Verkaufszeitpunkt?

[Ghosty]

Hallo liebe Community,

ich hoffe, alle von euch sind gesund.

Ich habe eine Frage (bin noch Neuling):
Ich habe Mitte März zum Lernen / Experimentieren ein paar wenige Aktien gekauft. Abgesehen von einem ETF, der möglichst lange laufen soll, interessiert mich, woran ich erkennen kann, dass es gut ist, Aktien zu verkaufen, wenn sie ein Plus eingefahren haben.

Mein Kaufwert war 930 €, jetzt ist der Depotwert 1077 €.

Diese Entwicklung hat mich zu der Frage geführt, ab welchem Wertzuwachs ein Verkauf besser ist als ein weiterer Verbleib von Aktien im Depot, weil es da ja wieder zum Fall kommen könnte.

Das interessiert mich allgemein und ist jetzt nicht auf meinen aktuellen Stand bezogen, weil ich noch eine Weile die Aktien behalten möchte.

Aber für die Zukunft würde mich interessieren, wann ein Verkaufspunkt gut ist, um Gewinne zu haben. Das Ideal wäre ja der höchste Wert der Aktien. Oder?

[Zilch]

Hey @Ghosty  und schön dich wieder zu treffen 🙂

Deine Frage ist einfach zu beantworten:

Wenn sie den doppelten Wert hat!

Nein, warte... 10% Gewinn reichen.

Oder doch lieber 25%?

Warum nicht 12,5%?

Oder reichen 50% Gewinn?

Was ist wenn die dann bei 38% steht?

Doch nicht so einfach. Lass es mich mal so sagen: Man kann es dir nicht beantworten. Keiner hat eine Glaskugel und weiß wann die Kurse am höchsten sind. Wenn dem so wäre so wären wir alle mit fettem Cash vor der Krise ausgestiegen weil wir den höchsten Punkt abgefangen haben.

Deshalb setzt man Stop-Kurse und lässt laufen. Den zieht man regelmäßig nach um Gewinne laufen zu lassen und Verluste zu begrenzen. Wenn der Kurs dann unter deinen Stopkurs sinkt verkauft er automatisch und nimmt die Gewinne mit. Danach musst du entscheiden wie es weitergeht.

Also von daher: Keine Ahnung. Wer dir das wirklich beantworten kann mit einer genauen Angabe der möge mir doch bitte seine These beweisen 😉

[digitus]

Hier ist das Standardwerk zu den Limits von der Forums-Legende @nmh 

Grüße,

Andreas

[Ghosty]

Vielen Dank für die erste Antwort.

Also geht es in erster Linie darum, Verluste zu begrenzen, jj, nicht darum, das Maximum rauszukitzeln?

[digitus]

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@Ghosty   schrieb:

Also geht es in erster Linie darum, Verluste zu begrenzen, jj, nicht darum, das Maximum rauszukitzeln?

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So isses

Grüße,

Andreas

[Ghosty]

Ich habe die bisherigen Aktien bisher direkt an der Börse gekauft (nachdem ich vom Live Trading erfuhr, glaube ich, war das nicht das Kleverste). Hier könnte ich also schon mal Kosten sparen.

Und diese Stop-Option habe ich bisher auch noch nicht genutzt. Kann ich die nachträglich ergänzen?

Dann wäre es ja gut, zwei Stops zu setzen, oder?

Einmal an dem Punkt, wo verkauft werden soll im Falle eines Kursfalls, so dass wenigstens der Kaufwert erhalten bleibt. Und dann noch ein Stop, der nach einer gewissen Gewinnspanne eintritt und so Gewinn sichert, ohne Gefahr zu laufen, "gierig" weiter auf steigende Kurse zu hoffen. Lieber kleine Brötchen backen.

Die Kauf- und Verkaufgebühren muss ich von der Differenz zwischen Depot- und Kaufwert abziehen, oder? Die sind ja im engen Sinne schon Verluste.

[MrMunki]

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@Ghosty   schrieb:

Vielen Dank für die erste Antwort.

Also geht es in erster Linie darum, Verluste zu begrenzen, jj, nicht darum, das Maximum rauszukitzeln?

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Wenn du das Maximum vorher kennst kannst du es auch rauskitzeln

Ernsthaft, solange der Trend weiter in deine gewünschte Richtung geht, ist es doch gut weiteren Wertzuwachs mitzunehmen. Es gibt zwei Ausnahmen:

1) du benötigst Geld für irgendwas anderes (Haus, Auto, Boot): auch hier solltest du aber schauen, wo du für die Zukunft (Achtung: nicht was in der Vergangenheit war) dir die besten Steigerungen erwartest und diese Anlagen zuletzt verkaufen. Typischer Fehler: man verkauft das, wo man ordentlich Gewinne hat (weil man ja nicht die Verluste von den nicht so guten Anlagen realisieren will - "die kommen ja noch wieder")

2) du hast ein besseres/tolleres/schöneres - kurz: besser zu dir passendes Investment gefunden und willst umsatteln

Da du vorher aber nicht weißt, wann ein Trend abbricht und die Aktie die nächsten Monate/Jahre im Loch verschwindet nimmst du den Aufwärtstrend (inkl. normalen Atmungsbewgungen) solange mit, bis er mal so sehr absackt oder die Richtung wechselt, dass er nach unten dein Stopp limit reißt.

Grüße

MrMunki

PS: Gewinne sind erst dein, wenn du sie realisiert hast.

PPS: Behandle Gewinne wie dein Eingangskapital - meist tun uns die roten -200 EUR von der "Fehlinvestition" (Aktie sackt nach kauf ab) mehr weh, als das Absacken von +2000 EUR auf +1600 EUR einer Investition im Gewinn. Einen Schritt zurückgetreten: warum sind die 200 EUR "wertvoller" als die 400 EUR?

[Zilch]

Das Maximum kannst du NIE rauskitzeln weil du nie weißt wann es wieder auf oder ab geht und wie hoch. Deshalb ist das Maximum das, was du praktisch absicherst. 

[digitus]

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@Ghosty   schrieb:

Und diese Stop-Option habe ich bisher auch noch nicht genutzt. Kann ich die nachträglich ergänzen?

Dann wäre es ja gut, zwei Stops zu setzen, oder?

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Kannst Du nachträglich setzen. Schau Dir den Absatz mit dem Trailing Stop-Loss an.

@nmhempfiehlt manchmal auch die Hälfte mit einem SL und die andere mit einen niedrigeren SL abzusichern, aber das könnte er Dir besser erläutern.

Grüße,

Andreas

[Zilch]

@Ghosty   sorry aber dir nun Stops zu erklären ist mir zu umfangreich. Lies dir bitte die Beiträge von nmh durch, da steht alles was du wissen musst.

Du kannst aber nicht dieselbe Menge an Aktien mit zwei Stops belegen. Wenn du 10 Aktien hast kannst du 5 mit einem absichern und 5 mit einem anderen. Aber du kannst nicht alle 10 einmal mit einem Stop bei Kaufwert und einmal mit Stop bei Gewinn belegen.