@ImFluss unabhängig mal davon, was deine Strategie ist: hier mal zwei Möglichkeiten für die Findung eines unkomplizierten Einstiegs. Diese basieren auf älteren Tradingbücher diverser "Legenden". Ich glaube, @nmh hat auch mal eins geschrieben, aber eigentlich ähneln sich die Strategien allesamt. Im Prinzip unterscheidest du dich dann nur dadurch, dass du eben kein Stop setzt* 😉
Aber du willst eigentlich einfach mal ein wenig Zeit vertreiben und denkst dir "warum eine Aktie kaufen und sie beim Seitwärtsgang zuschauen, anstatt sie zu kaufen, wenn sie wahrscheinlich endlich wieder hoch geht?" - richtig?
Wait no more! Hier sind zwei SIMPLE** Wege, die (wie gesagt) von vielen Tradern benutzt werden und vielversprechende Resultate liefern - sofern man irgendwann wieder verkauft und das Geld Reinvestiert 😉
Ich mache das mal am Beispiel Microsoft und betrachten den wöchentlichen Chart. Warum wöchentlich? Du denkst ja auch langfristig, oder? 😉 Wir sind keine Daytrader, Intraday interessiert uns nicht. Aber dennoch würde alles gezeigte auch Intraday funktionieren. Warum nicht Tagescharts? Naja, kannst auch machen, spricht nichts gegen. Was du lieber magst.
Weg 1: Kanne-Henkel
Meine unglaublichen Paint-Skills*** zeigen dir eine klassische Kanne-Henkel-Formation. Nach einer Phase der Konsolidierung (Kanne) bildet sich ein Henkel. Der Kurs geht etwas seitwärts, etwas abwärts, bis er sich fängt und wieder aufwärts gerichtet geht. Dies wird durch höheres Handelsvolumen als auch einem gleitenden Durchschnitt unterstützt. Du gehst also folgende Schritte ab:
1) Siehst du diese Formation? Ich gehe nun nicht im speziellen darauf ein, wie lang durchschnittlich diese Konsolidierung dauert oder wie stark der Rückgang mindestens sein muss.
2) Steigt das Handelsvolumen wieder an?
3) Wird das vom gleitenden Durchschnitt gestützt?
Ist die Antwort drei mal JA besteht eine gute Chance für einen guten Einstieg. Siehst du die Formation, aber das Volumen ist geringer als die vorherigen Tage oder sogar als das durchschnittliche Volumen, so ist es kein echtes Signal und somit kein Kauf.
Ebenso wenn wir uns unterhalb des Durchschnitts befinden, denn wie schreibt der Nachbar von @FakeAccount immer? Kurse tendieren dazu an Durchschnitten abzuprallen (er bezieht dies in der Regel auf den 200-Tages-Durchschnitt).
Es gibt aber noch einen in meinen Augen schöneren Weg, nämlich das Boxtrading.
Weg 2: Boxtrading
Auch hier durchlebt die Aktie die typischen vier Phasen von Konsolidierung, Anstieg, Konsolidierung, Abstieg, und du steigst ein, wenn Konsolidierung abgeschlossen ist und der Anstieg beginnt.
In Punkt A sehen wir eine Box, welche eingezeichnet wurde, weil der Kurs über eine längere Zeit (ca. 23 WOCHEN) seitwärts ging. Auf Tagesbasis mag man vielleicht gedacht haben "Jetzt geht's wieder aufwärts! Oh nein! Doch Abwärts", aber mit einem etwas entfernterem Blick sieht man: Easy. Deswegen passt auch hierzu die Aussage von @nmh sehr schön, dass man langfristig denken sollte. Seine Empfehlungen und Sterne muss man auf JAHRE anschauen und sieht das schöne Gesamtbild. Das ist hier nicht anders.
Wir sehen bei Punkt A aber auch, dass der Kurs die Box nach oben durchbrochen hat. Das kann passieren, ohne dass ein Kaufsignal vorliegt, aber hier kommt Punkt B ins Spiel: Handelsvolumen. Das Volumen ist an dem Tag auch gestiegen, was ein weiteres benötigtes Signal ist und hiermit abgehakt werden kann.
Und zu guter Letzt wird das alles noch durch einen gleitenden Durchschnitt (übrigens in diesem Fall 30 Wochen) gestützt. Haken hinter - kaufen!
Und wie man sieht hat man an dem Tag, an dem die Box durchbrochen wurde, alles richtig gemacht.
Dies sind zwei Wege einen Einstieg zu finden. Ein dritter bekannter Weg ist ähnlich der Box und wäre, wenn man bei der Kanne-Henkel nur den Henkel betrachtet: Seitwärtsbewegungen mit kleineren Spannen, oder die etwas abwärts gerichtet sind, Flaggenformationen, etc pp.
Du findest im Internet sehr sehr viele Beispiele dafür.
Sehr viele erfolgreiche Trader haben jedoch eine der beiden technischen Chartanalyse benutzt. Das meist aber zusammen mit einer fundamentalen Analyse um das alles zu stützen. Das schimpft sich dann techno-fundamental 😉
Ich hoffe ich konnte dir einen kleinen Einblick geben, wie du herumspielen kannst, um Einstiege zu finden.
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* Genau genommen ist @nmh auch ein Swingtrader - er nimmt Aktien im Aufwärtstrend und verkauft (Stop), wenn diese den Aufwärtstrend verlassen. Klassisch Swingtrading. Nur Ein- und Ausstieg unterscheidet ihn von Mark Minervini oder David Ryan. Deswegen sind diese auch Multi-Milliardäre, während er nur Multi-Millionär ist.
** Keep it simple - die erfolgreichsten US Trading Champions und auch besten Trader haben KEINE umfangreiche Chartanalyse mit zehntausend Linien und blinkenden Symbolen, sondern hantieren mit einfachen Werkzeugen sehr erfolgreich. Je komplizierter, desto fehleranfälliger.
*** @nmh will mir ja nicht seine Praktikantin ausleihen 😞
@frustrierter: Es gibt Beiträge von @nmh , in denen er erklärt, wie SLs zustande kommen und wie man seine eigenen Stopps definieren kann.
Grob ist "etwas unterhalb der GD200" nicht falsch, am Chart des Kursverlaufs kann man sich zusätzlich an gehaltenen Widerständen orientieren. Und die Aktie braucht "Luft zum Atmen".
[via TradingView-App]
Bei Cadence z.B. würde ich den Stopp zwischen 200€ und 210€ setzen.
Grüße,
Andreas
