am 24.04.2021 15:53
Der NDR hat eine tolle Dokumentation zum Thema Hausbau herausgebracht.
Für meine Generation (Bin Anfang 30) ist das Eigenheim ein Wunsch, den man sich kaum noch leisten kann - oder leisten will.
Interessant, wie auch immer mehr das ländliche Gebiet erschlossen und teurer wird.
Auch unschön zu sehen, wie Häuser zwangsversteigert werden - in neuen Wohnbaugebieten, keine alten Häuser.
Da überlegt man sich zweimal ob man sich heute noch ein Haus leistet. In zehn Jahren zwischen 40% und 114% Preissteigerungen, im Schnitt 63%, wobei die Gehälter ja nicht gestiegen sind.
Und was ist ein Grund für den Anstieg? Niedrige Zinsen.
Deswegen ist es auch ein Irrtum zu glauben, dass man gerade jetzt durch die niedrigen Zinsen unbedingt zuschlagen sollte. Es ist andersherum: trotz niedriger Zinsen ist es teurer geworden.
Interessierte sollten sich die Doku unbedingt anschauen.
Schönen Samstag!
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 24.04.2021 17:14
am 24.04.2021 17:14
Danke für das Teilen, kommt auf meine Watchlist.
Was ich mich an dieser Stelle stets frage (wenn auch ziemlich naiv, da ich mich noch nie eingehend damit beschäftigt habe): Es wird stets von einer Blase im Zusammenhang mit den explodierenden Preisen gesprochen. Blasen platzen doch vermeintlich aber irgendwann, oder? Wie genau soll man sich das in der Immobilienbranche vorstellen? Der Traum von Eigenheim besteht ja seit jeher, warum sollte die Immobilienblase also platzen?
24.04.2021 19:00 - bearbeitet 24.04.2021 19:27
Danke für den Hinweis. Ich finde solche Dokus immer spannend und werde mir DIr demnächst mal ansehen.
@Zilch schrieb:Interessant, wie auch immer mehr das ländliche Gebiet erschlossen und teurer wird.
Das ländliche Gebiet wird wahrscheinlich zukünftig sogar wieder an Bedeutung gewinnen. Grund ist die Corona-bedingte Erfahrung, dass Homeoffice auch für Firmen ein durchaus gangbarer Weg ist und man daher nicht um jeden Preis in räumlicher Nähe zum Arbietgeber leben muss.
Umgekehrt bedeutet das eine schwindende Attraktivität der Städte und damit möglicherweise auch Druck auf die dortigen Immobilienpreise.
@Zilch schrieb:Da überlegt man sich zweimal ob man sich heute noch ein Haus leistet. In zehn Jahren zwischen 40% und 114% Preissteigerungen, im Schnitt 63%, wobei die Gehälter ja nicht gestiegen sind.
Entscheidend sind ja nicht in erster Linie die Preise sondern die Finanzierungskosten, in die auch die Zinsen miteinfließen.
Das Problem der heutigen Generation besteht wohl in erster Linie darin, die meist geforderten 20% plus Nebenkosten anzusparen. Der Betrag ist nämlich entsprechend mitgestiegen und die nicht vorhandenen Zinsen helfen nicht wirklich, ihn in absehbarere Zeit zu erreichen.
@ehemaliger Nutzer schrieb:Es wird stets von einer Blase im Zusammenhang mit den explodierenden Preisen gesprochen. Blasen platzen doch vermeintlich aber irgendwann, oder? Wie genau soll man sich das in der Immobilienbranche vorstellen? Der Traum von Eigenheim besteht ja seit jeher, warum sollte die Immobilienblase also platzen?
Die Blase ensteht nicht in erster Linie durch die Eigenheimbesitzer sondern durch Kapitalanleger. Wenn immer höhere Preise gefordert werden, diese aber teilweise idiotischerweise der 30-, 35- oder 40-fachen Jahresmiete entsprechen, dann läuft da was schief.
Wenn dann die FInanzierung nicht mehr funktioniert, beispielsweise weil sich die einkalkulierte Miete nicht mehr erzielen lässt (steigende Arbeitslosigkeit, massenhafte Kurzarbeit o.ä.), dann muss verkauft werden, notfalls auch weit unter Preis. Peng!
am 24.04.2021 19:52
Hab das Video schon vor ein paar Tagen gesehen und war fast schon entsetzt.
Aber wie immer ist auch Licht wo Schatten ist. Und ich erinnere mich an einen sehr rührigen Bürgermeister der sehr darum bemüht war das sein Ort nicht ausstirbt.
Was natürlich nicht die Regel ist.
am 24.04.2021 20:19
DIe Geldschwemme derNotenbanken verteuert alle Anlageformen. Im Vergleich zu MDAX & Co ist die Hauspreisentwicklung doch eher moderat.
t
am 24.04.2021 21:13
am 24.04.2021 21:13
Die Doku sagt zwar überhaupt nichts zu Gründen und Wirkungsmechanismen sondern dokumentiert bloß Normalverdiener, die sich für 45 Jahre auf den Weg der Abzahlung einer bestenfalls zur Wendezeit am richtigen Ort gebauten Bude (oder noch nicht gebauten Bude) machen.
Als auch jemand Anfang 30 mit für Deutschland schon sehr gutem 6stelligen Gehalt stehe ich dem Hauskauf in Deutschland extrem ablehenend gegenüber. Abgesehen von den Preisen habe ich da nämlich einige besonders schwerwiegende Probleme:
Wenn man sich den Raumordnungsbericht für die gesamte BRD anschaut, kann man schon erkennen, dass sich die Lage in manchen Regionen weiter zuspitzen wird (oder sollte) und in anderen Gebieten zu einem mindestens leichten, aber oftmals extremen Überschuss an Immobilien kehren dürfte. -- https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/veroeffentlichungen/sonderveroeffentlichungen/2017/rob-2017.html (wann gibt es eigentlich einen neuen).
24.04.2021 22:01 - bearbeitet 24.04.2021 22:02
24.04.2021 22:01 - bearbeitet 24.04.2021 22:02
Das mit den Nebenkosten kann ich bestätigen. Die 19 % Märchensteuer kommen beim Neubau auch noch als Zahl-für-Nix dazu... Bevor man sich in Dtl. ein Haus ans Bein bindet vielleicht erst mal checken, ob es sich im Ausland nicht besser und günstiger leben lässt. Mit Familie/Kids ist ein eigenes Haus ganz schön, als Single überwiegen glaube ich eher die Nachteile (Mobilitäts-/Flexibilitätsverlust).
am 24.04.2021 22:12
Hallo zusammen,
ich hatte die Diskussion erst kürzlich mit meiner Freundin, wie wir in X Jahren mit Kindern leben wollen. Wohnung in der Stadt vs. Haus auf dem Land. Ich bin pro Mietwohnung, weil diese flexibler und günstiger ist.
Grüße aus Dresden
Sonni
am 25.04.2021 00:36
Da ich gerade dabei bin ein Haus zu bauen, spannende Diskussion 🙂
Seit wir unseren Bauvertrag unterschrieben haben, sind die Preise wieder um 10% angezogen (bei unserer Hausfirma). Was uns jetzt glücklicherweise nicht mehr trifft. Das ist jetzt 8 Monate her.
Die Steigerung ist mitnichten nur durch niedrige Zinsen begründet. Gerade in den letzten Monaten sind die Rohstoffkosten (Stahl, Holz, ...) enorm gestiegen. Das hat vielfältige Ursachen je nach Rohstoff.
Unser Grundstück, gerade einmal 14 Monate im Besitz, hat bereits eine Preissteigerung von 54% hinter sich (Vergleich unser Kaufpreis zum heutigen Kaufpreis im gleichen Ort - jeweils neu erschlossene gleichwertige Grundstücke von der Gemeinde in Wurfweite). Die Käufer stört das nicht, die neuen Grundstücke sind schon weg, bevor sie irgendwie hätten beworben werden können...
Mietwohnung... kann man machen. Ob eine Mietwohnung in der Stadt billiger ist als ein Haus auf dem Land, würde ich zumindest infrage stellen. Man darf keine 90m² Wohnung mit einem 200m² Haus vergleichen.
In jedem Fall ist es besser als Eigentumswohnung zur Selbstnutzung. Das ist doch der Horror, wenn man im Eigentum wohnt und doch nicht selbst entscheiden kann. Ich habe schon eine ETW, aber vermietet.
am 25.04.2021 01:32
Der Deutsche hat Angst Schulden zu machen.
Als guter Kapitalist weiß man, dass diese mit möglichst langer Laufzeit nützlich sein können.
Lange Laufzeiten ermöglichen einen hohen freien Cashflow, der wiederum als Hebel genutzt werden kann und gleichzeitig das Klumpenrisiko reduziert.
Ja, natürlich besteht ein gewisses Risiko, doch Rendite kommt von Risiko und jeder erfolgreiche Mensch hat sein Vermögen auf der Basis von Schulden aufgebaut.