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Kapitallebensversicherung von 2004 kündigen und privat anlegen sinnvoll?

OliStylez
Autor ★★
27 Beiträge

Hallo zusammen,

 

da ich für einen Freund frage sind manche Angaben leider etwas schwammig aber ich versuche es trotzdem mal weil er keine Anlaufstelle hat um Experten zu befragen und für mich seid ihr meine Experten 🙂

 

2004 hat er eine Kapitallebensversicherung abgeschlossen mit monatlicher Einzahlung von 100€ und einer Dynamik von 5%.

Ich selbst habe 2017 angefangen privat zu investieren in einen  ETF. Warum das eine Rolle spielt komme ich gleich zu.

 

Bei beiden ist der Zweck eine Zusatzrente für ca. in 20 Jahren.

 

Er hat damals den Vertrag bei der Allianz abgeschlossen, ein Vertreter stand ihm zur Seite Das Invest in Fondsgebunden und soweit ich weiß wird hauptsächlich in einen japanischen Fond ivenstiert. Der kleine Rest ist gestreut.

 

Durch mein Invest in 2017 hat er natürlich immer mal von meinen " postiven Kurssprüngen" gehört und immer wieder ist uns folgendes aufgefallen:

Mein ETF steigt im Verhältnis zu seiner Anlage wesentlich höher (monatlich) und das selbe Spiel umgekehrt: Bei schlechten Zeiten sinkt seine Rendite wesentlich mehr als bei mir. 

Es kam sogar öfters mal vor, wo er monatlich +/- 0 hatte und ich meisten 2-3% mehr.  Es ist eigentlich immer so, dass ich positiver rauskomme als er.

 

Jetzt spielt er natürlich mit dem Gedanken zu meinem Invest (ETF) zu wechseln um die wohlmöglich bessere Rendite mitzunehmen. Natürlich ist uns folgendes bewusst: Vertrag 2004 = steuerfrei! Trotzdem ist er der Meinung er kommt so besser raus als wenn er Steuern abdrücken muss. Wir haben natürlich online mal paaar Rechner ausgepackt und rumgespielt. Tatsächlich kommen auch wir zu dem Ergebnis. Renditeunterschied haben wir jährlich +4% mehr genommen als bei seiner. Nach 20 Jahren war das Privatinvest trotz steuerabzug besser dran als seins.

Natürlich alles Rechenspinnereien ohne Garantie! 

 

Ich gehe davon aus, dass er durch mögliche Gebühren gedrückt wird und seine endite deswegen darunter leided. Außerdem ist vielleicht sein Fonds schlecht gewählt. Hierzu muss ich sagen. Der Fond ist fix, also man wechselt nicht je nach Marktsituation sondern bleibt bei dem gesetzten. Also kein flexibler, anpassbarer Fond oder wie das heißt.

 

Seine Frage jetzt hier, was mich natürlich auch brennend interessiert. Soll er den Vertrag auflösen und auf Privatinvest wechseln?

 

Folgende Infos habe ich noch für euch. Die Auflösung des Vertrags steht mit KEINEN Gebühren in Verbindung. Er bekommt den Betrag so ausgezahlt, wie er momentan steht. Zweitens, der Betrag momentan liegt bei 21.000€ falls das relevant ist.

 

PS: Wir wollen einfach nur Meinungen einholen und werden sicher keinen Ratschlag verurteilen 🙂 Deswegen lasst raus, was ihr darüber denkt Im Endeffekt hat er wohl eh, unabhänig von euren Aussagen, seine Entscheidung getroffen.

20 ANTWORTEN

hmg
Experte ★★
476 Beiträge

@OliStylez 

Vieles ist ja schon an sinnvollen Kommentaren gekommen. Einen Punkt möchte ich noch ansprechen, der vielleicht interessant sein könnte.

 

Ich habe auch bei der Allianz einen Vertrag für eine Basisrente mit eingeschlossener Berufsunfähigkeitsversicherung. Habe ich abgeschlossen, lange bevor ich mich mit Börse, Aktien etc. zu befassen begann. Würde ich heute wohl anders machen, aber der Vertrag läuft eben schon viele Jahre und die Konditionen einer BU-Rente werden mit dem Alter nicht besser…

 

Diese Basisrente legt einen Teil der Einzahlungen auch fondsgebunden an. Die Fonds wurden bei Abschluss auf Rat des Versicherungsvertreters ausgewählt, waren zwei Allianz-Fonds. Vor einiger Zeit habe ich mir das ganze nochmal genauer angeschaut und war entsetzt von der Wertentwicklung seit Abschluss. Deshalb habe ich nachgefragt und festgestellt: Man kann (zumindest bei meiner Versicherung) die Fonds jederzeit kostenfrei wechseln und auch den schon angesparten Betrag umschichten. Die Liste der möglichen Fonds ist lang, und ich habe tatsächlich deutlich interessantere Fonds darin gefunden.

 

Für mich persönlich war das die beste Lösung. Vielleicht kommt sowas auch für Deinen Freund in Frage?

hmg
Experte ★★
476 Beiträge

@digitus  schrieb:

Hallo @OliStylez,

 

KLV ist immer sehr spannend. Ich habe auch ein paar Altlasten, bei denen ich die Dynamik beendet habe, aber sie ansonsten als Teil der Altersvorsorge weiter laufen lasse. Parallel bespare ich ETFs.

 

Fondsgebunden ist noch einmal spezieller. Bei mir wird in eine Gruppe von Fonds investiert, die ich zwar heute nicht so wählen würde, die aber so weit in Ordnung sind ...

 

Ein Rat ist aber tatsächlich schwierig, weil es da schon einiges abzuwägen gibt. Ich würde eventuell xen Rat eines unabhängigen Honorarberaters einholen.

 

Grüße,

Andreas


 

@digitus 

Evtl. lassen sich die Fonds auch bei Dir wechseln, falls Du damit nicht ganz glücklich bist. Bei mir ging das problemlos (Allianz Basisrente mit BU)

digitus
Legende
8.356 Beiträge

@hmg: Habe nachgefragt. Man kann die "Strategie" wechseln (was immer das ist) das macht es aber auch nicht besser 🙄.

 

Grüße,

Andreas

hmg
Experte ★★
476 Beiträge

@digitus  schrieb:

@hmg: Habe nachgefragt. Man kann die "Strategie" wechseln (was immer das ist) das macht es aber auch nicht besser 🙄.

 

Grüße,

Andreas


Das ist schade. Aber vielleicht lässt sich beim Freund von @OliStylez @ja was machen. Ich könnte mir nämlich gut vorstellen, dass dieser ominöse japanische Fonds für die bescheidene Performance und die hohen Schwankungen verantwortlich ist…

dg2210
Legende
6.227 Beiträge

Die Rendite ist nur ein Punkt einer Lebensversicherung, der andere ist die Versicherungsleistung. Ein fairer Vergleich wäre zwischen einer KLV und einer Kombination aus "reinen" Geldanlagen und einer Risiko-LV zu aktuellen Konditionen.

 

 

Lars123
Experte ★★
291 Beiträge

@dg2210  schrieb:

Die Rendite ist nur ein Punkt einer Lebensversicherung, der andere ist die Versicherungsleistung. Ein fairer Vergleich wäre zwischen einer KLV und einer Kombination aus "reinen" Geldanlagen und einer Risiko-LV zu aktuellen Konditionen.

 

 


Das ist schon klar. Nur ist eine Risiko-LV in aller Regel recht billig zu haben im Verhältnis. Wer nur KLVs als Risikoabsicherung hat, ist in aller Regel unterversichert oder buttert sehr viel Geld jeden Monat in seine KLVs. 

 

Ich lass das Argument Risikoabsicherung bei bestehenden KLVs gelten, wenn die Risikoabsicherung wirklich nötig ist in der persönlichen Situation UND die Summe reicht UND der Schutz jedenfalls jetzt (immerhin beim Fragensteller fast 20 Jahre nach Abschluss der KLV) wegen höherem Alter und ggf. zwischenzeitlichen Gesundheitsproblemen nicht mehr günstiger per Risiko-LV erreichbar ist.

 

Die Versicherungssummen, die Otto-Normalverbraucher normalerweise so abschließt mit einer KLV, die sind in aller Regel für nen hohlen Zahn, wenn man wirklich z.B. ne Familie absichern will. Dazu noch die enorm hohen Kosten für das Gesamtpaket (die weder in die Geldanlage noch in den Risikoschutz fließen), und das Produkt ist uninteressant. 

 

Wie aber schon mehrfach gesagt wurde, ist Kündigen nach der langen Laufzeit oft nicht sinnvoll. Beitragsfrei stellen aber wahrscheinlich schon. Aber man kann sich ja ausrechnen, was jeweils rauskommen wird. Was alternativ z.B. ein eigener ETF-Sparplan bringen wird, ist natürlich spekulativer.

OliStylez
Autor ★★
27 Beiträge

Hallo zusammen,

 

erstmal vielen Dank für die ganzen Ratschläge und Antworten. Ich weiß schon, warum ich hier gut aufgehoben bin 😉

Vorweg. Es geht hier wirklich um nen Kumpel der das wissen möchte und ich habe ihm natürlich alle Antworten gezeigt. Dabei ist auch aufgefallen, dass nicht alle Angaben, die ich gemacht habe korrekt waren aber der eigentliche Inhalt ist so ok und es hätte keinen Einfluss auf die ganze Geschichte. 

Einiges hab ich nun noch erfahren und ist sicher:

Der Vertrag ist "tricky" gestrikt. So wie @hmg und auch andere geschrieben haben ist eine Änderung ohne Folgen nicht möglich. Leider in keinem Fall. D. h. weder kann die Dynamik, der monatliche Beitrag oder gar die Fonds dürfen geändert werden. Der Vertrag MUSS so bleiben, wie er abgeschlossen ist. Eine Veränderung ist zwar machbar, stellt aber einen Vertragsbruch dar. Würde heißen, die Änderung wird zwar übernommen aber es kommt ein neuer Vertrag zustande. Die Auswirkungen kennen wir hier ja, Steuer und Co... Und das ist kein Witz, wir haben da nachgefragt, es ist tatsächlich so. Deswegen fallen die Ratschläge, wie man sie hier am häufigsten gefunden hat, leider weg. Nicht mal den Fond oder die Strategie kann er wechseln. 

Musste ja nen Haken haben 🙂

Die Auszahlung bzw. der Rückkaufswert ist tatsächlich der angezeigte Betrag. Es kommen keine Abzüge. Die wären nur fällig, wenn er innerhalb der ersten elf Jahre gekündigt hätte, was hier nicht der Fall ist.

Es bleibt also kompliziert 🙂 

 

 

Morgenmond
Mentor ★★
1.801 Beiträge

@OliStylez  schrieb:... Der Vertrag MUSS so bleiben, wie er abgeschlossen ist. Eine Veränderung ist zwar machbar, stellt aber einen Vertragsbruch dar. ...

 

 


Dann würde ich den Vetrag beitragsfrei stellen und ohne weitere Einzahlungen laufen lassen.

 

Gruß Morgenmond

Lars123
Experte ★★
291 Beiträge

@OliStylez  schrieb:

Hallo zusammen,

 

.....

Der Vertrag ist "tricky" gestrikt. So wie @hmg und auch andere geschrieben haben ist eine Änderung ohne Folgen nicht möglich. Leider in keinem Fall. D. h. weder kann die Dynamik, der monatliche Beitrag oder gar die Fonds dürfen geändert werden. Der Vertrag MUSS so bleiben, wie er abgeschlossen ist. Eine Veränderung ist zwar machbar, stellt aber einen Vertragsbruch dar. Würde heißen, die Änderung wird zwar übernommen aber es kommt ein neuer Vertrag zustande. Die Auswirkungen kennen wir hier ja, Steuer und Co... Und das ist kein Witz, wir haben da nachgefragt, es ist tatsächlich so. ....

 

 


Ganz ehrlich: Es mag ja alles geben. Aber ein Lebensversicherungsvertrag, der eine Dynamik vereinbart, die nicht separat kündbar ist, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Alle Verträge, die ich bisher dazu gesehen haben, erlauben es dem Versicherungsnehmer, die jährliche Dynamik innerhalb von 30 Tagen abzulehnen. Das einzige, was in der Regel passiert, ist, dass nach dreimaliger Ablehnung das weitere RECHT auf Dynamik erlischt. Bei einer LV (unter der Annahme, dass hier wirklich auch ein Risiko-Anteil dabei ist....) ist die Dynamik nämlich im Prinzip ein eingeräumtes Recht für den Versicherungsnehmer. Sie erhöht nämlich den Versicherungsschutz ohne erneute Gesundheitsprüfung....

 

Da stimmt etwas mit Euren basalen Infos nicht. Das sollte sich noch mal jemand anschauen, der sich damit auskennt....

Salli
Experte ★
198 Beiträge

Was Lars123 schreibt ist richtig.

So unflexible fondsgebundene Vericherungsverträge wie @ OliStyles beschreibt gibt es nicht.

Vielleicht hat er falsche Informationen erhalten.

 

Ich werde @OliStylez gerne mehr zum Vertrag sagen, brauche dafür den Namen der Versicherungsgesellschaft,

die Tarifbezeichnung, Geburtsjahr des Versicherungsnehmers, Beginn und Ablauf.

(ich bin vom Fach)

 

Liebe Grüße

Salli