02.01.2021 00:16 - bearbeitet 02.01.2021 01:34
02.01.2021 00:16 - bearbeitet 02.01.2021 01:34
Ich versuche es mal. Bin gespannt auf die Korrekturen, falls ich irgendwo falsch liege 🙂
Ausgangssituation im Szenario 1:
Freibetrag 801 Euro
Buchgewinne mit Aktien 850 Euro
Verlust 100 Euro mit Alibaba
Schritt 1: Verkauf Aktien mit Gewinn 850 Euro
neuer Freibetrag: 0 Euro
zu versteuern: 49 Euro
gezahlte Steuer (~): 12,50 Euro
Schritt 2: Verkauf Alibaba mit Verlust 100 Euro
- Anrechnung Verlust gegen Gewinn
neuer Gewinn: 750 Euro
daher neuer Freibetrag: 51 Euro
daher Rückerstattung Steuer: 12,50 Euro
neuer Verlusttopf: 0 Euro
Konsequenz: Freibetrag nicht voll ausgenutzt, kein Verlustvortrag
2021: Freibetrag 801 Euro, sonst nichts
Ausgangssituation im Szenario 2:
Freibetrag 801 Euro
Buchgewinne mit Dividenden/Fonds/Derivate 800 Euro ("Sonstiges")
Buchgewinne mit Aktien 50 Euro
Verlust 100 Euro mit Alibaba
Schritt 1: Verkauf der Gewinne 850 Euro
neuer Freibetrag: 0 Euro
zu versteuern: 49 Euro
gezahlte Steuer (~): 12,50 Euro
Schritt 2: Verkauf Alibaba mit Verlust 100 Euro
- Verluste aus Aktien können nur mit Gewinnen aus Aktien aufgerechnet werden
verbleinder Gewinn "Sonstige": 800 Euro
daher neuer Freibetrag: 1 Euro
neuer Aktiengewinn: -50 Euro
daher Rückerstattung Steuer: 12,50 Euro
neuer Verlusttopf: 50 Euro
Konsequenz: Freibetrag gut ausgenutzt, Verlustvortrag 50 Euro
2021: Freibetrag 801 Euro und 50 Euro nur für Aktiengewinne
Die Frage ist also, ob die Verluste mit Alibaba die anderen Aktiengewinne in 2020 überstiegen haben.
Richtig?
am 02.01.2021 00:47
@Ihr Nickname schrieb:Die Frage ist also, ob die Verluste mit Alibaba die anderen Aktiengewinne in 2020 überstiegen haben.
Richtig?
Perfekt!
am 02.01.2021 01:09
@Ihr Nickname schrieb:Ausgangssituation im Szenario 1:
Freibetrag 801 Euro
Buchgewinne mit Aktien 850 Euro
Verlust 100 Euro mit Alibaba
Schritt 1: Verkauf Aktien mit Gewinn 850 Euro
neuer Freibetrag: 0 Euro
zu versteuern: 49 Euro
gezahlte Steuer (~): 12,50 Euro
Schritt 2: Verkauf Alibaba mit Verlust 100 Euro
- Anrechnung Verlust gegen Gewinn
neuer Gewinn: 750 Euro
daher neuer Freibetrag: 51 Euro
daher Rückerstattung Steuer: 12,50 Euro
neuer Verlusttopf: 0 Euro
Konsequenz: Freibetrag nicht voll ausgenutzt, kein Verlustvortrag
2021: Freibetrag 801 Euro, sonst nichts
Ausgangssituation im Szenario 2:
Freibetrag 801 Euro
Buchgewinne mit Dividenden/Fonds/Derivate 800 Euro ("Sonstiges")
Buchgewinne mit Aktien 50 Euro
Verlust 100 Euro mit Alibaba
Schritt 1: Verkauf der Gewinne 851 Euro
neuer Freibetrag: 0 Euro
zu versteuern: 49 Euro
gezahlte Steuer (~): 12,50 Euro
Schritt 2: Verkauf Alibaba mit Verlust 100 Euro
- Verluste aus Aktien können nur mit Gewinnen aus Aktien aufgerechnet werden
verbleinder Gewinn "Sonstige": 800 Euro
daher neuer Freibetrag: 1 Euro
neuer Aktiengewinn: -50 Euro
daher Rückerstattung Steuer: 12,50 Euro
neuer Verlusttopf: 50 Euro
Konsequenz: Freibetrag gut ausgenutzt, Verlustvortrag 50 Euro
2021: Freibetrag 801 Euro und 50 Euro nur für Aktiengewinne
Die Frage ist also, ob die Verluste mit Alibaba die anderen Aktiengewinne in 2020 überstiegen haben.
Richtig?
Hallo,
Ich denke, dass ich dann szenario 1 bin, da ich alle gewinne/verluste nur mit aktien gemacht habe...
Heisst das dann, ich habe quasi meinen freibetrag dezimiert für 2020, da der verlusttopf sich nur bildet, wenn ich mehr minzs als plus mache mit aktienverkäufen?? Und ich beginne nur wieder mit 801 euro in 2021?
Lg
Iris
am 02.01.2021 01:26
@isi1969 schrieb:Ich denke, dass ich dann szenario 1 bin, da ich alle gewinne/verluste nur mit aktien gemacht habe...
Heisst das dann, ich habe quasi meinen freibetrag dezimiert für 2020, da der verlusttopf sich nur bildet, wenn ich mehr minzs als plus mache mit aktienverkäufen?? Und ich beginne nur wieder mit 801 euro in 2021?
Genau das heißt es...
...vorausgesetzt Du meinst mit "da ich alle gewinne/verluste nur mit aktien gemacht habe" tatsächlich nur Gewinne und Verluste durch den Verkauf von Aktien.
Falls da auch Dividendengewinne enthalten waren, dann bist Du Szenario 2 da Dividenden in den Topf "Sonstige" fallen.
Details zum aktuellen Stand findest Du wie gesagt üblicherweise in der Steuersimualtion (die zeigt allerdings derzeit noch nicht den Stand für 2021 da scheinbar noch nicht alle Jahresendabrechnungen ausgeführt sind).
am 02.01.2021 09:10
@GetBetter schrieb:Das stimmt nur noch bedingt.
Entgegen bisheriger Praxis werden ab 2021 Verluste sofort auch mit anderen Depots verrechnet, vorausgesetzt diese Depots laufen auf die gleiche Person.
Hast du dafür eine Quelle?
Ich habe davon nichts mitbekommen, in keinem "was ändert sich 2021" Thread/Video/Beitrag.
Es wurde viel darüber diskutiert, wie das nun mit den 10.000€/20.000€ Verlustverrechnungen ist und ob Zertifikate/Optionsscheine zu Termingeschäften zählen und dass es dann einen dritten Topf "Termingeschäfte" geben soll. Der dritte Topf jedoch nicht bei der Bank, weil der Anleger sich selber um entsprechende steuerliche Korrektur per Steuererklärung kümmern muss.
Auch soll die Verrechnung dann nur noch innerhalb der Töpfe stattfinden können, also Sonstiges kann dann nicht mehr mit Aktien ausgeglichen werden etc.
Aber nirgends habe ich gelesen, dass die Verrechnungstöpfe aller Depots nun zusammengefasst werden. Hier eine Zusammenfassung mit hübscher Tabelle.
Das würde die steuerlichen Spielchen ja deutlich erschweren. Während ich ein Depot nutzen konnte um mit Verrechnungstöpfen Steuern zu sparen und meinen Freibetrag bei einem anderen Depot zu verbrauchen, würde dies nicht mehr gehen.
Kannst du das irgendwie belegen? Ich finde es auch nicht.
02.01.2021 09:23 - bearbeitet 02.01.2021 09:33
02.01.2021 09:23 - bearbeitet 02.01.2021 09:33
@Zilch schrieb:
@GetBetter schrieb:Entgegen bisheriger Praxis werden ab 2021 Verluste sofort auch mit anderen Depots verrechnet, vorausgesetzt diese Depots laufen auf die gleiche Person.
Hast du dafür eine Quelle?
am 02.01.2021 09:46
@GetBetter: "es entsteht eine Steuerperson" ... das ist ja wie bei Frankensteins Monster 😝
Grüße,
Andreas
02.01.2021 09:52 - bearbeitet 02.01.2021 09:56
02.01.2021 09:52 - bearbeitet 02.01.2021 09:56
@GetBetter schrieb:
@Zilch schrieb:
@GetBetter schrieb:Entgegen bisheriger Praxis werden ab 2021 Verluste sofort auch mit anderen Depots verrechnet, vorausgesetzt diese Depots laufen auf die gleiche Person.
Hast du dafür eine Quelle?
"Sofern Sie mehrere Kundenverbindungen bei comdirect unterhalten"
..... das heißt also weiterhin, jedes Depot bei einer anderen Bank hat seinen eigenen Verrechnungstopf. Mein Depot bei Smartbroker behält seinen eigenen Verrechnungstopf und wird nicht mit den Verrechnungstöpfen des Depots der Bank comdirect zusammengeführt, wie es deine Aussage vermuten lies weil bei dir "andere Depots" = "bei der comdirect" waren, während bei mir "andere Depots" = "andere Banken" bedeuteten..
Edit: Oder machen wir es ganz konkret - jeder, der bei unterschiedlichen Banken ein Depot hat, kann diese Spielchen weiterspielen. Meine Aussage hat nie ein Zweitdepot bei der comdirect beinhaltet. Daran habe ich ehrlich gesagt nicht gedacht, weil ich es für wahrscheinlicher halte, dass jemand ein zweites Depot bei einer anderen Bank auf Grund anderer Konditionen unterhält, als ein Zweitdepot bei der comdirect.
Danke, es bleibt also wie gehabt.
am 02.01.2021 12:08
@Zilch schrieb:"Sofern Sie mehrere Kundenverbindungen bei comdirect unterhalten"
Ja logisch gilt das nur bankintern.
Wäre ja noch schöner, dass die Banken kontinuierlich die Stände meiner Verlusttöpfe miteinander austauschen.
am 02.01.2021 12:16
@GetBetter schrieb:
@Zilch schrieb:"Sofern Sie mehrere Kundenverbindungen bei comdirect unterhalten"
Ja logisch gilt das nur bankintern.
Wäre ja noch schöner, dass die Banken kontinuierlich die Stände meiner Verlusttöpfe miteinander austauschen.
😄 Ich sag dazu mal nichts 😄
Wir müssen uns zukünftig SEHR genau ausdrücken, damit solch doch unnötigen Gespräche nicht entstehen 😉 Ich hatte schon Panik dank dir! 😄