an der Seitenlinie , bis die Kurse wieder die 200 Tage überschritten haben.
Und beim nächsten Kurssturz , der irgendwann in diesem Jahr oder später erfolgt, geht das ganze Spiel wieder von vorne los.
Reich kann man eher werden, wenn man sich an der Strategie von Buffett und Flanagan (s.o) , ich könnte noch viele andere Vermögensverwalter nennen , orientiert.
Aber jeder ist seines Glückes Schmied. Ich mache es so wie beschrieben und bin sehr gut (mehr sage ich nicht) durch die turbulenten Zeiten gekommen.
Ich habe in der Zeit keine Aktien verkauft , zumindest nicht vollständig, fünf neue Aktien gekauft und einige Aktien nachgekauft.
Ich finde Hankes Buch weiterhin sehr gut.
Ich habe zum Thema genug gesagt.
am 27.03.2022 20:32
Ich kenne weder besagtes Buch, noch kenne ich den Autor.
Ich kenne jemanden (in diesem Fall bin das ich selber), der mit der Trendstrategie gute Gewinne erzielen konnte.
konkrete Beispiele:
Pool Corp. - noch im Depot
Nvidia - noch im Depot
Adobe - die Hälfte ausgestoppt
Intuitive Surgical - noch im Depot
Chemometec - ausgestoppt
Im Gegensatz zu meiner „Tief kaufen - Hoch verkaufen“ Strategie, da hab ich einfach kein Talent dafür, da kam beim Kauf am vermeintlichen Tief, das nächste Tief und das nächste …
gruss ae
27.03.2022 21:52 - bearbeitet 27.03.2022 21:55
Also ich mische mich hier nur ein, weil ich diese infantilen Kinderargumente "mit irgendwas reich werden" unserer Community unwürdig finde.
1. Definiere "reich", was soll das sein?
"über mehr als das Dreifache des Medians der Nettoäquivalenzeinkommen der Gesamtbevölkerung verfügt" (BMAS) Also ca. 5.500 netto.
2. Was soll "reich werden" sein? Wie lange muss man 4.500 netto verdienen um dann mit 5.500 netto als "reich" zu gelten?
3. Ist mit "reich werden" gemeint, dass man mit dem eigenen Geld oder mit fremden Geld mit dieser oder jenen Strategie "reich" wird?
Meine Ansicht ist, dass man mit eigenem Geld mit überhaupt keiner Strategie "reich" werden kann.
Das durchschn. Nettovermögen in Dtl. liegt bei ca 110.000 €, da sind die "Reichen" aber schon drin. Der Median der Vermögensverteilung, also der Wert, der die reichere Hälfte der deutschen Bevölkerung von der ärmeren trennt, lag 26.000 €.
Um mit 26.000€ Startkapital in 20 Jahren so richtig schön "reich" zu sein, also Grundkapital auf 1.000.000 € erhöht, bräuchtest du eine Jahresrendite von durchgehend etwa 20%
Oh, wait, du musst ja auch noch leben, meinetwegen ganz spartanisch mit 1.000€/mon, also wenn du 12.000€ p.a. für dich selbst aufwendest, brauchst du eine Rendite von mind. 50% um nicht auf dem Weg dahin ganz pleite zu werden, interessante Rechnung...
Ergo, man kann nicht mit eigenem Geld reich werden, man braucht das Geld der anderen und da ist die Rendite völlig irrelevant, es kommt nur darauf an, wieviel fremdes Geld dir zur Verfügung gestellt wird.
"Ich kenne keinen Anleger, der durch Charttechnik reich geworden ist."
Den mir unbekannten Ulrich Hanke würde ich aufgrund dieses Satzes mitnichten als Lügner bezeichnen, eigentlich nur dass er strunz-doof ist ![]()
Schönen Wochenstart!
hx.
am 28.03.2022 00:46
@hvd schrieb:
Ich hoffe, dass du das Buch gelesen hat.
und dass du nicht nur auf Grund des Zitats Ulrich Hanke der Lüge bezichtigst.
Ups, jetzt sind wir (bzw du) hart an der Grenze zur Beleidigung. Ich habe nachweisbar(!) niemals in diesem Thread jemanden der Lüge bezichtigt und bin ob deines (vorsätzlich oder fahrlässig falschen) Vorwurfs eher mißgelaunt.
Schau' doch bitte nochmal in unsere Community-Regeln.
am 28.03.2022 08:10
Achtung Konfliktparteien,
liebe Community,
erlaubt mir in Umsetzung meiner vor vielen Wochen kommunizierten Vorsätze für 2022 Gluecksdrache und Friedenstaube zu sein
Deshalb meine freundliche Bitte: Es liegt eine so gute, interessante Liste vor. Und da dies so ist.... besprecht doch einfach den hochwertigen Content. 👍
Meine offene Frage an alle: Welchen dieser Werte würdet Ihr kaufen und warum?
Liebe Grüße
Gluecksdrache
am 28.03.2022 14:59
am 28.03.2022 14:59
Hallo
ich weiß, es passt hier vielleicht nicht so recht rein.
Ich habe die heutige (seit gut einer Woche anhaltende) Kurserholung genutzt und alle Aktien aus beiden Depots verkauft. Ist schon ein komisches Gefühl so ganz ohne Aktien (kann mich nicht erinnern, wann dies zuletzt mal der Fall war), aber wie ich hier schon des öfteren geschrieben hatte, gehe ich auch von weiter fallenden Kursen in diesem Jahr aus und sehe dies als gute Gelegenheit Gewinne zu generieren.
Aber vielleicht liege ich auch vollkommen falsch und werde mich in ein bis zwei Monaten, über mein Vorgehen ärgern! 😉
Wir werden sehen!
Gruss
am 28.03.2022 15:55
Ich bin aus eigener Erfahrung heraus etwas verwundert, dass Esker hier jetzt geradezu als Negativbeispiel angeführt wird. Esker wurde von nmh seit Ewigkeiten empfohlen und wenn man nicht gerade erst "vor kurzem" investiert hatte, war das kein schlechter Deal... Bei mir konkret bei 139,40 (07/20) gekauft und bei 238,50 ausgestoppt. Soll ich mich jetzt ärgern, dass es nur 71% in 1,5 Jahren waren?
Wie gesagt, die Zuletztkommenden sind bei einem Crash sicher gekniffen (wäre das bei Value eigentlich grundlegend anders?), wer aber etwas länger dabei war, darf sich allenfalls darüber ärgern, dass die am Stopp erzielten Gewinne nicht so hoch ausfallen wie am zwischenzeitlichen Höchstkurs.
Im übrigen schätze ich, dass nmh jederzeit alles sehr transparent und vor allem im Vorhinein kommuniziert und nicht immer nur im Nachhinein schlaumeiert.
28.03.2022 18:02 - bearbeitet 28.03.2022 18:53
28.03.2022 18:02 - bearbeitet 28.03.2022 18:53
@Glücksdrache schrieb:
[...]
Deshalb meine freundliche Bitte: Es liegt eine so gute, interessante Liste vor. Und da dies so ist.... besprecht doch einfach den hochwertigen Content. 👍
Meine offene Frage an alle: Welchen dieser Werte würdet Ihr kaufen und warum?
Liebe Grüße
Gluecksdrache
Auf der Liste, aber vorher schon gekauft (Februar / März):
Auf der Liste, und deswegen auf dem Weg ins Depot
Die Finger lassen werde ich von
Gegen die restlichen Aktien auf der Liste habe ich nichts einzuwenden, aber irgendwie muss man ja das begrenzte Budget auf eine begrenzte Anzahl Aktien verteilen. Grundsätzlich versuche ich ein bisschen auf die Brachen zu verteilen und nicht nur Aktien aus USA zu halten.
Der Vollständigkeit halber noch meine restlichen Käufe im ersten Quartal damit man einen Eindruck hat wie das Depot insgesamt ausschaut (mir war fast alles durch den Stopp gefallen, also genug Cash da gewesen). Wäre die Liste von @nmh ein paar Tage früher da gewesen wäre der erste Teil meines Posts vermutlich länger geworden und der zweite Teil kürzer 😉 :
Alle Positionsgrößen sind so gewählt das (Kaufkurs – Stoppkurs) * Anzahl <= 1% des Gesamtdepots sind.