Unilever - Zusammenlegung der Aktien

[AxR]

Hallo an das Team der comdirect & Community,

Unilever hat heute Pläne veröffentlicht, das Unternehmen zu restrukturieren. Dabei ist geplant im Verlauf des Jahres die Anteilseigner von der NV Aktie in Anteile der PLC zu überführen. Dazu folgende Fragen:

Wie sehen hier die Pläne von comdirect für die Zukunft aus? Insbesondere was die Sparplanfähigkeit betrifft? Ich hatte mir die PLC Variante bereits im Dezember 2019 als sparplanfähige Aktie gewünscht, jedoch war im nachfolgenden Schwung die Aktie der PLC nicht dabei.

Macht es Sinn die NV Variante normal weiter zu besparen?

Wie werden bei solch einer Zusammenführung die Einstandkurse übernommen?

Danke für jegliche Infos!

[Vagabond2020 · Accepted solution]

Hallo @AxR,

ich selbst bespare auch die "niederländische" Unilever (A0JMQ9) im Sparplan, da die "brittische" Unilever (A0JNE2) bislang nicht sparplanfähig war. Auf meine Nachfrage, warum im Gegensatz zu den Aktien von Shell nicht beide Varianten sparplanfähig sind, konnte man mir in diesem Thread keine hinreichende Antwort geben. Anscheinend spielt die Comdirect hier Russisch Roulette, was die Sparplanfähigkeit betrifft.

Die Zusammenlegung beider Aktien bereitet mir als Anleger prinzipiell keine Sorgen, da ich in erster Linie die Vorteile sehe, welche durch einen einzigen Firmensitz und eine einfache Aktionärsstruktur entstehen. Ich werde die Aktie auch wie gewohnt im Sparplan behalten und schauen, wie sich die Zusammenlegung dann konkret gestaltet. Entweder haben sich die Kurse beider Aktien bis dahin soweit angenähert, dass 1:1 "getauscht" wird oder es existiert ein entsprechender "Wechselkurs".

Insgeheim freut mich die Zusammenlegung sogar, da auf Seiten der Comdirect dann auch der Druck bestehen wird, die brittische Variante der Aktie sparplanfähig zu machen, was mir die Quellensteuer spart. Wie schnell das Ganze dann von Seiten der Comdirect vonstattengeht, steht leider auf einem anderen Blatt. Diesbezüglich hoffe ich einfach, dass die Verantwortlichen die Sache im Blick haben und zeitnah Anpassungen vornehmen.

Ein Punkt, der mir im Übrigen nicht ganz so sehr behagt, sind die Gerüchte, dass es womöglich zu einer Ausgliederung des Foodbereichs kommt und dieses Schwesterunternehmen dann weiterhin in den Niederlanden angesiedelt sein soll. Sollte Unilever sich tatsächlich für einen derartigen Weg entscheiden, würde die Aktie für mich deutlich an Interesse verlieren und auch aus dem Sparplan (Depot) fliegen.

Beste Grüße

Martin

[Sportsfreund]

Interessanter Thread, ich hab eigentlich vor gehabt Unilever per Discountzertifkat mit physischer Lieferung am Ende ins Depot zu holen. Ich bin jetzt gerade echt froh kein vernünftiges Zertifikat gefunden zu haben, bzw. doch erst in BASF investiert zu haben. Ich glaube da werde ich bei Unilever doch noch ein wenig länger abwarten. 

[Zilch]

@Vagabond2020

Ich bin mobil unterwegs deshalb nur kurz: prinzipiell gut gesagt, folgende Punkte jedoch zu beachten:

1) du weißt nicht ob die Aktie sparplanfähig sein wird wenn sie zusammengelegt wird und somit ob weiter besparbar

2) Quellensteuer sparen aber dafür 25% Abgeltungsteuer, du sparst steuerrechtlich nichts (bei der NL Variante zahlst du 15% Quellensteuer und 10% Abgeltungsteuer, britisch 25% Abgeltungsteuer und 0% Quellensteuer)

Insgesamt würde ich empfehlen den Broker zu wechseln wenn comdirect die Aktie nicht sparplanfähig macht. Was, wenn man die Wünsche betrachtet und deren Umsetzungsdauer, lange dauern kann 😄

Edit: ach ja @AxR ich bin simpel der Meinung wenn der Broker nicht den Bedürfnissen der Anleger gerecht wird so muss man sich was anderes suchen. Entweder die Kosten sind so hoch, oder ausländische Aktien über andere Broker handeln. Ich zahle bei der DKB für meine kanadischen Aktien 11,90€ für die Vorabbefreiungen - alle 3 Jahre. Im Gegensatz dazu sind die comdirect zu teuer. Bedürfnisse werden nicht gerecht, also alle kanadischen und französischen Aktien zur DKB.

Angebot und Nachfrage und wenn du Unilever bei der consorsbank besparen kannst aber hier nicht ist es doch nichts verwerfliches die dort zu besparen, die Kosten sind gleich 🙂 

[digitus]

@AxR:

Ich habe die PLC jetzt mal in die Liste vom Endlosthread Sparplanwünsche aufgenommen, bin aber ähnlich wie @Zilch sehr skeptisch, dass da mit einer baldigen Wunscherfüllung zu rechnen ist. Die comdirect ist da leider ein sehr träger Dampfer

Grüße und ein schönes Wochenende,

Andreas

[Zilch]

@AxR ich habe mal nachgeschaut, Unilever plc ist bei der consorsbank im Sparplan handelbar. 

[digitus]

@Zilch:

Die Consors-Bank läuft gerade in mancherlei Hinsicht comdirect den Rang ab ... ich sage nur REITs ...

Aber eigentlich habe ich tatsächlich schon genug Depots

Grüße,

Andreas

[GetBetter]

---

@Zilch  schrieb:

2) Quellensteuer sparen aber dafür 25% Abgeltungsteuer, du sparst steuerrechtlich nichts (bei der NL Variante zahlst du 15% Quellensteuer und 10% Abgeltungsteuer, britisch 25% Abgeltungsteuer und 0% Quellensteuer)

---

Es macht aber einen Unterschied für all diejenigen deren Freibetrag noch nicht ausgeschöpft ist. Denen tun die 25% Abgeltungssteuer nämlich nicht weh, die 15% Quellensteuer aber schon.

[baha]

---

@AxR  schrieb:

Ich besuche dieses Forum, um mir eine eigene Meinung zu bilden. Zur Meinungsbildung gehören auch die Meinungen anderer. Mir war von Anfang an klar, dass ich hier keine Anlageberatung bekomme. Diese wird auch nicht benötigt, denn es geht hier nicht um die Entscheidung, ob in Unilever investiert wird. Diese Entscheidung ist bereits gefallen. Es ging mir um die Funktion der Besparbarkeit und wie man am klügsten vorgeht. Ich hatte gehofft hier gleichgesinnte Unilever-Aktionäre zu finden die mir einfach ihre Meinung sagen, wie sie jetzt vorgehen ala: "ich mache erstmal nix", "ich mache das und das..."

Und genau das ist Meinungsbildung. Ich schau wie sich die Masse weiterverhält und leite daraus eventuell mein weiteres Verhalten ab.

---

In diesem Sinne: ich bin Unilever-Aktionär (NL) und tue aufgrund der aktuellen "Gerüchte" nichts. Allerdings habe ich keinen Sparplan laufen, da ich Aktiensparpläne z.B. im Ggs. zu ETF-Sparplänen nicht für sinnvoll erachte (anderes Thema). 

Sollte es einen Aktientausch o.ä. geben muss ich mein Investment logischerweise neu bewerten (z.B. Währungsrisiko). Aber bisher weiß man ja noch nicht wirklich was.

Und ich habe sogar schon ein Depot bei Consors (kann dieses jedoch für das Gros der Geschäfte nicht empfehlen, die ich deshalb auch hier bei Comdirect ausführe). 😉

baha

[Zilch]

---

@GetBetter  schrieb:

---

---

Es macht aber einen Unterschied für all diejenigen deren Freibetrag noch nicht ausgeschöpft ist. Denen tun die 25% Abgeltungssteuer nämlich nicht weh, die 15% Quellensteuer aber schon.

---

Ob man wirklich von Schmerzen reden kann?

Ist der einzige Grund weshalb man so handeln könnte, richtig. Ebenso kann man am Ende des Jahres Gewinne realisieren um den Freibetrag auszuschöpfen.

Und schon ist es wieder völlig egal.

Egal wie man es dreht und wendet - die Betrachtung dass die Quellensteuer "gespart" wird ist schlichtweg falsch weil die reelle Steuerlast erstmal gleich bleibt. Ob die dann vom Freibetrag wieder geschluckt wird, was eben nicht für immer so sein sollte, oder nicht ist erst mal belanglos.

[GetBetter]

@Zilch 

Du irrst, selbstverständlich macht es einen Unterschied.

Es geht nämlich nicht um den Versuch seinen Freibetrag bestmöglich auszunutzen, das könnte man tatsächlich durch Gewinnrealisierung erreichen.

Es geht vielmehr darum möglichst wenig Steuern zu zahlen.

• Bei GB-Firmen zahlt man – bei nicht ausgeschöpftem Freibetrag – gar nichts.
• Bei NL-Firmen werden dagegen 15% QSt fällig die definitiv und unwiederbringlich weg sind.