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Quo Vadis comdirect?

Norior
Experte
99 Beiträge

Oder vielleicht eher: Quo Vadis Commerzbank?

Kurz zu mir als Kunde mit meiner (möglicherweise beispielhaften) Entwicklung:

Ich bin seit mittlerweile über 7 Jahren Kunde bei der comdirect und in dieser Zeit auch größtenteils zufrieden gewesen. Unzufriedener wurde ich vor allem innerhalb der letzten 12 Monate.

Zu Beginn mit einem Girokonto, Tagesgeldkonto, Depot und einer Kreditkarte. Alles bei der comdirect und auch alles aktiv genutzt.

Dann ging es los mit

 

Schritt 1: Die Kreditkarte wurde gebührenpflichtig. Stattdessen wurde einem alternativ eine kostenlose Debitkarte schmackhaft gemacht, die (so wurde mir von der comdirect damals gesagt) alle Funktionen der Kreditkarte hat und lediglich die Abrechnung ändert sich. Statt einmal monatlich, wird der Betrag direkt ein paar Tage nach der Transaktion abgebucht. Das war leider eine Falschinformation. Die Debitkarte ist keineswegs eine vollständige Kreditkarte. Das wurde aber ja auch in anderen Threads schon durchgekaut. Hier war die comdirect ja auch nicht die einzige Direktbank, die so vorgegangen ist. Damals waren wir noch mitten in der Nullzinsphase und irgendwo muss das Geld ja auch reinkommen. Hier mache ich der Bank die wenigsten Vorwürfe.

--> Konsequenz trotzdem: ich habe meine Kreditkarte gekündigt und bin zu einem anderen Anbieter gewechselt, der eine kostenlose (richtige) Kreditkarte im Portofolio anbietet.

 

Schritt 2: Die Depotgebühren bei der comdirect sind teuer, das ist bekannt. Während aber andere Anbieter ihre Gebühren senken, bleibt die comdirect bei ihrem teuren, starren Preissystem.

--> Konsequenz: Ich habe meine Sparpläne bei der comdirect stillgelegt und überweise stattdessen die Sparplansumme jeden Monat zu einem anderen Broker, wo ich meine ETFs kostenlos besparen kann. Somit spare ich 360 Euro an Sparplangebühren jedes Jahr.

 

Schritt 3: Die Leitzinsen steigen in mehreren Schritten. Dies scheint bei der comdirect aber scheinbar nicht angekommen zu sein. Der Zinssatz für das Tagesgeldkonto liegt weiterhin bei (in heutigen Zeiten nach den Leitzinserhöhungen) lächerlichen 0,75% p.a.

--> Konsequenz: Das Geld auf meinem Tagesgeldkonto habe ich auf ein anderes Institut übertragen, wo ich stattdessen 3,5% p.a. erhalte.

 

Übrig geblieben sind von mir als Vollkunde also lediglich mein Girokonto, welches (noch?) kostenlos ist und mein Depot (welches nur noch mit einem kleinen Betrag bespart wird). Auf meinem Tagesgeldkonto bei der comdirect liegt ebenfalls nur noch ein kleiner Betrag.

 

Was ich mich bei der Entwicklung frage: Was ist die Benchmark der comdirect? Mit welchen Konkurrenten möchte sie sich messen? Als Direktbank hat sie mittlerweile den Anschluss verloren, wenn man sieht, dass andere Direktbanken angemessene Tagesgeldzinsen zahlen und auch kostenlose ETF-Sparpläne anbieten.

 

Gibt es die comdirect in der Art überhaupt noch oder handelt es sich nicht sowieso schon um die Commerzbank? Ich meine, vor ein paar Jahren gelesen zu haben, dass die Commerzbank eigentlich sogar den Namen "comdirect" aufgeben wollte, sich aber dann doch dagegen entschieden hat. Aber scheinbar ist wirklich nur noch der Name übrig geblieben.

Eigentlich sehr schade.

5 ANTWORTEN

digitus
Legende
8.350 Beiträge

@Norior: Danke für deine Schilderung.

 

Dein Erleben deckt sich mit meinem, auch wenn ich lediglich ein Depot bei der comdirect habe. Aber auch ich habe meine Sparpläne einmal ausschließlich bei der comdirect gehabt. Es gibt einen Thread von mir, in dem ich mir die Sortierbarkeit der Sparplanliste wünsche. Dieser Wunsch wurde nicht umgesetzt.

 

Und auch in vielem anderen blieb die comdirect hinter ihren Ansprüchen oder zumindest meinen Erwartungen zurück. Inzwischen habe ich lediglich den einen Sparplan, der die Gebührenfreiheit des Depots sichert. Die anderen sind zu Marktbegleitern gewechselt.

 

Wenn du hier in der Community liest gibt es einigen Frust über die Entwicklung einer Bank, die mal der Vorreiter der Direktbanken war.

 

Du bist mit der Enttäuschung nicht allein.

 

Grüße und gute Nacht,

Andreas

Silver_Wolf
Mentor ★★★
3.149 Beiträge

@digitus  schrieb:

 

Und auch in vielem anderen blieb die comdirect hinter ihren Ansprüchen oder zumindest meinen Erwartungen zurück. Inzwischen habe ich lediglich den einen Sparplan, der die Gebührenfreiheit des Depots sichert. Die anderen sind zu Marktbegleitern gewechselt.

 

Wenn du hier in der Community liest gibt es einigen Frust über die Entwicklung einer Bank, die mal der Vorreiter der Direktbanken war.

 

Du bist mit der Enttäuschung nicht allein.

 

 


Ja, die Entwicklung ist schon sehr bedauerlich.

Nach dem Weg gefragt, würde ich kurz sagen es geht den Bach hinunter.  😞

 

Ich frage mich schon seit Jahren was die Commerzbank damit erreichen will.

Man kann doch nicht glauben Kunden zu gewinnen die hier unzufrieden sind.

Also nur Synergien, Personalabbau und Kosten sparen?

 

Früher hatte ich eine Filiale meiner früheren Hausbank im nächsten Stadtteil.

Und meinen Berater bei Bedarf sofort am Telefon.

Das ist leider auch alles Vergangenheit.  😞

CurtisNewton
Mentor ★★★
2.860 Beiträge

Für das Management rund um und mit Knof spielen halt in erster Linie die earnings per share eine Rolle. Aber auch da wird irgendwann die Erkenntnis kommen dass die Trauer über die verlorenen Kunden länger währt als die Freude über den kurzfristigen Profit.

 

 

Schaut euch mal den langfristigen Aktienkurs von DB und Commerzbank an, dann wird offensichtlich dass da kein ernsthafter Investor langfristig interessiert ist.

 

 

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"Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance." - Victor Hugo

ttplayer
Experte
119 Beiträge

Ich halte es schon seit Jahren so, dass ich keinesfalls einer Bank mein alleiniges Vertrauen/geringstes Mißtrauen schenke. Das ist auch unabhängig von der persönlichen finanziellen Situation und geht auch mit einem normalen Einkommen.

Zusammen mit meiner Frau bestehen Konten und Depots bei Postbank, DKB, Ing, Comdirect und OnVista.

 

Daher sind mir bestimmte Negativpunkte, jede Bank hat da ihre eigenen, eigentlich egal. Wenn mir was bei der Comdi nicht gefällt, mache ich das halt bei einem der Marktbegleiter.

 

Die Karten der Comdirect habe ich früher schon selten genutzt und seit Ausgabe der "tollen" VISA-Debit-Karte gar nicht mehr.

 

Das Giro-Konto dient nur zu Überweisungen und um ab und an für 3,90 Euro einen Discounter einzufangen.

Sparpläne auf ETFs laufen ausnahmslos bei der ING, da viele dort kostenlos besparbar sind. Heftig ist dort allerdings aufgrund der Gebührenstruktur der Verkauf und sollte tunlichst vermieden werden, notfalls durch Übertrag in eine anderes Depot mit günstigerer Struktur, womit wir bei OnVista wären.

Und für Tagesgeld oder Festgeld gibt es sowiese ganz andere Möglichkeiten z.B. Zinspilot.

 

Ansonsten hatte ich mit Comdirect noch nie Probleme, sehe mich aber auch als einfachen Kunden an, auch wenn ich öfter mal höhere Beträge hin- und herschiebe. Telefonhotline habe ich z.B. nie genutzt.

 

Ansonsten verwalte ich alle Konten/Depots sowieso extern mit Excel, PortfoliPerformance und Lexware FiMa, daher sind mir auch unterschiedliche Funktionalitäten und Übersichten auf den Bank-Webseiten gänzlich egal.

 

Solange die Comdirect nicht massiv anfängt an der Gebührenschraube zu drehen, sehe ich keinerlei Veranlassung die seit 2008 bestehende Geschäftsverbindung aufzulösen.

 

 

Nicksnice
Autor ★
7 Beiträge

Hallo Zusammen, da es genau meinen Nerv trifft möchte ich auch ein paar Worte an die Offiziellen der Bank richten, da Sie anscheinend den Schuß nicht hören. Ich bin auch schon sehr lange Kunde bei der Bank.

Mein Depot hier ist nur noch für die Langzeitanalge, da handel ich recht wenig, genau wegen der hohen Gebühren. Für Kurz- und mittelfristiges Handeln bin ich mittlerweile bei anderen Brokern. Auf meinem Giro liegt nur was ich gerade brauche, mein Tagesgeld ist nahezu abgeräumt, da es doch viel ansprechender Zinsen bei anderen Banken gibt. 

Meine Vermutung ist, dass hier ein Manangement am Werke ist, die den Kunden und die damit verbundenen Mehreinlagen schon lange nicht mehr im Blick haben. Schade und selber Schull. An meinem freien Kapital verdienen nun andere und natürlich auch meine Person.