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Ukrainekonflikt und Leitzins Crashgefahr erhöht?

37 ANTWORTEN

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Hallo zusammen,

 

ich mache wegen der Zinspolitik und dem Ukraine-Konflikt garnichts, weil ich ein langfristiger Anleger bin. Es gab in meiner Anleger-Zeit schon ein paar Bedrohungen für den Aktienmarkt (Corona, Brexit, Trump-Wahl fallen mir jetzt spontan ein). Ich vermute, dass ich mit dem einfachen Halten mehr Rendite gemacht hätte, als wenn ich verkauft bzw. abgesichert hätte.

 

Ich halte auch eine Absicherung bzw. eine Short-Position nicht für unmoralisch, dass hat ja keine Auswirkungen auf die Situation in Russland bzw. der Ukraine. Also der Short wird den Konflikt weder befeuern noch lindern.

 

Aber eigentlich stellt sich diese Frage nicht, als Optimist sind alle meine Geldanlagen long.

 

Grüße aus Dresden

Sonni

as-1984
Experte ★★
358 Beiträge

Mal grundsätzlich einige Gedanken dazu - bis vor einigen Monaten ist jeder den Impfstoff-Aktien hinterhergelaufen und hat diese auch ohne mit der Wimper zu zucken geshortet, nun soll es auf einmal moralisch verwerflich sein, Öl, Gold oder falls die Kurse russischer Aktien extrem unter die Räder kommen, diese zu kaufen? Ich verstehe es ja, dass man keine Situation provozieren soll, aus der man Profit schlägt, aber mal ehrlich, ob wir kaufen oder nicht, das wird die Situation dort auch nicht zum Besseren oder Schlechteren ändern...

hvd
Mentor ★★★
2.132 Beiträge

Die Antworten in diesem Thread werden ja schon gelassener. Wer Aktien kauft, möchte damit Geld verdienen. 

Damit das gelingt, müssen die Unternehmen, die als Aktien gelistet, dasselbe tun. 

Aktienunternehmen sind keine Sozialeinrichtungen. 

Wer meint, dass durch eine Krise die Börse einbricht und sich entsprechend handelt, ist kein Zyniker. 

Ob eine Short Position das Richtige ist, darüber kann man wirklich streiten. Für mich ist das nicht. Aber ist das unmoralisch? 

 

Die Kursentwicklung meiner Ölaktien hat viel mit der Kriegsgefahr zu tun. Soll ich diese jetzt verkaufen, damit ich moralisch sauber bin?

Ich könnte den Bogen weiter spannen.  Es gibt viele Aktien, die Corona Gewinner sind. Durch Corona sind schon viele Menschen gestorben. 

Wenn ich an Tabak Unternehmen , an Coca Cola, Mcdonalds , Johnson $ Johnson. Durch deren Produkte sind schon viele zu Tode gekommen. 

Ich will den Bogen nicht weiter spannen. 

Unternehmen sind keine Wohlfahrtsunternehmen. Das erwarten ihre Mitarbeiter und ihre Anleger.

Wenn ein Vorstand  mit seinem Unternehmen auf Dauer keine Gewinne macht, geht es kurz über lang pleite.

 

 

 

 

CurtisNewton
Legende
4.847 Beiträge

@hvd Grundsätzlich stimme ich Dir zu. Für mich persönlich ist es trotzdem ein Unterschied ob ein Unternehmen nur von den äußeren Umständen profitiert (wie z.B. ein Online Händler oder ein Impfstoffhersteller durch Corona oder ein Ölunternehmen durch Krisen) ober es irgendwie Teil des Problems ist (wie z.B. ein Hersteller für uranangereichte Munition für Panzerknacker oder eine Tabakunternehmen). Einer Online Apotheke kann man kaum Schuld an Corona geben, einem Zigarettenhersteller an den Krebstoten vielleicht schon eher. Dazwischen gibt es natürlich eine beliebig breite Grauzone, aber letztendlich ist ja niemand gezwungen die Aktie eines Unternehmens zu kaufen oder nicht zu kaufen.

 

 

 

 

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"I am a dwarf and I'm digging a hole. Diggy diggy hole, diggy diggy hole. I am a dwarf and I′m digging a hole. Diggy diggy hole, digging a hole" - Wind Rose

ae
Mentor ★★★
3.473 Beiträge

Keine Ahnung welches der beiden Themen im Anfangsthread die Börsen mehr beeinflussen wird. Meiner Meinung nach vermutlich zweiteres (die zukünftige Zinspolitik). 

Den größeren Knall wird wohl der fast schon beschlossene militärische Konflikt in der Ukraine verursachen (Internationale Presseschau „Spiegel“ )

 

Die langfristig größere Wirkung liegt bei den Ziserhöhungen. 
Dazu ein Zitat von Stanley Druckenmiller (US Investor):

 

  • Nicht die Unternehmensgewinne beeinflussen den Gesamtmarkt, es sind die Notenbanken. Und deshalb konzentriere ich mich auf die Zentralbanken und auf die Entwicklung der Liquidität, während die meisten Leute auf die Gewinne und konventionelle Kennzahlen blicken. Aber es ist die Liquidität, die die Märkte bewegt.

 

Zu meinen Depotverteidigungs Maßnahmen (meine Drohungen an Putin mit Wirtschaftssanktionen sind nachvollziehbar noch aussichtsloser als die der Wirtschaftspartner Russlands) beschränken sich zurzeit auf Zurückhaltung bei Aktieninvestments und etwas engere Absicherung einiger Positionen. 

gruss ae …

 

…der insgeheim hofft dass der Ukraine Konflikt nicht die Chance 

bietet um an der Börse günstig einzukaufen 

—————————
>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
>>>> Leider weigert sie sich konsequent, mit mir zu reden

Klimaaprima
Mentor ★★
1.930 Beiträge

@ae schrieb:

"Den größeren Knall wird wohl der fast schon beschlossene militärische Konflikt in der Ukraine verursachen (Internationale Presseschau „Spiegel“ ).

Die langfristig größere Wirkung liegt bei den Ziserhöhungen."

 

Hallo @ae , sehe ich genauso! Die Inflation wird uns wohl länger beschäftigen, als noch vor einigen Wochen angenommen. Ich befürchte, die Zinsschraube wird schärfer ausfallen. Und das ist noch nicht eingepreist.

Ich rechne in diesem Jahr mit keiner breiten Performance, wenn nur bei ausgesuchten Einzeltiteln oder Branchen bzw. Regionen.  

Grüße

KeepMoving
Mentor ★
1.201 Beiträge

@Klimaaprima  schrieb:

Wie sieht euere Reaktion für die nächste(n) Woche(n) aus? 


Hallo @Klimaaprima 

da ich von den ganzen "Depotabsicherungsmöglichkeiten" keine Ahnung habe, ist meine Reaktion recht langweilig. Nämlich fast gar keine.

Mein Basis-ETF-Sparplan läuft sowieso einfach immer weiter. Meine Einzelaktien werfen sich durch Stops selbst aus dem Depot, jedenfalls alles was zu sehr schwächelt oder sich zu sehr mit nach unten reissen lässt.

Die einzigen Änderungen zum letzten Jahr sind zum einen, dass ich ausgestopptes Geld nicht wie sonst sofort wieder irgendwo anlege, sondern viel behäbiger und vorsichtiger nur hier und da beginne bestimmte Postitionen aufzubauen. Auch eher halbe oder Drittelpositionsgrößen (nach meinem Money Management) erstmal. Irgendwann je nach Entwicklung dann nachlegen, oder auch nicht.

 

Das meiste ausgestoppte Geld liegt auf dem Verrechnungskonto, was mir eigentlich nicht so passt. Cashquote aktuell so 30%, mein Basis-ETF nicht mit einbezogen.

Zum anderen habe ich wieder den ein oder anderen Themen-ETF im Blick und könnte mir vorstellen da bald etwas zu starten. Eigentlich war ich davon etwas weg und habe mich lieber auf Einzelwerte konzentriert.

Aktuell finde ich aufgrund der vielen Unsicherheiten aber auch spezielle ETFs wieder interessanter. Auch wenn das vermutlich kurzfristig auch nicht viel bringen wird, sollte es noch so richtig ungemütlich werden und der Gesamtmarkt deutlich fallen.

 

Ansonsten habe ich nur ein paar wenige scharf gestellte Stops rausgenommen, bei bestimmten m.M.n. starken und soliden Aktien, bei denen ich nicht will, dass sie nur wegen einer derzeit erhöhten Tagesschwankung rausfliegen. Mit Pech muss ich dann später manuell mit noch ein bisschen mehr (mit Glück Gewinn-)Verlust verkaufen, aber dann auch berechtigt.

 

Aktuell scheint mir die Börse auch auf jede Wasserstandsmeldung zum Ukrainekonflikt zu reagieren. Aber ich versuche einfach nicht den Fokus zu verlieren und bleibe meiner simplen Strategie treu. Nur bei Neueinstiegen fällt die Wahl teils anders aus als vielleicht noch vor 2 Monaten.

Da spielen natürlich auch die Zinserhöhungen usw. eine Rolle.

Aber grundlegend hat sich nicht viel geändert und ich übe mich als noch eher Börsenneuling in Gelassenheit (nicht immer einfach) und Sicht auf die Dinge aus der Vogelperspektive (auch nicht immer einfach, aber wird besser, glaube ich...)

 

Grüße

KM

 

 

“There is nothing wrong with a ‘know nothing’ investor who realizes it. The problem is when you are a ‘know nothing’ investor but you think you know something.” W.B.

Klimaaprima
Mentor ★★
1.930 Beiträge

Hallo @KeepMoving ,

 

Bei mir sieht es ähnlich aus, einiges "ausgestopptes Geld" liegt wieder in den Verrechnungskonten. Kaufe zurzeit nur über SP nach und einige neue Themenfonds/ETFs angelegt. Andere auch verkauft oder beendet. Sparpläne etwas in den Value/Bankenbereich verschoben, war sehr lange nicht mehr mein Hafen. 

 

@KeepMoving schrieb:

"......Zum anderen habe ich wieder den ein oder anderen Themen-ETF im Blick und könnte mir vorstellen da bald etwas zu starten. Eigentlich war ich davon etwas weg und habe mich lieber auf Einzelwerte konzentriert."

 

Die mittlerweile sehr vielfältigen und gut zusammengestellten Themen/Branchenfonds/ETFs, auch Zertifikate bzw. wikifolios sind meines Erachtens eine sehr gute Alternative zu Einzelwerten. Ich lege kaum noch größere Beträge in Einzelwerten an, nur noch im "Experimentierportfolio" bei Scalable. Da kann ich dann auch mal mit kleineren Beträgen ein wenig Buy and Hold oder buy the dip ausprobieren, was sonst nicht meine Grundstrategie ist.

...Da wird der Olle noch mal ein wenig närrisch!

 

Grüße

FMB
Experte ★
174 Beiträge

Hallo @KeepMoving und @Klimaaprima , ich bin erst zum Jahresende wieder in neue Einzelwerte eingestiegen und die habe ich mit großzügigen Stopps versehen.  Eigentlich wollte ich die Aktien bei überschreiten der 200 Tageslinie nachkaufen. Dazu kommt es jetzt nicht mehr. Der Stopp von IMCD ist heute gerissen worden. Nur MSCI Inc. hat sich noch gehalten und die bespare ich jetzt mit dem Sparplan weiter.
Die will ich langfristig halten, da habe ich meine Strategie geändert und kaufe jetzt monatlich für 100 EUR nach, egal wie der Chart aussieht.  

Meine Cashquote ist wieder gewachsen (knapp 50% ohne ETF Depot eingerechnet) und auch der Verlusttopf Aktien hat sich dieses Jahr gefüllt.
Das ist ein neues Gefühl für mich.   Verluste zu realisieren und nicht auszusitzen. 

Ich halte jetzt still und werde nur die Sparpläne laufen lassen bzw. einige länger laufen lassen. Mit Sparplänen auf ETFs wollte ich aufhören und in Einzelwerte gehen.  Das verschiebe ich jetzt. Solange die Nachrichtenlage bezüglich der Ukraine, Putin und Biden sich nicht bessert, könnte doch mit einem Einmarsch (Krieg) zu rechen sein.
Ich las heute eine Abhandlung von einem Historiker "Dr. Christian Osthold" über die Hintergründe des Ukraine-Konflikts (Link). Das erschien mir ziemlich plausibel. 

Wenn die NATO sich nicht zurückhält und der Westen weiterhin nicht diplomatisch handelt, sehe ich den Konflikt noch lange nicht gelöst. Das Thema Ukraine könnte uns noch lange beschäftigen. 
Die Inflation, sollte sie steigen dann werden auch die Zinsen ansteigen müssen und die Börse wird nervöser.
Bei den Zinsen bin ich mir über die Auswirkung nicht ganz sicher. Solange die Inflation >5% liegt und der Zinssatz unter 3% machen Anleihen und Tagegeld wenig Sinn. Vielleicht ist der Zinsschock schon eingepreist.

 

Offtopic
Irgendwie komme ich mit der neuen Community-Plattform nicht klar.
Diesen Text habe ich 2 mal getippt, weil er einmal nicht übertragen wurde.  
Die Formatierung geht bei mir auch nicht so gut. 

 

 

digitus
Legende
9.094 Beiträge

@FMB  schrieb:

 Offtopic
Irgendwie komme ich mit der neuen Community-Plattform nicht klar


CN:OT

 

Du bist nicht allein! 🤗