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Kurze Einschätzung und Hilfe nötig bezüglich eines Fondskauf

RoRo
Autor ★★
16 Beiträge

Hallo liebe Community,

 

gestern hat mich meine Mutter damit überrascht das Sie aufgrund der Empfehlung ihres Anlageberaters Ihren Girobestand bei ING-DIBA in Fonds umverteilt hat.

 

Dafür bräuchte ich bitte kurz eure Hilfe. Insgesamt reden wir von 50 k die umverteilt werden sollen dies ist scheinbar der erste kauf für 10 k gewesen. Ich möchte erstmal alle Käufe am Montag stoppen. Erster Kauf sieh anhang.

 

Meine Mutter ist 67 Jahre alt und ich hätte ihr eher geraten sich nicht mehr in fonds reinzuwagen da Sie keine Lust keine Zeit und keine Nerven hat sich mit der Materie auseinanderzusetzten.

Mein Frage wäre nun ob es ETF mäßig zu dem Verkauften Produkt alternativen gibt? Ich kennen mich mit ETF´s mit Anleihen nicht aus deshalb bräuchte ich kurz eure Hilfe.

Vielen Dank

 

 

 

2020-02-29 11_02_02-M&G (Lux) Optimal Income Fund - A EUR DIS, Fonds, LU1670724456 _ comdirect Infor.png

28 ANTWORTEN

Zilch
Legende
7.851 Beiträge

Hey @RoRo !

 

Gerne helfen wir weiter.

Google unbedingt mal nach rechtlichen Bestimmungen die an einer Beratung in Finanzangelegenheiten bzw. bei Beratung mit Finanzprodukten geknüpft sind.

 

Unter anderem Beratungsprotokoll, Haftung, solche Sachen. Wenn sich über das Protokoll nachweisen lässt dass sie nicht richtig oder auch nur oberflächlich beraten wurde kannst du entsprechend von den Verträgen zurücktreten. Deshalb ist es gut dass sie noch nichts unterschrieben hat. Schon allein das sollte ausreichen um entsprechend den Kauf zurück abzuwickeln und ohne Kosten aus der Sache raus zu kommen. Das Beratungsprotokoll ist von beiden Parteien zu unterschreiben um zu sichern dass der Beratende seine Arbeit gemacht und den Kunden umfassend und gründlich beraten zu haben sodass dieser vollumfänglich die Risiken und Kosten verstanden hat. Nur dann darf der Berater handeln. Das ist der nötige Schutz den der Gesetzgeber uns Privatleuten gegenüber den "Beratern" zuspricht.

Und wenn sie dachte dass das Geld in ein Tagesgeldkonto geht dann wurde sie ganz sicher falsch beraten - sie ist in einem Produkt investiert das ein Risiko beinhaltet. Auch wenn der Totalverlust sehr unwahrscheinlich ist so ist er nicht unmöglich.

 

Eine Vollmacht für das Konto ist sehr ungewöhnlich. Wenn ja unbedingt alle Transaktionen überprüfen und Montag direkt zur Bank gehen und Vollmacht widerrufen. Priorität eins, noch vor umschichten und Geschäftsbeziehung beenden.

 

Was meinst du mit "da ich und der Berater bereits kräftig abkassiert haben"? Wie hast du abkassiert?

 

Im Gespräch einfach mal fragen warum solch teure Produkte empfohlen wurden und wie viel er daran verdient. ETFs verdient er nicht viel dran sind aber kundenfreundlicher. Und der Kunde ist König. Fragen ob er überhaupt auf diese Mäglichkeit der Anlage hingewiesen hat und wenn ja warum es abgelehnt wurde bzw wenn nein warum nicht. Das bringt die meistens ins rudern mit fadenscheinigen Erklärungen. Ein ehrlicher Berater würde simpel zugeben dass er nur für bestimmte Produkte Provisionen bekommt.

 

Halte uns auf dem Laufenden 🙂

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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

digitus
Legende
8.352 Beiträge

@Zilch  schrieb:

Was meinst du mit "da ich und der Berater bereits kräftig abkassiert haben"? Wie hast du abkassiert?


Da fehlte glaubich der Ironieindikator in Form eines Smilies Smiley (fröhlich) Es ging um die exorbitanten Beratungskosten, die wir hier im Forum verlangen ...

 

Grüße,

Andreas

RoRo
Autor ★★
16 Beiträge

Smiley (überglücklich)

Zilch
Legende
7.851 Beiträge

@digitus  schrieb:

Da fehlte glaubich der Ironieindikator in Form eines Smilies Smiley (fröhlich) Es ging um die exorbitanten Beratungskosten, die wir hier im Forum verlangen ...

 

Grüße,

Andreas


Also exorbitant und unverschämt ist was man heutzutage für Fernsehen bezahlt (deshalb habe ich keinen Anschluss), aber gute Qualität in Sachen Finanzberatung  sollte schon ne Mark... äh... nen Euro oder zwei Wert sein 😜

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GetBetter

@ehemaliger Nutzer  schrieb:

Im vorliegenden Fall passt sein Fonds aufgrund der hohen Aktienquote jedoch nicht zum Anlegerprofil.


Freunde, jetzt macht mal langsam. Wir wissen zum Anlegerprofil absolut nichts.

Das Alter und die Aussage "So wie ich die Situation meiner Mutter einschätze hat sich aber keinen Bock mehr auf irgend welche Anlageprodukte" sind jedenfalls nicht ausreichend um irgendwas sinnvolles zu raten. Und was bei einer standardisierten Antwort ohne Kenntnisse der Hintergründe rauskommt, sieht man ja wieder mal eindrucksvoll am Beispiel des sogenannten Beraters.

 

Insofern sehe ich auch keinen Anlass den  als hervorragenden Fonds bekannten Flossbach v. Storch von vornherein auszuschließen.

 

Um guten Gewissens irgendwas Konkretes empfehlen zu können brauchen wir definitiv noch ein paar Antworten. @Zilch  hat die richtigen Fragen bereits ganz am Anfang gestellt:

 


@Zilch  schrieb:

Für weitere Hilfe wäre es aber vielleicht nötig zu wissen:
- Wofür ist das Geld gedacht?

- Benötigt sie es um ihre Rente aufzustocken?

- Will sie davon vielleicht noch eine Anschaffung tätigen oder einen Kredit tilgen?

- Will sie es für euch anlegen um es euch zu vererben?


Ergänzen möchte ich die Frage an @RoRo:

Bist Du bereit Deine Mutter bei dem Thema auch in den kommenden Jahren zu unterstützen und ihr die Ablehnung von Anlageprodukten zu nehmen? Ich unterstelle einfach mal die Antwort ist "Ja", der Punkt ist aber für die einzuschlagende Richtung entscheidend.

 

Auch ohne all diese Antworten sind die ersten nötigen Schritte aber aus meiner Sicht glasklar:

  1. Definitiv kein Investment in diesen Fonds am Montag. Der macht nur einen reich.
  2. Unmittelbarer Entzug der Vollmacht des Beraters.
  3. Besonnene Definition der Anforderungen und Wünsche Deiner Mutter
  4. Auswahl der entsprechenden Anlageprodukte bzw. pro Tagesgeld

Bei der Sache ist keine größere Eile nötig. Einige Wochen hin oder her sind nicht wichtig. Die möglichen Optionen komplett zu verstehen und dann mit gutem Bauchgefühl zu entschieden ist viel wichtiger.

Zilch
Legende
7.851 Beiträge

Danke @GetBetter 🙂 Ich warte immer noch auf die Antworten der Fragen, doch diese Geschichte mit der Vollmacht, einem nicht unterschriebenen Beratungsprotokoll und dennoch schon einer Handlung Seitens des Anlageberaters empfinde ich als verstörende Sachen die man als erstes angehen sollte - deshalb erst mal die Fragen und Empfehlungen nach hinten gestellt und diese Sache als Priorität (noch vor Neuanlegung etc.) ganz nach oben geschoben.

Edit: Ich hebe für @RoRo gerne noch mal hervor: Das Beratungsprotokoll ist ein Bestandteil des Verbraucherschutzes und eine Pflicht, keine nette Sache die nebenher gemacht wird damit man in fünf Jahren mal eben was nachschlagen kann. 

 

Den Flossbach v. Storch verurteilt auch keiner, die erste Frage von @RoRo war allerdings ob der dargestellte Fonds irgendwie als ETF abzubilden ist. Einen "Fonds" der die meiste Zeit zu 90+% aus Anleihen besteht kann man selber "basteln" und die Möglichkeit wurde erst mal aufgezeigt, denn es wurde speziell nach ETFs gefragt. Über die anderen Fonds die der Berater empfohlen hat wissen wir nichts, oder ob die 50.000€ direkt in den einen Fonds gehen sollen.

 

Bevor also Alternativen oder weitere Empfehlungen kommen schließe ich mich dir an: Erst die Geschichte "Berater" klären und aus der Sache wieder herauskommen, dann entsprechende Fragen beantworten, dann sieht man weiter. 

 

Schönen Sonntag! 🙂

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RoRo
Autor ★★
16 Beiträge

@Zilch  schrieb:

Danke @GetBetter 🙂 Ich warte immer noch auf die Antworten der Fragen, doch diese Geschichte mit der Vollmacht, einem nicht unterschriebenen Beratungsprotokoll und dennoch schon einer Handlung Seitens des Anlageberaters empfinde ich als verstörende Sachen die man als erstes angehen sollte - deshalb erst mal die Fragen und Empfehlungen nach hinten gestellt und diese Sache als Priorität (noch vor Neuanlegung etc.) ganz nach oben geschoben.

 


Also hier nochmal paar Infos

 

Für weitere Hilfe wäre es aber vielleicht nötig zu wissen:
- Wofür ist das Geld gedacht?

Das Geld wird nicht direkt benötigt für bsp. Rente oder Kredit... 

- Benötigt sie es um ihre Rente aufzustocken?

Rente ist über abbezahltes Haus gesetzliche Rente und derzeitige Einnahmen aufgrund von selbstständiger Tätigkeit auf jeden Fall gesichert.

- Will sie davon vielleicht noch eine Anschaffung tätigen oder einen Kredit tilgen?
Später ist evtl. einmal angedacht sich zur Pflege in einem Privat geführten Pflegeanstalt einzumieten evtl. auch Einzukaufen. Das wäre wahrscheinlich die größte Investition die noch ansteht. Das dürft aber z.B. durch einen Hausverkauf fianzierbar sein.

- Will sie es für euch anlegen um es euch zu vererben?

Da meine Mutter immer sehr viel gearbeitet hat und auch immer noch arbeitet liegt aus meiner sicht der Fokus lediglich darin das Geld für sich selbst zu verwenden. Reisen, Autos, Männer usw.

 

Die Anspielung auf die Bereits angefallenen Kosten war natürlich ironisch gemeint. 

 

Ich störe mich einfach daran, das man eine Anlage von 50 k mal schnell per telefon bespricht und dann gleich loslegt.

 

Nächstes Produkt wurde lt. Aussage meiner Mutter schon gekauft.

Ohne es gesehen zu haben würde ich einen Tipp Abgeben. 

- kauf eines Weiteren Fonds

- Anfall von Abschlussgebühr

- Laufende Kosten des Fonds über 1%

 

LG und schönen Sonntag

 

digitus
Legende
8.352 Beiträge

@RoRo 

Na, dann ist die Aufgabe für Montag ja schon klar: erstmal Überblick verschaffen, den Schaden begrenzen indem Ihr möglichst alles stoppt/rückabwickelt und dem Berater jegliches Mandat entzieht.

 

Und dann könnt Ihr Euch in Ruhe (und mit den Tipps aus dem Thread) Gedanken machen wie es weiter gehen soll.

 

Viel Erfolg,

Andreas

GetBetter
Legende
7.300 Beiträge

@RoRo 

Darf ich mal fragen welche Art von Anlageberater hier eigentlich am Werk ist?

Geht es um einen Mitarbeiter einer Filialbank, um einen unabhängigen Agenten oder einen Honorarberater?

 

Du schreibst nämlich


@RoRo  schrieb:

gestern hat mich meine Mutter damit überrascht das Sie aufgrund der Empfehlung ihres Anlageberaters Ihren Girobestand bei ING-DIBA in Fonds umverteilt hat.


Kling für mich ein wenig nach einer der beiden letztgenannten Möglichkeiten.

Inwiefern auch in diesem Fall ein Beratungsprotokoll vorliegen muss kann ich nicht verbindlich sagen. Mein Gefühl sagt mir aber, dass es dann nicht für jede einzelne Aktivität eines geben muss.

Antonia
Mentor ★★★
2.621 Beiträge

@RoRo  schrieb:
......

 

Ich störe mich einfach daran, das man eine Anlage von 50 k mal schnell per telefon bespricht und dann gleich loslegt.

 

 


Am Telefon?

Das geht? Wohl, weil sie selständig ist und man sie kennt? Das ist dann sicher die Hausbank? So habe ich früher meine Geschäftskredite bekommen. Hätte nicht gedacht, dass das heute noch so geht.

Fleißige Frau, deine Mama!

 

Grüße von Antonia
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Alle Männer haben nur zwei Dinge im Sinn: Geld ist das andere. Jeanne Moreau