@ae schrieb:
Nix los hier auf dem Marktplatz …
Dabei ist doch gerade spannend 😬 die Investoren haben Angst vor länger anhaltenden höheren Zinsen, sagt man …
Es ist schon etwas los, nur nicht im Forum, das ist folgerichtig, wenn andere Leute aus dem Forum geärgert werden.
Unterschiedliche Ansichten oder Einschätzungen nebeneinander stehen zu lassen, natürlich auch mal mit Widerworten, das gelingt nicht jedem, aber nur so gibt es einen Gedankenaustausch.
Alles andere ist ein Monolog, und der ermüdet anstatt zu erfrischen.
Leute die viel lesen, egal ob im Netz oder ganz altmodisch analog auf Papier, wissen das.
Die Zinsrede von Powell wurde als hawkisch eingestuft, so zumindest das Echo in der Presse, persönlich empfand ich das nicht so stark ausgeprägt, im Prinzip war es der Hinweis, die Fed stehe Gewehr bei Fuß und traut der ganzen Sache noch nicht, d.h. man beobachtet scharf die Zahlen, insbesondere am Arbeitsmarkt.
Darauf scheint Powell besonders Wert zu legen.
Das chronische Wall Street Optimisten eine deutliche Aussage zum Zinsgipfel erhofft haben, das war ihre eigentliche Enttäuschung.
Letztlich versucht die Fed die Balance zu halten, bisher ist es ihr gelungen, aber Zinswirkungen entfalten sich diffus und langsam in der Wirtschaft, und sind in Zusammenwirkung mit anderen Faktoren schwer einzuschätzen.
Oft zeigen die Zahlen nicht die ganze Wahrheit, die Interpretation ist eine andere Sache, und wenn sie eindeutige Aussagen machen, ist es häufig schon zu spät.
Der Karren steckt fest.
Manche meinen bereits die Fed überspannt die Inflationsbekämpfung, d.h. die Kerninflation wäre niedriger als von ihr eingeschätzt.
Die Kosten für Unterkunft/Housing würden mit einem Anteil 40% deutlich zu hoch eingehen, im Prinzip wäre die Kerninflation bereits bei 2% oder drunter.
Bei der Kerninflation werden Energiekosten und Lebensmittel nicht berücksichtigt, da sie stark schwanken.
Nur Lebensmittel drück besonders auf den Geldbeutel der Verbraucher, insbesondere schlägt ihr weiterer Anstieg negativ auf die Stimmung der Konsumenten.
Also zumindest beim Mittelstand und den ärmeren Leuten, aber die halten den Laden am laufen.
Sollte die Fed das Zinsniveau zu lange zu hoch halten, wird sie den Motor abwürgen, und diese Gefahr ist real.
Europa läuft eher schlecht, Deutschland schlecht, China nicht ganz prächtig, einzig Japan zeigt eine positive Entwicklung, da kann die USA schnell in einen Abwärtstrend geraten, wenn man dort zu spät die Bremse lockert.
Bislang sieht es vernünftig aus, selbst wenn die Fed meint, man könnte ggf. noch 25 Basispunkte drauflegen, das macht den Kohl auch nicht mehr fett.
Nur sollte sie rechtzeitig mit der Lockerung zu beginnen, denn eine US-Rezession ist noch nicht völlig vom Tisch.
Und das in diesem Umfeld.🧐
Und gäbe es eine deutliche Rezession, dann ist Biden weg, außer irgendeine Ausnahmesituation rettet ihn.
Das weiß auch die Fed.😏
Die Börse reagiert gerade mal zu zehn Prozent auf Fakten. Alles andere ist Psychologie. — André Kostolany
