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Ukrainekonflikt und Leitzins Crashgefahr erhöht?

Klimaaprima
Mentor ★
1.396 Beiträge

Liebe Community,

sicherlich machen sich viele von euch auch Gedanken. Der Ukrainekonflikt spitzt sich weiter zu (ich hätte diplomatische Entspannung erwartet), vielleicht ist es auch nur diplomatische Lautsprecherpolitik und ein auf die Spitze treiben, um Forderungen durchzusetzten. Zudem aber noch,  die Inflationsgefahr scheint langfristiger und nachhaltiger zu werden (auch hier hätte ich zunächst nur einen kurzfristigeren Preisnanstieg erwartet, aufgrund der Energiepreise). Das scheint sich jetzt aber, wie befürchtet, auf alle anderen Preisentwicklungen und Branchen auszudehnen.

Insgesamt hätte ich mehr mit kurzfristigen Effekten und entspechenden Korrekturen gerechnet. Aber jetzt immer noch?

 

"......Großbritannien und die Niederlande rufen ihre Bürger auf, die Ukraine sofort zu verlassen. Zuvor warnte der US-Präsident alle Amerikaner, dass im Falle einer russischen Invasion keine Evakuierung möglich sei. Laut Medienberichten hält Biden einen Angriff auf das Land inzwischen für beschlossen..." (Nachricht aus ntv)

 

Einige Shorts habe ich schon Ende des Jahres als Absicherung eingerichtet. Ich habe viele langfristige SP oder ETFs/Fonds eingerichtet, bei denen ein Verkauf oft kaum Sinn machen würde. Denn auf die Gewinne werden 1/3 Steuern fällig und das wäre auch noch mindestens 10% nach unten oder auch mehr.

Ich überlege meine Shortpositionen am Montag auszubauen. 

 

Wie sieht euere Reaktion für die nächste(n) Woche(n) aus? 

 

Grüße und trotzdessen ein erholsames Wochenende Klimaaprima

37 ANTWORTEN

digitus
Legende
8.360 Beiträge

@Klimaaprima  schrieb:

Ich überlege meine Shortpositionen  am Montag auszubauen. 

 

Wie sieht euere Reaktion für die nächste(n) Woche(n) aus? 


Puuhhh, @Klimaaprima, ich weiß dass es vermutlich genug Leute gibt, die sich jetzt Gedanken machen, wie sie aus der momentanen Situation Profit an der Börse schlagen können, aber ich finde das zynisch ...

 

https://www.n-tv.de/politik/USA-entbloessen-Russland-im-Ukraine-Konflikt-article23122537.html

 

Mir macht das Angst. Das wäre ein Krieg vor unserer Haustür, und es wäre ein anderes Kaliber als der Jugoslawien-Krieg, den von den Älteren noch einige in guter Erinnerung haben dürften. Was passiert, wenn die diplomatische Schiene mit Sanktionen nicht mehr zieht und USA und NATO nichts anderes übrig bleibt, als auch mit Truppen zu intervenieren? Das will ich mir nicht vorstellen ...

 

Da geht es dann um viele Tausend Menschenleben. Und du überlegst, Shortpositionen auszubauen?!

Bitte, kannst du machen ...

 

Kopfschüttelnde Grüße,

Andreas

 

digitus
Legende
8.360 Beiträge

Kurz noch als Ergänzung, weil es vielleicht zu angriffslustig rüberkam.

 

Ich verstehe das Bedürfnis, sich bzw. sein Vermögen abzusichern.

 

Ich sehe aber auch dass die Abgrenzung zwischen berechtigter Absicherung und dem aus-der-Situation-Profite-schlagen schwierig ist. Und deswegen bleibt ein Unbehagen.

 

Grüße,

Andreas

Bergjung
Experte
78 Beiträge

Mir macht der Ukraine-Konflikt auch Angst und das nicht nur aus finanziellen Gründen. 
Ich habe auch eine Short-Position auf Gazprom auf der Watchlist. 

Ich mache mir auch Gedanken wie man sein Depot etwas absichern kann, aber der Gedanke dass ich Gewinne mache während Menschen in der Ukraine sterben erzeugt auch großes Unbehagen. 
Ehrlich gesagt weiß ich nicht wie ich das einordnen soll. 
Ich mache jedenfalls keinem einen Vorwurf wenn er Short-Positionen ausbaut. 
Es ist auch eine Art finanzielle Selbstverteidigung. 

Joerg78
Mentor ★★★
2.742 Beiträge

Mir macht das ganze auch immer mehr Sorgen - ich hatte ja ebenfalls gehofft, dass es eher verbal eskaliert, aber dass keine Taten folgen werden. Das könnte ja jetzt ganz anders aussehen.

Dass man in dem Fall auch(!) an sein Depot denkt, kann ich nachvollziehen.

Zynisch wäre es, wenn man denkt: "Ui, bald gibts Krieg, mal sehen, wie ich daraus Profit schlagen kann.". Das sehe ich hier bislang aber nicht; die Hauptsorge ist sicher die vor einer möglichen militärischen Auseinandersetzung, die uns auf vielfältige Weise treffen kann - und dass man dann auch eine finanzielle Absicherung vornimmt, ist aus meiner Sicht nicht verwerflich, ganz im Gegenteil.

 

Wie ich als Langfrist-ETF-Anleger reagiere? Wahrscheinlich gar nicht. Mit irgendwelchen Absicherungen kenne ich mich 0 aus. Was möglich wäre, wäre ein Teilverkauf, um einerseits für den Fall der Fälle weniger Buchverlust zu erleiden, aber auch um andererseits irgendwann günstiger nachkaufen zu können - geplant ist es Stand jetzt aber nicht. Sicher ist aber, dass der Cash-Anteil, der für Investitionen verfügbar wäre, jetzt erstmal nicht investiert wird; das ist zwar eine Art des Versuchs von Market Timing, aber angesichts der Lage halte ich das für vertretbar.

Crazyalex
Legende
7.680 Beiträge

Meine persönliche Sichtweise zum Thema "Zynismus" in diesem Zusammenhang:

 

Es ist schlicht eine Frage des persönlichen Stanpunkts bzw. der eigenen Sichtweise!

 

Um mal zwei völlig gegenteilige Ansichten aufzuzeigen:

 

Baue ich eine derartig Position auf und freue ich mich, dass ich Gewinn daraus schlage ist es zynisch - weil ich weiß dass das mit Leid einhergeht und mir das Leid anderer Menschen schlimmstenfalls auch noch völlig egal ist (Empathie=0 - es ist ja "weit weg" und somit nur abstrakt. Man reduziert das innerlich nur auf Zahlen...)

 

vs.

 

Baue ich eine deratige Position auf und hoffe, dass ich das umsonst gemacht habe - gar Geld dabei verloren habe - und freue mich, dass ich falsch lag ist das nicht zynisch (insbesondere wenn ich dabei daran denke, dass vielen Menschen - auch wenn ich sie nicht persönlich kenne [hoffentlich] viel Leid erspart wurde)

 

Insofern halte ich das Vorhaben das eigene Vermögen finanziell absichern zu wollen nicht für zynisch solange man innerlich den zweiten Standpunkt tatsächlich vertritt.

Rechtlich legitim sind beide o.g. Standpunkte - moralisch (allenfalls) der zweitere.

 

Gruß Crazyalex

 

 


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

Joerg78
Mentor ★★★
2.742 Beiträge

Übrigens ruft jetzt auch das Auswärtige Amt Deutsche auf, die Ukraine zu verlassen, meldet die Tagesschau .

Klimaaprima
Mentor ★
1.396 Beiträge

@Joerg78 , @Bergjung , @Crazyalex , vielen Dank für eure ausgewogenen Betrachtungen und Einschätzungen.

 

@digitus , das Unbehagen teile ich mit dir, auch deine politische und "moralische" Bewertung ohne Abstriche. Ich glaube, das meine Intention vieleicht anderes verstanden wurde und meine kurze Erklärung nicht eindeutig genug war, deshalb kann ich deine Kritik daran auch nachvollziehen.

 

Zur Ergänzung, ich wollte mit diesem Anliegen nicht dazu aufrufen, Reibach oder Gewinne aus dieser Eskalation zu generieren, sondern meine Möglichkeiten hinterfragen, wie mit immer noch recht übig ausgestattteten Portfolios mit mehr Langzeitanlagen umzugehen (wie gesagt, diese jetzt zu verkaufen würde auch enorme Abschläge von mindestens 10% und mehr wegen der Steuer bedeuten) und für mich Verkäufe auf breiter Sicht, auch insgesamt meiner Strategie mit ETFs/Fonds folgend, nicht sinnhaft wären.

 

Ich investiere jetzt nicht in Rüstungsgüter oder Rohstoffe, wie Gas oder Öl, (auch generell nicht), die sicherlich  von dieser Eskalation mindestens kurzfristig profitieren könnten. Ich möchte dafür aber auch niemanden diskreditieren, denn meine Erfahrung wäre, wer umfassend an der Börse investiert, sitzt irgendwie immer auch im Glashaus.

 

Was bleibt mir anders übrig als mit Shorts auf Indizes meine Positionen bzw. Portfolios vor zu starken Verlusten etwas zu bewahren bzw. die Verluste damit zu begrenzen, mehr wird das auch nicht. (als Alternative zum Verkauf). Wer noch eine andere gute Idee hat, gerne! 

 

Ich würde mir auch weiterhin wünschen, dass man nur mit angemessenen und substanziellen Investments seine Rücklagen aufbauen kann. Aber zurzeit habe ich wirklich ein ganz ungutes Gefühl.......  

 

Grüße an alle....

 

   

Nobka
Mentor
787 Beiträge

Ich hoffe auch auf einen Frieden. Mir war es aber schon klar das das vielleicht nichts wird. Wenn wir so ne Leuchte wie unsere Aussenpolitikerin da hin schicken. Die USA hat an diesen Konflikt einen gehörigen Anteil. Mich macht das ganze nur noch Fassungslos wie man sich in so eine Lage selbst bringen konnte. Was meine Geld Anlage betrifft. Ist mir Momentan eigentlich Egal, da die Gefahr auf einen Krieg der auf dem eigenen Kontinent geht,  nur Verlierer geben wird. Mehr Möchte ich zu dem Thema nicht mehr sagen.

 

Noch ein Atomfreies Wochenende,

digitus
Legende
8.360 Beiträge

CN:OT (wobei es im off-topic ja eigentlich kein off-topic gibt)

 


@Nobka  schrieb:

Wenn wir so ne Leuchte wie unsere Aussenpolitikerin da hin schicken.


Solange du diese wenig freundliche (man könnte auch sagen respektlose) Titulierung nicht durch irgendetwas Substanzielles unterfütterst, ist sie für mich eine misogyne Chauvibemerkung auf Stammtisch-Niveau.

 

Aber das hat jetzt sowieso nichts mehr mit dem Anliegen des Threads zu tun.

 

Grüße,

Andreas