Hallo zusammen,
angeregt durch @digitus Thread zum Home Bias Frühjahrsputz. Habe ich mir auch einige Gedanken gemacht, meine ETF Positionen aufzuräumen. Ich habe viele der Anfängerfehler gemacht und mir über die Zeit so einige ETFs ins Portfolio gelegt. Irgendwie hat doch jeder mal den Gedanken, dass man es ja eigentlich viel besser als der Markt weiß und weil ich mich damals noch nicht an Aktien getraut habe, habe ich versucht mit eigentlich passiven Instrumenten so ein bisschen aktiv zu arbeiten.
Mittlerweile stören mich die aufgebauten Positionen im Portfolio und ich spiele mit dem Gedanken die Verkaufs- und Kaufsgebühren in Kauf zu nehmen. Soll heißen: die alten Leichen entfernen und dann in die Positionen zu investieren, welche ich wirklich langfristig behalten möchte.
Aktuell stelle ich mir aber die Frage ob ich selbst meine laufenden Sparpläne nicht noch ausdünnen sollte.
Aktuell bespare ich:
MSCI World LYX0AG; 200€
S&P500 LYX0FS; 200€
EM ETF127; 100€
MDAX ETFL44; 100€
Die gute Home Bias ist also auch wieder vorhanden :-D.
Grundsätzlich hatte ich bei meinen Sparplänen folgende Gedanken:
- der MDAX ist für deutsche Verhältnisse ein relativ breiter Index. In der Vergangenheit hat er besser performt als der Dax. Und außerdem halte ich viel vom deutschen Mittelstand, wobei man sicher darüber diskutieren kann ob Airbus ein deutsches Mittelstandsunternehmen ist.
- der MSCI World benötigt keiner Erklärung. Es ist der Standard was breit aufgelegte Welt-ETFs angeht.
- der S&P 500 führt natürlich dazu, dass ich den schon groß im MSCI World vertretenen USA Anteil deutlich übergewichte. Das mache ich seit ich in ETFs investiere und in dieser Zeit hat er auch besser abgeschnitten. Ich glaube einfach an die amerikanische Wirtschaft und sehe diese auch in der Zukunft führend. Der Nährboden was Investitionen in Aktien angeht ist auch nirgends auf der Welt so gut wie in den USA. Deswegen übergewichte ich die USA.
- die Emerging Markets bespare ich deutlich kürzer als die anderen ETFs. Irgendwie habe ich so oft davon gelesen, dass man möglichst breit streuen soll, dass ich diese Regionen nicht vernachlässigen wollte. Bin mir aber zeitweise gar nicht so sicher, ob man sie zwingend im Depot braucht.
So sehen meine grundsätzlichen Gedanken aus, aber teilweise sagt mir der für Ordnung sorgende Teil meines Gehirns, ich solle doch einfach alles auf den MSCI World legen und den Rest vergessen. (Ja ich weiß, es gibt auch den A1JX52, aber irgendwie will ich es mir offenhalten den Anteil Emerging Markets selbst festzulegen, bis hin zu 0%.)
Ich weiß, dass ihr Fragen zu ETFs bestimmt schon nicht mehr lesen/hören könnt. Aber was denkt Ihr: an der aktuellen Aufteilung festhalten und schauen ob einen Home Bias und USA-Übergewichtung am Ende eine bessere Rendite verschafft? Ich denke mittel- und langfristig sind MDAX und S&P 500 sicher keine Fehlinvestitionen.
Oder doch den schmerzhaften Cut vornehmen und alles auf den LYX0AG umtransferieren? Um dadurch dann mit einer 1, oder 2 (falls EM) ETF Strategie das ganze so schlank wie möglich zu halten.
Was ich auf jeden Fall angehen werden ist meine ETF-Leichen abzustoßen. Unter anderem:
- Deka Dax ETFL01
- Xtrackers Stoxx Europe 600 DBX1A7
Welche ich seit Ewigkeiten nicht mehr bespare. Ich plane Sie nun zu verkaufen und dafür, je nachdem wie ich mich für meine Sparpläne entscheide, entweder (wenn ich bei meinen 4 ETFs bleibe) die bisher unterrepräsentierten Emerging Markets aufzustocken oder eben den MSCI World, falls das dann der letzte verbleibende sein sollte.
Übrigens: ich habe das FAQ zu den ETFs bereits mehrere Male durchgelesen und würde ich mit diesem Wissen heute noch mal beginnen, würde ich mich wohl auf den MSCI World beschränken. Habe ich mir damit schon meine Antwort gegeben, oder finden sich hier auch Befürworter einer Aufteilung wie ich sie bisher gemacht habe?
Ich wünsche euch noch ein schönes Restwochenende
).
