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Erweiterung des ETF Basisinvestments

Speedy85
Autor ★★★
52 Beiträge

Hallo liebe comdirect community,

 

es ist etwa 1 Jahr her, dass ich mich überhaupt mit dem Thema Geldanlage beschäftigt habe, nachdem ich mein Geld zuvor jahrelang auf dem Tagesgeldkonto geparkt hatte. Auch dank vieler guter Hinweise hier im Forum hatte ich mich damals entschieden in den A1JX52 zu investieren und bin froh, den Schritt an die Börse gemacht zu haben. Nachdem ich nun über längere Zeit als mehr oder weniger stiller Leser einiges an Infos aufgesaugt habe, möchte ich gern nochmal um eure Meinungen zu meinem aktuellen Vorhaben bitten.

 

Aus Vorsicht hatte ich bisher mehr als den Notgroschen auf dem Tagesgeldkonto belassen, das ich nun aber auch noch anlegen möchte. Dabei ist das Ziel dieses Mal, (noch) etwas mehr Rendite als mit dem reinen Basisinvest des A1JX52 zu haben. Die Anlage soll weiterhin langfristig (mind. 15 Jahre) sein und hauptsächlich zur Altersvorsorge dienen. Ich bin 35 Jahre alt, habe einen recht sicheren Job und aktuell 500-600 € monatlich übrig. Das aktuelle Vermögen ist wie folgt aufgeteilt:

  • Tagesgeld (Notgroschen): 8k
  • Festgeld: 15k
  • ETF Vanguard All World (A1JX52): 26k

Dazu kommen noch 5k, die ich nun gern investieren möchte. Da die Investition langfristig sein soll, bin ich nun auch bereit mehr Risiko zu gehen, in der Hoffnung / dem Glauben, dass es sich auf lange Sicht auszahlen wird.

 

Nun habe ich geschwankt, ob es eine ETF-Beimischung oder Einzel-Aktien sein sollen. Zunächst war mein Plan mit dem von @digitus vorgestellten Lyxor Disruptive Tech lediglich ein weiterer ETF (da ich denke, dass der Technologie- und Gesundheitsbereich auch langfristig eine große Rolle spielen wird). Nachdem ich mich aber auch mit einigen Sternelisten von @nmh auseinander gesetzt habe, haben mich die Aktien von Esker, Sartorius und Exponent besonders überzeugt, sodass ich nun folgenden Plan habe:

Als Einmalanlage sollen die 5k zu jeweils ca. 1k in die Aktien von Esker, Sartorius und Exponent sowie zu 2k in den ETF Lyxor Disruptive Tech (LYX0ZG) gehen. Auch wenn der Zeitpunkt für eine Langfristanlage nicht so große Bedeutung hat, scheint mir die aktuelle Lage dennoch günstig, nachdem einige Kurse gerade eine Korrektur hatten.

Außerdem soll dann weiterhin ein monatlicher Sparbetrag von 100€ in den LYX0ZG sowie 500€ in den A1JX52. Die Einzelaktien möchte ich nicht weiterhin besparen.

Bei den Einzelaktien bin ich mir noch unsicher, ob ich (trotz geplanter Buy and Hold Strategie) einen Trail Stop Loss (dann etwas weiter, nicht so eng) setze oder diesen weglasse. Ich tendiere aber zum TSL.

 

Zum Aufwand, den ich betreiben möchte: Auch wenn ich in dem vergangenen Jahr öfter als mir lieb war (mindestens 2x die Woche) ins Depot geschaut habe (ohne rationale Gründe, sicher auch aufgrund der Corona-Turbulenzen), möchte ich das eigentlich eher auf 1x im Monat reduzieren. Nach einem Jahr würde ich dann (so wie ich es jetzt gerade tue) vielleicht wieder schauen, ob ich etwas ändern möchte oder ob die Anlage so weiterlaufen soll.

 

Falls ich etwas Wichtiges noch nicht erwähnt habe, dann gerne fragen. Ich freue mich auf Meinungen zu meinem Plan. Vielen Dank schon im Vorfeld!

13 ANTWORTEN

HaBe
Mentor ★
1.144 Beiträge

Du hast Dich mit dem Thema gründlich auseinandergesetzt, soweit so gut und auch das Ergebnis ist ok.

 

Ein aber: Wenn Du lieber nur 1 x im Monat ins Depot schauen willst (ich setze das jetzt mal mit dem Aufwand zum Verfolgen von Aktienkursen etc. gleich) würde ich auf die 3 Einzeltitel verzichten. Klar kann man mit denen in das Thema Einzeltitel starten, aber aus meiner Sicht sollte man da gerade zu Anfang mehr Zeit für einplanen. Ich zumindest würde da nicht stur auf einen TSL setzen, sonder das Thema aktiv verfolgen wollen. Ich würde die 5k 50:50 in den All-World und den DT stecken. Dann hast Du das Depot, wo Du nicht oft hinschauen musst...

nmh
Legende
9.960 Beiträge

@Speedy85 

 

Danke für Dein Feedback. Freut mich, dass Du den Sterneaktien eine Chance gibst. Trailing Stop Loss ist ein gute Idee. Wichtig: Bitte die Stopkurse nicht zu eng setzen und den Trailing-Abstand nicht zu klein. Meine Empfehlung:

 

Esker: Stop 150 EUR, trailing 40 Prozent

Exponent: Stop 67 EUR, trailing 20 Prozent

Sartorius Vorzüge: Stop 340 EUR, trailing 30 Prozent

jeweils im Livetrading mit Baaaaader, gültig z.B. bis Ende April

 

Unabhängig von der trailing-Funktion solltest Du die Stopkurse alle vier Wochen überprüfen und anpassen. Wenn Du mich freundlich fragst, gebe ich gerne aktualisierte Empfehlungen.

 

Viel Erfolg!

 

Beste Grüße aus einem stürmischen München

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

ae
Mentor ★★★
2.962 Beiträge

@Speedy85 

 

Aus Deinem Beitrag (Anfrage) geht eindeutig hervor, dass Du mit dem Thema ordentlich vertraut bist und eine gute Strategie hast, welche langfristig meiner Meinung nach funktionieren sollte. 

Bei den Einzelwerten sehe ich auch kein größeres Problem, der Einwand von @HaBe ist dennoch berechtigt, auch wenn keiner der drei Werte in dem angepeilten Zeitraum ein sehr hohes Risiko (Totalverlust) birgt. 
Ich sehe eher die "Gefahr", dass Du in Zukunft damit des Öfteren ins Depot schaust als derzeit geplant 😉

Zum Testen Deiner Schmerzgrenze ist da besonders Sartorius geeignet, nicht umsonst hat @nmh einen Trailing SL von 40% vorgeschlagen. 

Als Randnotiz: Als ich anfing in Etf's umzusteigen war mein Plan, zwischen 5 und 10 Einzelwerte dazu zu nehmen. 
Mittlerweile bin ich bei knapp 20. 

 

gruss ae

—————————
>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
>>>> Leider weigert sie sich konsequent, mit mir zu reden

digitus
Legende
8.360 Beiträge

Hallo @Speedy85,

 

das von Dir genannte Konzept finde ich gut und mit den von @nmh vorgeschlagen Limits kann nicht viel schief gehen.

 

Ob Du das nur-1x-im-Monat-ins-Depot-schauen durchhältst, wage ich aber zu bezweifeln. Und warum auch nicht 😜

 

Grüße,

Andreas

Speedy85
Autor ★★★
52 Beiträge

Vielen Dank an HaBe, nmh, ae und digitus für euer bisheriges Feedback!

 

Ich hatte mich zwar allgemein schon viel mit dem Thema viel beschäftigt, aber weniger im Detail mit Einzel-Aktien und noch weniger mit dem Trailing Stopp Loss. Meine Ahnungslosigkeit wird im Folgenden deutlich:

 

In meiner Theorie schien mir der TSL gerade für meine Anforderungen (langfristiges Invest, ohne zwischendurch zwingend aktiv werden zu müssen) praktisch zu sein: Etwas, das sich „automatisch“ nachzieht, ich also nicht viel machen muss, außer sich zu Beginn einmal Gedanken zu machen und es „richtig einzustellen“. Nun wurde ich aber schon eines besseren belehrt:

 

1) Laut nmhs Aussage wäre es empfehlenswert, die Stopkurse alle 4 Wochen zu überprüfen und anzupassen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich für das „Anpassen“ nicht doch deutlich mehr in die Thematik einlesen müsste, was ich eigentlich nicht vor hatte. Job und Familie lassen am Ende des Tages nicht viel Freizeit übrig. Daher die Idee mit reiner Buy & Hold – Strategie von vermeintlich sicheren Aktien und TSL lediglich als Absicherung vor einem Totalverlust. Das Angebot von @nmh in allen Ehren (Danke!), aber ich will natürlich nicht regelmäßig nach Empfehlungen fragen.

 

2) Außerdem war ich in meiner Naivität davon ausgegangen, dass es so etwas wie Trailing Stop Loss bei jedem Broker geben würde. Habe aber gerade das Gegenteil festgestellt. Ich habe lediglich die Junior-Depots für die Kinder (und selbst Girokonto/Tagesgeldkonto) bei comdirect, selbst aber momentan nur ein Depot bei der DKB (aufgrund von hoher monatlicher Sparsumme in den A1JX52 vom Gebührenmodell einfach passender) und noch eine „Depotleiche“ bei der ING, die ich jetzt dafür reaktiviert hätte. Die DKB hat gar kein nachziehenden Stop Loss und die ING lediglich einen dynamischen Stop Loss als Limittyp, wobei aber nur ein absoluter Betrag für den Stop Loss gewählt werden kann und kein prozentualer wie bei der comdirect. Wenn ich es richtig einschätze, wäre aber ein prozentualer Stop Loss bei sich verändernden Kursen in meinem Fall schon deutlich sinnvoller als nur ein absoluter, oder?

 

Punkt 2) wäre noch recht einfach zu lösen, indem ich auch ein eigenes Depot bei der comdirect eröffne (abgesehen davon hätte ich dann auch ein leicht verbessertes Gewissen, wenn ich nun genau in der comdirect community nach Rat frage ;-)).

Das löst aber noch nicht Punkt 1). Denn meine Anforderungen nach Bequemlichkeit auf der einen Seite und Einzel-Aktien mit Absicherung auf der anderen Seite scheinen sich doch ein wenig auszuschließen?! Oder gibt es einfache Richtwerte, wie man den TSL regelmäßig anpasst? (Ich habe in der Suche keine Beiträge dazu gefunden.)

 

Bin nun etwas hin und hergerissen. Auf der einen Seite hätte ich schon Lust, mich auch an Einzel-Aktien (wie gesagt, nur langfristig!) zu probieren. Auf der anderen Seite steht eben (noch) zu wenig Fachwissen und die zeitlich begrenzte Ressource.

ae
Mentor ★★★
2.962 Beiträge

@Speedy85 :

 

das nötige Wissen, welches für Deinen Plan notwendig ist, findet sich ganz leicht hier in der Community. 
So gewaltig ist das nicht, wie es auf dem ersten Blick scheint. 
Die nötige Zeit leider nicht....

 

Schlechtes Gewissen weil Du bei günstigeren Marktbegleitern das Depot hast ist jedenfalls nicht angesagt. Die meisten Mitglieder haben Zweit- oder gar Drittdepots. 

Jetzt kommt meine persönliche Meinung: ich habe meine Einzelwerte so gewählt ( mit Ausnahme von 1 oder manchmal 2 Positionen), dass ich ruhigen Gewissens auf einer einsamen Insel, 5 Jahre ausharren kann ohne einmal ins Depot zu schauen oder handeln zu müssen. Von Deinen drei Werten gehörte Sartorius da nicht unbedingt dazu, dies, wie erwähnt, ist jedoch meine Einschätzung ohne Anspruch auf Richtigkeit. 

gruss ae

 

 

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HaBe
Mentor ★
1.144 Beiträge

@Speedy85

Lass Dich von mir nicht zu sehr verwirren. Ich sag ja nicht, dass Dein Plan falsch ist. Mir geht es da aber ganz ähnlich wie @ae . Ich wollte am Anfang nur ETFs. Dann ein bisschen mit Aktien probieren. Mittlerweile habe ich 10 Einzeltitel im Depot und mir bis 2022 eine Aktien-Kauf-Sperre auferlegt, quasi als Rebalancing. Und als Bremse bzgl. Meines Zeitmanagements....

KeepMoving
Mentor ★
1.195 Beiträge

Hallo @Speedy85 

mir gehts da ähnlich wie @HaBe und @ae .

Mit ganz wenigen Einzelaktien zu den ETFs letztes Jahr angefangen, sind es jetzt schon immerhin über 10 und ich werde für mich demnächst bei etwa 15 ähnlich wie @HaBe einen Kaufstop einlegen. Ab dann werde ich vorerst nur noch Aktien austauschen wenn ein Stopkurs gerissen wird oder ich im Ausnahmefall meine mich mit einem Aktientausch verbessern zu können. Ausnahmen bestätigen die Regel und es gibt sicher ab und an mal eine schöne (Sterne-) Aktie der ich nicht widerstehen möchte.

Ansonsten dann erstmal Nachkäufe bei manchen bestehenden Einzelwerten.

ETFs laufen einfach per Sparplan immer weiter.

 

Deine ETF und Aktienauswahl ist meiner sehr ähnlich, von daher kann ich da auch nichts negatives dazu sagen. Smiley (fröhlich)

 

Mir macht es allerdings bisher Spaß öfter ins Depot zu sehen und meine Papiere zu beobachten, meine Watchlist zu führen und Stopkurse nachzuziehen.

Das ist etwas Aufwand, aber auch nicht so viel, dass ich da jetzt täglich länger mit beschäftigt wäre.

Ich denke wenn ich mal merken sollte, dass das nur noch Stress für mich ist und es mehr Belastung als ein gewisser Spaß wird, dann würde ich eher wieder zum reinen ETF-Portfolio umschwenken.

Bisher habe ich aber mehr Freude an meinem gemischten Depot und ich hoffe, das bleibt auch so.

 

Wenn man wirklich nur ganz selten mal im Depot "wühlen" will, dann wäre vielleicht ein Buy & Hold Ansatz der bessere Weg, mit guten ausgewählten Papieren.

Gegen den Totalabsturz reicht ja auch ein normaler Stop Loss und es muss ja nicht der TSL sein. Dann könnte man einfach laufen lassen und nur ab und an mal die Stops nachziehen. So eine Art Buy & Hold mit Grundabsicherung.

Für mich persönlich wäre es erstmal nichts, weil ich auch bei meinen "solideren" Papieren neugierig bin und sie gerne beobachte.

Aber das macht jeder anders. Smiley (zwinkernd)

 

Viele Grüße

KM

 

 

“There is nothing wrong with a ‘know nothing’ investor who realizes it. The problem is when you are a ‘know nothing’ investor but you think you know something.” W.B.

Speedy85
Autor ★★★
52 Beiträge

Nochmal vielen Dank an alle für eure Rückmeldungen!

Ich habe mich nun dazu entschieden, meinen Plan so durchzuziehen, d.h. 2k in den Disruptive Tech mit anschließendem Sparplan. Außerdem 3k in die drei Einzelaktien mit dynamischen Stop Loss. So habe ich eine gewisse Sicherheit vor einem sehr starken Verlust. Das ist zum Einen sicherlich psychologisch hilfreich, wenn man sich erstmals an Einzel-Aktien ran wagt und zum Anderen eben dem Hintergrund geschuldet, dass ich nicht unbedingt täglich/wöchentlich ins Depot schauen will. Bin selbst gespannt, wie sich mein Vorhaben entwickeln wird 🙂

 

Dennoch habe ich noch eine Frage an @ae  (oder gern auch andere, die dazu beitragen können/wollen):

 


@ae  schrieb:

@Speedy85 :

 

Jetzt kommt meine persönliche Meinung: ich habe meine Einzelwerte so gewählt ( mit Ausnahme von 1 oder manchmal 2 Positionen), dass ich ruhigen Gewissens auf einer einsamen Insel, 5 Jahre ausharren kann ohne einmal ins Depot zu schauen oder handeln zu müssen. Von Deinen drei Werten gehörte Sartorius da nicht unbedingt dazu, dies, wie erwähnt, ist jedoch meine Einschätzung ohne Anspruch auf Richtigkeit. 

gruss ae


Wie wählt man denn die Einzelwerte so, dass du „5 Jahre nicht ins Depot schauen müsstest“? Ich vermute mal über Aktien, die vielleicht in der Rendite nicht ganz oben anzusiedeln sind, aber dafür in der Vergangenheit nur ganz selten negative Kursverläufe hatten, oder? Welche anderen Kriterien spielen da noch rein? Würde mich interessieren, da ich dachte, dass sich Einzel-Aktien und „lange Zeit nicht ins Depot schauen“ quasi ausschließen (zumindest im Vergleich zu ETFs/Fonds).