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Markteinschätzung mit Empfehlungen

nmh
Legende
9.962 Beiträge

Liebe Leserinnen und Leser,

 

durch die Stoppkurse dürftet Ihr auf ausreichend Liquidität sitzen. Die aktuelle Lage zeigt eindrucksvoll, wie wichtig die Absicherung mit Stoppkursen ist. Auch wenn Eure Verluste bei vielen Sterneaktien überaus ärgerlich sind: Durch eiserne Disziplin (Stoppkurse, und nicht zu früh wieder einsteigen) werdet Ihr sie wieder aufholen. Ich spreche aus Erfahrung. Wichtig ist, dass am Ende die Summe aller Verluste viel niedriger ist als die Summe aller Gewinne. Das gelingt Euch, indem Ihr Gewinne laufen lasst und Verluste konsequent begrenzt.

 

Im Moment notieren weltweit nur noch 38 Prozent aller Aktien über ihrer 200-Tage-Linie, und der RSL-Durchschnitt aller Aktien liegt bei 95 Prozent. Markttechnisch sind wir seit Mitte Januar klar in einer Baisse!

 

Sterneaktien, die unter die 200-Tage-Linie gefallen sind, sollte man einstweilen nicht mehr kaufen. Falls doch, bitte nur mit engem Stoppkurs. Wenn die 200-Tage-Linie nachhaltig (für einige Tage oder um mehr als fünf Prozent) zurückerobert wird, wäre das ein Kaufsignal für die jeweilige Aktie. In großem Stil kaufen würde ich erst wieder, wenn sich ein Boden abzeichnet. "Boden" bedeutet, dass die Kurse einige Wochen lang nicht mehr so stark schwanken, und dass die großen Indizes über ihre 200-Tage-Linie zurückkehren.

 

Übrigens nutzen Profis auch den VDAX für eine Markteinschätzung: Immer wenn der VDAX (WKN A0DMX9) unter 20 Prozent oder sogar unter 17 Prozent steht, ist ein guter Zeitpunkt für DAX-Puts. Unabhängig davon habe ich am Mittwoch den Put PF80QR nachgekauft. Und wenn der VDAX über ca. 28 Prozent steigt, so wie am Montag oder an Freitag letzter Woche, ist ein guter Tag, um vorsichtig (!) Aktien zu kaufen - mit Stoppkurs.

 

Ich rechne nicht mit  einem Einmarsch. Putin ist in erster Linie Geschäftsmann und weiß, dass er sich dadurch wirtschaftlich enorm schaden würde. Wenn aber entgegen der Erwartungen der meisten Marktteilnehmer tatsächlich ein Krieg in der Ukraine beginnt, würden die Preise für Rohstoffe wie Öl, Gas, Palladium und auch Weizen, Nudeln und Brot (die Ukraine und Russland sind bedeutende Exporteure von Weizen) weiter stark steigen. Dagegen und gegen andere Risiken sichert Ihr Euch ab durch die folgenden Instrumente, die ich schon öfters genannt habe und die viele von Euch sicher schon im Depot haben; alle sind weiterhin ein klarer Kauf:

 

330491    Palladium-Zertifikat     Stoppkurs: 165 Euro

PF80QR    DAX-Put 16000/09.2022    Stoppkurs:   3 Euro*

PB8R1E    Öl, Gas, Benzin, Diesel  Stoppkurs:  48 Euro

PB8R1M    Industriemetalle         Stoppkurs:  54 Euro

PF2UT1    Ölpreis WTI              Stoppkurs:  30 Euro

SF575U    10-jhr US-T-Bonds Short  Stoppkurs:  23 Euro**

LYX0Z2    Rohstoff-ETF             Stoppkurs:  17 Euro

 

*) aus steuerlichen Gründen; ein Totalverlust wäre problematisch

**) dieses Papier setzt auf steigende Zinsen, also fallende US-Anleihenkurse

 

Auch Aktien wie Shell (A3C99G, Stopp 15 Euro) oder TotalEnergies (850727 [40] oder besser als Zertifikat SH1VXX [36]) kann man momentan kaufen (mit Stoppkurs, denn das ist kein Trend für zehn Jahre). Weiter sind Bankaktien, insbesondere aus Europa (BNP paribas [48], Societe Generale [24], Santander [2,50], Unicredit [10], aber auch Commerzbank [5,60] und Deutsche Bank [9,50]) derzeit ein Kauf. In eckigen Klammern jeweils der Stoppkurs in Euro. Bei den Banken findet man überaus attraktive Discount- oder Bonuszertifikate, entsprechende WKN habe ich bereits gepostet (z.B. PH6GCP, SH0MUC, SH1BK1).

 

Vor russischen Aktien, die gerne empfohlen werden, weil sie doch so billig sind, warne ich seit vielen Jahren sehr deutlich. Dem ist nichts hinzuzufügen.

 

Ich hoffe (zuversichtlich) dass es im Osten friedlich bleibt und (weniger zuversichtlich) dass man in und um Hamburg die eine oder andere für mich sehr ärgerliche Entscheidung über unsere Community nochmal überdenkt.

 

Ein schönes Wochenende aus München

 

nmh

 

Edit SMT: Titelbild hinzugefügt

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.
373 ANTWORTEN

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@Sparplanfan 

 

Automobilwerte sind reine Zykliker und das sind aus meiner Sicht (hatte hier schon einige male, meine Meinung zu den Wirtschaftaussichten geäußert) momentan keine Käufe.

Jetzt muss man mal abwarten, wie es in den USA mit den Zinsen & dem abbau der Bilanzsumme weiter geht. Durch den einmarsch der Russen, wird es noch schwerer, hier eine Aussage zu treffen.

Ich gehe aber weiterhin, von einer eher schwachen Wirtschaft aus. Aus diesem Grund, sind Automobilwerte für mich nicht interssant. Was die DIV betrifft, kann ich leider nichts zu sagen. Halte es aber durchaus für möglich. Nur alleine die Div., sollte bei einem Aktienkauf nicht entscheidend sein. Das bitte immer im Hinterkopf behalten.

Aber wie immer gilt auch hier, alles nur meine Meinung!

 

Gruss aus Berlin

Sparplanfan
Experte ★★
431 Beiträge

@ehemaliger Nutzer Das ist mir klar, es wird bei den genannten Werten ja auch von Kurspotential aufgrund der relativ niedrigen Bewertung gesprochen. Ich hätte vor ein paar Monaten auch nicht gedacht, dass ich deutsche Value-Werte auch nur erwägen würde und Versorger wie Nextera kaufen würde. Aber die Zeiten ändern sich. Die Digitalisierung aller Lebensbereiche (aktuell vor allem der Bereich Cybersecurity) ist bei mir und meinem Depot weiterhin der Fokus.

haxo
Legende
3.787 Beiträge

Wie seht ihr in der aktuellen Situation europäischen (Luxus)-Konsum?

 

Denke da an meine LVMH die nun wirklich weder Freude bereiten, noch in den nächsten Monaten Optimismus versprechen, dito vermutlich BMW und Mercedes, denen nun ein großer Absatzmarkt auf unbestimmte Zeit abhanden kommt.

 

Durchhalten oder weg mit Schaden?

 

hx.

MCGA - Make Community Great Again

Major Tom
Mentor
806 Beiträge

Hallo @haxo - habe ein Discount-Zertifikat auf LVMH. Das werde ich emotionslos auslaufen lassen (Ende Monat) und das Geld dann in etwas Anderes stecken.

 

Gruss, 

MT 

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@haxo 

was ich von reinen Zyklikern (Auto Aktien) halte, im aktuellen Umfeld, habe ich ja schon geäußert. Da möchte ich mich nicht wiederholen!

Was die LVHM betrifft, muss man wohl entscheiden, wie viel Verlust (Buchverlust) für dich erträglich sind!

Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich sogar weiter aufgestockt! Ich habe aber auch schon geschrieben, wie ich meine beiden Depot´s aufstelle. (habe für das eine Depot, keine Stoppkurse und lasse es laufen!) Nehme halt für diese Phase die DIV mit, solage welche gezahlt werden!

 

Gruss

Pramax
Legende
3.775 Beiträge

Hallo @haxo 

 

Ob die reichen Russen weiterhin so fleißig Produkte von LVMH oder Kering einkaufen,

wenn man ihnen die Zahlungswege sperrt/einschränkt?

 

Ich fürchte, die werden demnächst kleinere Brötchen backen müssen.

 

Nach Lage der Dinge werden wohl eher Hygieneprodukte für die Flüchtenden benötigt

als Louis Vuitton-Koffer.

 

Gruß, Pramax

(Pampers-Aktionär)

 

 

__________________

Wenn schon Unsinn, dann muss es ein Kaiserschmarrn sein.

CurtisNewton
Legende
4.850 Beiträge

@haxo  schrieb:

Wie seht ihr in der aktuellen Situation europäischen (Luxus)-Konsum?

 

Denke da an meine LVMH die nun wirklich weder Freude bereiten, noch in den nächsten Monaten Optimismus versprechen, dito vermutlich BMW und Mercedes, denen nun ein großer Absatzmarkt auf unbestimmte Zeit abhanden kommt.

 

Durchhalten oder weg mit Schaden?

 

hx.


Der russische Markt ist für Mercedes und BMW kleiner als man denkt, die lagen bisher so bei je ca. 50.000 Fahrzeugen pro Jahr.

Im Vergleich dazu hatte Mercedes letztes Jahr glaube ich so 2,4 Millionen Fahrzeuge insgesamt abgesetzt.

 

Interessanter dürften die Produktionsstätten sein die man in den letzten Jahren dort hochgezogen hat und die man nicht mehr nutzen kann.

Und, insbesondere die Beteiligung vom Daimler Trucks an einem russischen Hersteller für Militär LKW, die ist momentan bilanztechnisch noch bei Mercedes geparkt und nicht bei den Trucks.

 

 

 

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"I am a dwarf and I'm digging a hole. Diggy diggy hole, diggy diggy hole. I am a dwarf and I′m digging a hole. Diggy diggy hole, digging a hole" - Wind Rose

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@Pramax 

 

ich vermute mal, das die richtig reichen Oligarchen, sich überhaupt nicht mit Louis Vuitton abgeben sondern gleich in Hermès investiern (noch mehr, deren Frauen 😎)

Aber, ich gebe dir natürlich recht. Von den bisherigen Umsatzsteigerungen, können wir uns verabschieden!

 

Gruss

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@CurtisNewton 

 

hatte gestern einen Bericht gelsen, wo Daimler Truck die Kooperation mit russischer Kamaz stoppt!

Handelsblatt:

In Folge des Angriffs Russlands auf die Ukraine stoppt Daimler Truck die Aktivitäten mit seinem russischen Kooperationspartner Kamaz. "In Anbetracht der Ereignisse der letzten Tage haben wir uns entschlossen, mit sofortiger Wirkung unsere geschäftlichen Aktivitäten in Russland bis auf Weiteres einzustellen", teilte ein Sprecher von Daimler Truck mit.

Die bisherige Kooperation mit Kamaz sei "rein ziviler Natur" und sei auch nur mit diesem Fokus abgeschlossen worden, so das Unternehmen. Daimler Truck beliefere das Unternehmen ausschließlich mit zivilen Lkw-Komponenten. In dem gemeinsamen Joint Venture würden ausschließlich nicht-militärische Mercedes-Lkw und Kabinen für Kamaz gebaut.

An Kamaz ist auch der Premiumautohersteller Mercedes-Benz mit 15 Prozent beteiligt. Laut Handelsblatt prüfe das Stuttgarter Unternehmen juristisch, wie man sich schnellstmöglich davon trennen könne. Eine Sprecherin von Mercedes-Benz erklärte auf Anfrage, dass die geschäftlichen Aktivitäten im Lichte der aktuellen Ereignisse neu zu bewerten seien. "Genau das tun wir jetzt - in enger Abstimmung mit den deutschen Behörden", ergänzte die Sprecherin.

 

Gruss

CurtisNewton

@ehemaliger Nutzer  Ja klar aber das Geld das in der Beteiligung steckt ist wird in einer der nächsten Bilanzen als Abschreibung  / Verlust auftauchen.

Denke mal nicht dass sich da ein Käufer findet so dass Mercedes da ohne Miese raus kommt.

 

Die gleiche Situation hast Du ja auch bei Shell, BP, Equinor etc. mit Beteiligungen an russischen Öl und Gas Firmen,

nur dass es da eventuell durch steigende Preise kompensiert werden kann.

 

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