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Money Management: Die geheime Gewinnformel

nmh
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9.962 Beiträge

Liebe geneigte Anleger (m/w),

ja, klaaar, wieder so eine reißerische Headline, und Ihr habt sie angeklickt. Und doch muss ich sagen, dass es diesmal wirklich um eine Strategie geht, mit der Ihr jedenfalls langfristig an der Börse erfolgreich sein werdet. Tatsächlich also eine Art von "Gewinnformel". Erfunden habe ich diese Strategie nicht; es ist ein ganz alter Hut und bei professionellen Anlegern üblich. Nur die meisten Privatanleger, die arbeiten irgendwie eher nach Bauchgefühl, statt bei ihren Anlagen eine klare Strategie zu verfolgen. Ich schließe mich da selbst gar nicht immer aus. "Geheim" im Sinne der Headline ist das, worüber ich hier schreiben will, also höchstens beim Hobby-Anleger zuhause.

Damit folge ich auch Eurem Wunsch, den Ihr hier geäußert habt. Also aufgemerkt:

 

Um was es hier gehen soll, ist das wichtige Thema "Money Management". Ich habe es schon sehr häufig in unserer Community erwähnt, aber noch nie so ausführlich beschrieben gesehen. Ob wohl Eure Aufmerksamkeitsspanne lang genug ist? Wir werden es leider nie erfahren ...

 

Das Schöne ist: Es ist wieder eine Strategie, die zu ganz unterschiedlichen Anlagestilen passt! Egal, ob Ihr gerne irgendwelchen komischen Sterne-Listen von mir folgt, oder ob Ihr lieber einen Wert tagelang analysiert und dann kauft. Mit den folgenden Tricks steigert Ihr Euren Erfolg an der Börse. Die Hinweise gelten für Aktien, aber auch wenn Ihr in Rohstoffe (Gold, Zucker, Orangensaft, Schweinehälften, was auch immer) oder in Indizes (süd-taiwanesischer Xing-Taong-Index) investiert.


Money Management hängt sehr stark mit dem Spruch zusammen, den ich ebenfalls häufig predige. Und das ist wirklich das Erfolgsrezept für langfristigen Börsenerfolg: Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen. Verluste begrenzt man, indem man Stopkurse setzt und konsequent einhält.

Typische Fehler von Privatanlegern

Die meisten Privaten machen es genau umgekehrt. "Ui, super, da gibt es eine Aktie, die ist in den letzten Tagen und Wochen abgestürzt. Die ist jetzt schön billig, die sammle ich jetzt mit Limit ein." Und dann schauen sie zu, wie die Aktie auch nach dem Kauf noch jahrelang weiter fällt. Unser Privatanleger war in diesem Fall einfach gescheiter als der Markt, und hat einen Tiefflieger aufgesammelt. Nennen wir es Fehler Nr. 1. Sollte man niemals tun. Warum, habe ich hier schon ausführlich erklärt; bitte nachlesen.

Auch beliebt beim Privatanleger ist Fehler Nummer 2: die vorzeitige Gewinnmitnahme, wie wir Mediziner dazu sagen. Und das geht so: "Die Aktie, die ich vor einiger Zeit gekauft habe, ist jetzt wirklich stark gestiegen. Inzwischen ist die zu teuer. Von Gewinnmitnahmen ist noch niemand arm geworden, also verkaufe ich die jetzt, obwohl sie ja eigentlich in einem gesunden Aufwärtstrend liegt. Aber die ist inzwischen überbewertet." Und wieder ist unser Privater klüger als "der Markt", der die Aktie weiter steigen lässt.

Ganz besonders schlimm und langfristig absolut tödlich ist der dritte Fehler der Hobby-Anleger: "Die Aktie habe ich vor einiger Zeit gekauft, aber sie fällt und fällt und fällt. So billig gebe ich sie aber nicht mehr her, die ist total unterbewertet. Alle anderen außer mir sind total doof und sehen die Unterbewertung nicht, also halte ich die Aktie und lasse den Verlust immer größer werden." Unser Privater handelt hier nach dem Motto: "Ein Geisterfahrer? Tausend!" Ist ja auch schwierig, sich selbst den Fehler einzugestehen, die Aktie gekauft zu haben. Das hat viel mit Psychologie zu tun. Die große Masse der Profis verkauft, warum auch immer, und dadurch sinkt der Kurs immer weiter, aber er hält tapfer durch. So ein Wert kann jahrelang fallen.

Manchmal wird der Abwärtstrend erst nach einigen Jahren enden, und die Aktie beginnt tatsächlich, wieder zu steigen. Unser Privatanleger - zeitweise dick im Verlust - freut sich, die Verluste werden kleiner. Und er sagt sich: "Hey, da komme ich sogar mit einem blauen Auge raus". Das geht dann nach dem Motto "es gibt für den Aktionär nichts schöneres als wenn er seinen Einstandskurs wiedersieht". Sobald die Aktie endlich nach Jahren in die Gewinnzone dreht, wird verkauft. Plusminus Null, gut gemacht. Ich würde eher sagen: Fehler Nummer 2 gemacht.

 

Also:

Fehler Nr. 1 = Tiefflieger auffangen

Fehler Nr. 2 = Gewinne zu früh mitnehmen

Fehler Nr. 3 = Verluste nicht eingrenzen


Erkennt sich jemand wieder?

Fast alle Privatanleger machen zu Beginn diese Fehler. Besonders auch ich. Ich bin seit über 20 Jahren sehr intensiv an der Aktienbörse tätig, und was haaaaabe ich anfangs Geld verloren, weil ich mein Risiko nicht begrenzt habe. Es hat mich einige Jahre an harter, teurer Erfahrung gekostet, bis ich irgendwann verstanden habe, wie es eigentlich geht. Seitdem bin ich überaus erfolgreich. Mögen meine wichtigtuerischen Belehrungen Euch dabei helfen, das Lehrgeld zu sparen, das man als Neueinsteiger bezahlt.

Neulich hat @haxo  geschrieben (siehe hier😞 Ich verkaufe nur Aktien, die ich heute nicht mehr kaufen würde. Auch das stimmt und deckt sich mit meiner Strategie: Aktien, die in den Verlust laufen (also abwärts), würde (sollte) man nicht mehr kaufen. Siehe unten.

Profis setzen noch vor dem Kauf einen Stopkurs

Jetzt schauen wir mal, wie der Profi an die Sache rangeht. Und da beginne ich gleich mit etwas, das vielleicht seltsam klingt. Wenn der Profi eine Aktie kauft, dann überlegt er noch vor dem Kauf, wo er wieder rausgeht. Und zwar nicht wenn die Aktie steigt, sondern wenn sich nach dem Kauf herausstellt, dass der Kauf ein Fehler war und die Aktie fällt.

Sicher überrascht das jetzt einige. Aber erfolgreich an der Börse ist langfristig nicht, wer besonders sorgfältig bei der Auswahl von Aktien vorgeht. Das solltet Ihr natürlich trotzdem tun, siehe unten. Doch im Grunde genommen geht es nur darum, Verluste klein zu halten.

Warum ist das so? Erstmal eine Binsenweißheit: Über die Jahrzehnte ist Euer gesamter Börsengewinn (z.B. in Millionen Euro) die Summe aller einzelnen Gewinne abzüglich aller einzelnen Verluste. Logo.

Manche sagen, dass deswegen die Trefferquote möglichst hoch sein muss, also dass ich öfters Gewinne als Verluste machen muss. Aber das stimmt nicht. Die Trefferquote ist ziemlich wurscht. Wichtig ist nur, dass unter dem Strich die Summe möglichst hoch ist. Das erreiche ich sogar, wenn ich dummerweise nur selten Gewinne mache und die meisten Investments im Verlust enden.

Der Trick ist, dass dieser seltene Gewinn gemessen in Euro sehr hoch ist, während ich die einzelnen Verluste gering halte. Denn wenn Ihr viermal Verluste über je 1.000 Euro macht und achtmal Gewinne über je 120 Euro, habt Ihr trotz hervorragender Erfolgsquote (2:1) dennoch einen Gesamtverlust von 3.040 Euro. Wenn ich aber nur fünfmal einen hohen Gewinn von je 1.500 Euro habe und zwanzigmal einen kleinen Verlust von je 120 Euro, dann ist zwar meine Trefferquote miserabel, nämlich nur 1:4, aber trotzdem gehe ich mit einem Gesamtgewinn von 5.100 Euro aus der Nummer raus!

Also Verluste begrenzen.

Ihr müßt wissen, dass "die Börse" Euch vieles vorgibt, worauf Ihr keinen Einfluss habt. Ob eine Aktie nach dem Kauf steigt oder fällt, habt Ihr nicht in der Hand. Wieviel Ihr damit verdient, könnt Ihr nicht beeinflussen. Das einzige, was Ihr selbst bestimmen könnt, ist der maximale Verlust, den Ihr mit einer Aktie in Kauf nehmen wollt. Und diesen einzigen Regler, den Ihr einstellen könnt, solltet Ihr nicht aus der Hand geben.

Profis gehen beim Kauf einer Aktie nach drei Schritten vor:
1. Angenommen, die Aktie fällt nach dem Kauf: bis zu welcher Marke akzeptiere ich das, bevor ich verkaufe? Diese Marke wird "Stopkurs" genannt.
2. Welchen Verlust in Euro akzeptiere ich mit der Aktie höchstens?
3. Die Stückzahl für den Kauf ergibt sich dann nach der Formel:

        STK =  (maximaler Verlust in Euro) geteilt durch (aktueller Kurs minus Stopkurs)

 

Diese drei Schritte sind der Kern des "Money Managements".


Beispiel: Die Aktie steht momentan bei 38 Euro. Die Marke von 34 bietet sich als Stopkurs an. Ich will auf keinen Fall mehr als 200 Euro verlieren. Also kaufe ich 50 Stück, das kostet 1.900 Euro plus Spesen.

Erst dann wird die Kauforder erteilt.

Das ist für den Hobby-Anleger völlig ungewohnt: Wieviel man investiert (z.B. 1.900 Euro) ergibt sich erst nach der Wahl des Stopkurses! Die meisten Privaten investieren einfach immer z.B. 5.000 Euro in eine Aktie.* Und das ist falsch! Bei Aktien, die stark schwanken, sollte man weniger kaufen als bei eher ruhigen Aktien. Denn bei ruhigen Aktien darf der Stopkurs näher am Kaufkurs liegen, wodurch sich eine größere Stückzahl und ein größeres Investitionsvolumen ergibt.

Über die richtige Auswahl der Stopkurse kann man ebenfalls ganze Bücher schreiben. Die richtig Platzierung des Stopkurses hängt auch von Eurem Anlagehorizont ab. Ich schaue mir normalerweise das Chartbild der letzten zwei Jahre an, und wenn ich einen Aufwärtstrend erkenne, dann setze ich den Stopkurs unter das letzte markante Tief. Besonders schön ist, wenn eine Aktie in den letzten Monaten zwischen zwei Marken seitwärts gelaufen und dann kürzlich aus diesem Seitwärtstrend nach oben ausgebrochen ist. Dann darf der Stopkurs in der Bandbreite oder leicht darunter liegen. Denn wenn sich der Ausreißer nach oben als Fehlsignal entpuppt ("Bullenfalle") und der Kurs wieder in das Schwankungsintervall zurückfällt oder sogar darunter, dann habe ich einen Fehler gemacht und muß raus aus der Aktie.

Trotzdem: Optimieren der Trefferquote hilft

Wir haben also gesehen, dass das Geheimrezept ist, möglichst kleine einzelne Verluste zu machen und die Gewinne möglichst groß werden zu lassen. Die Trefferquote ist dafür gar nicht so wichtig. Trotzdem hilft es natürlich, wenn man auch die Trefferquote optimiert.

Das könnt Ihr durch unterschiedliche Strategien beim Einstieg in eine Aktie tun. Der eine analysiert wochenlang fundamentale Kennzahlen und kauft dann eine Aktie, die er für unterbewertet hält. Andere schauen gerne auf Trends und kaufen am liebsten am Allzeithoch, wenn ein gesunder Aufwärtstrend vorliegt. Wieder andere folgen einfach irgend welchen Empfehlungen in der Fachpresse oder hier in der Community, zum Beispiel in meinen unseriösen Sterne-Listen. All das sind zulässige Methoden, um die Trefferquote zu erhöhen. Aber all das bringt nichts, wenn Ihr nach dem Kauf Verluste aussitzt und Gewinne zu früh mitnehmt. Siehe oben, Thema Trefferquote.

Das Setzen eines Stopkurses begrenzt also Verluste. Die sollen ja klein gehalten werden. Natürlich kommt es aber auch vor, dass eine Aktie nach dem Kauf weiter steigt. In diesen Fällen zieht Ihr den Stopkurs regelmäßig nach. Irgendwann kommt der schöne Moment, wo der Stopkurs über Euren Kaufpreis steigt. Dann könnt Ihr mit dieser Position theoretisch keinen Verlust mehr machen.

Damit habe ich Euch das Prinzip Money Management erklärt. Es bedeutet einfach, dafür zu sorgen, dass der Verlust in einer einzelnen Aktie nicht lebensbedrohlich wird; für jede Aktie wird ein Höchstverlust vorgegeben. Durch strikte Stopkurse verhindert man dann, dass der Verlust größer wird als das erlaubt Limit pro WKN.

Also: Gewinne laufen lassen (und Stopkurse nachziehen), Verluste begrenzen (durch strikte Stopkurse).

Stopkurse wirklich immer notwendig?

Ich will nicht verschweigen, dass es in meiner Strategie zwei Situationen gibt, wo ich auch mal auf Stopkurse verzichte.

Das eine sind meine "Kerninvestments". Die meisten von uns halten breit gestreute ETFs oder Indexzertifikate im Depot, und die wollen sie jahrzehntelang halten. Eine Untersuchung hat ergeben, dass man in den letzten 40 Jahren nach einem Kauf eines DAX-ETF höchstens 13 Jahre warten mußte, um damit in die Gewinnzone zu kommen (siehe hier). Um Mißverständnisse zu vermeiden: Das gilt nur für breit gestreute Investments, nicht für Einzelaktien!

Aus diesem Grund wäre ich damit einverstanden, dass Ihr solch breite Positionen, also ETF oder Fonds oder Indexzertifikate nicht mit Stopkurs absichert.

Zum anderen habe ich die Erfahrung gemacht, dass Stopkurse in Krisenzeiten an der Börse eher schädlich sind. Wenn die Börse allgemein nach unten geht, so wie von 2001 bis 2003 oder in der Finanzkrise nach 2007, dann sichere ich nur die Positionen per Stopkurs an der Börse ab, die relative Schwäche zeigen, die also noch stärker fallen als andere Positionen.

Meine Strategie sieht so aus, dass ich für jede einzelne Position (auch ETF oder Indexzertifikate) in meinem Computersystemen einen Stopkurs führe. Aber eine Stop-Order an der Börse platziere ich in der Regel nur für die Aktien, die relative Schwäche zeigen, also beispielsweise in einer guten Börsenphase trotzdem fallen. Relative Schwäche hasse ich. So sind bei mir - je nach Situation - manchmal nur ein Drittel oder die Hälfte meiner Positionen tatsächlich per Stopkurs an der Börse abgesichert. Das ist nicht konsequent, aber ich habe ganz gute Erfahrungen damit gemacht.

In heißen Phasen, also konkret in 2016 vor der Brexit-Abstimmung und vor der US-Präsidentenwahl sowie in 2017 vor den Wahlen in Frankreich, habe ich fast alle Stopkurse ausgesetzt, um zu vermeiden, dass durch einen Schock mein Depot leergefegt wird. Einen solchen Schock gab es ja nach den beiden Wahlen in 2016, und drei Tage später hatten die meisten Aktien sich erholt. Meine selbst entwickelte Technik erlaubt es, zentral alle Stop-Orders vorübergehend zu suspendieren.

Beide Ausnahmen sind aber höchst umstritten; einen klaren Rat kann ich Euch dazu nicht geben.

Außerdem ist es eine sehr schwierige Frage, ob man die Stopkurse wirklich an der Börse platziert und damit riskiert, von Schwankungen innerhalb eines Tages nach unten ausgestoppt zu werden. Alternativ könnt Ihr Eure Positionen täglich manuell überwachen und aktiv verkaufen, wenn z.B. ein Schlusskurs Euren "mentalen" Stopkurs unterschreitet. Nachteil: dann ist es vielleicht zu spät, wenn eine Aktie wirklich böse abstürzt. Dasselbe gilt, wenn Ihr Stop-Limit-Verkäufe wählt, also ein limitierter Verkauf, sobald ein Stopkurs unterschritten wurde. Also: verkaufe für mindestens 30,50 Euro, wenn die Aktie unter 31,00 Euro gefallen ist.

Gewinne dank oder trotz Streuung

Vor einiger Zeit wurde hier in der Community die Frage gestellt, wie ich trotz meiner sehr breiten Streuung eine Überrendite erziele. Die Antwort ist: durch striktes Risikomanagement. Wenn Aktien fallen, dann fliegen sie bei mir gnadenlos aus dem Portfolio. Das passiert beispielsweise bei einem Index nicht: Wenn ich einfach nur indexorientiert anlege, dann halte ich Rohrkrepierer jahrelang, bis der Indexanbieter sie irgendwann aus dem Index rausnimmt.

Meine Depots umfassen insgesamt mehrere hundert unterschiedliche Wertpapiere. Mit welcher Technik ich trotzdem überall die Stopkurse überwache und regelmäßig nachziehe, habe ich hier bereits erklärt. Dort steht auch, wie man den maximal akzeptablen Verlust einstellt. Bitte nachlesen.

Meine Hoffnung ist, daß die meisten von Euch, vor allem die Leser mit etwas Erfahrung, bereits so vorgehen, wie ich es beschrieben habe. Wer bisher ausschließlich auf sein Gefühl hört und kein Risikomanagement betreibt, läßt meine wirren Zeilen einfach mal in Ruhe auf sich wirken. Es würde mich freuen, wenn ich Euch mit meiner Beschreibung dieser uralten Profi-Technik dabei unterstützen kann, strikt auf das Risiko zu achten, und Gewinne laufen zu lassen und Verluste zu begrenzen. Damit auch Ihr langfristig an der Börse erfolgreich seid.

Also merke: noch vor dem Kauf einen Stopkurs einplanen, und dann die Anlagesumme auf den maximal erlaubten Verlust ausrichten. Mehr ist es nicht!

Viel Erfolg auf dem glatten Börsenparkett (bitte mal fünf Euro in die Phrasenkasse)

herzliche Grüße aus München

nmh

 

________________

*) Oder so wie mein Schwiegervater, der einfach immer 100 Stück kauft, egal, wie teuer die Aktie ist.

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.
179 ANTWORTEN

Crazyalex
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9.466 Beiträge

@KeepMoving 

Aber der FakeAccount hat es ja geschrieben: i.d.R. greift das sowieso nicht weil es meist schon früher andere Gründe gibt...

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

KeepMoving
Mentor ★
1.201 Beiträge

@FakeAccount  schrieb:

@KeepMoving 

Ich habe gerade mal im Rechenzentrum von meinem Nachbarn nmh spioniert...

 Ich weiss Deine wagemutigen Spionageaktionen wirklich zu schätzen! Wahnsinn was alles an Informationen bei Deinem sich abschottenden Nachbarn angezapft werden können.

Noch schöner, dass Du sie hier mit uns teilst.

 

Grüße

KM

“There is nothing wrong with a ‘know nothing’ investor who realizes it. The problem is when you are a ‘know nothing’ investor but you think you know something.” W.B.

huhuhu
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8.785 Beiträge

Hallo nmh,

 

Danke für die Aufklärung, nun bin ich ein wenig schlauer.

 

Las Dich von Gerüchten nur nicht beeinflussen, da sind wir hier so einiges gewöhnt.

 

Und der Robert, ja ja diese Robertos.

 

So, nun habe ich nach ca. 20 min. BSB und dann Feierabend,

soll heißen, rauf auf`s Bike, und mit der Liebsten noch das Wetter genießen.

 

Bis dann mal.

 

Viele Grüße nach München

 

D.hu.

huhuhu
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8.785 Beiträge

@KeepMoving  schrieb:

@huhuhu 

Danke, das freut mich. Smiley (fröhlich)


Hallo KeepMoving,

 

Prima, ich mache mich aber jetzt vom Acker, habe von Formeln nicht soviel Ahnung.

 

Schönen Abend in die Heimat

 

D.hu.

KeepMoving
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1.201 Beiträge

@huhuhu 

Auch so, is ja gerade schön hier. Bin gleich auch nochmal im Grünen.

 

Bis dann

KM

“There is nothing wrong with a ‘know nothing’ investor who realizes it. The problem is when you are a ‘know nothing’ investor but you think you know something.” W.B.

KeepMoving
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1.201 Beiträge

Guten Abend @nmh ,

 

eine Frage zum MM hätte ich noch.

Wie wendet man es an, wenn man eine Aktie nachkaufen will, weil man sie z.B. nach einiger Zeit wieder stärker im Depot gewichten möchte?

 

Um das MM für die ursprünglich gekaufte Anzahl dieser Aktie einzuhalten muss man ja warten bis durch Nachziehen der Stopkurs irgendwann den Kaufkurs erreicht hat. Ab dann kann man mit der Aktie theoretisch keinen Verlust mehr machen.

 

Wendet man ab dann (oder beliebig später) das MM für die neue Anzahl eines Nachkaufes der selben Aktie mit den dann aktuellen Parametern einfach wieder an?

Ist das zu simpel gedacht und es gibt bessere Methoden?

 

Vielen Dank und beste Grüße

KM

 

“There is nothing wrong with a ‘know nothing’ investor who realizes it. The problem is when you are a ‘know nothing’ investor but you think you know something.” W.B.

nmh
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9.962 Beiträge

@KeepMoving : Nachkäufe sind in der ursprünglichen Formel nicht vorgesehen. Wenn Du nachkaufen willst, geht das nur, wenn Du den maximal möglichen Verlust (gegenüber dem bisher erreichten Höchsstand) erhöhst und dann neu rechnest, wieviele Stücke Du nachkaufen darfst. Das gilt auch dann, wenn der Stopkurs den ersten Kaufkurs erreicht hat.

 

Beispiel: ursprünglicher Kauf zu 100 Euro, ursprünglicher Stopkurs 90 Euro, maximaler Verlust gegenüber dem Kauf 200 Euro, also Kauf von 20 Stück (2000 Euro)

 

Kurs ist auf 111 Euro gestiegen (Kurswert 2220 Euro), Stopkurs nun bei 101 Euro, maximaler Verlust gegenüber dem erreichten Kurswert weiterhin 200 Euro (2220 minus 2020) => kein weiterer Kauf möglich, wenn der maximale Verlust von 200 Euro nicht erhöht wird!

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

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636 Beiträge

Die Betrachtung von @nmh basiert offenbar darauf, dass man den aktuellen Kurswert als realisiert ansieht, also so tut als würde man zum Zeitpunkt des Nachkaufes die vorhandene Position gebührenfrei komplett auflösen und dann nach-/neu kaufen wollen. Dafür nimmt man dann natürlich wieder die normale Formel und kommt tatsächlich zum "gleichen" Ergebnis wie vorher.

 

Sieht man hingegen den Stoppkurs als realisiert für die Bestandsposition, kann man den Bestand vollständig ignorieren und so tun als hätte man die Aktie bisher nicht, weil sie ja theoretisch keinen Verlust mehr machen kann. Das würde sich dann auch rechnerisch im durchschnittlichen Kaufkurs wiederfinden:

( 20 x 100 + 20 x 111 ) / 40 = 105,50

Stopp bei 101, maximaler Verlust: 40 x 4,50 = 180.

Würde nach dieser Methode also passen.

 

Das Beispiel von nmh sieht meiner Meinung nach nur so "logisch" aus, weil er die Zahlen entsprechend gewählt hat. Nimm z.B. 115 Euro als Kurs und sofort fällt auf, dass Du statt nachzukaufen eigentlich verkaufen müsstest, um Deinen maximalen Verlust von 200 Euro nicht zu überschreiten. Rechnerisch bleibt es aber dabei, dass dieser Verlust überhaupt nicht mehr passieren kann, wenn bei 101 verkauft würde.

 

Ich finde trotzdem beide Sichtweisen in Ordnung, und halte das hauptsächlich für eine psychologische Entscheidung, ob man z.B. zu "hätte ich mal verkauft als der Kurs hoch war" tendiert 😉

Man kann das auch mischen. Den Altbestand sichert man mit einem viel engeren Stoppkurs ab als den Neubestand, so kann man den maximalen Verlust in der Position ein bisschen in Richtung des Nachkaufes gewichten, wenn man unbedingt mehr Stücke haben möchte aber trotzdem nmhs Sichtweise besser findet.

 

 

MMJ
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921 Beiträge

@nmh  schrieb:

@KeepMoving : Nachkäufe sind in der ursprünglichen Formel nicht vorgesehen. Wenn Du nachkaufen willst, geht das nur, wenn Du den maximal möglichen Verlust (gegenüber dem bisher erreichten Höchsstand) erhöhst und dann neu rechnest, wieviele Stücke Du nachkaufen darfst. Das gilt auch dann, wenn der Stopkurs den ersten Kaufkurs erreicht hat.

 

Beispiel: ursprünglicher Kauf zu 100 Euro, ursprünglicher Stopkurs 90 Euro, maximaler Verlust gegenüber dem Kauf 200 Euro, also Kauf von 20 Stück (2000 Euro)

 

Kurs ist auf 111 Euro gestiegen (Kurswert 2220 Euro), Stopkurs nun bei 101 Euro, maximaler Verlust gegenüber dem erreichten Kurswert weiterhin 200 Euro (2220 minus 2020) => kein weiterer Kauf möglich, wenn der maximale Verlust von 200 Euro nicht erhöht wird!

 

nmh

 


@nmh 

 

Zugegebenermaßen sind abstarkte Beispiele nichts für mich. Ich mag es handfest und konkret. Daher hier einfach mal ein Beispiel aus der Praxis mit den entsprechenden Zahlen der Amazon Aktie.

 

Kauf: 12/2018

EK: 1.295 Euro

SL: 945 Euro

max. Risiko: 2.000 Euro

 

Gem. Rechnung nach der Money Management Formel hätte ich zu diesem Zeitpunkt 5 Stücke kaufen können.

 

Aktuell ist ein Nachkauf geplant.

 

EK: 2.660 Euro

SL: 2.000 Euro

max. Risiko: 2.000 Euro

 

Wenn ich Deine obige Rechnung richtig verstanden habe, "darf" ich 1 neue Aktie kaufen. Korrekt? 

Rechnung: Kurswert (5x2.660=13.300) - SL-Wert (5x2.000=10.000) = 3.300

 

Was spricht dagegen, dieses neue Investment komplett neu zu bewerten und statt 1 Aktie 3 Aktien zu kaufen? Geht natürlich nur mit Aktien, die bereits deutlich im Plus bzw. bei denen der SL über dem EK liegt. Oder gar den durchschnittlichen EK als Berechnungsgrundlage nehmen.

yarp
Experte
99 Beiträge

Hallo @nmh  und alle anderen natürlich auch,

 

ich hätte da auch mal eine Frage. Grundsätzlich verstehe ich das Money Management, allerdings habe ich noch ein Problem mit der Nummer 2 aus der Liste:

 


@nmh  schrieb:

1. Angenommen, die Aktie fällt nach dem Kauf: bis zu welcher Marke akzeptiere ich das, bevor ich verkaufe? Diese Marke wird "Stopkurs" genannt.
2. Welchen Verlust in Euro akzeptiere ich mit der Aktie höchstens?
3. Die Stückzahl für den Kauf ergibt sich dann nach der Formel:

        STK =  (maximaler Verlust in Euro) geteilt durch (aktueller Kurs minus Stopkurs)


Wenn ich schon viele Aktien im Depot habe und langfristig anlegen will, dann ist mir doch egal, wie viel Verlust ich mit einer einzelnen Aktie mache. Das einzige was zählt, ist dass das Depot nach z.B. 20 Jahren möglichst viel wert ist. Ob ich dann zwischendurch mit einer Aktie 200€ oder 400€ Verlust gemacht habe interessiert mich dann nicht. Und schon gar nicht, ob ich 400€ Verlust mit einer Aktie oder je 200€ Verlust mit zwei Aktien gemacht habe. Ist es aus dieser Sichtweise dann nicht trotzdem sinnvoll, einfach immer soviel Geld in die gewünschte Aktie zu stecken, wie man gerade übrig hat? (Und dann natürlich trotzdem Stoppkurse zu setzen)