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Rosinenpicker-Tipps #27 - Dividenden-ETF mit monatlicher Ausschüttung: Global X SuperDividend ETF

digitus
Legende
8.350 Beiträge

Liebe Peergroup,

 

es ist schon einige Zeit her, dass ich einen Endlos-Thread eröffnet habe, der sich mit monatlich ausschüttenden Wertpapieren beschäftigt. Eine der letzten Ergänzungen ist der von @Strike erwähnte Global X SuperDividend UCITS ETF USD Distributing.

 

Der ETF investiert in bis zu 100 der dividendenstärksten Aktienwerte der Welt, die regelmäßig an den letzten Geschäftstagen im Februar, Mai, August und November überprüft und ggf. angepasst werden.

 

Wenn man sich die Liste der Top-Ten-Holdings auf der Webseite der Emittentin zum ETF ansieht, dürften einem die wenigsten Papiere etwas sagen:

 

Bildschirmfoto_2023-09-29_22-59-03.png

[via]

 

Entscheidend ist die hohe Dividenden-Ausschüttung. Die (laut justETF) aktuelle Dividendenrendite von 12,44% ist auch nicht zu verachten.

 

Im Distribution-Calendar auf der Webseite der Emittentin ist nachzuvollziehen, dass jeden Monat etwa 1% ausgeschüttet werden (rechte Spalte):

 

Bildschirmfoto_2023-09-29_23-23-14.png

[via]

 

Die Vergleichsgrafik über die eindreiviertel Jahre seit Auflage des Super Dividend mit dem Global Dividend Aristocrats und dem All-World fällt vernichtend aus:

 

Bildschirmfoto_2023-09-29_23-04-29.png

[via]

 

Bei den Branchen liegt die Finanzbranche vorne, bei den Ländern die USA, aber mit relativ moderaten 35%.

 

Bildschirmfoto_2023-09-29_23-10-51.png

[via]

 

Fazit: Ich finde das Konzept grundsätzlich interessant, High Yield jenseits der klassischen Dividendenaktien, also z.B. mit REITs zu generieren. Die Dividendenrendite ist nicht zu verachten.

 

Ich schätze diesen ETF aber als hochspekulativ ein. Also Vorsicht! Lediglich "Spielgeld" hineinstecken und sich freuen, dass (genauso wie bei den Covered Call ETFs) ein stetiges monatliches Einkommen fließt.

 

Den ETF gibt es bei der comdirect als (zeitlich befristeten) Top-Preis-ETF. Bei einigen Marktbegleitern ist er dauerhaft spesenfrei besparbar. Ich habe einen Sparplan als "Ausschüttungssammler" laufen, dessen Sparrate ich immer wieder anpasse.

 

Und wie immer gilt: Meine ETF-Vorstellungen sind keine Anlageberatung sondern sollen Anregungen für eigene Recherchen sein.

 

Grüße und ein schönes Wochenende,

Andreas

 

PS: Die anderen Rosinenpicker-Artikel sind hier zu finden.

18 ANTWORTEN

Antonia
Mentor ★★★
2.611 Beiträge

Solange du gesund, munter und bei Kräften bist @TutsichGut , spricht nichts dagegen, dass du dein Vermögen gut verwaltest.

 

 

 

 

Grüße von Antonia
____________________
Alle Männer haben nur zwei Dinge im Sinn: Geld ist das andere. Jeanne Moreau

Lars123
Experte ★★
284 Beiträge

@Antonia  schrieb:

@Griseldis  schrieb:

....

denn was nützen schöne Dividenden, wenn der Vermögenswert immer weiter sinkt ...


In der Entnahmephase zum Ende des Lebens, sind derartige Anlagen durchaus schätzenswert!

 

Es kommt, wie immer, auf den Anlagehorizont und die Anlegerpersönöichkeit an.

 


Dividendenpapiere, die einen derartigen Wertverlust erleiden, kürzen über kurz oder lang auch die Dividende. Das wird dem ETF, der solche "Hochdividendenaktien" hält, auch nicht anders gehen. Damit schrumpft nicht nur der Wert der Anlage, sondern auch die persönliche Dividendenrendite und der persönliche cash-flow. Dabei kann die Dividendenrendite bezogen auf den jeweils aktuellen Kurs wegen des Kursverfalls durchaus konstant bleiben. Das nutzt aber dem Anleger, der ja irgendwann reingehen muss, nichts.... Warum soll das gut sein in der Entnahmephase?

 

Wenn der Markt für eine Aktie eine aktuelle Dividendenrendite von 12% zulässt, dann doch nur, weil der überwältigende Teil der Marktteilnehmer davon ausgeht, dass die Dividende demnächst gekürzt werden muss. Und die Marktteilnehmer haben dann auch fast immer recht. Bei 12% Rendite habe ich mit Zinseszins mein Kapital nach etwas über 6 Jahren wieder drin, ohne Zinseszins nach etwas über 8 Jahren. Und die Aktien danach immer noch in der Hand. Wenn es eine halbwegs realistische Chance gibt, dass das eintritt, dann steigt der Kurs und die Dividendenrendite geht runter....

 

Hab jetzt nicht weiter reingeschaut in den ETF, aber wie ist denn die Strategie, nach welchen Kriterien landen die Aktien in den ETF? Nur nach Dividendenrendite wird es ja hoffentlich nicht sein, denn wie gesagt, dann kauft man ständig nur Aktien, die demnächst die Dividende senken werden....

 

edit: Bei Solactive kann man die Index-Regeln nachschauen. Im Prinzip sind es AGs (keine Trusts, Partnerships o.ä.) aus Developed oder Emerging Countries ex Indien/China/Argentinien, die eine Div-Rendite von 6-20% haben, Market Cap min. 500 Mio USD, durchschnittliches tägliches  Handelsvolumen letzte 3 Monate min. 1 Mio USD, aktuell keine Dividendenkürzung angekündigt.

 

Ganz ehrlich, da kann man für eine Dividendenstrategie doch besser die gute alte FAZ-Empfehlung nehmen, alle drei Monate in die FAZ-Samstagszeitung schauen und die drei DAX und MDAX-Werte mit der höchsten Div-Rendite und prognostisch sinkendem KGV kaufen.

 

 

Matzilein
Experte ★★
432 Beiträge

Hier habe ich dazulernen dürfen, dass der Kapitalerhalt in der Entnahmephase völlig unwichtig ist. Das ist mal ein ganz neuer Ansatz. Ich dachte immer, Dividenden verwendet man zum Reinvestieren zum Vermögensaufbau, um bei guten Aktien einen positiven Total Return zu erzielen und in der Entnahmephase entnimmt man (ja, wirklich, daher der Begriff) durch Aktienverkauf. Diesen Kapitalverzehr verwendet man dann zum Bestreiten des Lebensunterhaltes - und da ist Kapitalverlust durch sinkende Kurse (hurra, hohe Dividendenrendite) unerwünscht.

digitus
Legende
8.350 Beiträge

@Matzilein: Das mit dem Kapitalverzehr ist - denke ich - auch eher so gemeint, dass es in der Entnahmephase nicht mehr so relevant ist. Wenn du aber natürlich den Nachkommen noch ein hübsches Erbe hinterlassen willst, ist es gut wenn möglichst viel übrig bleibt 🤑.

 

Meine klitzekleine Sparplanposition des Global X SuperDividend ist übrigens aktuell im Plus 😁.

 

Grüße,

Andreas

KWie2
Mentor ★★
1.565 Beiträge

Hallo,

 


@Matzilein  schrieb:

Hier habe ich dazulernen dürfen, dass der Kapitalerhalt in der Entnahmephase völlig unwichtig ist.


Nö, ist er nicht. Ich vermute auch, dass Du das ironisch gemeint hast.

Der ETF in der Vorstellung hier erinert mich unwillkürlich an @nmh 's: Marke Eigenbau: 18 Prozent Dividendenrendite selbst gebastelt.

Auch Christian W. Röhl wird nicht müde, die Bedeutung der Ausschüttungsquote zu betonen.

Man könnte es mal wieder simulieren und mit konkreten Zahlen arbeiten, aber bei Dividendentiteln ist es schon auch wichtig, das sie langfristig die Kaufkraft des Investierten Geldes erhalten. 10% Dividende von nichts sind eben irgendwann einmal nichts.

Relavant ist grundsätzlich die Gesamtperformance und bei Dividendentiteln im Deutschen Steuerrecht die Tatsache, dass Dividenden leider vorzeitig versteuert werden, was dazu führt, dass bei 2 Titeln mit 8% Gesamtperformance der mit einer höheren Dividendenausschüttung dem Investor weniger Ertrag bringt.

Manche nehmen das bewusst in Kauf, weil die Dividenden aus der Realwirtschaft kommen und daher nicht den Schwankungen des beklopptenKapitalmarktes unterliegen.

Dividenden trotz deren Besteuerung als Versicherung gegen den Verlust der Nerven.

Als Faustregel sollten Dividendentitel langfristig wenigstens mit der Inflationsrate - besser stärker - wachsen und zusätzlich eine stabile prozentuale Dividende ausschütten.

Bei langfrisigem Investment ist es dann vollkommen irrelevant, wann im Jahr so ein Wert ausschüttet, solange er ausschüttet. Langfristig kommt zwischen einem guten und einem weniger guten Titel gern ein Faktor 2 und mehr heraus, sodass die unterjährige Verzinsung bei der Entnahme der Dividenden dann vernachlässigbar ist.

Auch hier: Wer unbedingt regelmäßig Dividenden sehen möchte, tut dies wohl wiederum gleich einer kostenpflichtigen Versicherung als Versicherung gegen Verlust der Nerven im Fall des Börsencrash.

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

FakeAccount
Mentor
755 Beiträge

@KWie2 

 

Beiträge von nmh lese ich nicht, die sind mir zu arrogant und zu umständlich. Aber ich glaube, ich habe verstanden, wie Dividenden funktionieren.

 

Ich lege einen ETF auf, nennen wir ihn mal den "FakePlusDividendeETF" (nur echt mit BinnenMajuskel und ohne Leerzeichen). Die WKN liefere ich Euch noch nach. Der ETF hält nur eine einzige Aktie: den Gebrauchtwagenhändler Copart (WKN 893807). In den letzten 20 Jahren (!) ist diese Aktie fast wie mit dem Lineal gezogen mit 20 Prozent pro Jahr (!) gestiegen, leider zahlt sie aber keine Dividende. Übrigens waren es seit 2013 sogar knapp 30 Prozent pro Jahr (!) Kursgewinn.

 

Jedes Jahr im Dezember verkaufe ich also 20 Prozent meines jeweils aktuellen Bestandes der Aktien und schütte den Erlös als "Dividende" an die ETF-Inhaber aus. Die Dividende müssen sie dann versteuern; der Steuerabzug steht fortan nicht mehr für die Wertsteigerung zur Verfügung. Im Ergebnis performt mein ETF so wie die Copart-Aktie minus 20 Prozent (und minus meiner bescheidenen Gebühren). In guten Jahren, wenn Copart 22 Prozent zulegt, gewinnt mein ETF ungefähr 2 Prozent, und in schlechten Jahren, wenn Copart nur 18 Prozent steigt, verliert mein ETF ca. 2 Prozent; das ist sehr volatil.

 

Wow - mein ETF bietet eine Dividendenrendite von 20 Prozent, dafür aber eine schwache und volatile Kursperformance.

 

Alternativ kann ich auch einmal im Monat 20 / 12 = 1,667 Prozent meiner Copart-Aktien verkaufen, dann habe ich eine monatliche Ausschüttung. Das ist dann die Tranche "FakePlusMonthlyDividendeETF" mit eigener WKN (folgt). Alles kein Problem.

 

Das Spiel würde auch mit Berkshire-Hathaway-Aktien funktionieren, die zahlen ebenfalls keine Dividende, haben aber nur 13 Prozent pro Jahr Kursgewinn (10 Jahre) bzw. 10 Prozent pro Jahr (20 Jahre). Und wenn es bei Buffett oder Munger eine biologische Änderung gibt, stürzt sie über Nacht um 40 Prozent ab.

 

Keine Ahnung, warum die Leute nicht begreifen, dass Dividenden eine optische Täuschung sind und dass jeder Aktionär sich seine Dividende selbst bezahlt, indem er Teile seines Firmenvermögens (aus der Kasse) an sich zurückzahlt. Das Tier, von dem ich mir ständig ein Stück abschneide, kann nicht weiter wachsen.

 

Aber am Erfolg derartiger ETF sieht man, dass das Geschäft funktioniert. Die Leute denken, Dividenden seien geschenktes Geld; diesen Irrtum kann man einfach nicht aus den Köpfen der (würde nmh sagen) Hobbyanleger kriegen. Und so finde ich auch alle drei Wochen die Schlagzeile "bis zu 15 Prozent Dividende" auf dem Cover von Börse online oder vom Schmierblatt aus Kulmbach oder von Euro am Sonntag, der hässlichen kleinen Schwester von Börse online*. So verkauft man Hefte an der Tankstelle.

 

Völlig zu Recht hat daher auch @digitus  darauf hingewiesen, dass er nur einen Denkanstoß und keine Kaufempfehlung geben will.

 

Hochachtungsvoll

der Nachbar von nmh

 

*)  In dieser Aufzählung fehlt Locus Monkey. Gibt es dieses Heft eigentlich noch, wo doch Förtsch das ganze Personal von Prof. Burda (igitt) abgeworben und jetzt beim Finanzen Verlag (nur echt mit dem Leerzeichen) untergebracht hat?

 

digitus
Legende
8.350 Beiträge

@FakeAccount  schrieb:
Die Leute denken, Dividenden seien geschenktes Geld.

Danke @FakeAccount, gut gebrüllt.

 

Wenn das Prinzip Dividende so funktionieren würde wie der Kupon bei einer Anleihe oder die Zinszahlung bei Festgeld, wäre mir es auch recht: Das investierte Geld bekomme ich zurück, und als Bonbon ein regelmäßiges passives Einkommen in variabler Höhe, je nach den Einkünften des Unternehmens.

 

Grüße und eine gute Woche,

Andreas

(der Nachbar seines Nachbarn 😜)

KWie2
Mentor ★★
1.565 Beiträge

Hallo,

 


@FakeAccount  schrieb:

"FakePlusDividendeETF"

"FakePlusMonthlyDividendeETF".


Puh! Ich glaub' ich muss ein angedachtes Geschäftsmodell aufgeben, denn gegen FakePlusDividendeETF und FakePlusMonthlyDividendeETF werde ich im Kapitalmarkt als Anbieter keine Chance haben. Doof gelaufen.

Im Übrigen kann man an schieren Kennzahlen von Heute eben keine Schlüsse auf den Sinn für eine Langfristige Investition ziehen.

Wenn eine Firma profitabel wachsen kann und es nicht tut, sondern statt dessen Dividenden ausschüttet, ist das nicht unedingt gut für die Investoren.

Hat eine Firma aber ein profitables Geschäftsmodell in einem weithin gesättigten Markt, kann durch weiteres Wachstum der Kapazität eigentlich nur noch das KGV vergrößert werden. Eine solche Firma droht, zu einem Asset play (vegl. Peter Lynch: One up on Wall Street) zu werden.

Eine gute Dividendenstrategie einer solide geführten Firma ist eben nicht unbedingt willkürlich.

Von daher bin ich selbst den Tipps in Cool bleiben und Dividenden kassieren gegenüber ein bisschen skeptisch. Im Vergleich zu Christian W. Röhl bin ich nämlich dann, wenn die Story stimt, durchaus ein wenig flexibel und toleriere auch fluktuierende Dividenden bei Firmen, die insgesamt solide dazustehen scheinen und dabei eine vernünftige Ausschüttungsquote anstreben.

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

CurtisNewton
Mentor ★★★
2.860 Beiträge

Zwar keine Dividende sondern Auschüttung:

 

Der PIMCO Euro Short-Term High Yield Corporate Bond dürfte von der Rendite auch wieder mit Aktiendividenden  mit halten können.

Fragt sich halt wie lange.

 

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"Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance." - Victor Hugo