Also der neuste "Neuste heiße Scheiss" ETF auf die Spitze getrieben. 😂
Wenn die ETF Gestalter merken dass eine Aktie gerade durch die Decke geht, ist doch der Hype schon meist vorbei. Da werden viele durch den Ark Effekt aufgeblähte Positionen mit drin sein, wo keine echten Werte dahinter stehen.
Das mag in einem Bullenmarkt noch funktionieren. Aber wenn der Bär kommt knallt der ETF im freien Fall durch die Kellerdecke. In einem halben Jahr kommen da sicher die ersten Neueinsteiger die da rein investieren weil er gerade so toll läuft. 
@digitus schrieb:Ich fände es aber schade, wenn das dahinter stehende Konzept jetzt hier wahlweise belächelt oder in Bausch und Bogen verrissen wird.
Ok, ich glaub' ich darf mich angesprochen fühlen 
Offenbar blicken wir aus völlig unterschiedlichen Perspektiven auf diese Dinge.
Du betrachtest den zugrundliegenden Index und führst Performance-Vergleiche mit Standard-Indizes durch, näherst dich dem Thema also eher von der nüchtern-sachliche Seite.
Ich biege allerdings schon vorher ab. Wenn ich den Eindruck habe, da sei mal wieder ein Index künstlich geschaffen worden, den zwar niemand braucht und den auch niemand jemals vermisst hat, der sich aber hervorragend eignet um einem eigentlich aktiv gemanagten Fonds einen ETF-Anstrich spendieren zu können, dann gehen bei mir emotional die Jalousien runter.
Das ist auch der für mich entscheidende Unterschied zu den oben mehrfach erwähnten ARK-ETFs. Die heißen auch nur ETFs ohne welche zu sein, versuchen aber erst gar nicht dem Kunden den Eindruck eines passiven/automatisierten Ansatzes zu vermitteln.
Das finde ich dann einfach ehrlicher.
Wie ihr wisst bin ich ja kein fanatischer Gegner aktiv gemanagter Fonds. Es geht mir also nicht um den aktiven Ansatz als solches sondern um die Vermarktungsstrategie dahinter mit der ich Probleme habe und weswegen ich keinerlei Lust verspüre mich mit solchen Produkten dann weiter zu beschäftigen.
Die Strategie hinter dem ETF finde ich von der Idee her gar nicht so schlecht. Man versucht sich hier einen Vorteil gegenüber dem Markt zu verschaffen, indem man automatisiert die sozialen Medien durchforstet, um aktuelle Trends aufzuspüren. Ich behaupte mal, spätestens sobald diese Strategie aber in Form eines ETF für die breite Masse der Anleger zur Verfügung steht, ist dieser Vorteil auch schon wieder verschwunden. So ähnlich wie die Methoden von Graham und Buffett heute auch nicht mehr so funktionieren wie damals, einfach weil die Informationen heute jedem Anleger in Hülle und Fülle und leicht zugänglich zur Verfügung stehen.
Speziell bei dem oben ganannten Fonds kommen dann noch die Konstruktionsschwächen hinzu. Gerade bei stärker kapitalisierten Aktienunternehmen sind die Arbitragemöglichkeiten ohnehin schon gering, ebenso wie ein möglicher Informationsvorsprung. Man muss sich den Informationsfluss hier klarmachen: Die Neuigkeit wandert den langen Weg von den Insidern bis hin zur breiten Masse in die sozialen Medien. Auf diesem Weg dürte die Einpreisung in den Kurs bereits abgeschlossen sein. In diesen Medien wandert die Information dann hin und her, wird Tausende Male repliziert und erst dann kann so ein ETF überhaupt darauf reagieren.
Was übrigbleibt ist kein echter Vorteil gegenüber den anderen Anlegern, sondern maximal ein paar Prozentpunkte, die man durch eine Trendverstärkung gewinnt, sowie das alte Problem der richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunkte in einer Momentumstrategie. Als Beispiel, hätte die Strategie dieses Fonds überhaupt bei Gamestop funktioniert? War die Aktie vor Beginn des Kursanstiegs schon medial gehypt genug, dass die Algorithmen darauf hätten reagieren können? Oder war der Hype nicht vielmehr erst so groß wegen des steilen Kursanstiegs?
Ich stehe dieser Art von Fonds wie GetBetter entsprechend skeptisch gegenüber. Böse formuliert machen sie auf mich ein wenig den Eindruck, das Modell "MSCI Dienstmädchenhausse" zu sein. 
Viele Grüße
Weinlese
