26.01.2022 17:24 - bearbeitet 26.01.2022 17:27
Hallo Community
Ich habe in der FAQ Abteilung gesucht, aber ich denke mein Anliegen ist etwas spezieller Natur.
Ich bin aus der Schweiz und wir besitzen eine sogenannte Säule 3a. Eine Vorsorgeeinrichtung, bei der wir jährlich einen Maximalbeitrag von ca. 6629 Euro einzahlen können und diesen Betrag von der Steuer abziehen dürfen.
Als ich hier vor ein paar Jahren bei der comdirect meinen ETF Sparplan mit dem Vanguard FTSE ALL World (WKN: A1JX52) eingerichtet habe, gab es die Möglichkeit eines ETF Sparplanes in der Schweiz so nicht.
Nun füttere ich seit ein paar Jahren hier meinen ETF Sparplan mit monatlich 150 Euro Sparbeitrag. Er hat sich gut entwickelt.
Der comdirect ETF Sparplan wie auch die Säule 3a sind dafür gedacht, Geld für Wohneigentum beizusteuern. Das kann in 5-10 Jahren der Fall sein. Oder auch nie (Schweizer Preise...)
Zu meiner Problemstellung:
Ich erhöhe meinen Sparbeitrag bei comdirect von 150 Euro auf 500 Euro.
Gleichzeitig möchte ich nun in der Schweiz eine neue Säule 3a mit ETF Sparplan beginnen. Der monatliche Betrag ergibt sich aus dem jährlichen Maximalbetrag. Das wären ca. 550 Euro pro Monat.
Zur Strategie:
Wie erwähnt habe ich hier bei der comdirect einen Vanguard FTSE ALL World (WKN: A1JX52).
Wenn ich die Antworten früherer Fragen in diesem Forum richtig deute, macht es bei diesem Anlagebetrag bis 500 Euro keinen Sinn, ihn in zwei verschiedene ETF zu splitten. Daher vermute ich, es ist langfristig ausgewogener, die 550 Euro monatlich weiter in den existierenden Vanguard All World einzuzahlen und weiter zu entwickeln. Seht ihr das auch so? Oder würdet ihr zb. 350 Euro in denn All World und 200 Euro in einen Anderen? Der All World deckt ja schon recht breit ab.
Die Säule 3a kann nur vor dem Ruhestand für Wohneigentum oder Selbständigkeit oder Auswandern bezogen werden. Ansonsten kann er erst im Ruhestand, zusätzlich zur staatlichen Rente bezogen werden. Wie gesagt bei mir ist es für Wohneigentum vorgesehen.
Was für eine Strategie soll ich fahren? Den Vanguard FTSE ALL World in der Säule 3a aufbauen, da breit diversifiziert und bei comdirect einen mit einer anderen Auslegung beginnen?
Hier der Link zu den möglichen ETF des Säule 3a Anbieter in der Schweiz mit ETF Sparplan.
https://viac.ch/saeule-3a/strategien/ (im unteren Drittel der Seite)
Bei commdirect so weiterfahren und in der Säule 3a einen komplett anderen ETF besparen?
Ich danke Euch für Eure Zeit und fürs Lesen.
am 26.01.2022 17:35
Hallo und herzlich willkommen!
Ich gebe Dir mal eine der vielen Antwortmöglichkeiten: Es gäbe bei so einem Sparbetrag monatlich natürlich die Möglichkeit das zu splitten und eine Beimischung vorzunehmen. Aber: Warum?
Man kann auch tatsächlich bedenkenlos alles in den besagten A1JX52 stecken und macht mit großer Wahrscheinlichkeit beim langfristigen Vermögensaufbau nichts falsch in Sachen Chance vs. Risiko.
Beimischungen verschieben immer den Schwerpunkt, beeinflussen aber auch Chancen und Risiko und bedürfen, wenn es signifikanter Natur sein sollte, auch einer entsprechenden Überwachung.
Gruß Crazyalex
am 26.01.2022 17:58
Auch von mir ein herzliches Willkommen! Vielleicht bin ich gerade mit Blindheit geschlagen, aber ich finde auf der von dir verlinkten Seite gar keinen klassischen Welt-ETF.
Grüße,
Andreas
am 26.01.2022 18:21
Hallo @RippleX12,
wenn ich es richtig verstehe, bietet Dir diese Seite oben an, mittels "VIAC Global 100" in eine breit gestreutes Portfolio zu investieren. Dafür fallen 0,45% p.a. an, welcher dann für Dich in die weiter unten aufgeführten Fonds investiert. Wenn ich das Konstrukt richtig verstehe, müsste man also nur prüfen, ob die 0,45% sich lohnen, wenn Du sie mit der gesparten Steuer vergleichst.
Ein erstes Googlen ergab zudem, dass man auf den Umgang mit Quellensteuern achten sollte. Wie das bei VIAC ist, habe ich jetzt nicht extra gesucht, vielleicht ist das aber ein Punkt, den Du noch prüfen möchtest.
https://finpension.ch/de/etf-in-der-saeule-3a-nur-zweite-wahl/
Spannendes Thema, von dem ich bislang nie etwas gehört habe. Ich bitte daher um Nachsicht, wenn ich hier völlig an der Frage vorbei schrammen sollte.
am 27.01.2022 00:20
Hallo @RippleX12 und herzlich willkommen.
Auch ich bin bzgl. der Besonderheiten dieses schweizer Konstrukts nicht aussagefähig insofern lasse ich mal alle spezifischen Aspekte wie z.B. die steuerliche Behandlung unberücksichtigt und konzentriere mich auf folgende Frage:
@RippleX12 schrieb:Wenn ich die Antworten früherer Fragen in diesem Forum richtig deute, macht es bei diesem Anlagebetrag bis 500 Euro keinen Sinn, ihn in zwei verschiedene ETF zu splitten. Daher vermute ich, es ist langfristig ausgewogener, die 550 Euro monatlich weiter in den existierenden Vanguard All World einzuzahlen und weiter zu entwickeln. Seht ihr das auch so? Oder würdet ihr zb. 350 Euro in denn All World und 200 Euro in einen Anderen?
DIe Höhe Deiner Sparrate würde durchaus einen zweiten ETF erlauben. Dies ist aber aus meiner Sicht nur eine Option, wenn Du konkrete Vorstellungen hast welchen Bereich er abdecken soll und dieses Vorhaben auch Dir gegenüber sinnvoll begründen kannst.
Aus der Unbestimmtheit der Frage ("einen Anderen" i.S.v. "irgendeinen Anderen") entnehme ich aber, dass Du solche ein konkrete Vorstellung nicht hast. In dem Fall würde ich schlicht beim 1-ETF-Modell mit dem A1JX52 bleiben.
Einen zusätzlichen ETF des zusätzlichen ETFs Willen hinzuzunehmen ist jedenfalls unnötig.
am 27.01.2022 09:46
Also deine Entscheidung in 3a (Global 100) zu gehen, steht fest? Finde ich persönlich richtig. Es ist aber wichtig zu wissen, dass das Geld dann gebunden ist, dafür gibt es die Einkommenssteuerersparnis, die musst du für dich persönlich ausrechnen, und die Vermögenssteuerbefreiung auf jene Vorsorgegelder. Bei Bezügen bezahlt man aber Steuern nach, im Idealfall geringere, denn das Einkommen ist im Rentenalter für gewöhnlich geringer. Sollte das Vorsorgegeld aber vorher (z.B. für Wohneigentum, Auswanderung, Finanzierung einer Selbstständigkeit) bezogen werden, mag das anders sein. Kläre das genau ab. Es gibt viele Fristen, Grenzen und Regeln etc. Desweiteren kann man auch Beträge aus der 2.Säule/BVG für selbstbewohntes Wohneigentum vorbeziehen. Quellensteuern sollten nur bei Wegzug von Belang sein und eigentlich auch nur auf Renten (1.Säule/AHV, 2.Säule/BVG sofern als Rente und nicht als Kapital bezogen), denn für Kapital (3a und 2.Säule/BVG) wäre wahrscheinlich der Bezug vor Wegzug empfehlenswert.
Wenn du nochmals ca. 500eur frei (also ungebunden) investieren möchtest, dann fände ich den Betrag, relativ gesehen, zu hoch (ca. 50%), um irgend eine Länder/Sektor-Wette damit einzugehen. Da blase ich ins gleiche Horn wie meine Vorredenden.
27.01.2022 11:45 - bearbeitet 27.01.2022 11:47
27.01.2022 11:45 - bearbeitet 27.01.2022 11:47
Prinzipiell verlierst du bei einem normalen ETF in der Säule 3a ein paar Prozent- oder Promillepunkte Rendite aufgrund der Quellensteuerproblematik.
In Säule 3a fallen normalerweise keinerlei Steuern an bis zum Bezug der Leistung, auf ETF-Ebene fällt aber sehr wohl Quellensteuer an.
Bei speziellen Fonds, die für 3a optimiert sind, kannst du das umgehen. Die Frage ist halt, ob sich die höheren Verwaltungskosten dann rechnen, da kommst um das Durchrechnen des Einzelfalls nicht vorbei.
Schau dir mal die passiven 3a-Fonds der UBS an. Wenn ich mich nicht irre, sind die preislich auch im Bereich normaler ETF-Kosten, haben aber nicht die Problematik der Quellensteuern.
am 27.01.2022 17:37
Hallo Digitus
Nein mit dir ist alles ok 🙂 Sie haben zwar UBS ETF MSCI Emerging Markets SRI oder CSIF Emerging Markets, iShares US Property Yield und iShares Core S&P 500 sowie andere, aber einen klassischen All World haben die nicht. Ich denke da es ein Steuervehikel ist wird nicht alles zugelassen.. Ich kann es mir aber ehrlich nicht erklären wie die die Auswahl getroffen haben.
Würde ein klassischer S&P 500 als ergänzung zum comdirect All World Sinn machen?
am 27.01.2022 17:41
Hallo t.w
Ich bin Schweizer und in der Schweiz Steuerpflichtig. Ich kann den kompletten Maximalbetrag von den Steuern absetzen. Daher die 0.53 % Gesamtkosten sind niedriger als was ich profitiere. Und in der Schweiz muss man erst ab 100 000 CHF Vermögensteuer bezahlen. Sofern ich informiert bin ist die Säule 3a davon ausgenommen.
Ich denke das bausparen kommt bei euch in Deutschland am ehesten als Vergleich in Frage.
Danke und Gruss
am 27.01.2022 17:44
Hallo GetBetter
Ich habe mir nebst dem All World evt. einen S&P 500 oder einen emerging market vorgestellt. Aber das ist ja irgendwie im All World ja auch abgebildet.
Aber die 550 Euro monatlich in den All World zu investieren wäre auch ok. Auch Kleinvieh macht Mist.