ETF Auswahl zwecks Altersvorsorge

[Laub]

Grüße,

meine nun schon einiges gelesen zu haben und glaube die paar "Grundregeln" zu kennen.

Möchte mit ca. 150€ monatl. anfangen per Sparplan, hin & wieder mal zusätzlich einmalige  Investitionen.

ETF da es unkompliziert  bleiben soll. Mich nervt es jetzt schon an Rieter-Rente (seit ca. 4 Jahren je 25€ monatl.), Lebensversicherung (seit ca. 18 Jahren je 20€ monatl.), Cryptocurrencies etc. zu denken. Gut möglich, dass ich besagte auflöse und somit alsbald Richtung 200-300€ monatl. den ETF bespare. Wird mind. 20 Jahre, eher 30-40 Jahre bespart - bin daher gewillt etwas mehr auf Rendite/ Risiko zu setzen (Tagesgeldkonto als Absicherung vorhanden).

Vlt. könnt ihr bei folgender Auswahl weiter helfen:

- A1JX52 Vanguard FTSE All-World: Scheinbar Foren-Liebling. Wäre ich fein mit, aber mir scheint als würde dieser schlechter performen als andere ETFs in meiner Auswahl. 

- A1JX53 Vanguard S&P 500: performt besser über letzten 5 Jahre, sehr sehr niedrige TER (0,07%) und vor allem gute TDR (-0,27%). Wird er (und somit die folgenden ETFs) nicht empfohlen, da er mit S & P 500 UCITS Index zu gering diversifiziert/ zu risikoreich ist? Aber auch bei meinem Anlage-Horizont? 

          - LYX0FS Lyxor S&P 500: schlechtere TER (0,15%) aber bessere TDR (-0,37%). Dafür synthetische Abbildung. Da der Tracking-Difference eine höhere Gewichtung/ Wichtigkeit zukommt als der TER, wäre der Lyxor dem Vanguard bzgl. S&P 500 vorzuziehen? Oder sollte ich lieber auf mehr Sicherheit gehen und physisch replizierend (=Vanguard alternative) bevorzugen? Dafür wird der Lyxor in EUR gehandelt usw....

- A1JKS0 SPDR S&P US Dividend Aristocrats:  Erst vor kurzem von den Dividenden-Aristrokraten gehört. Klingt vielversprechend und sicher. Performt in diesem Vergleich im Mittelfeld. Warum wird dieser ETF dem A1JX52 Vanguard FTSE All-World nicht bei Empfehlungen vorgezogen?

Bin mal gespannt was ich alles übersehen habe.

Bin auch offen für weitere/ andere Vorschläge und Anregungen.

Schonmal meinen Dank.

[Crazyalex]

Hallo und herzlich willkommen!

Gut dass du dir Gedanken zur finanziellen Vorsorge machst.

Das was Du hinsichtlich des von uns sehr geschätzten A1JX52 übersiehst ist die weitreichende Diversifikation.

Das spricht für besagten ETF.

Gruß Crazyalex

[Montgomery]

Willkommen in der Community!

Ich kann @Crazyalex nur zustimmen. Der A1JX52 ist deutlich breiter gestreut (inkl. ca. 10% Emerging Markets). Die anderen von dir genannten Schränken sich auf den S&P500 bzw. sogar nur die darin enthaltenen Dividendenaristokraten ein. Diese Wette kann sich in 30 Jahren als vorteilhaft herausstellen, oder eben nicht. 

Für den Grundstock des Vermögensaufbaus würde ich auf den A1JX52 setzen. 

[huhuhu]

Und der kostet auch nur 1,5 % 

[GetBetter]

Hallo @Laub  und herzlich willkommen.

Der Grund das der A1JX52 so häufig empfohlen wird ist eben seine fast beispiellose Streuung. Die anderen von Dir genannten konzentrieren sich auf den S&P 500 und somit auf die USA. Zwar war das in letzten Jahren tatsächlich das Optimale, allerdings muss das in Zukunft ja nicht so bleiben.

Mein Rat geht etwas über die Empfehlung konkreter ETFs hinaus. Ich lese folgenden Satz von Dir und habe eine ungute Vorahnung:

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@Laub  schrieb:

- A1JX52 Vanguard FTSE All-World: Scheinbar Foren-Liebling. Wäre ich fein mit, aber mir scheint als würde dieser schlechter performen als andere ETFs in meiner Auswahl. 

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Du bist aus meiner Sicht auf guten Weg einen beliebten Anfängerfehler zu begehen, nämlich sofort im ersten Schritt einzelne ETFs miteinander zu vergleichen. Das ist der falsche Ansatz.

Als erstes musst Du für Dich klären was Du eigentlich willst, d.h. welche Märkte/Indizes sollen es sein und in welcher Gewichtung. Erst wenn das klar ist sucht man sich die dazu passenden Anlagemöglichkeiten.

Wenn Du ein Auto kaufen willst, dann vergleichst Du auch nicht als erstes Hubraum und Beschleunigung von allem was so zu kriegen ist, sondern definierst zunächst ob Du einen Stadtflitzer, einen Familienkombi oder ein Wohnmobil suchst.

Die konkrete Modellauswahl kommt erst danach.

Also vergiss alle Webseiten und Performancevergleiche, nimm Dir ein Blatt Papier und mach Dir ein Grobkonzept. Danach sehen wir weiter.

[digitus]

Hallo @Laub, herzlich willkommen in der Krabbelgruppe,

der FTSE All-World ist deshalb der Forenliebling, weil Du keinen anderen Welt-ETF findest, der sooo breit aufgestellt ist - laut aktuellem Stand von der Vanguard-Webseite holst Du Dir damit 3.424 Aktien aus aller Welt ins Körbchen. Das schaffst Du mit keinem anderen ETF. Der US-Anteil liegt bereits bei 55%.

Wenn Du Warren Buffet fragst, würde als Basisinvestment auch der S&P 500 reichen, aber hier ist die Streuung kleiner (laut Webseite 507 Aktien*) und es sind halt lediglich amerikanische Aktien.

Wenn man sich den Langzeit-Vergleich ansieht, könnte man aber schon ins Grübeln kommen:

[via]

Der US Dividend Aristocrats ist sicherlich eine gute Beimischung, wenn man US-Dividendentitel übergewichten möchte, taugt aber mit nur 115 Aktien (laut aktuellem Factsheet) nicht als Basisinvestment.

Ich würde Dir (auch mit Deinem Anlagehorizont und trotz des Vergleichscharts oben) den FTSE All-World als Basisinvestment empfehlen, dort sind auch ein großer Teil der Papiere aus dem S&P 500 enthalten. Wenn Du Dein Anlagegewicht noch stärker (als mit dem FTSE All-World sowieso schon) Richtung US-Aktien verschieben möchtest, kannst Du den S&P 500 mit 20-30% beimischen.

Grüße,

Andreas

[olli74]

Wenn du nur auf die Rendite schaust dann kannst du halt zu 100% in einen Nasdaq 100 ETF (WKN ETF011) gehen. Der performt die letzten Jahre alle anderen Indexe komplett aus. Dann bist du halt mit nur 100 Firmen in den USA mit einem starken Tech Anteil und den momentanen Dickfische (Apple, Amazon, Facebook, Alphabet, Microsoft zu fast 50%) am Markt  investiert. 

Von der Grösse her passt der S&P 500 schon, der Vanguard ETF ist günstig und performt den Index aus, die US Wirtschaft scheint stark zu sein, es gibt einfach viel mehr Privatanleger in den USA (als wie in Deutschland) die am Markt unterwegs sind, kann man machen, es ist dann halt eine Regionalwette auf ein Land.

Das Risiko ist dass man die Zukunft nicht kennt!!

Ob die USA und die genannten Dickfische weiter den Aktien Karren an der Börse ziehen oder ob sich deren Entwicklung normalisiert und China oder Europa in 10 Jahren den Karren ziehen. 

Beim A1JX 52 wurden bereits alle Vorteile genannt. Der ist meine erste Wahl und da bin ich voll drin investiert. Da lege ich mich als Investor sinnbildlich in den Liegestuhl und schaue interessiert zu was der Aktienmarkt so macht. Im All World ist es egal ob und die FAANG, Europa, oder China den Karren ziehen ich bin immer voll mit der Kapitalisierung investiert. (oder ala Finanzwesir: "das grosse Egal" einfach mal auf Youtube suchen) 

Intverwies:

https://www.youtube.com/watch?v=CpeaBqQszxk

https://www.youtube.com/watch?v=NaC6WdAJB-k&t=31s

Vortrag:

https://www.youtube.com/playlist?list=PLU7T8mAjmiCoRZRw0r7AxeqpBe0jXRN0C

[Laub]

Vorweg vielen Dank für eure Zeit!

Hatte schon vermutet, dass der abgebildete Index den Unterschied macht, warum der A1JX52 Vanguard FTSE All-World empfohlen wird und nicht einer der anderen drei genannten.

Aber natürlich reizt das Mehr an Rendite, daher möchte ich nochmal nachhaken 😉

- Ist die zugrundeliegende Theorie von ETFs bzw. Investetments in ebendiese nicht, dass langfristig (und ich bin gerne bereit +30 Jahre zu investieren) die Wirtschaft immer wächst - auch bzw. vor allem die amerikanische? Warum sollte es dann "zu" risikoreich sein, langfristig in einen ETF nach S&P 500 Index zu investieren? Die letzten 100 Jahre oder gar mehr wäre ich damit erfolgreich gewesen!?

- Gerade die Dividenden-Aristrokraten wie der von mir genannte A1JKS0 SPDR S&P US Dividend Aristocrats werden als sehr sichere (dafür geringere Rendite) Aktien/ ETF-Käufe beschrieben (siehe immer Ausschüttung in letzten 20 Jahren, trotz Krisen etc.). Wären diese nicht ein ernstzunehmender "Mittelweg" bzgl. meiner Auswahl & Ziel?

Ich versteh natürlich, dass ein weitaus diversifizierterer Index bzw. ETF mir mehr Sicherheit bietet. Aber ich erkenne o. sehe aufgrund der zugrundeliegenden Eigenschaften und Grundideen von ETFs und meinem Anlagehorizont keine wirklich große Gefahr in einen S&P500 Index ETF zu investieren. Ich wäre ja nicht gezwungen genau an Tag X in 30 Jahren zu verkaufen, sondern könnte auch in 28 oder 38 Jahren verkaufen und somit evtl. Finanzkrisen am Ende aussitzen (was ich u. A. unter "Grundidee" von ETFs verstehe). (Ich vermute jetzt schon: "Lieber 38 Jahre All-World anstatt 28 Jahre S&P500").

Und das die USA bzw. deren Unternehmen in den nächsten 40 Jahren bei stetig zunehmender Globalisierung als einzige zugrunde gehen ist doch unwahrscheinlicher, als dass in deren Regionen auf der Erde die Wirtschaft zusammenbricht....oder!?

@huhuhu "Und der kostet auch nur 1,5 %"

Bezieht sich die Aussage auf die aktuellen Gebühren für die Order über comdirect?

@GetBetter 

Es wird ja mein erstes "Auto" 😉 Da weiß man noch nicht, wie sich ein Cabrio im Vergleich zu einem Kombi auf Dauer beweisen kann.

@digitus 

Eigentlich wollte ich, auch um es einfacher zu halten, den häufigen Ratschlag beherzigen und bei meinem Volumen bei einem ETF bleiben. Aber da natürlich abzusehen ist, dass meine "Einwände" aus der Welt geschaffen werden, wäre eine Beimischung eines S&P500 Index ETFs vlt. doch eine Option.

Auch daher fragte ich, welcher der beiden von mir genannten A1JX53 Vanguard S&P 500 & YX0FS Lyxor S&P 500 (für mich) empfehlenswerter wäre. Ich tendiere hier zum Vanguard.

Daher zuletzt noch:

A1JX52 Vanguard FTSE All-World & A1JX53 Vanguard S&P 500 in einem 70/30 Verhältnis besparen auf ca. 30-35 Jahre!? Was spricht dafür o. dagegen?

[digitus]

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@Laub  schrieb:

Auch daher fragte ich, welcher der beiden von mir genannten A1JX53 Vanguard S&P 500 & YX0FS Lyxor S&P 500 (für mich) empfehlenswerter wäre. Ich tendiere hier zum Vanguard.

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Ich auch

Und die von Dir vorgeschlagene 70/30-Kombi ist in Ordnung.

Grüße,

Andreas

[olli74]

Du kannst per xray Tool auf Morningstar die vergangene Mehrrendite errechnen:

https://tools.morningstar.de/de/xray/editholdings.aspx?LanguageId=de-DE&values=

Eine 70/30 Aufteilung in A1JX52/A1JX53 lohnt sich nicht wirklich zu einem 100% A1JX52, dazu hast du dann als (kleines) Risiko eine Region überbewertet, ich hatte die gleiche Idee lohnt sich aber nicht wirklich (weiter unten mein Vorschlag)

Mein Vorschlag einen 80% Core Anteil mit dem All World und dann zum "spielen" einen oder zwei Satelliten wie Tech-, Water-, Health-, Momentum-, Small Cap-, Gaming-ETF dazu nehmen

wenn du die USA mit 30% überbewerten möchtest würde ich statt auf den S&P 500 direkt auf einen Nasdaq 100 ETF gehen