Steueroptimierung und Depotwechsel in einem Schritt?
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am 28.12.2023 01:45
Es geht um ETF-Anteile, die sich über viele Jahre angespart haben; dazu habe ich Fragen. Ich kenne einige Beiträge hier, die sich mit der Steueroptimierung durch den Freistellungsauftrag (sehr verkürzt: Verkaufen bis zum Erreichen der Freigrenze, dann zurückkaufen) beschäftigen. Und ich weiß, dass ein Depotwechsel zu einer anderen Bank kostenlos ist, aber lange dauern kann und außerdem das Problem auftauchen kann, dass die Kaufdaten manchmal nicht korrekt übernommen werden und es dann beim späteren Verkauf Probleme mit der Steuerberechnung geben kann.
Ich habe ein kleines Depot und möchte es zu einer anderen Bank transferieren. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich bei einem vollständigen Verkauf der EFT-Anteile im Depot einen steuerlichen Gewinn erzielen würde, der knapp unter der Freigrenze liegt.
Mache ich steuerlich oder finanztechnisch etwas falsch, wenn ich alle Anteile aus meinem Depot verkaufe und mit dem Geld bei der neuen Bank den identischen ETF kaufe? Also eine Art Depotwechsel ohne Umzugsstress.
Und zum Verkauf selbst. Im Laufe der Jahre habe ich drei ETFs angespart, also habe ich auch drei 'Positionen' mit drei Grundgebühren, die ich beim Verkauf bezahlen muss. Stimmt das?
Ich habe nur noch den heutigen 28.12.2023 zum Verkauf und muss während der deutschen Börsenöffnungszeiten verkaufen, wenn ich keine zusätzlichen Gebühren zahlen will, richtig?
Gibt es 'Fallen' oder andere negative Details, auf die ich achten muss, wenn ich diesen Anteil heute verkaufe? Ich habe noch nie einen ETF verkauft und möchte so wenig Gebühren wie möglich bezahlen. Wird der Verkauf sofort ausgeführt, wenn ich auf 'Verkaufen' klicke?
Der Verkauf von ETFs kostet doch an jeder Börse gleich viel, oder? Wenn nicht, wie finde ich die günstigste Börse zum Zeitpunkt des Verkaufs heraus?
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ETF
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am 28.12.2023 02:43
Da nur noch heute bleibt, oder morgen bis 14 Uhr, mache es doch einfach.
Die paar Euro Gebühren spielen doch keine Rolle.
Es geht hier doch wohl nur um Kleingeld.
Bei größeren Beträgen habe ich das schon mehrfach erklärt.
Es geht um15:30 Uhr mit USA rauf oder runter.
Also ein SL -0,5% drunter und bei Ausführung ein TSB mit 0,5% darüber.
Auf der anderen Seite entsprechend.
Ein SB bei +0,5% und dann ein TSL mit 0,5% darunter.
Das ist nach meiner Erfahrung in >85% der Fälle erfolgreich.
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am 28.12.2023 04:51
@rkaufmann schrieb:Mache ich steuerlich oder finanztechnisch etwas falsch, wenn ich alle Anteile aus meinem Depot verkaufe und mit dem Geld bei der neuen Bank den identischen ETF kaufe? Also eine Art Depotwechsel ohne Umzugsstress.
Im Grunde ist gegen den Plan nichts einzuwenden.
@rkaufmann schrieb:Und zum Verkauf selbst. Im Laufe der Jahre habe ich drei ETFs angespart, also habe ich auch drei 'Positionen' mit drei Grundgebühren, die ich beim Verkauf bezahlen muss. Stimmt das?
Ja, Deine Vermutung ist korrekt.
@rkaufmann schrieb:Ich habe nur noch den heutigen 28.12.2023 zum Verkauf und muss während der deutschen Börsenöffnungszeiten verkaufen, wenn ich keine zusätzlichen Gebühren zahlen will, richtig?
Diesjähriger Handelsschluss an deutschen Börsen ist am 29.12. um 14:00 Uhr. Bis dahin solltest Du idealerweise alles erledigt haben, obwohl außerbörsliche Handelsplätze evtl. noch etwas länger geöffnet haben könnten.
@rkaufmann schrieb:Gibt es 'Fallen' oder andere negative Details, auf die ich achten muss, wenn ich diesen Anteil heute verkaufe?
Nach dem Verkauf müsstest Du Deinen Erlös ja zur anderen Bank tranferieren. Bitte bedenke, dass die Wertstellung erst 2 Arbeitstage nach dem Verkauf erfolgt. Bei Verkauf am 28.12. wäre das der 02.01.2024. Es werden ggf. Zinsen fällig falls Du das Geld bereits vorher überweist.
Hast Du die Bestimmung des steuerlichen Gewinns in der Steuersimulation gemacht oder selber berechnet?
Im letztgenannten Fall: Hast Du die Teilfreistellung für seit 2018 gekaufte und die Merkposition für vorher gekaufte Anteile beachtet?
Falls das comdirect-Depot nach dem Verkauf leer sein sollte, gleichzeitig aber noch Verluste im Aktienverrechnungstopf dokumentiert sind, dann solltest Du von einem der ETFs mindestens einen ganzen Anteil unverkauft lassen und diesen anschließend gemeinsam mit dem Verrechnungstopf zum neuen Broker übertragen.
@rkaufmann schrieb:Ich habe noch nie einen ETF verkauft und möchte so wenig Gebühren wie möglich bezahlen. Wird der Verkauf sofort ausgeführt, wenn ich auf 'Verkaufen' klicke?
Der Verkauf von ETFs kostet doch an jeder Börse gleich viel, oder? Wenn nicht, wie finde ich die günstigste Börse zum Zeitpunkt des Verkaufs heraus?
Da könnte man Romane schreiben, wozu ich in Anbetracht der aktuellen Uhrzeit nur mäßig Lust habe. Daher die Kurzfassung:
Nein, der Verkauf kostet nicht überall gleich viel. Da es sich aber um keine unüblichen Größenordnungen zu handeln scheint, kannst Du den Verkauf durchaus unlimitiert im Livetrading durchführen:
Rufe das jeweilige Papier auf, klicke auf Verkaufen, trage die zu verkaufende Anzahl ein (nur ganzzahlig) und wähle den SofortHandel.
Im unteren Bereich stehen die außerbörslichen Handelsplätzen. Suche Dir den mit dem in diesem Moment besten Kurs raus und fahre fort.
Der Verkauf erfolgt sofort, die Gutschrift wie gesagt dann 2 Tage später.
Alternativ könntest Du mit Limits arbeiten (Standard-Order statt Soforthandel) und so ggf. einen höheren Kurs erzielen. Dies allerdings verbunden mit dem Risiko, dass der Verkauf dadurch erst später ausgeführt und so eventuell nicht mehr dieses Jahr stattfindet. Damit wäre dann auch die ganze schöne Steueroptimierung gescheitert.
28.12.2023 06:16 - bearbeitet 28.12.2023 06:18
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28.12.2023 06:16 - bearbeitet 28.12.2023 06:18
@GetBetter schrieb:
Der Verkauf erfolgt sofort, die Gutschrift wie gesagt dann 2 Tage später.
@GetBetter. schrieb es schon, aber man kann es nicht oft genug betonen:
Der Erlös ist sofort auf dem Verrechnungskonto sichtbar, die Wertstellung erfolgt erst zwei Tage später. Wenn du das Geld vor der Wertstellung zum anderen Broker überweist, werden Zinsen fällig.
Achja, @rkaufmann , herzlich willkommen in unserer Krabbelgruppe!
Grüße,
Andreas
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am 28.12.2023 10:06
❤️Vielen Dank für die hilfreichen Hinwiese bis hierher. Ich google jetzt erst einmal SL, TSB, SB, TSL.
Hast Du die Bestimmung des steuerlichen Gewinns in der Steuersimulation gemacht oder selber berechnet? Hast Du die Teilfreistellung für seit 2018 gekaufte und die Merkposition für vorher gekaufte Anteile beachtet?
Mit der Steuersimulation. Teilfreistellung? Habe ich noch nie gehört, google ich auch.
Rufe das jeweilige Papier auf, klicke auf Verkaufen, trage die zu verkaufende Anzahl ein (nur ganzzahlig) und wähle den SofortHandel.
Verstanden. Was mache ich mit den übrig bleibenden 0,x Anteilen?
Wertstellung. Danke auch für diesen Hinweis. Darüber bin ich früher schon einmal gestolpert, das wäre mir wieder passiert.
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am 28.12.2023 10:11
Bruchstücke verkaufst Du in einer normalen Order am Handelsplatz Tradegate kostenfrei.
@rkaufmann schrieb:Ich google jetzt erst einmal SL, TSB, SB, TSL.
Kann zwar nicht schaden, brauchst Du aber überhaupt nicht, wenn Du ganz normale ETFs handelst.
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am 28.12.2023 10:48
Falls Du gerade sowieso frei hast, dann ist das Googlen und Einlesen sicher keine verlorene Zeit, unbedingt nötig ist es aber nicht.
Die entscheidende Info war, dass die Ermittlung über die Steuersimulation erfolgte. Diese berücksichtigt (fast) alle relevanten Themen, so dass Du selber die ermittelte Anzahl einfach übernehmen kannst ohne selber noch weitere Einflussfaktoren berücksichtigen zu müssen.
Das einschränkende "fast" steht dort, weil der Zeitfaktor nicht berücksichtigt wird. Die Steuersimulation weiß schließlich nicht, dass es drängt.
Der Verkauf von Bruchstücken dauert nämlich immer etwas länger als der der ganzzahligen Anteile und wird insofern dieses Jahr sicher nicht mehr stattfinden können. Du kannst ihn zwar jetzt schon beauftragen (zum Wie hat @t.w. schon was geschrieben), steuerlich wird er aber erst in 2024 wirksam.
Diesen Zeitdruck müsstest Du in der Steuersimulation selber abbilden, einfach indem Du die Berechnungen ausschließlich mit gannzahligen Anteilen durchführen lässt. Da Du weiter oben aber von einem "vollständigen Verkauf" geschrieben hast, dürfte das letztendlich keinen Einfluss auf die finalen Zahlen haben.
