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Lesetipp zum Feiertag: "Cost-Average Effekt: So hilft er beim ETF-Sparen"

digitus
Legende
8.350 Beiträge

Liebe Peergroup,

 

zum Feiertag mal wieder ein Lesetipp aus der immer lesenswerten News-Sektion der ETF-Datenbank justETF:

 

Cost-Average Effekt: So hilft er beim ETF-Sparen

 

"Der Cost Average Effekt (oder Durchschnittskosteneffekt) beschreibt den Effekt, der bei der regelmäßigen Anlage einer gleichbleibenden Sparrate in ein Wertpapier entsteht. Mit dem Cost-Average Effekt lässt sich verhindern, zum schlechtestmöglichen Zeitpunkt in einen ETF zu investieren (bspw. an einem Allzeithoch vor einem großen Börsencrash). Diese Gefahr besteht theoretisch, wenn du per Einmalanlage investierst."

 

Zusätzlich zu dieser knackigen Definition liefert der Artikel noch konkrete Beispiele, auch anhand der folgenden Grafik, die im Text ausführlich erläutert wird:

 

Bildschirmfoto_2023-10-02_22-07-46.png

[aus dem verlinkten Artikel]

 

[@Joerg78: Der Artikel ist vielleicht auch eine Erwähnung in deiner ETF-FAQ wert ...]

 

Grüße und einen schönen Feiertag,

Andreas

10 ANTWORTEN

GetBetter
Legende
7.282 Beiträge

Aus meiner Sicht einer der schwächeren Artikel von justetf. Wenn man schon eine Langzeitbetrachtung macht, dann hätte man den unmittelbar dem CAE zuzuschreibenden Vorteil besser herausarbeiten sollen.

 

Man hätte z.B. die Rendite der beiden Szenarien vergleichen können, bei denen einmal die monatliche Sparrate konstant ist (Kauf einer variablen Stückzahl) und einmal eine feste Stückzahl gekauft wird (variabler Sparbetrag).

Statistisch ist das natürlich auch nicht ganz sauber, da der Großteil der Gesamtinvestition in der späteren Phase erfolgt. 

Oder man vergleicht das Ergebnis der Käufe bei realen (schwankenden) Kursen mit dem von Käufen bei einem angenommenen, rein exponentiell verlaufenden MSCI World.

 

So finde ich die spannendste Aussage des Charts, dass selbst nach einer Spardauer von 15 Jahren die Rendite tatsächlich wieder im Bereich von Null lag. Gerade Anleger, die erst relativ frisch dabei sind sollten sich das gut anschauen. Der Rat, einen Anlagehorizont von mindestens 10, idealerweise 15 Jahren mitzubringen, kommt also nicht von ungefähr.

digitus
Legende
8.350 Beiträge

Danke @GetBetter , berechtigter Zwischenruf und gute Ergänzung 👍.

 

Insgesamt aber Jammern auf hohem Niveau 😜.

 

Grüße,

Andreas

ae
Mentor ★★★
2.943 Beiträge

Der Zinseszins wirkt erst so richtig nach ca. 20 Jahren. Das wird oft erwähnt und am geposteten Chart kann man das auch schön erkennen. 

Warren Buffett wurde auch erst 1985/86 im Alter von 55/56 Jahren Millardär. 
Millionär war er schon 1962, also von der Million zur Milliarde in 24 Jahren. Mit 91 Jahren, weitere 45 Jahre, hat er es zum Centimilliardär (100 Mrd. ) geschafft. 

Fazit: je länger, desto mehr … 🤷🏻‍♂️

 

Den Cost Average Effekt halte ich nach wie vor für eine Erfindung der Fondsverkäufer um ihre Produkte an den Mann, per Schönrechnerei, zu bringen 

 

gruss ae

—————————
>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
>>>> Leider weigert sie sich konsequent, mit mir zu reden

NordlichtSH
Mentor ★★
1.823 Beiträge

Unabhängig vom Cost Average Effekt hat die Investition per Sparplan (ob nun in Fonds, ETF oder direkt in Aktien) für Berufsanfänger den Vorteil, dass sie sofort anfangen können, zu investieren. Statt erstmal den Betrag X für eine Einmalanlage auf einem Giro- oder Tagesgeldkonto zusammenzusparen.

KWie2
Mentor ★★
1.565 Beiträge

Hallo,

 

der Cost everage effect ist real und er ist in der Ansparphase auf der Seite der Anleger. Genau bis zum Ende der Einzahlphase reicht auch die entsprechende Werbung der Broker, die in ihrere Werbung seltsamerweise nur sehr selten über die Entnahmephase reden.

In der Entnahmephase gibt es den Cost everage effect auch, nur wirkt er dann gegen die Sparer.

Ich nehme immer ganz simple Beispiele, die man im Kopf rechnen kann:

Ansparphase:

Ich spare 1 Geldstück je Sparplanausführung und die Aktien schwanken so, dass sie einmal 1/2 Geldstück kosten und einmal 3/2 Geldstücke. Im Mittel kosten die Aktien also 1 Geldstück.

Ich bekomme aber 2 (Aktie kostet 1/2) + 2/3 (Aktie kostet 3/2) und das bedeutet im Mittel 2 2/3 (das sind 8/3) Aktien / 2 Ausführungen und das sind im Schnitt 4/3 Aktien statt einer.

Entnahmephase:

Ich verkaufe einmal 2 Aktien (Aktie kostet 1/2) und einmal 2/3 (Aktie kostet 3/2), also alles genau wie beim Ansparen, nur bekomme ich nicht mehr Aktien, sondern muss mehr Aktien verkaufen, um ein Geldstück zu erhalten.

Ich erhalte dann im Schnitt für 4/3 Aktien ein Geldstück und nicht für eine Aktie, obwohl die Aktie im Schnitt 1 Geldstück kostet.

 

Mein Fazit aus alledem ist, dass wir uns nicht allzusehr um die Marktschwankungen kümmern sollten.

Personen, die ein bisschen zyklisch leben können, also in Crash-Zeiten den Gürtel ein wenig enger schnallen (Sparplan erhöhen bzw. Entnahmen reduzieren) und sich gelegentliche Träume für Zeiten hoher Aktienpreise aufsparen können (Sparplan reduzieren bzw. Entnahmen erhöhen), die kommen insgesamt wohl am besten weg - das gilt sowohl in der Einsparphase als auch in der Entnahmephase.

 

Gruß: KWie2

 

 

 

 

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

marsupi_l
Experte ★
206 Beiträge

Meine Oma sagte immer: " Du kannst Dich drehen wie Du willst. Der Ar... bleibt immer hinten."

NordlichtSH
Mentor ★★
1.823 Beiträge

@KWie2  schrieb:

Hallo,

 

der Cost everage effect ist real und er ist in der Ansparphase auf der Seite der Anleger. Genau bis zum Ende der Einzahlphase reicht auch die entsprechende Werbung der Broker, die in ihrere Werbung seltsamerweise nur sehr selten über die Entnahmephase reden.

In der Entnahmephase gibt es den Cost everage effect auch, nur wirkt er dann gegen die Sparer.

 

...

 

Gruß: KWie2

 

 

 

 


Aus dem Grund wären in der Entnahmephase Hochdividendenwerte von Vorteil, die für einen beständigen Cashflow sorgen, ohne dass man Anteile verkaufen muss.

KWie2
Mentor ★★
1.565 Beiträge

Hallo,

 

das ist genau der Grund, warum ich geschrieben hatte, das der cost average Effekt real ist.

Wer es schafft, mit cost average Effekt ein Dividendenportfolio aufzubauen, in dem dann die aus der Realwirtschaft gespeisten Dividenden entnommen werden, sieht in der Tat nur den positiven Effekt in der Ansparphase.

Das werden aber nicht viele schaffen. Ich gehe immer von einer Auszehrenden Entnahmephase aus.

Weiterhin ist der cost average Effekt nicht so stark, wie die Versteuerung der Dividenden leider gegen Dividendentitel wirkt. Er kann den Nachteil durch das Steuererhebungsverfahren in Deutschland aber reduzieren.

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

digitus
Legende
8.350 Beiträge

@KWie2  schrieb:
Ich gehe immer von einer Auszehrenden Entnahmephase aus.

Ich auch. Für eine nicht zehrende Entnahmephase dürfte den meisten Anlegern schlicht das nötige Kapital fehlen: Also entweder sehr früh anfangen, einen Job mit 6stelligem Jahressalär wählen oder Lotto spielen 😜

 

Grüße,

Andreas