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Aus steuerlichen Gründen verkaufen....

haxo
Mentor ★★★
3.471 Beiträge

Wenn ihr Aktien oder ETFs aus steuerlichen Gründen verkauft, also Freibetrag oder Verlusttöpfe, und natürlich weiter anlegen wollt, natürlich in den gleichen Werten, legt ihr dann eine "Karenzzeit" ein? Stunden, Tage oder Wochen?

 

Ändert ihr ggf. die Anzahl oder Art des wieder zu beschaffenden Papiers?

 

Und: Ist das steuerlich überhaupt notwendig oder völlig wumpe? (Was eigentlich logisch wäre, ich gebe meine Steuererklärung ja auch nicht an vier verschiedenen Tagen ab)

 

Ich bin nicht so der Steuer-Crack, aber mir wurden bei einer "Equalizer"-Aktion letztens gemäß Finanzreport nur "30%"-Verlust angerechnet. Aber das sagt jetzt nichts, bis jetzt noch keine Lust gehabt tiefer nachzuforschen.

 

Danke schon mal.

 

hx.

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26 ANTWORTEN

dg2210
Legende
6.213 Beiträge

@haxo  schrieb:

Wenn ihr Aktien oder ETFs aus steuerlichen Gründen verkauft, also Freibetrag oder Verlusttöpfe, und natürlich weiter anlegen wollt, natürlich in den gleichen Werten, legt ihr dann eine "Karenzzeit" ein? Stunden, Tage oder Wochen?

 

Ändert ihr ggf. die Anzahl oder Art des wieder zu beschaffenden Papiers?

 

Wenn ich zum Jahresende hin optimiere, dann kaufe ich zuerst die Papiere in der gewünschten Stückzahl, erst danach verkaufe ich die alten Stücke. Insbesondere bei Zertifikaten kommt es vor, daß der Emittent nur noch Geldkurse stellt - somit kann man problemlos verkaufen, aber der Rückkauf klappt nicht.

 

Crazyalex
Legende
7.647 Beiträge

Andere Variante: Einfach an einem anderen Handelsplatz kaufen als verkaufen.

Dann ist ein Gandel mit sich selber auch ausgeschlossen.

Damit ist alles im grünen Bereich

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

Thorsten_
Legende
3.753 Beiträge

@haxo  schrieb:

Und: Ist das steuerlich überhaupt notwendig oder völlig wumpe?


Ich stimme für "wumpe".

 

Und das von @Crazyalex aufgebrachte Thema "Handel mit sich selbst" halte ich für völlig überbewertet und für Privatanleger unkritisch.

Crazyalex
Legende
7.647 Beiträge

Im Zweifelsfall ist Deine Meinung, @Thorsten_ , leider egal weil die Meinung vom Finanzamt und ggf. dem entscheidenden Richter höher wiegt 😖

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

Zilch
Legende
7.851 Beiträge

Die Sache mit der Equalizer-Aktion verstehe ich nicht ganz. Wurde dir zu wenig Verlust angerechnet? Wurden da Steuererstattungen gegengerechnet, welche den Verlust begrenzen?

 

Wenn ich Werte nur verkaufe um Töpfe zu leeren oder den Freibetrag auszunutzen, dann kaufe ich sofort wieder zurück. Dazwischen liegen ein paar Minuten. Da ich über LiveTrading handle und somit der Handelspartner der Emittent (oder die Emittentin? Das Emittent?) ist, habe ich keine Angst vor "Wash-Sales". 

Edit: Und somit auch das von @Crazyalex angesprochene Problem mit dem Richter oder FA zu umgehen - völlig ausgeschlossen mit sich selber zu handeln 😉 🙂

Der Gewinn ist steuerfrei realisiert, und vermutlich muss ich ein paar Euro draufpacken um den Spread zu begleichen. Ansonsten kann ich ja nicht die volle Anzahl zurück kaufen.

 

Da ich aber überwiegend mit Derivaten handle und ETFs/Aktien liegen lasse kommt das selten vor. Ich warte derzeit auf eine Aktie, dass diese einen bestimmten Kursgewinn erzeugt um meinen letzten Topf zu leeren.

 

Wie schaut es mit solchen Taktiken aus?

Ich verkaufe zum Beispiel ein Zertifikat oder Titel, den ich behalten möchte, der aber derzeit im Verlust steht. Wenn ich den Wert zurückkaufe kann ich durch die Erstattung meist ein paar Anteile mehr zurück kaufen (zumindest bei Zertifikaten).

Wenn ich den Wert sowieso behalten will macht es keinen Unterschied ob die Verluste im Buche sind oder realisiert. Bei realisierten Verlusten bekomme ich aber Steuern zurück.

 

Beispiel: 

Ich habe 100 Zertifikate für 10 Euro (1.000 Euro) gekauft. Das steht nun bei 8 Euro (800 Euro), habe also 200 Euro Verlust (-20%). Ich möchte eigentlich nicht verkaufen, aber ich habe auch leere Töpfe und in der Vergangenheit Steuern bezahlt.

 

Für das Zertifikat und mein Vermögen ist es egal, ob ich nun im Buche von 800 Euro zurück auf 1.000 Euro kommen muss, oder real weil ich verkauft und neu gekauft habe. In beiden Fällen muss das Zertifikat um 25% steigen um wieder auf +-0 zu sein.

 

Ich verkaufe für 800 Euro (10x8 Euro), bekomme 52,75 Euro Steuererstattung (200*0,26375) und habe somit 852,75 Euro auf dem Verrechnungskonto.

Dafür kaufe ich dann durch den Spread für 8,02 Euro 106 Anteile des selben Zertifikates (oder ein ähnliches Zertifikat mit selben Werten und Preisen). Das kostet mich dann 850,12 Euro.

 

Um nun wieder auf 1.000 Euro und somit +-0 zu kommen muss der Einsatz "nur noch" um 17,6% steigen und nicht mehr um 25%. Zusätzlich habe ich 6 Zertifikate mehr, die an der Gewinnsteigerung teilhaben. 

 

Macht das Sinn?

Klingt für mich nach einer guten Sache um so wenig Steuern wie möglich zu zahlen.

Würde aber nur gemacht werden, wenn ich den Titel generell behalten will, aber zum Beispiel gerade eine Korrektur frisch nach einem Einstieg kommt. Zum Beispiel wenn ich ein Sartorius Zertifikat am 08.09.2021 gekauft habe und Sartorius seit dem um 4% zurückgegangen ist, ich aber glaube, dass der Titel auch in Zukunft steigen wird und ich deshalb investiert bleiben möchte. Dann könnte ich das Zertifikat verkaufen, Verluste realisieren, Steuern erstattet bekommen und wieder investieren.

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

Thorsten_
Legende
3.753 Beiträge

@Crazyalex  schrieb:

Im Zweifelsfall ist Deine Meinung, @Thorsten_ , leider egal weil die Meinung vom Finanzamt und ggf. dem entscheidenden Richter höher wiegt 😖


Da hast du zweifelsohne recht.

 

Ich bleibe aber dabei (immer noch meine Meinung und keine rechtssichere Auskunft): man schafft es ohne mut-/böswilligen Vorsatz nicht, seine eigenen verkauften Stücke selber wieder zu kaufen.

Pramax
Mentor ★★★
3.470 Beiträge

Ich hatte schon mal folgende Konstellation:

 

  • Aktie im Plus, kurz vor der Dividendenausschüttung
  • Minus im Verlusttopf-Aktien (also per Saldo Miese bei Aktientransaktionen)

 

Damals habe ich die Aktie steuerfrei verkauft (cum-Dividende)  und nach der Dividendenausschüttung (ex-Dividende) wieder gekauft. Somit habe ich mir die Kapitalertragsbesteuerung  der Dividende erspart. Das war trotz der zweimal anfallenden Transaktionskosten (Verkauf/Kauf) günstiger als die Steuern auf die Dividende.

 

Gruß, Pramax

__________________

Wenn schon Unsinn, dann muss es ein Kaiserschmarrn sein.

Crazyalex
Legende
7.647 Beiträge

@Thorsten_  schrieb:

@Crazyalex  schrieb:

Im Zweifelsfall ist Deine Meinung, @Thorsten_ , leider egal weil die Meinung vom Finanzamt und ggf. dem entscheidenden Richter höher wiegt 😖


Da hast du zweifelsohne recht.

 

Ich bleibe aber dabei (immer noch meine Meinung und keine rechtssichere Auskunft): man schafft es ohne mut-/böswilligen Vorsatz nicht, seine eigenen verkauften Stücke selber wieder zu kaufen.


D'r Deif'l isch a Aichhörnle!

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

Towo
Experte ★★
315 Beiträge

Und wenn man eher exotische Aktien verkaufen und zurückkaufen möchte bei denen dann Kosten wegen eines höheren Spreads entstehen würden, dann könnte man ja den Spread sparen wenn man mit sich selbst handelt.

 

Merkt das der Broker/die Bank wenn man auf z.B. comdirect verkauft und gleichzeitig mit der Deutschen Bank kauft? Und wenn ja warum wird der Trade denn überhaupt ausgeführt und nicht blockiert? Wie muss ich mir das vorstellen? Trade wird ausgeführt und eine Meldung ans FA geschickt?