Hallo Community,
mit diesem kleinen Artikel möchte ich noch einmal eine Geldanlage-Idee vor etwas über einer Woche näher beleuchten, die im epischen Beitragsbaum "Zinsängste & Omikron treiben Börsianer" ein bisschen - auch in der Hitze der Diskussion einiger Teilnehmer - leider etwas untergegangen zu sein scheint.
Der Ausgangspunkt - wie es zu diesem Beitrag kam
Hier geht es vor allem darum den Leserinnen und Lesern einen Nutzwert möglichst für die nächsten Wochen und Monate zu bieten. Deshalb bitte gerne meine Ideen hinterfragen, Verbesserungen hinzufügen oder auch meine Fehleinschätzungen offenlegen. Ich lerne sehr gerne dazu. Vielleicht können wir gemeinsam eine Prognose für die nächsten Monate wagen?
Lange Zeit machte ich den immer noch vorhandenen Anfängerfehler, daß ich dachte: Wenn Microsoft schon so lange gestiegen ist, dann kann ich mit dem Investment ja nicht mehr wirklich viel Wert generieren.
Microsoft scheint aber ein wirklicher Depot-Turbo zu sein, denn: Die Wachstums- und Verhaltensannahmen der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften scheinen hier nicht zu gelten. Einen wirklichen Lebenszyklus der Branche oder des Unternehmens gibt es nicht, Weill es eher um eine Art Exponential- oder Oligopoleffekt geht.
Wer kennt sie nicht, die großen amerikanischen Unternehmen von Big Tech. Die so GROSS sind, daß sie die gesamten Wertschlpfungsketten, das wirtschaftliche Leben und auch die Zahlungsbilanzen von Staaten verbessern könnten.
Mit einem hohen jährlichen Kurszuwachs, einer kleinen Dividende und einem inzwischen wieder auf einen angenehmen Wert zurückgekommen KGV scheint dieses Unternehmen attraktiv.
Denn für dieses Unternehmen gilt: "The best is yet to come". Da möchte ich einfach ein Zitat des 45. US-Präsidenten aus dem Zusammenhang reißen und für diese Aktie verwenden.
Da ich eine CFD Long-Position zu 340,NN USD geschlossen habe, bot sich die Chance für den Wiedereinstieg zu günstigeren Kursen - aber in das selbe Unternehmen - an.
Warum gerade jetzt?
Irgendwie erinnert mich die derzeitige, hoffentlich kurze Baisse an etwa, S was wir im März 2021 gesehen haben. Aus vom Timing her vollkommen unverständlichen Gründen legen viele Aktien gleichzeitig den Rückwärtsgang ein, die Gründe sind schon Wochen später beinahe vergessen.
Derzeit werden auch viele Vergleiche herangezogen von "Buy the Dip" über "Sektor-Rotation" bis hin: Die Aktien wären im KGV von so um die 30 oder 40 schon zu teuer. Genau deshalb lohnt sich ein Blick darauf wie dieser Beitragsbaum began seine Formen anzunehmen, am 19. Januar 2022:
Wer diesen Beitrag (wo ich gerade eine neue Position eröffnet hatte) am Montag las, der konnte dies am Montag schon selber gedanklich oder an den Märkten nachvollziehen. Und da mein Markt-Timing nicht immer das Beste ist: Gab es die Aktie sogar so um die 1-2 % billiger. Wer da investiert hat, der kann sich schon über Buchgewinne freuen.
Bits, Code & Content schlagen Infrastruktur-Anbieter, wirklich?
In einem meiner Depots befindet sich auch die Aktie von AT&T (A0HL9Z), die ich mir sozusagen als einen Ersatz für die Festverzinslichen gekauft habe. Neueinsteigerinnen u nd - Einsteiger können daraus lernen, daß eine hohe Dividende von (nach heutiger Rechnung ca. 8 %) zwar attraktiv ist. Wenn aber seit dem Einstiegszeitpunkt am 02.03.2021 kein Kurszuwachs entstanden ist, dann ist das bedenklich.
Visualisierung - bitte schön:
In der mittelfristigen Betrachtung scheint es also so zu sein, daß erstellte Software und nutzbare Inhalte gegenüber der reinen Infrastruktur die Nase vorn haben könnten.
Wer jetzt Lust dazu hat, spielt dies bitte mit der Deutschen Telekom AG und Microsoft selber durch.
Zusätzlich hat Microsoft als einer der ersten Anbieter auf das reine Mieten bzw. Leasing von Software gesetzt und damit auch für viele Mittelständler das Tor zu einer wesentlich stetigeren Einkommensbasis geschaffen. Es entsteht nicht der eine, riesige Betrag bei der Akquise des Kunden und dem "einmaligen" Erstkauf der Software plus späterer Wartung. Stattdessen herrschen Vertragsverhältnis vor, bei denen die Software ledgkich gemietet werden kann. Eigentum Fehlanzeige! Aber "Software as a service" klingt da schon besser, oder?
Zudem achten die Endverbraucherinnen und Endverbraucher bei Telekommunikation (egal ob Funknetz oder Kabel) sehr auf die Konditionen, was zu einem Boom der Vergleichsportale geführt hat.
Rückenwind oder Querschüsse aus Berlin, Washington oder Brüssel?
IT-Aktien lassen sich im Allgemeinen durch eine sehr hohe Wertschöpfung sowohl pro Mitarbeiter oder auch Bruttosozialprodukt-Euro beschreiben. Ist der Durchbruch am Markt erst einmal geschafft und hat das Unternehmen einen der weltweiten Standards geschafft, dann steht dem Rollout großer Mengen an Software und dem Multiplizieren der Umsätze nichts mehr im Wege.
Vielleicht investiere ich schon zu lange? Denn jüngere Anlegerinnen und Anleger oder insbesondere Kanalinhaber einer zu Alphabet/Google gehörenden Plattform hätten jetzt geschrieben: Das lässt sich exponentiell hochskalieren... 😉
Zudem kommt ein weiterer Punkt, der für Rückenwind statt Gegenwind sorgt: Fast jeder Wirtschaftsminister, Abgeordneter oder Regierungschef ahnt: Ein großes IT-Unternehmen wie SAP oder Microsoft kann durchaus einen sehr guten Einfluß auf die Staatsfinanzen haben und in den "juristischen Wohnsitzländern" Wohlstand schaffen. Zusätzlich gibt es nicht viel, an dem sich die "Neinsager" abarbeiten können. Die blockieren lieber Autobahnen, das ist aber ein anderes Thema.
In der Summe wird der Effekt der Softwarebranche auf die Gesamtwirtschft als überaus positiv gesehen. Und da man ein Brückenfiasko mit maroden Straßen und Verkehrswegen im analogen Bereich bei der digitalen Datenautobahn vermeiden möchte, gibt es massive, langfristige und vollkommen legale Subventionsmodelle. Um eine Anschubfinanzierung zu leisten und auch die Wirtschaft auf dem Land zu stärken.
Deshalb können interessierte Anlegerinnen und Anleger entweder per Zufall oder per Abonnement immer wieder auf Meldungen wie die Folgende vom 27. Januar 2022 stoßen:
"Die Europäische Kommission hat nach den EU-Beihilfevorschriften eine mit 3,8 Mrd. EUR aus der Aufbau- und Resilienzfazilität ausgestattete italienische Regelung genehmigt, mit der leistungsstarke Gigabit-Netze in Gebieten aufgebaut werden sollen, in denen kein Netz mit einer Download-Geschwindigkeit von mindestens 300 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) vorhanden oder geplant ist. Die Maßnahme ist Teil einer umfassenden Digitalisierungsstrategie Italiens zur Deckung des Bedarfs von Bürgern und Unternehmen und wird zur"
https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/IP_22_441
Der Kontinent USA hat teilweise schon schnelles Internet im 5G-kabellosen Standard, China ist führend und die europäischen Volkswirtschaften holen auf. Damit stehen beinahe unendliche Bandbreiten zur Verfügung. Selbst diese in der Pressemitteilungen genannten "langsamen 300 MB" des Altsystems würden reichen, den kompletten PC zigmal pro Viertelstunde neu zu beschreiben.
Deshalb sehe ich in den entwickelten Volkswirtschaften weitestgehend keine Probleme neue Services wie Computerspiele mit Super-Grafik, Team Meetings mit Einblendung von Workflow, Arbeitstools etc. mit akzeptabler Geschwindigkeit an die Nutzer zu bringen.
Die in den nächsten eineinhalb Jahren durchzuführende Activision Übernahme wird ebenso einen Beitrag zum Geschöftsmodell leisten. Vom Bereich der Produkte, der nicht vorhandenen "Lieferketten"-Probleme und vom Thema "politischer Rückenwind" scheint die Aktie ein klarer Kauf zu sein. Hier verwende ich also den Begriff des "Social Engineering" in seiner positiven Ausprägung und nicht als Symbol für "Reformkommunikation". 😁
Eure und meine Investment-Vehikel: Die Freude an der großen Auswahl
Neueinsteigerinnen und Neueinsteiger haben es mit den geltenden Konditionen wirklich gut. Sie können in aller Ruhe ein Depot aufbauen und müssen nicht für jede einzelne Wertpapiertransaktion so hoch bezahlen "wie woanders". In vielen Beitragsbäumen wurde hier schon mehrfach genannt, daß Zeiträume Zeitpunkte übertreffen würden. Dem stimme ich zu! Also spricht nichts dagegen entweder vom Girokonto auf das Verrechnungskonto monatlich einen Betrag zu überweisen und dann manuell die Aktien zu kaufen. Sozusagen in der Nutzung der 12 Monats-Konditionen. Zweite Variante wäre der Aktiensparplan, der mit automatischem Ansparen die Zahl der Aktien steigen lässt.
Da diese Aktie vier Mal im Jahr Dividende bezahlt, wird man vier Mal im Jahr daran erinnert den Dividendenschein anzusehen. Und befasst sich auch mit der Entwicklung des US-Dollars, so nebenbei.
Mit einem vergleichsweise hohen Risikoappetit habe ich mich für ein leicht gehebeltes Investment entschieden. Das kann aber durchaus ein Thema für einen anderen Beitragsbaum werden, wenn es interessiert.
Wichtig ist mir bloß: Möglichst viele Menschen sollten in der aktuellen, hektischen Zeit nicht vergessen Geld anzulegen. Und nicht vor dem allgemeinen Pessimismus einknicken und das Geld jahrelang ungenutzt liegen lassen. Die Microsoft Aktie kann hier durchaus ein Teil eines auf 10 bis 20 Werte ausgelegten Depots sein.
Ich hoffe dieser Beitrag ist nicht zu trocken und er soll auch einen gewissen Unterhaltungswert haben. Es ist keine Anlageberatung!
Liebe Grüße
Gluecksdrache
Hallo @Zilch, hallo Community,
vielen Dank für die rege Teilnahme an der Diskussion. Gerne ergänze ich einige offene Punkte, die im Lauf der Diskussion aufgetreten sind. Und das Thema abrunden und erweitern.
@Zilch schrieb:Interessant, wie konträr Meinungen sind.
[...]
Weil die Welt wie wir sie kennen ohne diese Unternehmen nicht wären.
Die Preissetzungsmacht ist enorm: erhöhen die ihre Preise hat man kaum eine Möglichkeit nein zu sagen. Alternativen gibt's kaum bis keine. Du hast entweder einen Windowsrechner oder Mac mit iOS und vielleicht ganz selten Linux. Auch ist Chrome der am meisten verwendete Browser und Android das am meisten verwendete Betriebssystem.
[...]
So, sorry für den Exkurs - Microsoft ist in meinen Augen ein tolles Unternehmen und die Aktie gehört als Einzeltitel in jedes Depot.
[...]
@Glücksdrache wo handelst du CFDs? Bei der comdirect?
Durch die modernen Angebote wie einen Wertpapiersparplan oder die super günstigen Begrüßungsaktionen für Neukunden ist das Investment inzwischen auch mit kleineren monatlichen Sparraten denkbar, das gefällt mir. 😊
Zum Thema Starbucks: Es ist eine ganz andere Philosophie, als eine normale Systemgastronomie oder Fast Food. Starbucks wendet sich an die junge, mobile Generation von am wirtschaftlichen Leben aktiv Teilhabenden, die den sog. "Dritten Ort" suchen. Da gibt es ein beeindruckendes Buch dazu. Kurz zusammengefasst: Der Kaffee ist lecker und Du zahlst einen im Getränk enthaltenen Zuschlag für WLAN-Nutzung und die längere Verweilzeit. Wer also in den USA einen Geschäftstermin hat und auf den nächsten Termin oder die Rückfahrt/Rückflug wartet, kann sich hier in angenehmer Atmosphäre aufhalten und arbeiten.
Zu Microsoft und Brettspielen: Bei der Übertragung des Spielspaßes von der analogen, zweidimensionalen Welt in surreale Traumwelten hat es Microsoft geschafft, daß der Kunde nicht mehr pro Spiel bezahlt, sondern pro Nutzer und Zeiteinheit.
Wer Spiele-Klassiker wie die frühen Versionen von Spielen wie einem der Raumschiffspiele kennt, der weiß wie es funktioniert: In regelmäßigen Abständen greift das System auf den Original-Datenträger zu. Ohne diesen geht es nicht weiter. Aber die CD kann im Bekanntenkreis legal verliehen und wieder zurückgegeben. Oder es erscheint ein Sicherheitscode, der nur mit einer Plastiklinse zu lesen ist. Wer dieses Echtheitselement gerade besaß, konnte spielen.
Wenn also Spieler hintereinander legal spielen und Spielstände speichern oder gemeinsam einen Mehrspieler-Nachmittag verbringen, dann reicht sozusagen ein Datenträger oder eine Lizenz aus. Oder zwei Datenträger. Aber nicht pro Benutzer ein derzeit funktionierendes Monatsabo... 👍
Ähnlich sieht es bei Office & Co. aus: Je mehr Benutzer auf einer Maschine, desto kostenintensiver. Ein geniales Geschäftsmodell!
Zur Frage nach den CFDs, die @Zilch gestellt hat: Die Antwort ist ja.
Dieser nachfolgende Screenprint, abgerufen im Echt CFD-Konto von @Glücksdrache
am 30.01.2022 zeigt: Das System läuft stabil. Die tägliche Margin-Berechnung zum Börsenschluß z. B. von Freitag Abend (NASDAQ-Schließungszeit) wird korrekt mit Buchungstag Montagmorgen angezeigt.
Ebenso einige weitere Buchungstage:
Entgegen dem, was beispielsweise @Bach im CFD Bereich behauptet hat, läuft das System fehlerfrei und geringer Verzögerung, wie es bei den Techies heißt. Gratulation an @CFD_Per für eine perfekte Plattform.
Für Einsteiger würde ich aber die normale Aktie empfehlen, weil man für CFD schon lange dabei sein sollte. Zudem gibt es bei amerikanischen Aktien Produktfeinheiten, die für die ersten 2 bis 4 Jahre die klassische Aktie als besser geeignet erscheinen lassen.
Insbesondere könnte der lange Anlagehorizont den Wertpapiersparplanern oder manuell Nachkäufern einen soliden Aufwärtstrend ermöglichen. 🆗 Das Lesen der Börsennchrichten zu diesem Wert ermöglicht einem jungen Anleger (m/w) auch einen Einblick wohin die epische Technologiereise gehen wird. Und kann auch helfen in anderen Lebensbereichen Weichen richtig zu stellen.
Wer mag, der kann sich ja im comdirect-Informer einen 5-Jahres-Chart zu Microsoft und anderen Aktien ansehen bzw. gegenüberstellen. Und neben Standardaktien und Werten aus der Sternelisten und ggf. einem Fonds ein konzentriertes Portfolio aufbauen.
Noch kurz ein persönliches Danke an @haxo für einige humorvolle Tags.
Liebe Grüße
Gluecksdrache
