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Heute finden wir im Heiligenkalender den Heiligen Wunibald. 737 ist er auf Geheiß von Winfried Bonifatius, der "Apostel der Deutschen", auf Missionsreise in Thüringen und Mainfranken gewesen. Später hat Wunibald dort das berühmt gewordene Kloster Heidenheim gegründet, wo er seine letzten Lebensjahre verbrachte. Und von genau diesem Apostel streichen wir A un el um bei der Post Komma der Deutschen Komma zu landen.
Ja, heute geht es um die Deutsche Post AG (WKN 555200), eine der Surrogate der ehemaligen Bundesbehörde „Deutsche Bundespost“*. Im Zuge der Privatisierungen Anfang der 90er Jahre entstand aus dem Bereich Postdienst („gelbe Post“, ich sage auch liebevoll „Beutelpost“ dazu) die Deutsche Post ebenso wie aus den Bereichen namens „Fernmeldedienst“ („graue Post“) die Deutsche Telekom und aus dem Bereich Postbank („blaue Post“) die Deutsche Postbank.
Dies ist aber nur die Geschichte des Unternehmens; die Geschichte der Post selbst geht noch viel weiter zurück: Als Begründer des neuzeitlichen Postwesens gilt Franz von Taxis. Er und seine Nachfolger aus dem Hause Taxis richten im Auftrag der weit verzweigten Habsburgischen Familiendynastie ein Kuriernetz ein, welches bis Mitte des 16. Jahrhunderts so ausgebaut wird, dass es den gesamten Westen Europas überzieht. Im Abstand von je einer Tagesreise werden feste Poststationen aufgebaut. Diese Stationen bekommen im Laufe der Zeit erhebliche wirtschaftliche Bedeutung: Sie sind Treffpunkt, Gasthaus, Herberge, Pferdestall, Tausch- und Handelsplatz. Wir sprechen also von einem 500järigen Geschäftsmodell, das sich heute im Dax wiederfindet.
Anders als beim IPO der Telekom - wer erinnert sich nicht an die Werbekampagne mit Manfred Krug - ging es bei der Post deutlich ruhiger zu: Bund und die KfW-Bank platzierten im November 2020 knapp 30 Prozent der Anteile zu €6,6 Milliarden, zum heutigen Tag sind immerhin noch knapp über 20 Prozent der Anteile im Staatsbesitz.
Vielleicht dachte man damals, dass die aufkommende E-Mail und die Digitalisierung das Briefgeschäft obsolet machen würde und hat hier weniger Chancen gesehen. Auch wenn dem so ist, hat doch das Paketgeschäft (unter der Marke DHL) – nicht zuletzt durch das Online-Shopping – stark zugelegt.
Stark zugelegt hat auch der Kurs der Aktie: seit dem „Corona-Tief“ im März 2020 bei €19,10 auf heute €53,32 – das sind tolle 180%. Wenn bei der Aktie wieder die 60 Euro-Marke überschritten wird, kann man auf einen nachhaltigen Ausbruch nach oben spekulieren. Interessant bei der Deutschen Post ist auch noch die Dividendenrendite: die hält sich in den letzten 10 Jahren im Durchschnitt stabil bei über 3%.
Wie man sieht, kann man auch mit einer 500 Jahre alten Idee heute noch gutes Geld verdienen!
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* Ältere unter uns werden sich sicherlich noch an den legendären Postminister „Schwarz-Schlingel“ erinnern, der seine Kupferkabel durch diese unsere gesamte Republik gezogen hat
