08.01.2021 15:28 - bearbeitet 08.01.2021 15:32
Lesestoff fürs Wochenende:
Zocken bei Trade Republic und Co. „Ich dachte, ich kann den Markt beherrschen“
Wobei TR und Co. für die Blödheit einzelner Zeitgenossen nichts können ![]()
Grüße,
Andreas
am 10.01.2021 12:35
Ja, bei solch verhältnismäßig wirklich kleinen Zocks wie 100€ stimmt es natürlich, da stehen 10% Gebühren in keinem Verhältnis.
Es ging ja vorher im Thread viel um Leute die mal eben "Haus und Hof verzocken".
Die Frage die ich mir in dem Zusammenhang stelle ist, zocken die nur weil es jetzt Billig-Broker gibt? Haben oder hätten die vorher nicht gezockt?
Jemand der gerne zocken will würde es lassen wenn es noch keine Billig-Broker gäbe?
Oder einfach anstatt 5x 100€ setzen 1x 500€?
Ist natürlich sehr individuell. Ich glaube aber insgesamt halten reine Gebühren Zocker nicht ab.
Ganz wertfrei, muss jeder selbst wissen.
am 10.01.2021 12:37
@Zilch schrieb am 10.1.2021:Mich persönlich würde es aber eher abhalten bei kleinen Zocks, die in der Summe gemäß @digitus dann einen großen Zock ausmachen, 10€ Gebühren zahlen zu müssen (bzw. 20€) anstelle 2€.
Genau das war mein Punkt oben.
Wer zocken will, wird zocken ... auch wenn mit hohen Gebühren die Hemmschwelle größer ist.
Und wer sich seine Investments bewusst überlegt, hat mit kleineren Gebühren eher mal die Chance etwas auszuprobieren.
Grüße,
Andreas
am 10.01.2021 12:42
@digitus schrieb:Hey Leute,
DANKE für diesen tollen Thread und die lebhafte Diskussion!
Ich schließe mich dem Dankeschön für diesen Thread vollumfänglich an.![]()
Wenn alle Threads nur ein wenig so wären, dann wäre ich auch sehr zufrieden.
![]()
Aber bleiben wir weiter beim Thema. ![]()
am 10.01.2021 12:46
Ich fahre nachts nicht 300 Km zu Aldi um zu sagen, dass Rewe besser ist. Keine Sorge. Ich bin seit 2009 bei Comdirect und lese hier ohne zu posten nun eine ganze Weile hin und her. Ich habe diesen Thread "benutzt" um mal meine Meinung kundzutun. Das war nicht alles speziell auf dieses eine Thema hier gemünzt.
Die zuvor erwähnte "Betriebsblindheit" trifft es vermutlich ganz gut.
am 10.01.2021 13:00
@P.z261 schrieb:Ich habe diesen Thread "benutzt" um mal meine Meinung kundzutun. Das war nicht alles speziell auf dieses eine Thema hier gemünzt.
Die zuvor erwähnte "Betriebsblindheit" trifft es vermutlich ganz gut.
Aber Du hast es leider erneut versäumt, zu benennen, worauf Du Dich mit Deinem Rundumschlag Deiner Kritik konkret beziehst.
Und solange Du das nicht tust, setzt Du Dich "Troll-Verdacht"
aus ...
Schönen Rest-Sonntag,
Andreas
10.01.2021 13:17 - bearbeitet 10.01.2021 13:26
10.01.2021 13:17 - bearbeitet 10.01.2021 13:26
@digitus schrieb:
@Zilch schrieb am 10.1.2021:Mich persönlich würde es aber eher abhalten bei kleinen Zocks, die in der Summe gemäß @digitus dann einen großen Zock ausmachen, 10€ Gebühren zahlen zu müssen (bzw. 20€) anstelle 2€.
Genau das war mein Punkt oben.
Wer zocken will, wird zocken ... auch wenn mit hohen Gebühren die Hemmschwelle größer ist.
Und wer sich seine Investments bewusst überlegt, hat mit kleineren Gebühren eher mal die Chance etwas auszuprobieren.
Grüße,
Andreas
Wer "heiß" ist auf etwas , egal auf "hot stocks" , Casino, Luxusartikel .........
interessiert sich weder um die Gebühren noch um den Preis.
Mann/Frau muss es sofort tun oder haben. Auto oder Tasche?![]()
An der Börse lassen sich viele leiten von Emotionen .
Und jeder weiß eigentlich , dass gefühlsgesteuerte Käufe schlecht, unnötig, überteuert sind.
Das wissen auch alle Unternehmen und sprechen bei ihrer Werbung immer Gefühle an.Das klappt wunderbar.
Als Verbraucher sollte man bewusst gegensteuern.
Wer langfristig größere Summen investiert , kurzfristige Trades vermeidet, bei dem fallen Kaufgebühren nicht ins Gewicht.
Wer ein großes Depot hat und es durch viele Käufe immer vergrößert, dem gefallen natürlich Broker mit niedrigen Ordergebühren.
Da ist CD nicht erste Wahl.
am 10.01.2021 13:41
@Zilch schrieb:Wenn wir das Thema Gebühren einbringen und argumentieren, dass ein kurzfristiger Zock nicht von 10€ Gebühren abgehalten wird weil es im Verhältnis zu einer Verdopplung oder Verdreifachung nichts ist, würde ich gerne die Frage in den Raum werfen, was dann 10€ Gebühren bei einer zehnjährigen oder zwanzigjährigen Anlage ausmachen? 500€ investieren, 10€ Gebühren, in zehn Jahren dürften aus 500€ selbst bei einem "sicheren Wert" über 1000€ werden - was sind da die paar Euro Ordergebühren?
Wenn ich mir in Portfolio Performance meine Gebühren über das gesamte Jahr anschaue, dann macht es für mich schon Sinn, genau hinzuschauen. Ob ich nun min. 9,90 Euro, realistisch ist es mehr, oder z. B. 1 Euro zahle, macht auf das gesamte Jahr schon einen Unterschied. Und jetzt komme ich wieder mit meinem typischen Beispiel. Wenn vor mir auf dem Boden ein 500 Euro-Schein liegt, dann bücke ich mich. Und zwar ganz schnell!
@KeepMoving schrieb:Die Frage die ich mir in dem Zusammenhang stelle ist, zocken die nur weil es jetzt Billig-Broker gibt? Haben oder hätten die vorher nicht gezockt?
Jemand der gerne zocken will würde es lassen wenn es noch keine Billig-Broker gäbe?
Ich glaube es ist eine Mischung aus den medialen Inhalten, den geringen Ordergebühren und der ständigen Verfügbarkeit (App). Dadurch ist meiner Meinung nach die Einstiegshürde deutlich kleiner und mehr Menschen können der Versuchung, das schnelle und große Geld zu verdienen, nicht widerstehen.
am 10.01.2021 14:06
Auch von mir herzlich willkommen @P.z261,
Unterschiedliche Standpunkte generieren eine unterschiedliche Ansicht und Wahrnehmung.
Soweit alles gut, schade dass Deine Sichtweise Dich zum Schluss kommen lässt, eine elitäre Truppe sei hier unterwegs welch trotz des elitären Anspruches keine Millionen an der Börse "ertradet" hat. (Ist irgendwie ein Widerspruch in sich , aber gut …)
Ich mag diese Community genau wegen dem Gegenteil dessen, wie Du sie empfindest.
Es sind ganz normale private Anleger hier, Anfänger und alte Hasen, mit Erfahrung und auf der Suche nach Erfahrung, kommunikationsfreudig und eher zurückhaltend und ganz viele irgendwo dazwischen. Was man nicht so oft findet hier sind Daytrader, oder welche die von Null auf eine Million in kürzester Zeit wollen.
Diesen Traum an der Börse reich zu werden werden nur die wenigsten erreichen, da mit den ersten Erfolgen und Glück das Risiko gesteigert und die Selbstreflektion gemindert wird. Das Geld ist dann so schnell wieder weg wie es kam.
Nun gut weg ist es nicht , es hat nur ein anderer der gerade auf der Welle reitet.
Ich kann auch keine Einschränkung des Rechts auf freie Entfaltung der Persönlichkeit erkennen, wenn die Hürde zum Geld verzocken etwas höher gehängt wird. Das fällt eher unter Maßnahmen zum Schutz vor Überschätzung des persönlichen Könnens.*
Dass Deutschland Schlusslicht bei dem Anteil der privaten Investoren an der Börse ist, liegt nun aber wirklich nicht an den Teilnehmern dieses Forums, sondern ist wohl eher historisch gewachsener (Nicht)Beziehung zur Börse geschuldet.
* vielleicht zu plakativ ausgedrückt, aber das Popcorn Publikum möchte ja auch was davon haben 😉
gruss ae
10.01.2021 14:16 - bearbeitet 10.01.2021 14:19
@MMJ schrieb:
Wenn ich mir in Portfolio Performance meine Gebühren über das gesamte Jahr anschaue, dann macht es für mich schon Sinn, genau hinzuschauen. Ob ich nun min. 9,90 Euro, realistisch ist es mehr, oder z. B. 1 Euro zahle, macht auf das gesamte Jahr schon einen Unterschied. Und jetzt komme ich wieder mit meinem typischen Beispiel. Wenn vor mir auf dem Boden ein 500 Euro-Schein liegt, dann bücke ich mich. Und zwar ganz schnell!
Aber wie häufig kaufst bzw. verkaufst du? Ein hvd oder ein Shane wird vielleicht einmal im Monat, ohne gute Nachkaufgelegenheit auch nur alle halbe Jahr größer kaufen (vielleicht, Vermutung, ich weiß unter anderem von Shane dass er auch mal sehr SEHR lange wartet).
Natürlich summieren sich die Gebühren, aber in welchem Verhältnis steht es dann zum Wertgewinn, den du in 20 Jahren haben wirst? Darauf wollte ich hinaus. Wenn du jeden Monat 500€ investierst und am Ende 6.000€ investiert hast, wären das 120€ Gebühren bzw. 2%. Lass das 20 Jahre liegen und die 120€ fallen nicht mehr wirklich ins Gewicht. Selbst bei Verkauf anfallende Gebühren sind diese doch verschwindend gering.
Bei 4% sind das ca. 14.000€, verkauft man alles auf einmal ergibt das weitere 40€ Gebühren, also 160€ gesamt bzw. 1,1%.
Natürlich macht es auch hier einen Unterschied ob man 120€ oder 12€ oder 0€ bezahlt hat.
Edit: und auch mir sind niedrige Gebühren lieber! Bitte nicht falsch verstehen, es geht mir um die argumentative Kette, nichts anderes!
Aber man kann meiner Meinung nach nicht argumentieren, dass 10€ bei kurzfristigen Trades und dem erwarteten Gewinn nicht hemmend sind, während auf der anderen Seite gemosert wird, dass 10€ bei langfristiger Anlage viel sind und sich jemand dadurch mehr Gedanken macht, obwohl die Gewinnerwartung ähnlich oder mehr ist, nur länger dauert 😉
Wer traden will, wird traden. Egal ob 1€ oder 10€, und wer sich prinzipiell Gedanken über eine Anlage macht, wird das immer tun, egal ob bei 1€ oder 10€.
Und dann gibt es eine ganze Welt dazwischen, und auf jeden Fall kann man wohl nicht eingehen.
am 10.01.2021 15:09
@Ihr Nickname schrieb:Auf Tabak wird eine Steuer erhoben. Die ist aus Sicht der Gesundheitspolitik als Lenkungssteuer zu verstehen, soll also das Rauchen durch höhere Kosten unattraktiver machen.
Auch der CO2-Verbrauch wird versteuert, um CO2-sparende Technologien und Verhaltensweisen zu fördern bzw. das Gegenteil unattraktiver zu machen.
Jetzt wird hier vom ein oder anderen überlegt, dass der Börsenhandel "zu einfach", "zu verlockend" sei.
Jetzt bin ich auf deren Meinung zur einer Finanztransaktionssteuer gespannt.
Hier kommt meine:
Ich habe kein grundsätzliches Problem mit einer Finanztransaktionssteuer sondern nur mit jener wie sie unser aller Finanzminister vorgeschlagen hat.
Im übertragenen Sinne will er nämlich die Tabaksteuer nur beim Party-Gelegenheitsraucher abkassieren, nicht aber bei Helmut Schmidt. Und der Q7-Fahrer soll unbehelligt bleiben während ein Smart-Fahrer zahlen muss.
Falls es der Politik also tatsächlich um die Eindämmung der Spekulation gehen sollte, dann möge bitte jeder zahlen, auch und vor allem die Speukulanten.
Übrigens hinkt der Vergleich noch an einer anderen Stelle:
Während die Steuern auf Tabak und CO2 zur Reduktion beitragen sollen, ist die private Altersvorsorge ausdrücklich gewünscht.
Wenn also der Appell zur privaten Vorsorge nicht nur ein Lippenbekenntnis ist dann stünden durchaus Lenkungsinstrumente zur Verfügung mit denen Langfristiganleger geködert werden könnten, z.B. indem Gewinne aus Anlagen zur Altersvorsorge steuerfrei oder steuerreduziert werden.
Eigentlich ist das aber ein anderes Thema, wenngleich ich bei den hier diskutierten Verhaltensweisen durchaus von Spekulation reden würde die folglich ebenfalls von etwas differenzierter gestalteten Maßnahmen unattraktiver gemacht werden könnte.