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Top Preis ETFs 2021?

julbln
Autor ★
4 Beiträge

Hallo zusammen,

 

ist bekannt, ob die aktuelle Top-Preis ETF Aktion über den 31.12.2020 hinaus verlänegrt wird? https://kunde.comdirect.de/geldanlage/top-preis-etfs.html

Konkret bezieht sich meine Frage auf die ETFs mit den WKNs

A2N6TH sowie LYX0YL 

 

Vielen Dank! 

182 ANTWORTEN

Ihr Nickname
Experte ★★★
636 Beiträge

@GetBetter  schrieb:

"Das Meiste, was ich in Foren und Artikeln zu diesem Thema lese, wird von Jungmännern verfasst, die Schwierigkeiten haben, Prioritäten zu setzen. Statt die Karriere voranzutreiben, um mal auf Sparraten, wie die von Leserin L. zu kommen, werden ambitioniert Kosten im einstelligen Eurobereich optimiert. Das Problem liegt ganz wo anders."

Touché – voll ins Schwarze.


Was für eine ekelige Argumentation. Da gehe ich keinesfalls mit, das ist elitär wie sonstwas. Schon die Formulierung "Jungmänner" kotzt mich an. Meine Eltern sind kurz vor der Rente und haben die gleiche Frage und Frauen investieren wohl nicht in Ihre Altersvorsorge???

 

Aus späteren Beiträgen wird klar, dass "Leserin L." vermutlich € 2000 sparen kann. Ich unterstelle monatlich, was anderes ergäbe im Kontext keinen Sinn.

Das sagt aus, dass vom Einkommen € 2000 vollkommen frei sind, also weder zur Kostendeckung, noch zur Deckung kurzfristiger Ausgaben benötigt werden.

 

Nach Wikipedia ist das Nettoäquivalenzeinkommen pro Person im Jahr 2013 € 1957 gewesen, also weniger, als die Leserin übrig hat. Nimmt man die Entwicklung des Medianeinkommens von 2000 bis 2010 hinzu (gleicher Artikel), um zu überlegen wie das wohl heute sein könnte, dann sinkt das für Investments verfügbare Einkommen eher als das es steigt.

Daraus wird vielleicht klar, welcher Hohn das ist, was der Finanzwesir schreibt. Wenn ich aktuell eine Sparrate von 1900 habe, ist es sicher realistisch, bald 2000 zu haben. Für den Großteil unserer Bevölkerung wird das jedoch nie passieren.

 

Zum Anderen verstehe ich nicht, wie man mit 1–2 Stunden Aufwand pro Jahr seine Karriere signifikant so voranbringen will, dass man derartige Gehaltssprünge machen würde. Das ist vielleicht vergleichbar mit dem Schreiben einer Bewerbung an einen anderen potenziellen Arbeitsgeber, der möglicherweise (im freien Arbeitsmarkt) etwas mehr Gehalt zahlt. Aber das Doppelte?

Und was machen Tarifbeschäftigte? Und was machen Personen in typischen Niedriglohnbranchen?

AG-Wechsel ist scheinbar nicht für jeden das Mittel zum Zweck und vermutlich auch öfter nicht erfolgreich, selbst wenn man die Chance nutzt.

Eine Kaminkarriere ("Karriereleiter") steht ganz offensichtlich ebenfalls nicht jedem Menschen zur Verfügung. Die eigene Ausbildung/Qualifikation voranbringen kostet deutlich mehr Zeit, Gründung ebenso.

Gründung (also Selbständigkeit) wäre meiner Ansicht nach aber ein valider Weg, der sich mit entsprechendem zeitlichen Invest mittelfristig zu deutlich höheren Sparraten übersetzen ließe. Aber Gründungen gehen auch schief, da sind höhere Einkommen also eher nicht voll in die Altersvorsorge investierbar... Naja, Ihr versteht, worauf ich hinaus will. So einfach, wie der Finanzwesir das darstellt, ist es leider nicht.

 

Die Diskussion um "man sollte lieber" ist sowieso etwas müßig, finde ich. Wenn ich einen Weg sehe, mein Einkommen nachhaltig deutlich zu steigern, dann werde ich nicht darauf verzichten und stattdessen meine ETFs optimieren. Man kann problemlos beides machen. Die Überlegung, man dürfe Zeit ausschließlich in die allerbeste Methode zur Renditesteigerung investieren, ist schlicht falsch. Zeit ist nämlich nicht dasselbe wie Geld. Es gibt eine maximale Menge Zeit, die ich in etwas investieren kann, bevor es nichts mehr bringt.

Das gilt natürlich auch für ETF-Optimierungen. Wer damit täglich eine Stunde verbringt, betreibt es als Hobby und nicht mehr zur Renditesteigerung.

 

 

Aber es stimmt ja irgendwo doch – 1,5% bleiben 1,5%.

Wenn ich Euch frage, ob Ihr 1,5% von meinem Lottogewinn haben wollt, kommt es natürlich darauf an, ob es 10 Euro oder 10 Millionen Euro sind. Ich würde bei einer großen Summe nicht Nein sagen, aber für die 15 Cent ziehe ich mir keine Schuhe an.

 

Daher stimme ich für kleine Sparraten zu, dass es sich nicht lohnt. Aber irgendwann wird der Punkt erreicht, an dem die jährliche Gebühr selbst schon wieder eine stattliche Sparrate sein könnte. Und dann sehe ich das anders und nehme die zusätzliche Rendite mit.

Wann dieser Punkt erreicht ist, wird vermutlich bei mir wieder anders sein als bei anderen Leuten. Ich habe letztes Jahr noch im Monat ~2,50 Gebühren gezahlt, dieses Jahr und 2021 ist die Sparrate so gestiegen, dass ich die prozentuale Gebühr nicht mehr für gerechtfertigt erachte. Spätestens ab diesen ~660 Euro, wenn der Einmalkauf günstiger ist als der Sparplan, sollte das für die meisten der Fall sein. Schon rein aufgrund des Vergleichswertes.

 

Es bleibt aber für jeden total in Ordnung, eine beliebige Gebühr zu zahlen und sich damit den Luxus zu kaufen, sich nicht mit Alternativen beschäftigen zu müssen. Aber es bleibt in meinen Augen Luxus.

 

 

Ich mag diese Diskussion übrigens sehr. Wir sind uns bei den Fakten einig und diskutieren nur darüber, welche Bedeutung bzw. Auswirkung das auf das Leben von Menschen hat. Das ist bei weitem besser als etwas auf dem Niveau von "Covid ist nur eine Grippe", vielen Dank dafür! 🙂

 

digitus
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9.094 Beiträge

@Ihr Nickname:

Danke für Deinen Kommentar zum Finanzwesir-Quote.

 

Das ist der schnoddrige Stil von Albert Warnecke, den ich anfangs auch sehr unterhaltsam fand, der mir aber jetzt jelängerjemehr nur noch auf den Sender geht, weil er eine blasierte Altherren-Attitüde offenbart, die ich inzwischen unerträglich finde.

 

Ich habe den Eindruck, dass der Finanzwesir seinen Zenit überschritten hat. Es kam zuletzt auch nicht mehr viel Neues von ihm.

 

Grüße,

Andreas

 

GetBetter
Legende
8.091 Beiträge

@Ihr Nickname 

Puh, ziemlich viel Text Smiley (zwinkernd)

 

Du übersiehst aber meiner Meinung nach etwas den eigentlichen Kern der Aussage.

Selbstberständlich geht es nicht darum sein eigene Sparrate in die Region von 1.800 € bringen zu müssen. Zumindest nicht, wenn wir über die monatliche Rate reden.

 

Aber losgelöst von der Zeitachse hat eben doch jeder eine Sparrate von 1.800 €. Der eine schafft das eben in einem Monat, andere brauchen 9 Monate oder 1,5 Jahre.

 

Also lösen wir uns mal von den absoluten Zahlen und betrachten rein die Relationen.

Für diese Sichtweise ist die Aussage dann nämlich unstrittig und wird von Dir ja auch bestätigt:

 


@Ihr Nickname  schrieb:

Aber es stimmt ja irgendwo doch – 1,5% bleiben 1,5%.


 

Jetzt kann man sich einerseits jedes Jahr einen halben Tag hinsetzen und, basierend auf den neuesten Aktionsangeboten, einen neuen ETF und/oder einen neuen Broker suchen, ggf. Eröffnungsanträge ausfüllen, Video-Idents durchlaufen etc.

 

Oder man investiert die Zeit anders, beispielsweise in das sogenannte Humankapital, indem man versucht seine Einnahmensituation zu verbessern. Wir reden nämlich nicht von erdrutschartigen Gehaltszuwächsen, sondern wir reden auch hier von nur 1,5%.

 

Entscheidend ist dabei gar nicht ob das mit einem Aufwand von eben jenem halben Tag pro Jahr möglich ist. Die eigentliche Frage ist das Mindset. Drehen sich meine Gedanken um die Frage irgendwo 1,5% sparen zu können oder darum, 10% mehr zu erzielen?

 

Man sollte eigentlich annehmen, die zweite Sichtweise wäre unter Börsianern die weiter verbreitete. Gerade wenn man vor dem Jahreswechsel die einschlägigen Foren durchliest (z.B. auch hier), kommen da aber gehörige Zweifel auf.

 

Prizipiell schließen die beiden Punkte sich ja auch nicht aus, die Bemühungen in beide Richtungen konkurrieren aber um das selbe Zeitbudget weswegen es zumindest teilweise doch ein entweder/oder ist.

 

Wie dem auch sei. Die Darstellung ist sicher nicht jedermanns Sache und man kann auch drüber reden ob in letzter Zeit eine gewisse Ausfrüstung in der Wortwahl stattgefunden hat. Wenn man aber mal all dieses Beiwerk unberücksichtigt lässt und nur die zentrale Aussage betrachtet, dann ist da sehr viel Wahrheit dran.

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

Ich bin auf dem Sprung deswegen nur kurz: ob die Leserin 1800€ monatlich sparen kann und das so viel ist, wie einige nicht mal im Monat zum Leben haben, ist völlig belanglos. Sich darüber aufzuregen und das en Detail auseinander zu nehmen ist vergebene Mühe. Der Punkt der gemacht wurde ist doch, dass die 1,5% nicht ins Gewicht fallen, egal wie hoch die Rate ist. Siehe sein Fazit. Und er kann ja nun nichts dafür, wenn die Frage an ihn heran getreten wurde und sie nunmal 1800€ sparen kann.

 

Edit: oder wie immer noch kürzer "das, was @GetBetter sagt" 😄

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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

Ihr Nickname
Experte ★★★
636 Beiträge

Sorry, @Zilch , Du hast meinen Punkt nicht verstanden. Oder willst du die 1.5% von 10 Millionen nicht haben?

1,5% sind zwar 1,5%, aber Bananen kosten dasselbe, egal wie hoch die Sparrate ist.

 

@GetBetter, der erste Teil meines Kommentars bezieht sich rein auf die zitierte Aussage und den verwendeten Vergleich. Der inhaltliche Kernpunkt ("lieber mehr investieren") stimmt natürlich. Aber Du hast das Zitat zunächst unreflektiert und ohne Einschränkung bestätigt, daher bin ich dem mal differenziert begegnet.

 

GetBetter
Legende
8.091 Beiträge

@Ihr Nickname  schrieb:

Aber Du hast das Zitat zunächst unreflektiert und ohne Einschränkung bestätigt, daher bin ich dem mal differenziert begegnet.


Kein Problem.

Die Einschränkung liegt ja bereits im Zitat selber ("Das Meiste, was ich in Foren und Artikeln zu diesem Thema lese").

 

Ob da jeweils einer der erwähnten "Jungmänner" hintersteckt entzieht sich natürlich meiner Kenntnis. Da der Männeranteil aber typischerweise deutlich überwiegt und die Beiträge meist von relativen Neueinsteigern (gemessen am Beitragszähler) stammen, ist der Verdacht zumindest nicht fern.

 

Insofern ist die Aussage möglicherweise etwas verallgemeinernd, aber nicht weit weg von den Eindrücken, die ich auch habe.

Zilch
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8.174 Beiträge

@Ihr Nickname den Punkt habe ich verstanden, du hast meinen aber missverstanden. Du hast einen großen Teil deines Textes damit verbracht dich darüber auszulassen, dass 2.000€ eine unrealistische Sparrate ist die nicht viele haben. Das ist vergebene Mühe.

 

Im Rest sind wir uns ja einig, außer dass es eben einfach nur Psychologie ist ob dich bei einer Sparrate von 1.800€ die 27€ interessieren oder nicht. Und es wahrscheinlicher ist, dass dir 27€ mehr auffallen weil es für sich betrachtet einfach höher ist.

 

Ich würde am Ende auch die 1.000€ nehmen, die sich durch 2,60€/Monat über die Zeit ansammeln. Dein Lottogewinn Beispiel finde ich übrigens sehr Fehl am Platz und nicht wirklich zutreffend. Beim Lottogewinn geht es um eine Summe die du einmal voll bekommst, bei Gebühren ist es etwas, was sich über Jahrzehnte ansammelt. Ganz andere psychologische Betrachtung. 

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Crazyalex
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9.385 Beiträge

Vielleicht kann man das ja auch tasächlich an einer absoluten Zahl festmachen: Bei 0,10€ Ersparnis pro Monat denke ich nicht darüber nach Aufwand zu betreiben - bei 100€ pro Monat schon.*

Irgendwo da dazwischen wird sicherlich eine vernünftige Grenze liegen Smiley (fröhlich)

 

Gruß Crazyalex

 

*wobei ich jetzt einfach mal zwei stark differierende Zahlen in den Raum geworfen habe damit der Gedanke eindeutig nachvollziehbar ist


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

KeepMoving
Mentor ★
1.201 Beiträge

@digitus  schrieb:

Ich habe den Eindruck, dass der Finanzwesir seinen Zenit überschritten hat. Es kam zuletzt auch nicht mehr viel Neues von ihm.


Ganz ehrlich? Wie oft soll man denn auch noch erzählen, dass alles ausser dem einen (oder wenn es sein muss 2) ETF "Schwachsinn" ist, um mal ungefähr im Finanzwesir Slang zu beiben?

Jetzt mal davon abgesehen, ob es stimmt oder nicht.

Ich fand den Wesir ganz am Anfang in der ersten Informierungsphase echt gut und er nimmt einem das Gefühl von den ganzen Möglichkeiten erschlagen zu werden. Weil man diese ja eben alle gar nicht braucht.

Die elitäre Art und an mancher Stelle so zu tun (ist ja nicht das erste mal), jeder könnte mal eben mit ein wenig Mühe die Karriereleiter hoch klettern, jeht mir ävver op de Sack, wie man bei uns sagt.

Mir fällt gerade auf, der erinnert mich irgendwie an Friedrich Merz.

 

Grüße

KM

“There is nothing wrong with a ‘know nothing’ investor who realizes it. The problem is when you are a ‘know nothing’ investor but you think you know something.” W.B.

GetBetter
Legende
8.091 Beiträge

Ich hatte den Punkt noch vergessen, aber da @Zilch  ihn nun schon anspricht:

 


@Ihr Nickname  schrieb:

Wenn ich Euch frage, ob Ihr 1,5% von meinem Lottogewinn haben wollt, kommt es natürlich darauf an, ob es 10 Euro oder 10 Millionen Euro sind. Ich würde bei einer großen Summe nicht Nein sagen, aber für die 15 Cent ziehe ich mir keine Schuhe an.


Das ist die falsche Blickrichtung.

Es geht nicht um die Frage ob ein Dritter 1,5% von Deinem Lottogewinn abhaben will. Dessen Antwort ist praktisch immer Ja. Der Dritte ist im konkreten Fall aber die comdirect.

 

Es geht darum welchen Aufwand Du bereit bist zu treiben um die 1,5% nicht abgeben zu müssen. Da wirst Du Dir, unabhängig von der Höhe des Betrages, die Frage stellen müssen, ob Du die Zeit für diesen Aufwand nicht anders besser investieren kannst.

 

Da ist er wieder – dieser Zeit-ist-Geld-Slogan, dessen Richtigkeit Du weiter oben in Abrede gestellt hast (falls ich Dirch richtig verstanden habe).

Ich bin da grundlegend anderer Meinung. In unserer kapitalistischen Welt sind Zeit und Geld nur unterschiedliche Einheiten der eigentlich gleichen Sache.